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Zitat: Eine Theorie ist von der Definition her nichts bewiesenes.
Na was haben wir den hier fuer einen unbelesenen Kollegen?
In deiner kleinen Welt mag ein Theorie etwas sein das nicht bewiesen ist.
In der reallen Welt der Wissenschaft hat der Begriff der Theorie einen anderen Stellenwert. Hier wird zuerst eine Hypothese aufgestellt, dann wird getestet, und wenn die Ergebnisse sich wiederholen lassen wird daraus eine wissenschaftliche Theorie.
"Eine Theorie im naturwissenschaftlichen Sinn ist ein gedankliches System zur kausalen Erklärung der von uns in der Realität beobachteten Erscheinungen (Kausalitätsprinzip), wie z. B. (Theorie der Plattentektonik, Theorie der Schwerkraft, Evolutionstheorie, Relativitätstheorie)."
Ich mach es mal einfach fuer dich:
Hypothese: Ein Stein faellt immer nach unten.
Test: Dieser verdammte Stein faellt immer nach unten, egal wie hoch ich ihn werfe.
Theorie: Wir nennen diese Theorie "Schwerkraft"
Wenn du der Meinung bist das die Theorie der Schwerkraft unsinnig ist kannst du gerne den Gegenbeweis antreten. Wenn du das schaffst gewinnst du den Nobelpreis, versproche!
Zurueck zur Evolution, wenn du der Meinung bist das die Evolutionstheorie falsch steht es dir auch hier frei Gegenbeweise vorzubringen. Bingo, der zweite Nobelpreis ist dein.
fimatex
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Warum soll Gott nicht in der Unendlichkeit seiner Zeitmöglichkeiten einen Urknall mit den von den Physikern noch zu suchenden oder zu vereinheitlichenden Gesetzen, auch den evolutionären veranstaltet haben und das Ganze sich jetzt selbst überlassen? Die Physiker formulieren den Ansatz, dass es unendlich viele Universen mit allen möglichen Gesetzen und Verläufen gibt.
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der deismus ist eine weitaus vernünftigere position als der theismus, aber er weist noch immer viele mängel auf.
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(09-08-2011, 19:03)Tyko schrieb: der deismus ist eine weitaus vernünftigere position als der theismus, aber er weist noch immer viele mängel auf.
Kannst du mir erklären, was am Deismus vernünftiger sein soll ?
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(09-08-2011, 15:43)Dhoruba schrieb: Warum soll Gott nicht in der Unendlichkeit seiner Zeitmöglichkeiten einen Urknall mit den von den Physikern noch zu suchenden oder zu vereinheitlichenden Gesetzen, auch den evolutionären veranstaltet haben und das Ganze sich jetzt selbst überlassen?
Weil zufaelliges Schuetteln von Steinen niemals ein Schloss oder ein buddhistischer Tempel enstehen kann, ganz gleich wieviel Zeit zur Verfuegung steht.
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10-08-2011, 05:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-08-2011, 05:57 von Dhoruba.)
Du hast wohl die Evolution nicht verstanden: Kein Wissenschaftler behauptet wie die Kreationisten, dass der Mensch oder sonstiges höheres Leben schlagartig sofort da war, sondern sich über 4-5 Milliarden Jahre herausgebildet hat. Das begann mit der Konglomeration von einfachsten Molekülkombinationen und zwar in riesiger Anzahl über diese unvorstellbar lange Zeit. Da das aber für Gott nur ein Wimpernschlag ist, hat er bestimmt noch mehrere solcher Versuche am laufen.
Und zum Ausgangsstatement:Kann man also sagen, dass 55% der Amis keine Schule sondern nur die Sonntagsmesse besucht haben?
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Zitat:Weil zufaelliges Schuetteln von Steinen niemals ein Schloss oder ein buddhistischer Tempel enstehen kann, ganz gleich wieviel Zeit zur Verfuegung steht.
Aus einem Chaos von Molekülen in einer gesättigten chemischen Lösung (durcheinandergeschüttelte Bausteine) kann aber durchaus unter den richtigen Bedingungen (Hitze, Druck) ganz spontan ein perfekter Kristall (der jedes Schloß weit in den Schatten stellt!) entstehen.
Die belebte Natur folgt häufig in ihren Wachstumsprinzipien solchen vorgegebenen Strukturen und Mustern von "Selbstorganisation" aus der anorganischen Natur.
Warum sehen Eisblumen am winterlichen Fenster echten Pflanzen so verblüffend ähnlich? Die Frage ist eigentlich verkehrt herum. Man müßte fragen, warum sehen echte Pflanzen so aus wie Eisblumen? Die Antwort ist klar. Weil beide den durch die Form der Wassermoleküle und ihrer Bindungen untereinander vorgegebenen Wachstumsstrukturen folgen. Die belebte Natur macht es sich nicht zwangsläufig immer schwer, indem sie ständig gegen den Strom schwimmt und gegen die Entropie ankämpft. Oft ist es nutzbringender, einfach mit dem Strom zu schwimmen und die Strukturen zu übernehmen, die bereits vorgegeben sind.
Was schließen wir daraus?
Daß manche Schlösser eben durchaus durch "Durcheinanderschütteln der Bausteine" entstehen. Macht die Natur jeden Tag...
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(09-08-2011, 22:45)Mustafa schrieb: Kannst du mir erklären, was am Deismus vernünftiger sein soll ?
ein deistischer gott greift nach der schöpfung nicht weiter ein.
die these von seiner existenz ist meiner meinung nach leichter haltbar als die eines theistischen gottes.
noch zu NOMA und deinen äusserungen in einem anderen thread:
beide, sowohl der theistische als auch der deistische gott liegen nicht ausserhalb dem wirkungsbereich der naturwissenschaften, weil sie beide per definition einfluss auf die natürliche welt haben müssen. der deistische gott nur einmal, der theistische nach ansicht vieler gläubiger dauernd oder gar beständig.
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(15-08-2011, 11:29)Rao schrieb: Daß manche Schlösser eben durchaus durch "Durcheinanderschütteln der Bausteine" entstehen. Macht die Natur jeden Tag...
Die Natur muss ja freundlich genug sein, damit Leben entsteht.
Das Leben wird nur immer von bereits Lebendigem weitergegeben.
Dieses Mal waren es die richtige Bedingungen (Hitze, Druck)
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(15-08-2011, 12:16)Tyko schrieb: ein deistischer gott greift nach der schöpfung nicht weiter ein.
die these von seiner existenz ist meiner meinung nach leichter haltbar als die eines theistischen gottes.
noch zu NOMA und deinen äusserungen in einem anderen thread:
beide, sowohl der theistische als auch der deistische gott liegen nicht ausserhalb dem wirkungsbereich der naturwissenschaften, weil sie beide per definition einfluss auf die natürliche welt haben müssen. der deistische gott nur einmal, der theistische nach ansicht vieler gläubiger dauernd oder gar beständig.
Gott liegt schon per Definition außerhalb des naturwissenschaftlichen Bereiches.
Er unterliegt nicht den Naturgesetzen, sondern hat sie "gemacht".
Wenn, dann kann man also in der natürlichen Welt Dinge beobachten, von denen man annimmt, dass Gottes Wirken dahintersteckt.
Gott selbst wird dadurch noch lange nicht naturwissenschaftlich.
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natürlich nicht, aber es sollte möglich sein sein direktes wirken zu beobachten.
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15-08-2011, 19:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-08-2011, 19:36 von Nuralhuda.)
(15-08-2011, 11:29)Rao schrieb: Aus einem Chaos von Molekülen in einer gesättigten chemischen Lösung (durcheinandergeschüttelte Bausteine) kann aber durchaus unter den richtigen Bedingungen (Hitze, Druck) ganz spontan ein perfekter Kristall (der jedes Schloß weit in den Schatten stellt!) entstehen.
Die belebte Natur folgt häufig in ihren Wachstumsprinzipien solchen vorgegebenen Strukturen und Mustern von "Selbstorganisation" aus der anorganischen Natur.
Warum sehen Eisblumen am winterlichen Fenster echten Pflanzen so verblüffend ähnlich? Die Frage ist eigentlich verkehrt herum. Man müßte fragen, warum sehen echte Pflanzen so aus wie Eisblumen? Die Antwort ist klar. Weil beide den durch die Form der Wassermoleküle und ihrer Bindungen untereinander vorgegebenen Wachstumsstrukturen folgen. Die belebte Natur macht es sich nicht zwangsläufig immer schwer, indem sie ständig gegen den Strom schwimmt und gegen die Entropie ankämpft. Oft ist es nutzbringender, einfach mit dem Strom zu schwimmen und die Strukturen zu übernehmen, die bereits vorgegeben sind.
Was schließen wir daraus?
Daß manche Schlösser eben durchaus durch "Durcheinanderschütteln der Bausteine" entstehen. Macht die Natur jeden Tag...
Solche Erklärungsversuche erscheinen mir weniger überzeugend. Sie stimmen nicht mit der Realität überein, sondern sind nur das Ergebnis unserer Sinnesveranlagung.
Wir bleiben immer und ohne irgend eine Wahl "die Gefangenen" unser Wahrnehmung, daher sind alle diese Theorien und Modelle nur willkürliche Konstruktionen des Verstandes....
Ich kann mir schon vorstellen, dass sich unsere Welt ganz anders darstellen würde, wenn unser Sinnesapparat anders aufgebaut wäre.
Die Welt würde uns dann völlig anders erscheinen. Neue Naturgesetze und somit völlig neue Interpretationen werden dann entstehen.
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(15-08-2011, 19:33)Nuralhuda schrieb: Solche Erklärungsversuche erscheinen mir weniger überzeugend. Sie stimmen keineswegs mit der Realität überein, sondern sind nur das Ergebnis unserer Sinnesveranlagung.
mit erkenntnistheorie gegen die naturwissenschaft zu argumentieren ist unsinnig.
das problem an deiner kritik ist, dass du sie höchstwahrscheinlich als basis für eine religiöse ideologie nutzt(verzeih mir, falls ich mich irre).
wenn wir die naturwissenschaften durch erkenntnistheoretischen relativismus entwerten nimmt das gleichzeitig auch allen übernatürlichen spekulationen ihren wert.
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(15-08-2011, 18:16)Tyko schrieb: natürlich nicht, aber es sollte möglich sein sein direktes wirken zu beobachten.
Was ja - bei entsprechendem Weltbild - auch so ist.
Gott wirkt da in allem möglichen.
Die Tatsache, dass man die Einflüsse dieses Wirkens naturwissenschaftlich beobachten und in entsprechende Modelle einordnen kann, ist kein Einwand gegen Gott.
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aber die tatsache dass er nicht nötig ist, um sie zu erklären ist für mich wichtig. das meinte ich in den anderen threads mit "occams razor gegen den supernaturalismus". nich mehr und nicht weniger.
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