(15-05-2009, 21:18)tom0709 schrieb: "Die utopische Sichtweise bezogen auf die Interpretation der Bergpredigt"
Hallo Tom,
die so genannte „Bergpredigt“ steht im Matthäus-Evangelium in den Kapiteln 5 bis 7. Darin enthalten sind zum Beispiel die Seligpreisungen, das „Licht“ der Gläubigen, Jesu Stellung zum (jüdischen Religions-) Gesetz und Anklänge an die Zehn Gebote (Töten, Ehe, Schwören, Vergelten, Richten). Ferner finden sich dort Worte zur Auslegung der Nächstenliebe, das Vaterunser und einiges andere. Nach dem, was ich aus unseren Bibelkreis-Abenden mitgenommen habe, handelt es sich um eine Sammlung von Sprüchen und Auslegungen durch Jesus selbst.
„Utopische Sichtweise“ klingt so, als seien dies alles Regeln, deren Erfüllung unmöglich ist, die aber Zielvorstellungen beinhalten, nach denen Christen von Fall zu Fall handeln sollen.
Nun kann man danach fragen, welche Regeln man selbst für „utopisch“ hält und welche für „realistisch“. (Ich will das hier nicht ausführen; das kann im Laufe des Threads geschehen, wenn sich jemand dafür interessiert).
Man kann auch Kritik anbringen an der „utopischen Sichtweise“, denn die Bergpredigt klingt weitgehend wie eine Auslegung der jüdischen Religionsgesetze des Alten Testaments und entspricht auch weitgehend der typischen Weite jüdischer Auslegungspraxis. Ferner sind darin Verhaltensweisen beschrieben, die Feindschaften und Konfrontation auflösen helfen. Diese entsprechen durchaus Erkenntnissen moderner Psychologie (nur beschreibt man diese Dinge heute anders, Stichwort „Mediation“). Soviel erst mal …
