01-12-2004, 22:42
Hallo Gerhard,
die in den Bahaigemeinden vehement proklamierte Authentizität der Schriften der Bahaireligion und auf der anderen Seite die bei näherem Hinsehen klar erkennbaren gegensätzlichen Aussagen der Autoren in ihren eigenen Offenbarungen und im Vergleich zu den andern "kanonischen" Autoren passen einfach nicht zusammen. Wenn man sich schon als die letzte und für 1000 Jahre gültige Religion versteht und das so auch sagt, dann muß man auch die kritische Betrachtung der o.g. inneren Widersprüche zulassen. Die Diskussion kommt aber nicht auf, weil Nachfrager "abgebügelt" werden. Entweder bedingungslos unterordnen, zugelassene Autoren (wie z.B. Schäfer) voll akzeptieren oder man wird an die Seite gestellt, weil nicht gehorsam.
Es geht hier ums Prinzip, nicht um die vielen netten und friedfertigen Bahais.
Die Bahai- Religion ist nach meiner Kenntnis und Erfahrung eine Gemeinschaft mit letztendlich autoritären Strukturen, die absoluten Gehorsam fordert, die auf der anderen Seite den Weltfrieden zwar anstrebt, aber bitte unter der Regie der Bahais.
Insgesamt schätze ich ein, dass die Bahais friedfertig sind, es ist also keine "kämpferische" Religion. Aber es ist auch eine "geschlossene Benutzergruppe", um in der Sprache der Informationsgesellschaft zu sprechen. D.h. starke Jenseitsorientierung und Abkapselung von politischem Engagement. Eine Parteizugehörigkeit ist z.B. nicht zugelassen.
Konkret zu der Frage, ob ich meinte, dass die Bahai- Theologen die Religion falsch darstellen würden, hier meine Antwort:
Ich mute mir nicht zu, darüber definitiv zu befinden. Ich stelle nur für mich fest, dass ich Widersprüche erkenne, wenn ich die Aussagen in den "kanonischen" Schriften miteinander vergleiche.
Damit es für die Dogmatik und die Verwendung bei der Mission (dem sogenannten "Pionieren") und in der Außendarstellung aber geschlossen erscheint, bleibt nichts anderes übrig: Es wird weggelassen, verstärkt, umgedeutet.
Sicher findet man das in anderen Religionen auch, aber die erheben nicht so vehement den Anspruch der Originalität und Authentizität wie die Bahai.
Für mich sind die in allen Hochreligionen und im Humanismus wieder zu findenden Werte wichtig, und die Basis der Botschaften ist:
Behandele die anderen so, wie du selbst behandelt zu werden wünschst. Die Achtung der Persönlichkeit und der respektvolle Umgang gehören dazu.
Das schließt für mich die gewaltfreie Konfliktlösung, den verantwortungsvollen Umgang mit der belebten und unbelebten Natur mit ein. Das Band ist die Liebe.
Freundliche Grüße, webby
die in den Bahaigemeinden vehement proklamierte Authentizität der Schriften der Bahaireligion und auf der anderen Seite die bei näherem Hinsehen klar erkennbaren gegensätzlichen Aussagen der Autoren in ihren eigenen Offenbarungen und im Vergleich zu den andern "kanonischen" Autoren passen einfach nicht zusammen. Wenn man sich schon als die letzte und für 1000 Jahre gültige Religion versteht und das so auch sagt, dann muß man auch die kritische Betrachtung der o.g. inneren Widersprüche zulassen. Die Diskussion kommt aber nicht auf, weil Nachfrager "abgebügelt" werden. Entweder bedingungslos unterordnen, zugelassene Autoren (wie z.B. Schäfer) voll akzeptieren oder man wird an die Seite gestellt, weil nicht gehorsam.
Es geht hier ums Prinzip, nicht um die vielen netten und friedfertigen Bahais.
Die Bahai- Religion ist nach meiner Kenntnis und Erfahrung eine Gemeinschaft mit letztendlich autoritären Strukturen, die absoluten Gehorsam fordert, die auf der anderen Seite den Weltfrieden zwar anstrebt, aber bitte unter der Regie der Bahais.
Insgesamt schätze ich ein, dass die Bahais friedfertig sind, es ist also keine "kämpferische" Religion. Aber es ist auch eine "geschlossene Benutzergruppe", um in der Sprache der Informationsgesellschaft zu sprechen. D.h. starke Jenseitsorientierung und Abkapselung von politischem Engagement. Eine Parteizugehörigkeit ist z.B. nicht zugelassen.
Konkret zu der Frage, ob ich meinte, dass die Bahai- Theologen die Religion falsch darstellen würden, hier meine Antwort:
Ich mute mir nicht zu, darüber definitiv zu befinden. Ich stelle nur für mich fest, dass ich Widersprüche erkenne, wenn ich die Aussagen in den "kanonischen" Schriften miteinander vergleiche.
Damit es für die Dogmatik und die Verwendung bei der Mission (dem sogenannten "Pionieren") und in der Außendarstellung aber geschlossen erscheint, bleibt nichts anderes übrig: Es wird weggelassen, verstärkt, umgedeutet.
Sicher findet man das in anderen Religionen auch, aber die erheben nicht so vehement den Anspruch der Originalität und Authentizität wie die Bahai.
Für mich sind die in allen Hochreligionen und im Humanismus wieder zu findenden Werte wichtig, und die Basis der Botschaften ist:
Behandele die anderen so, wie du selbst behandelt zu werden wünschst. Die Achtung der Persönlichkeit und der respektvolle Umgang gehören dazu.
Das schließt für mich die gewaltfreie Konfliktlösung, den verantwortungsvollen Umgang mit der belebten und unbelebten Natur mit ein. Das Band ist die Liebe.
Freundliche Grüße, webby