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Nobelpreis
#1
Seit 1901 wird der Nobelpreis vergeben, insgesamt 809 an der Zahl.
Unter den Empfaengern befinden sich ueber 100 juedische, aber nur 9 islamische Gewinner.

Jemand eine Meinung warum es hier so ein unausgewogenes Verhaeltnis gibt?

Fimatex
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
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#2
Weil der Nobelpreis seinen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften hat und nicht auf Geisteswissenschaften.

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#3
(25-05-2009, 12:37)Sonne schrieb: Weil der Nobelpreis seinen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften hat und nicht auf Geisteswissenschaften.

...und heutzutage die naturwissenschaftliche forschung im westen weitaus intensiver betrieben wird als im orient

wären die nobelpreise vor 1000 jahren vergeben worden, sähe die sache wohl umgekehrt aus
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#4
... zudem ist der Nobelpreis ein westliches Konstrukt und legt die Messlatte wahrscheinlich auch im Sinne der Industrieländer an...

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#5
(25-05-2009, 12:42)petronius schrieb: wären die nobelpreise vor 1000 jahren vergeben worden, sähe die sache wohl umgekehrt aus

Eventuell waere das so gewesen, die Frage stellt sich aber nicht da es hier um die Gegenwart (im Falle des Nobelpreises die letzten 100 Jahre) geht und nicht um die Vergangenheit.

Fimatex
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Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
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#6
(25-05-2009, 12:55)Sonne schrieb: ... zudem ist der Nobelpreis ein westliches Konstrukt und legt die Messlatte wahrscheinlich auch im Sinne der Industrieländer an...

Der Nobelpreis wird in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Oekonomie, Frieden und Literatur statt. Gibt es den in den moslemischen Laendern keine physikalischen, chemischen und medizinischen Prozesse zu untersuchen?

Meinst du das es sowas wie eine Verschwoerung des Westens gegen die moslemischen Laender gibt? (Das unterstelle ich dir nicht wirklich...)

Soll die Messlate den tiefer anlegt werden weil die anderen noch nicht so weit sind?

Und gibt es den nicht ein paar Millionen Muslims die sich in die westliche Welt intergriert haben (USA, GB, D, FR), sollte es damit nicht ein paar mehr "Treffer" geben? Ich denke schon.

Fimatex
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Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
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#7
Ein paar Millionen Verkäufer in Dönerbuden oder Ramschläden mit Billigkram reichen halt nicht für `nen Nobelpreis, um es mal zynisch auszudrücken... wissenschaftlich-technologisch gesehen kauen die islamischen Länder schon lange nur noch das nach, was der Westen vorpraktiziert, und das, obwohl sie anfangs die weitaus besseren Chancen hatten, anders als das Christentum, das alle vor-christlichen "heidnischen" Wissenschaften so fleißig zu negieren versuchte und am liebsten sogar das Rad neu erfunden hätte (um dann den Ruhm dafür einzuheimsen...) hatte man im Islam nie irgendwelche Kontaktscheu mit den althergebrachten antiken Gelehrsamkeiten - tatsächlich stammt das meiste, das heute in Bausch und Bogen als "arabische Erfindung" bezeichnet wird, aus vor-islamischen Kulturen, die vielgerühmte "arabische" Medizin (Stand anno dreizehntes Jahrhundert) inbegriffen... Laut Historikern war das dreizehnte Jahrhundert so ungefähr der Gipfelpunkt der Entwicklung in den islamischen Ländern, in technologischer, religiös-moralischer und sonstiger Hinsicht, danach ging es langsam, aber stetig bergab, während es in den christlich dominierten Ländern genau umgekehrt ablief, spätestens so ab dem sechzehnten Jahrhundert lief dann der Westen dem Nahen Osten rettungslos davon... die Gründe für diese Entwicklung sind so vielfältig, daß man dafür einen eigenen Thread bräuchte, deshalb spare ich mir das hier.
Heute ist man sich dessen durchaus bewußt, nicht ohne Grund kommen zahlreiche Studenten und Spezialisten aus Saudi-Arabien etc. in die westlichen Länder, um hier zu studieren, aber erstens kann man die Versäumnisse von Jahrhunderten nicht in wenigen Jahren aufholen (geschweige denn überholen!) und zweitens besteht dann immer die Gefahr der "Verwestlichung", sprich die Studenten kommen ja nicht nur mit dem Lehrstoff, sondern auch mit unseren Werten und Vorstellungen von Freiheit, individueller Autonomie etc. in Berührung, und dann sind sie oft gar nicht mehr so geneigt, in die oft noch von mittelalterlichen Vorstellungen geprägten (Zwangs-)Strukturen ihrer eigenen Länder zurückzukehren und sich dort im Kampf gegen althergebrachte und überholte Systeme aufzureiben. Wer jedesmal, bevor er eine wissenschaftliche Entdeckung publiziert, erst einmal sämtliche Imame im weiten Umkreis fragen muß, ob das denn auch religiös "koscher" ist, verliert schnell die Lust an der Sache...
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#8
Und die Strukturen innerhalb der Forschung(-sbetriebe) darf man auch nicht unterschätzen, ist nicht so, daß jeder, der daherkommt und mit ´nem Haufen Kohle (sprich arabischem Ölgeld) winkt, dann sofort die neusten Forschungsergebnisse samt nobelpreisträchtiger Erkenntnisse auf dem Silbertablett serviert bekommt und sich dann quasi nur noch obendrauf setzen und sich selber als der große Macher feiern lassen kann - jeder (westliche) Forscher ist darauf bedacht, seine Erkenntnisse selber zu veröffentlichen und selber den Ruhm einzuheimsen, die hüten ihre Geheimnisse wie früher die mittelalterlichen Alchimisten. Wenn irgendein "Ausländer", egal ob Araber, Chinese oder Eskimo, in die geweihten Hallen der höheren wissenschaftlichen Erkenntnisse eindringen will, muß er sich erst mal von der Pike auf hochdienen und sich selber einen Namen machen, indem er selber was leistet, einfach nur "ins System einkaufen" und dann die Erkenntnisse von anderen klauen geht nicht so einfach. Und dieses "Hineinarbeiten" in die bestehenden Systeme und Strukturen dauert einfach seine Zeit, bekanntlich arbeiten manche ihr ganzes Leben auf den Nobelpreis hin (und kriegen ihn am Ende doch nicht)... seit wann schicken denn die islamischen Länder wirklich hochrangige Studenten und Fachleute in den Westen, bzw. seit wann bauen sie entsprechende, eigene, hochwertige Forschungseinrichtungen und -strukturen auf, die nicht mehr auf westlichen Technologietransfer (bzw. -klau) angewiesen sind? Noch gar nicht so lange, würde ich sagen... auf keinen Fall lange genug für eine nennenswerte Zahl von Nobelpreisträgern...
wer heute den Nobelpreis haben will, braucht schon etwas mehr Durchschnittsbildung als man sie in irgendeiner Koranschule findet...
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#9
(25-05-2009, 12:55)Sonne schrieb: ... zudem ist der Nobelpreis ein westliches Konstrukt und legt die Messlatte wahrscheinlich auch im Sinne der Industrieländer an...

kann ich so nicht sehen

jedenfalls nicht, was die naturwissenschaftlichen preise betrifft - da gibts imho keine "Messlatte im Sinne der Industrieländer", sondern es geht eben um bahnbrechende entwicklungen (man kann natürlich immer das eine oder andere wichtiger oder weniger wichtig finden)

beim friedens- und literaraturnobelpreis läuft das ganze natürlich wesentlich politischer, und der pseudo-nobelpreis für wirtschaftswissenschaften folgt eben auch der mode, wie das bei den wirtschaftswissenschaften halt allgemein so üblich ist...
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#10
(25-05-2009, 14:07)fimatex schrieb:
(25-05-2009, 12:42)petronius schrieb: wären die nobelpreise vor 1000 jahren vergeben worden, sähe die sache wohl umgekehrt aus

Eventuell waere das so gewesen, die Frage stellt sich aber nicht da es hier um die Gegenwart (im Falle des Nobelpreises die letzten 100 Jahre) geht und nicht um die Vergangenheit.

mir ist schon klar, daß es dir nur um die zeit geht, wo halt die muslime das nachsehen haben...
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#11
(25-05-2009, 14:18)fimatex schrieb: Und gibt es den nicht ein paar Millionen Muslims die sich in die westliche Welt intergriert haben (USA, GB, D, FR), sollte es damit nicht ein paar mehr "Treffer" geben? Ich denke schon.

willst du allen ernstes unterstellen, die liste der nobelpreisträger, aufgesplittet nach ethnien oder glaubensbekenntnissen, sei irgendwie repräsentativ für die geisteskraft der wissenschaftler oder künstler?
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#12
(25-05-2009, 15:38)Rao schrieb: Ein paar Millionen Verkäufer in Dönerbuden oder Ramschläden mit Billigkram reichen halt nicht für `nen Nobelpreis, um es mal zynisch auszudrücken... wissenschaftlich-technologisch gesehen kauen die islamischen Länder schon lange nur noch das nach, was der Westen vorpraktiziert, und das, obwohl sie anfangs die weitaus besseren Chancen hatten, anders als das Christentum, das alle vor-christlichen "heidnischen" Wissenschaften so fleißig zu negieren versuchte und am liebsten sogar das Rad neu erfunden hätte (um dann den Ruhm dafür einzuheimsen...) hatte man im Islam nie irgendwelche Kontaktscheu mit den althergebrachten antiken Gelehrsamkeiten - tatsächlich stammt das meiste, das heute in Bausch und Bogen als "arabische Erfindung" bezeichnet wird, aus vor-islamischen Kulturen, die vielgerühmte "arabische" Medizin (Stand anno dreizehntes Jahrhundert) inbegriffen

ist doch völlig normal, daß auf bereits vorhandenem aufgebaut wird. nur hat der mittelalterliche westen noch nicht mal das gemacht. daß die arabische welt des mittelalters der westlichen in sachen wissenschaft überlegen war, ist nun mal fakt - daran ändern auch noch so viele chauvinistische anspielungen auf "Verkäufer in Dönerbuden oder Ramschläden mit Billigkram" nichts
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#13
(25-05-2009, 16:31)Rao schrieb: Und die Strukturen innerhalb der Forschung(-sbetriebe) darf man auch nicht unterschätzen, ist nicht so, daß jeder, der daherkommt und mit ´nem Haufen Kohle (sprich arabischem Ölgeld) winkt, dann sofort die neusten Forschungsergebnisse samt nobelpreisträchtiger Erkenntnisse auf dem Silbertablett serviert bekommt und sich dann quasi nur noch obendrauf setzen und sich selber als der große Macher feiern lassen kann - jeder (westliche) Forscher ist darauf bedacht, seine Erkenntnisse selber zu veröffentlichen und selber den Ruhm einzuheimsen, die hüten ihre Geheimnisse wie früher die mittelalterlichen Alchimisten. Wenn irgendein "Ausländer", egal ob Araber, Chinese oder Eskimo, in die geweihten Hallen der höheren wissenschaftlichen Erkenntnisse eindringen will, muß er sich erst mal von der Pike auf hochdienen und sich selber einen Namen machen, indem er selber was leistet, einfach nur "ins System einkaufen" und dann die Erkenntnisse von anderen klauen geht nicht so einfach

hat das denn jemand vor, oder referierst du hier nur deine alpträume?

willst du unterstellen, "Araber, Chinese oder Eskimo" hätten es eben selber nicht drauf und müßten sich daher titel erkaufen?

schau dich mal an einer spitzenforschungseinrichtung um, z.b. am mit: als ich dort war, wimmelte der laden nur so von menschen, die der wasp-norm nicht entsprachen. intelligenz und forschergeist sind keine frage der hautfarbe oder herkunft
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#14
Ich registriere sehr bedrückt, dass hier immer subtiler und öfter Gedankengut zum Tragen kommt, dem ich fast das Attribut "rassistisch" geben möchte.

DE
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#15
Ich kenne den (naturwissenschaftlichen) Wissenschaftsbetrieb teilweise von innen. Es kommen immer wieder Gaststudenten, Gastprofessoren und Doktoranden. Rassistische Ressentiments gibt es da überhaupt nicht. Was allerdings auffällt ist die Spielregel, nach der weltanschauliche Vorstellungen außen vor bleiben. Man spricht nicht darüber und man hält die theoretischen Erörterung frei davon.

Die naturwissenschaftliche Welt ist um Vieles facettenreicher und interessanter als der ganze gesellschaftliche Knatsch um Herkunft, Religion und wer-mit-wem! Die Eingangsfrage stellt sich jedenfalls in dem naturwissenschaftlichen Teil der Welt überhaupt nicht. Sie würde als abwegig empfunden.
Die zitierten statistischen Ergebnisse haben meiner Erfahrung nach ausschließlich damit zu tun, wo in der Welt Spitzenforschung betrieben wird und wer seine Doktoranden dorthin schickt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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