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Fragen an Atheisten
#91
Also, hier ein paar Fragen:
Welche Maximen des Atheismus liegen der Verantwortlichkeit zugrunde?

Welches Menschenbild haben Atheisten? Gibt es für Atheisten einen Sinn, anderen Menschen zu helfen, sie zu fördern? Macht es einen Unterschied, welche Überzeugungen diese Menschen vertreten? (Vorsicht: es könnte sich um kampferprobte Gläubige handeln)

Fragen sich Atheisten nach der Stellung als Mensch in der Welt?

Wie sehen Atheisten das Problem, dass es Verbrecher gibt? Was kann man nach atheistischer Auffassung dagegen tun?

Wie stabilisieren sich Atheisten in erschütternden Situationen, Krankheit, Unfall, Tod eines geliebten Menschen?

Empfinden Atheisten diese Welt als Heimat, als Fremde, als seelenloses Uhrwerk, als Objekt der Ausbeutung, als Möglichkeit der Bereicherung?

Welches sind große Vorbilder?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#92
ja und es gibt eine hässlichkeit die dann doch wiederrum auch schön sein kann.

wieso sollen Blumen nicht durch Liebe entstehen ,Liebe und Schönheit passt doch gut zusammen .
Wenn man will kann man auch in allem etwas schön finden ,selbst in Häslichen Menschen kann wieder etwas schönes sein.

jam
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#93
(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Also, hier ein paar Fragen:
Welche Maximen des Atheismus liegen der Verantwortlichkeit zugrunde?

gibts denn welche? also "Maximen des Atheismus", die was mit verantwortlichkeit zu tun haben?

verantwortlichkeit kann ich nur von anderen verlagen, wenn ich selber bereit bin, sie zu leisten

Zitat:Welches Menschenbild haben Atheisten?

welches lieblingsgetränk haben atheisten? :icon_rolleyes:

ich kann dir nur sagen, welches menschenbild ich habe. ich gehe vom menschen als vernunftbegabtes wesen aus, der es möglichst gut haben will, und kein a-priori interesse daran hat, anderen zu schaden

Zitat:Gibt es für Atheisten einen Sinn, anderen Menschen zu helfen, sie zu fördern?

selbstverständlich. erstens freut mensch sich auch am erfolg anderer, umso mehr, wenn er selbst dazu beigetragen hat - und zweitens gilt auch hier "quid pro quo"

Zitat:Macht es einen Unterschied, welche Überzeugungen diese Menschen vertreten? (Vorsicht: es könnte sich um kampferprobte Gläubige handeln)

nein, es macht einen unterschied, wobei man sie unterstützen soll

Zitat:Fragen sich Atheisten nach der Stellung als Mensch in der Welt?

was soll das für eine sein?

Zitat:Wie sehen Atheisten das Problem, dass es Verbrecher gibt?

realistisch

Zitat:Was kann man nach atheistischer Auffassung dagegen tun?

versuchen, die ursachen dafür zu beseitigen, daß jemand zum verbrecher wird

Zitat:Wie stabilisieren sich Atheisten in erschütternden Situationen, Krankheit, Unfall, Tod eines geliebten Menschen?

die meisten wohl durch beistand, den andere menschen leisten

Zitat:Empfinden Atheisten diese Welt als Heimat, als Fremde, als seelenloses Uhrwerk, als Objekt der Ausbeutung, als Möglichkeit der Bereicherung?

als den einzigen ort, den wir haben. mit dem wir folglich zurechtkommen müssen, und an dem wir eine menge spaß haben können

Zitat:Welches sind große Vorbilder?

basketballer, im vergleich zu jockeys :icon_cheesygrin:

scherz beiseite: "große vorbilder" sind naive verkürzungen. ich kann mir bestimmte handlungen bestimmter menschen zum vorbild nehmen, aber den ganzen menschen? den kenne ich doch gar nicht wirklich...
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#94
(28-07-2009, 15:47)Roydans schrieb: Ein blinder Mensch der weder Sonne noch Mond sehen kann, kann trotzdem deren Anwesenheit anhand anderer Auswirkungen als nur Sichtbarkeit berechnen z.B. Wärme, Ebbe und Flut usw..
Auch die Anwesenheit eines Gottes, lässt sich für einen rational denkenden Menschen erkennen; es sei denn er ist durch eine anderslautende Ideologie verblendet!

Sehen beruht genau so auf der physisch-sinnlichen Wahrnehmung der entsprechenden äußeren Reize wie etwa das Riechen, der Tastsinn oder das Hören.

Mit welchem Wahrnehmungsorgan und durch welche Art von Reizen soll denn eigentlich die sinnliche "Erfahrung" der Existenz Gottes vonstatten gehen?

Und inwiefern soll "rationales Denken" die "Anwesenheit" Gottes erkennen lassen? Was soll das für eine Art "Anwesenheit" sein, wo und wie manifestiert sie sich?
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#95
Sehr gute Fragen. Das bringt uns wieder back on track. Icon_smile
Im großen und ganzen kann ich mich petronius anschließen.

Zitat:Welche Maximen des Atheismus liegen der Verantwortlichkeit zugrunde?

Verantwortlichkeit sich und anderen gegenüber. Mitgefühl besitzen auch Atheisten.

Zitat:Welches Menschenbild haben Atheisten? Gibt es für Atheisten einen Sinn, anderen Menschen zu helfen, sie zu fördern? Macht es einen Unterschied, welche Überzeugungen diese Menschen vertreten?

Humanismus.
Mitgefühl.
Mensch ist Mensch.

Zitat:Fragen sich Atheisten nach der Stellung als Mensch in der Welt?

Natürlich. Man sollte sich das Ziel setzen, zu versuchen die Menschheit und sich selbst zu verbessern. Arbeitet man hart und für das woran man glaubt, kann auch nebenbei Ruhm dabei abspringen.

Zitat:Wie sehen Atheisten das Problem, dass es Verbrecher gibt? Was kann man nach atheistischer Auffassung dagegen tun?

Es gibt gesellschaftliche Regeln (Gesetze) nach denen sich alle Menschen richten müssen. Ohne diesen Konsens gäbe es Anarchie. Nach einer Studie sind Atheisten übrigens äußerst friedlich.

Zitat:Wie stabilisieren sich Atheisten in erschütternden Situationen, Krankheit, Unfall, Tod eines geliebten Menschen?

Durch emotionalen Beistand von Verwandten und Bekannten oder Eigenmotivation.

Zitat:Empfinden Atheisten diese Welt als Heimat, als Fremde, als seelenloses Uhrwerk, als Objekt der Ausbeutung, als Möglichkeit der Bereicherung?

Als wunderschöne Welt. Augrund der geringen Wahrscheinlichkeit, dass man geboren wird, muss man das beste aus seinem Leben machen. Man hat nur das eine.

Zitat:Welches sind große Vorbilder?

Meines ist *hust* der große Philosoph Bruce Lee (war ebenfalls Atheist). Er war hochintelligent, hat für Gleichberechtigung zwischen Rassen gekämpft und hat seinem Kampfstil wissenschaftliche Kenntnisse wie die Mechanik zugrunde gelegt. Außerdem traf er zwei Kernaussagen: Man muß sich der jeweiligen Situation anpassen (nicht nur im Kampf) und soll nicht die Kopie eines anderen sein, sondern einen eigenen Charakter entwickeln.
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#96
(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Also, hier ein paar Fragen:
Welche Maximen des Atheismus liegen der Verantwortlichkeit zugrunde?

Die einzige "Maxime des Atheismus" ist gleichzeitig die einzige Aussage, wodurch Atheismus definiert ist, nämlich die Ablehnung jeglicher theistischer Behauptungen, also eine Negation. Zu dem, was der Atheist X über "Verantwortlichkeit" denkt und meint, ist in der Aussage "X ist Atheist" lediglich enthalten, dass eine "Verantwortlichkeit" gegenüber einem/mehreren Gott/Göttern für ihn kein Thema ist, mehr nicht.

Was meine persönlichen Ansichten zum Begriff "Verantwortlichkeit" angeht, so ist dessen Bedeutung sehr anbhängig vom Kontext, in welchem er gebraucht wird. Die Frage nach der Verantwortlichkeit für etwas beschreibt ganz allgemein zunächst und grundsätzlich wertneutral den Aspekt der Verursachung, Herbeiführung, Beförderung usw. von etwas, im Sinne von Ursache und Wirkung.

Wenn ich hingegen nach der Verantwortlichkeit gegenüber jemandem oder für jemanden Frage, dann kommen hier sehr komplexe und sehr fallspezifische soziale und kulturelle Umstände und Vereinbarungen ins Spiel, welche ein allgemeines Referieren ziemlich deplazieren - mit einer Ausnahme vielleicht:

Bei der ethischen Bewertung dessen, was Menschen denken, tun und lassen, wird der Begriff "Verantwortlichkeit" häufig so gebraucht, als ob das Ursache-Wirkungsprinzip mehr oder weniger nur bis zur betreffenden Person reicht und dort unvermittelt abbricht, also der Mensch zwar als Verursacher seines Denkens, Tuns und Handelns angesehen wird, der Umstand aber, dass dieses Denken, Tun und Handeln, wenn es nicht zufällig so ausfällt, wie es ausfällt, ebenso hinreichende Ursachen haben muss, welche, dem Satz vom Grunde entsprechend, notwendig über diesen Menschen hinaus gehen müssen.


(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Welches Menschenbild haben Atheisten?

Wie petronius bereits anmerkte, ist das eine unsinnige Frage, weil in der Verneinung theistischer Behauptungen nur die Verneinung eines theistischen Menschenbildes enthalten ist. Die Menschenbilder von Atheisten können höchst unterschiedlich sein, vor allem, weil diese Fragestellung nicht für jeden Atheisten den gleichen Stellenwert hat.

(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Gibt es für Atheisten einen Sinn, anderen Menschen zu helfen, sie zu fördern? Macht es einen Unterschied, welche Überzeugungen diese Menschen vertreten? (Vorsicht: es könnte sich um kampferprobte Gläubige handeln)

Das ist, etwas verklausliert, nichts anderes als die so altbekannte wie dünkelhafte Frage, ob ethisches Handeln auch ohne religiöse Dogmen begründet werden kann. Natürlich kann es das. Allerdings muss dabei berücksichtig werden, dass nur die wenigsten ethischen Affekte Ergebnisse vorhergehender bewusster rationaler Abwägungen sind, sondern zum einen großen Teil angeborener Teil des Verhaltens der menschlichen Spezies sind und zum anderen, mindestens ebenso großen Teil in den sozialen Urteils- und Verhaltensweisen begründet sind, welche der Mensch vom Säuglingsalter an anerzogen bekommt.

Die Bedeutsamkeit rein rationaler ethischer Erwägungen besteht m.E. vor allem im kritischen Hinterfragen und ggf. Änderungen dieser "aufgespielten" kulturellen Ethik-"Software"...


(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Fragen sich Atheisten nach der Stellung als Mensch in der Welt?

Aber sicher doch! Wenn vielleicht auch nicht alle mit gleicher Intensität und Begeisterung...

(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Wie sehen Atheisten das Problem, dass es Verbrecher gibt? Was kann man nach atheistischer Auffassung dagegen tun?

"Verbrecher" gibt es, weil es hinreichende Ursachen gibt, welche manche Menschen zu Verbrechern werden lassen. Darum muss man vor allem an die Ursachen gehen und z.B. Strafe vor allem als Abschreckung begreifen, anstatt als "Sühne"...

(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Wie stabilisieren sich Atheisten in erschütternden Situationen, Krankheit, Unfall, Tod eines geliebten Menschen?

Ganz allgemein formuliert: Kaum anders als etwa Theisten...

(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Empfinden Atheisten diese Welt als Heimat, als Fremde, als seelenloses Uhrwerk, als Objekt der Ausbeutung, als Möglichkeit der Bereicherung?

Eine ziemlich merkwürdige Fragestellung, auf die man wohl nur kommen kann, wenn man der Auffassung ist, der Mensch wäre irgend etwas anderes, von der Welt Verschiedenes, anstatt sich an das jedermann offen zu Tage liegende zu halten, dass nämlich der Mensch wie alles andere auf der Welt vollständig ein Teil derselben sei...

(28-07-2009, 18:57)Ekkard schrieb: Welches sind große Vorbilder?

Alle, die den Mut haben, sich ihres Verstandes zu bedienen und ihn dazu benutzen, Erkenntnis zu erlangen, ungeachtet dessen, was schließlich das Ergebniss derselben ist - anstatt sich die Welt so zurecht zu friemeln, dass sie, ob sie nun will oder nicht, zu einem im Voraus als "Wahrheit" festgesetzten, weil sehnlichst erwünschten und erhofften "Ergebnis" passt...
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#97
(28-07-2009, 01:57)Roydans schrieb: Andere Frage an die Atheisten,: möchten Atheisten lieber als Gläubige, als Ungläubige, als Nichtgläubige, als Wissende oder als Sucher bezeichnet werden?:tard:
Ich weis schon es gibt nicht den Ateisten; deshalb frage ich auch nicht DEN ATHEISTEN sondern DICH!!:icon_rolleyes:
und ich antworte auch,:"Als ich Atheist war, war ich Suchender".


Ich glaube, ich werde zu schlecht bezahlt.
Ich glaube aber nicht, dass sich das in nächster Zeit ändern wird.
Ich weiß, dass ich irgend wann mal sterben werde.
Ich suche häufig meine Autoschlüssel.
usw.

Darin, die sehr verschiedenen Ansichten, Meinungen und Überzeugungen in solche schwammigen Schubladen wie den von dir vorgestellten zu sortieren, kann ich keinen rechten Sinn sehen. Wozu sollte das denn nützlich sein?


(28-07-2009, 01:57)Roydans schrieb: Als ich Atheist war...

Eine eindrückliche Illustration für die große Verschiedenheit des Denkens und Urteilens derjenigen, welche sich als "Atheist" bezeichnen, gibst du mit der Aussage, dass du dich früher selbst als Atheist gesehen hast. Denn das, was du hier an verschiedener Stelle darüber geäußert hast, was "der Atheist" angeblich denkt und worauf sich sein Atheismus gründet, leitest du natürlich im Wesentlichen aus deinem eigenen (damaligen) diesbezüglichen Denken in diesen Fragen ab. Das hat aber z.B. mit dem, worauf sich z.B. mein Atheismus gründet, so wenig zu tun, dass ich mir erlaube, deinen (früheren) Atheismus als eine Art Indifferentialismus zu charakterisieren. Von einem solchen auf religiöse Spekulation zu verfallen, ist freilich nicht sonderlich spektakulär...
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#98
Dazu ein paar Zitate zur Beredsamkeit...


"Dieser Mann könnte einem Hund einen Knochen wegreden." [unbekannt]

"Was hat der Mann da gesprochen? Was hat er gesagt? Er hat Wind mit Worten gemacht..." [Friedrich Luft]

"Das Falsche, kunstvoll dargestellt, überrascht und verblüfft, aber das Wahre überzeugt und herrscht." [Luc de Clapiers]
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#99
(29-07-2009, 11:40)humanist schrieb: Dazu ein paar Zitate zur Beredsamkeit...


"Dieser Mann könnte einem Hund einen Knochen wegreden." [unbekannt]

"Was hat der Mann da gesprochen? Was hat er gesagt? Er hat Wind mit Worten gemacht..." [Friedrich Luft]

"Das Falsche, kunstvoll dargestellt, überrascht und verblüfft, aber das Wahre überzeugt und herrscht." [Luc de Clapiers]

"es genügt nicht, keine ahnung zu haben. man muß auch unfähig sein, dies auszudrücken"

(petronius, frei nach karl kraus)
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(29-07-2009, 11:49)petronius schrieb:
(29-07-2009, 11:40)humanist schrieb: Dazu ein paar Zitate zur Beredsamkeit...


"Dieser Mann könnte einem Hund einen Knochen wegreden." [unbekannt]

"Was hat der Mann da gesprochen? Was hat er gesagt? Er hat Wind mit Worten gemacht..." [Friedrich Luft]

"Das Falsche, kunstvoll dargestellt, überrascht und verblüfft, aber das Wahre überzeugt und herrscht." [Luc de Clapiers]

"es genügt nicht, keine ahnung zu haben. man muß auch unfähig sein, dies auszudrücken"

(petronius, frei nach karl kraus)

In diesem Sinne ein paar Anmerkungen Schopenhauers:

"Wer nachlässig schreibt, legt dadurch zunächst das Bekenntnis ab, dass er selbst seinen Gedanken keinen großen Wert beilegt. Denn nur aus der Überzeugung von der Wahrheit und Wichtigkeit unserer Gedanken entspringt die Begeisterung, welche erfordert ist, um mit unermüdlicher Ausdauer überall auf den deutlichsten, schönsten und kräftigsten Ausdruck derselben bedacht zu sein - wie man nur an Heiligtümer und unschätzbare Kunstwerke silberne oder goldene Behältnisse wendet. [...]
Wie aber Vernächlässigung des Anzuges Geringschätzung der Gesellschaft verrät, in die man tritt, so bezeugt flüchtiger, nachlässiger, schlechter Stil eine beleidigende Geringschätzung des Lesers, welche dann dieser mit Recht durch Nichtlesen bestraft. [...]
Eben dieserhalb nun also soll der Stil nicht subjektiv sondern objektiv sein, wozu es nötig ist, die Worte so zu stellen, dass sie den Leser geradezu zwingen, genau dasselbe zu denken wie der Autor gedacht hat. Dies wird aber nur dann zustande kommen, wann der Autor stets eingedenk war, dass die Gedanken insofern das Gesetz der Schwere befolgen, als sie den Weg vom Kopfe auf das Papier viel leichter als vom Papier zum Kopfe zurücklegen, daher ihnen hierbei mit allen zu Gebote stehenden Mitteln geholfen werden muss."

(Aus: "Parerga und Paralipmonena" Bd. II)
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Es gibt inzwischen drei Antworten auf die von mir im Beitrag #91 gestellten Fragen. Ich möchte mich für die Mühe um Antworten ausdrücklich bedanken.
Ich bleibe für den Augenblick einmal bei der Frage nach den Maximen der
Verantwortung:
Ich fasse kurz zusammen, was gesagt wurde.
  1. Umgang mit Verantwortung als Selbstverpflichtung
  2. Gefühl der Verantwortung auf Grund des Mitgefühls
  3. Rückführung auf gesellschaftliche Ursachen (Individuum – Gesellschaft und umgekehrt)
Daraus ergeben sich weitere Fragen:

Wenn wir von Selbstverpflichtung reden, warum tun wir uns diese an?

Reicht „Mitgefühl“ auch für die Mitarbeit in großen, anonymen Betrieben oder Projekten?

Gibt es Beschränkungen, z. B. gegenüber Bagatellen oder gegenüber globalen Problemen?

Kann man die Kette von Ursache (gesellschaftlich) zur Wirkung (Motivation zur Übernahme von Verantwortung) an einem oder mehreren Beispielen (gewissermaßen definierend) aufzeigen?

(Die anderen Antworten sind nicht vergessen.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(29-07-2009, 18:38)Ekkard schrieb: Wenn wir von Selbstverpflichtung reden, warum tun wir uns diese an?

weil wir davon überzeugt sind, daß es uns unter dem strich zum vorteil gereicht

wenn mein ideal ist, schlanker zu werden als ich bin, werde ich mich "selbst verpflichten", weniger zu essen und mehr sport zu treiben. da ist dann eben disziplin gefordert, um die selbst auferlegte verpflichtung zu erfüllen

bei der fremdverpflichtung wird die überzeugung ersetzt durch kontrolle und sanktion seitens des "auftraggebers". wenn mein chef mir eine aufgabe überträgt, mag ich persönlich sie schwachsinnig finden - er wird trotzdem dafür sorgen, daß ich sie erledige (andernfalls mir konsequenzen drohen, die noch weniger angenehm sind als etwas zu tun, von dem ich selbst nicht überzeugt bin)

der vorteil unter dem strich kann auch in persönlicher befriedigung, sozialer anerkennung usw. bestehen, es ist gar nicht unbedingt nötig, hier die große weltverbesserung zu bemühen

Zitat:Reicht „Mitgefühl“ auch für die Mitarbeit in großen, anonymen Betrieben oder Projekten?

da sehe ich jetzt nicht den zusammenhang. wieso sollte man aus mitgefühl in großen, anonymen betrieben oder projekten arbeiten?

man wird bei jenen dingen mitmachen, von denen man sich am meisten erwartet

Zitat:Gibt es Beschränkungen, z. B. gegenüber Bagatellen oder gegenüber globalen Problemen?

beschränkungen in welcher hinsicht, wobei?

man befaßt sich mit was immer man interessant und/oder wichtig findet

Zitat:Kann man die Kette von Ursache (gesellschaftlich) zur Wirkung (Motivation zur Übernahme von Verantwortung) an einem oder mehreren Beispielen (gewissermaßen definierend) aufzeigen?

man vielleicht - ich nicht, weil ich nicht verstehe, was du meinst - aber du könntest das ja mal an einem beispiel erklären

redest du von sozialem engagement?

ursache: kinder in drittweltländern haben oft keine chance auf bildung und damit ein ebsseres leben für sich selbst wie langfristig für die gesellschaft, in der sie leben, weil sie arbeiten müssen und keine zeit für die schule haben oder kein geld. wirkung: ich habe eine patenschaft für ein solches kind übernommen, mein geld kommt ihm und der gemeinschaft zugute, in dem es lebt. so fühle ich mich gut (ich habe etwas von dem geld, das ich glücklicherweise mehr habe, als ich unbedingt brauche, jemandem gegeben, der es dringender braucht), und wenn ich es ganz geschwollen bzw. zynisch zu ende denken will: ich habe einen beitrag dazu geleistet, daß weniger armutsflüchtlinge hierher kommen und unsere sozialstruktur stören
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Zitat:Wenn wir von Selbstverpflichtung reden, warum tun wir uns diese an?
Dies lässt sich auf moralische Werte zurückführen: Auf angeborene und gesellschaftlich geltende Verhaltensnormen. Würde man als Individuum diese Normen unterminieren, würde man aktiv zur Anarchie beitragen - was nicht im eigenen Interesse liegen kann. Also, um gesellschaftsfähig zu bleiben. Dem unterliegt sicherlich wieder ein Gruppengefühl, wo wir wieder bei Evolution wären.

Zitat:Reicht „Mitgefühl“ auch für die Mitarbeit in großen, anonymen Betrieben oder Projekten?
Du meinst Mitgefühl für Fremde? Für jemanden, den man nicht kennt, ist es schwieriger Mitgefühl zu empfinden, da man keine emotionale Bindung zu dieser Person besitzt. Da greifen die verschiedenen Motivationen nicht richtig. Dies ist aber auch wieder vom Individuum abhängig.

Zitat:Gibt es Beschränkungen, z. B. gegenüber Bagatellen oder gegenüber globalen Problemen?
Meinst du Mitgefühl gegenüber Kriminellen? Diese halten sich nicht an moralische Normen und können somit nicht erwarten, mit Mitgefühl belohnt zu werden. Es gibt aber judikative "Erziehungsmaßnahmen" (Strafen), um ihn wieder in die Gesellschaft zu reintegrieren.

Zitat:Kann man die Kette von Ursache (gesellschaftlich) zur Wirkung (Motivation zur Übernahme von Verantwortung) an einem oder mehreren Beispielen (gewissermaßen definierend) aufzeigen?
Siehe Mitgefühl gegenüber Fremden und Behandlung von Kriminellen.
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Zum Menschenbild ein Zusatzfrage:
Braucht man sich also um die Gefühle der Mitmenschen (Gefühlsebene, Stilfragen, Poesie, schöne Geschichten, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun usw.) nicht zu kümmern? Es reicht, die Dinge analytisch zu untersuchen und das Ergebnis den Menschen mitzuteilen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(31-07-2009, 15:16)Ekkard schrieb: Zum Menschenbild ein Zusatzfrage:
Braucht man sich also um die Gefühle der Mitmenschen (Gefühlsebene, Stilfragen, Poesie, schöne Geschichten, das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun usw.) nicht zu kümmern? Es reicht, die Dinge analytisch zu untersuchen und das Ergebnis den Menschen mitzuteilen?

kommt auf den kontext an

wenn ich z.b. einen wissenschaftlichen text schreibe, ist mir poesie wurscht. schreibe ich einen liebesbrief, schaut das ganz anders aus

ekkard, du stellst so merkwürdig allgemeine fragen, daß eine sinnvolle antwort kaum möglich ist. was sie mit spezifisch an atheisten zu richtenden fragen zu tun haben sollen, erschließt sich mir sowieso nicht
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