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1 gott warum so viele Religionen ???
#16
Liebe Lhiannon

Natürlich ist das Kastenwesen, die Frauendiskriminierung etc. schlimme Gegebenheiten des Hinduismus. Aber zum Glück gibt es im Hinduismus nicht dieses Dogma-Phänomen, wie in den monotheistischen Religionen.
Soll heißen: Als Christ hat man sich an bestimmte Regeln und Gebote zu halten. Z.B. darf man nicht an die Evolution glauben. Glaubt man daran ist man automatisch kein Christ mehr.

Im Hinduismus ist das zum Glück nicht so streng. Es gibt tausende Richtungen des Hinduismus. Deshalb gibt es Hindus, die an das Kastensystem glauben und die, die nicht daran glauben. Es gibt nicht eine weltumspannende Definition vom Wort "Hindu".
Das erlaubt einen unabhängigen, individuellen Glauben und nicht einen von Klerikern vorgekauten Glauben.

Ich selber bezeichne mich nicht besonders als Hindu oder Ramakrishna-Anhänger. Ich glaube an jede Religion und will mich gar nicht nur auf eine Religion festlegen. Ramakrihna ist für mich (,genauso wie Moses, Jesus, Mohammed, Buddha etc.,) ein Prophet. Aber an alles was von der Ramakrishna-Schule behauptet wird, will ich nicht dran glauben.

Ramakrishna selber identifizierte sich nicht mit einer bestimmten Religion. Mal war er Hindu, mal Moslem, Christ oder sonst was.

Peace
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#17
Hallo Harsha,

Zitat:Z.B. darf man nicht an die Evolution glauben. Glaubt man daran ist man automatisch kein Christ mehr.

da bist Du, was 'das Christentum' angeht, völlig falsch informiert.
Fundamentalistische Gruppierungen lehnen zwar die Evolution heftig ab,
aber selbst diese machen daraus kein Glaubensproblem. Katholiken
'dürfen' nicht nur an die Evolution glauben, die wird selbst von höchsten
Vertretern (dem letzten Papst, dem Wiener Kardinal Schönborn z.B.) als
richtig anerkannt - von letzterem aber in der Form des 'Intelligent Design',
worüber erst vor wenigen Jahren ein aufsehenerregendes Interview mit
ihm stattgefunden (und verzweifelte Blicke hervorgerufen... :icon_wink:) hat.

Es gibt im Christentum sicher Dogmen [s. den thread hier dazu], aber
die beschränken sich auf naturwissenschaftlich nicht Überprüfbares...
() qilin
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#18
Tut mir Leid

Ich bezog mich beim Text mehr auf diese fundamentalistische Gruppierungen. Vor allem die in den USA meinen ja immer den "wahren" Christentum zu kennen.
Und dann sagen sie so einen Mist wie: "Jesus hätte alle Homosexuellen getötet!"
Solche Idioten gibt es natürlich auch unter Muslimen, Hindus etc.

Peace
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#19
(09-02-2009, 12:54)yasani06 schrieb: hallo, ich habe diese frage auch schon im islamforum gestellt, denn ich suche bei allen gläubigen eine antwort auf diese frage: es gibt nur einen gott, welcher bei christen, juden und moslems der gleiche ist.

Moin,

dieser Annahme würde ich widersprechen. Der jüdische Glaube kennt z.B. keine Trinität.

Auch ist die Erkenntnis, wie G'tt ist, eine sehr unterschiedliche.

Es gibt nur eiinen G'tt, dass glaube ich. Aber deshalb muss ich doch nicht gutheißen oder mich mit Menschen verbrüdern, die -nach eigener Definition- auch nur an einen G'tt glauben, aber daraus eine teilweise völlig andere Lehre ziehen.

Und gestatte mir die Frage: Was istr denn daran so schlinn, dass es unterschiedliche Religionen gibt (solange sie sich nicht gegenseitig den Schädel einschlagen)

Tschüss

Jörg
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#20
Man muss klar unterscheiden, was menschlich ist und was göttlich. Gott kann allenthalben dieselbe heilige Person sein, die menschlichen Bekenntnisse, Lehren und Auffassungen aber unterschiedlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#21
(26-02-2009, 22:18)Ekkard schrieb: Man muss klar unterscheiden, was menschlich ist und was göttlich. Gott kann allenthalben dieselbe heilige Person sein, die menschlichen Bekenntnisse, Lehren und Auffassungen aber unterschiedlich.

Moin,

ich glaube, die Diskussion geht hier schon fast eher um ein Sprachverständnis.

Wenn jemand zu einem Gott betet, von dem er glaubt, dass dieser ihn auffordert, viermal jährlich einen seiner Nachbarn zu verrspeisen, gegen die anderen in jedem Monat mit einem 'r' Krieg zu führen und ansonsten grün angemalt rumzulaufen und

jemand anders zu einen Gott betet, von dem er glaubt, dass dieser ihn auffordert, sein ganzes Leben anderen Menschen zu helfen, ausschließlich gutes zu tun und exakt 7 Kinder in die Welt zu setzen



dann kann man natürlich rein logisch betrachtet durchaus behaupten, dass das derselbe Gott sein kann, nur die Erkenntnis eine andere ist.

Ich würde hier aber schlicht sagen: Die beiden beten zu verschiedenen Göttern.


Tschüss

Jörgg
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#22
Nein, diese Konstruktion geht am Thema vorbei und ist bewusst auf Verwirrung angelegt. Sie drückt nämlich die Trivialität aus, dass zwei ausdrücklich verschiedene Gottheiten gemeint sind.

So lautet jedoch die Frage nicht! Dort ist eindeutig vom Gott der Juden die Rede, zu dem sich auch Christen und Muslime ausdrücklich bekennen.

Nach deiner Ansicht erzeugt ein auch nur geringfügig abgewandeltes Bekenntnis eine andere Gottheit - also hier drei Gottheiten.

Mit Verlaub: das sind sinnleere Argumente:
Ernst genommen, würde dies nämlich bedeuten, dass Menschen durch ihr Tun (Bekennen) die Gottheit erschaffen, der sie sich verbunden glauben, und der Philosoph Friedrich Nietzsche hätte Recht mit seiner dementsprechenden Unterstellung.

Menschliches Tun/Bekennen macht keine andere Gottheit!

Anderes Beispiel:
Vor meinem Fenster steht ein sehr großer, weit verzweigter Nussbaum.
Person A betont die reiche Verzweigung und seine graue Rinde.
Person B betont die kräftige Stammstruktur mit grünlicher Rinde.
Person C beschreibt die Struktur im Frühjahr, wenn der Baum blüht.

Alle drei sagen ausdrücklich, sie beschreiben den Baum vor ihrem gemeinsamen Haus.

Beziehen sie sich auf verschiedene Bäume nur weil ihre Beschreibungen voneinander abweichen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#23
(27-02-2009, 11:32)Ekkard schrieb: Nein, diese Konstruktion geht am Thema vorbei und ist bewusst auf Verwirrung angelegt. Sie drückt nämlich die Trivialität aus, dass zwei ausdrücklich verschiedene Gottheiten gemeint sind.

Moin,

zu negierst grundsätzlich, dass es 2 verschiedene Gottheiten sein können. Wie kann man dann weiter diskutieren?

Zitat:So lautet jedoch die Frage nicht! Dort ist eindeutig vom Gott der Juden die Rede, zu dem sich auch Christen und Muslime ausdrücklich bekennen.

Genau hier liegt der Knackpunkt. Ich sage, dass das zumindest die Christen nicht tun (bei Muslimen ist die Sache deutlich komplizierter).

Aus christlicher Sicht mag das so sein, wie Du schreibst. Aus der anderen Sichtweise wird das eben oft anders gesehen. Die jüdische Sichtweise ist mit der Trinität nunmal kaum ode rgar nicht in Einklang zu bringen (ich formuliere hier etwas vage, weil es ja die jüdische Sichweise nicht gibt, wie Du sicher weißt)

Zitat:Nach deiner Ansicht erzeugt ein auch nur geringfügig abgewandeltes Bekenntnis eine andere Gottheit - also hier drei Gottheiten.

Nein. Aber bei wesentichen, existenziellen Abweichungen kann man meiner Ansicht nahc nicht mehr vom selbsen Gott sprechen.

Zitat:Anderes Beispiel:
Vor meinem Fenster steht ein sehr großer, weit verzweigter Nussbaum.
Person A betont die reiche Verzweigung und seine graue Rinde.
Person B betont die kräftige Stammstruktur mit grünlicher Rinde.
Person C beschreibt die Struktur im Frühjahr, wenn der Baum blüht.

Alle drei sagen ausdrücklich, sie beschreiben den Baum vor ihrem gemeinsamen Haus.

Das Beispiel simplifiziert und vereinfacht über die Wirklichkeit hinaus und tut mithin das, was Du bei meiner Argumentation kritisierst.

Der Baum des Judentums kennt keine Trinität, egal wer da schaut und aus welcher Richtung. Es ist ein anderer Baum und keine andere Sichtweise. Dieser andere Baum ist aus einer Frucht des Baumes gewachsen, aber eben ein anderer Baum.


Tschüss

Jörgg
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#24
bitte löschen
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#25
Der komplett unlogischen Argumentation von euch beiden (Jam, Flat), die das Sein Gottes von menschlichen Vorstellungen abhängig macht, kann ich leider nichts entgegensetzen. Also halte ich meine Tastatur in dieser Diskussion ab jetzt ruhig.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#26
(27-02-2009, 12:47)Ekkard schrieb: Der komplett unlogischen Argumentation von euch beiden (Jam, Flat), die das Sein Gottes von menschlichen Vorstellungen abhängig macht, kann ich leider nichts entgegensetzen. Also halte ich meine Tastatur in dieser Diskussion ab jetzt ruhig.

Moin,

das Sein G'ttes ist nicht von menschlichen Vorstellungen abhängig. Aber wenn ich blau rot nenne, ist es nicht rot sondern immer noch blau.

Es ist nicht G'tt, der sich verändert nach menschlichen Vorstellungen, sondern es sind menschliche Vorstellungen, die G'tt nicht entsprechen und deshalb eben ihn auch nicht erfassen.


Ich halte nunmal nichts von Gleichmacherei. Ich kann aber Unterschiedlichkeit stehen lassen (die ich aber klar benenne). Kannst Du das auch? Ich habe nicht den Eindruck.

Tschüss

Jörg
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#27
Ergänzung (an Ekkard):

Ich will's dennoch noch mal am Beispiel jüdisch-christlich deutlich machen:

Du sagst: Es ist der selbe G'tt.

Das Christentum sagt; Jesus (ein Mensch) ist G'tt im Sinne der Trinität.

Das Judentum kennnt das Gebot, dass es nur einen G'tt geben soll und einen Menschgeworden Teilaspekt G'ttes kennt es nicht, Kurzum für viele Juden ist das Vielgötterei.


Und da kann man Deinen Satz 'es ist doch der selbe' nur so auffassen: Vergesst Euer Gebot


Kannst Du nachvollziehen, wenn Dir da ein 'Nein, das tun wir nicht' entgegenn schallt?
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#28
(27-02-2009, 14:57)Flat schrieb: Und da kann man Deinen Satz 'es ist doch der selbe' nur so auffassen: Vergesst Euer Gebot

Wieso kannst du das nur so auffassen ?
Es wird doch dabei in keinster Weise gefordert , die eigene Glaubenshaltung und eigene Gebote aufzugeben .

Du kannst doch in deinem Beispiel den Christen doch auch entgegenhalten , daß sie sich Gott schlicht falsch vorstellen .
Wie du darauf kommst , daß sie einen anderen Gott anbeten , obwohl sie sich zum Gott der Tora bekennen , erschließt sich mir nicht .
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#29
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#30
(25-02-2009, 17:44)harsha schrieb: Liebe Lhiannon

Natürlich ist das Kastenwesen, die Frauendiskriminierung etc. schlimme Gegebenheiten des Hinduismus. Aber zum Glück gibt es im Hinduismus nicht dieses Dogma-Phänomen, wie in den monotheistischen Religionen.

Hallo Harsha,
der Hinduismus ist vielseitig und oft auch sehr modern.
Doch Indien ist eben immer noch stark vom Kastenwesen (Varna= Hauptkaste, Jati=Unterkaste) und der Frauenunterdrückung geprägt.
Es gibt oft Gewalt gegen Frauen und die Menschen leben zu meist noch nach dem Motto: "Es ist besser, die Aufgaben der eigenen Varna schlecht zu erledigen, als die Aufgaben einer anderen Varna gut."
Civic Sense, also das Bedürfnis, andere Menschen in meiner Umgebung nicht unnötig zu belasten, ist in Indien fast unbekannt.
Beispiel: Der Wasserverkäufer auf der Straße wirft die gebrauchten Becher auf die Straße weil er meint, dass fürs Wegräumen ein Mensch aus einer niederen Varna oder ein Varnaloser zuständig ist.

Der Glaube an das Karma hat zur Folge, dass Menschen in guter Position glauben, die Früchte ihrer guten Taten aus früheren Leben zu ernten, während die schlechter Gestellten ihre Strafe erhalten.
Mitleid mit den niederen Varnas oder den Varnalosen ist nicht angebracht, denn die haben ihr Los ja selbst verschuldet.

Diesem Glauben ist schwer beizukommen. Es gibt zwar Gruppen wie die Ramakrishna-Mission, die sich gegen diesen Unfug stemmen, aber noch ohne großen Erfolg.

Ich habe mich gefragt, wo der Kitt in der indischen Gesellschaft sitzt, bei einem solch bunten Götterhimmel und ohne Dogma (mit Außnahme von Wiedergeburt, Karma und Glaube an das Brahman).
Die Antwort lautet "Zugehörigkeit zu einer Varna und Jati" Fast alle Hindus übernehmen die Götter ihrer Familie. Eine Veränderung ist nur schwer möglich, denn zur Familie gehört untrennbar auch der soziale Status der Varna und Jati. Der Hindu kann die Varna nie, die Jati fast nie verlassen. Es sei denn, er will mit seiner Familie brechen und den gesellschaftlichen Abstieg riskieren.

In gewisser Weise frei sind die Menschen außerhalb der Varna, vor allem die Harijans (Kinder Gottes - ein Begriff Ghandis), also die Unberührbaren/Varnalosen.
Diese wechseln oft zum Islam, zum Christentum oder in neuerer Zeit auch zum Buddhismus.

Daraus erklärt sich u.a. auch der gewalttätige Konflikt zwischen Hindus und Muslimen.
Auf der einen Seite stehen die Hindus, die sich mit Schrecken der brutalen Eroberung Indiens durch die Muslime erinnern,
auf der anderen Seite die Muslime, von denen viele das Erbe als ausgegrenzte, verachtete Harijans mitbringen.

Statistisch gesehen tritt kaum ein Varna-Hindu aus dem Varnasystem aus und wechselt zu einer anderen Religion.
Die Gemeinden der Muslime, Christen und Buddhisten bestehen fast ausschließlich aus ehemaligen Harijans und deren Nachkommen.


Liebe Grüße
Lhiannon
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