25-07-2009, 21:35
Kausalität und Zeitlichkeit:
Immanenz vs. Transzendenz
Ich hatte geschrieben, Gegenstände des Glaubens seien Grenzübergänge ganz normaler ethischer bis poetischer Erfahrungen, also immanent.
Der Mensch ist ein vergesellschaftetes Wesen, das in der Wirkungsgeschichte einer ziemlich umfangreichen Sammlung von Konventionen lebt. Hierin sind eine Reihe angeboren, also gewissermaßen bereits im Erbgut angelegt (Prägungen, Instinktreste); die meisten sind kultureller Natur.
Die Wirkungsgeschichte weist uns zwar keinen direkten Weg zu solchen Konventionen, zeigt aber durch negative und positive Gefühle, ob sich etwas als „besser“ bewährt, oder ob sich etwas als „schlecht“ erweist (quasi-evolutionäre Auslese).
Im Laufe der Weltgeschichte verbleiben Gruppenerinnerungen, die mit der Zeit immer abstrakter und von ferne kommend erlebt werden. So gibt es schließlich abstrakte Zuordnungen wie zum Beispiel „das Gute“, „guter Geist“, „heiliger Geist“, „Gott“.
Schließlich erzählen sich die Menschen von „guten und bösen Mächten“ und schließlich von Gott. Vergessen wird, wie und woher so etwas kommt. Für mich sieht dies alles so aus, wie eine Evolution auf dem Gebiet des gesellschaftlich geprägten Bewusstseins.
Ich sehe darin eine gesellschaftliche „Immanenz“.
(25-07-2009, 17:40)DureeTotale schrieb: Allgemeiner könnte man vielleicht formulieren, dass Zeit hinsichtlich der Beziehung von Ursache und Wirkung keine entscheidende Größe darstellt...Die raumzeitliche Bestimmtheit der Beschreibung impliziert nicht, dass in einer Ereignisfolge immer Ursache und Wirkung in dieser Reihenfolge zu betrachten sind. Insofern kann ich dir zustimmen, auch wenn ich das Problem nicht gänzlich überblicke.
Immanenz vs. Transzendenz
Ich hatte geschrieben, Gegenstände des Glaubens seien Grenzübergänge ganz normaler ethischer bis poetischer Erfahrungen, also immanent.
(25-07-2009, 17:40)DureeTotale schrieb: Habe ich dich richtig verstanden: Du sagst also, dass die Gegenstände des Glaubens Grenzübergänge von Erfahrungen seien? / Das erschließt sich mir jetzt leider noch nicht so ganz...Stimmt, das erschließt sich auch nicht so einfach.
Der Mensch ist ein vergesellschaftetes Wesen, das in der Wirkungsgeschichte einer ziemlich umfangreichen Sammlung von Konventionen lebt. Hierin sind eine Reihe angeboren, also gewissermaßen bereits im Erbgut angelegt (Prägungen, Instinktreste); die meisten sind kultureller Natur.
Die Wirkungsgeschichte weist uns zwar keinen direkten Weg zu solchen Konventionen, zeigt aber durch negative und positive Gefühle, ob sich etwas als „besser“ bewährt, oder ob sich etwas als „schlecht“ erweist (quasi-evolutionäre Auslese).
Im Laufe der Weltgeschichte verbleiben Gruppenerinnerungen, die mit der Zeit immer abstrakter und von ferne kommend erlebt werden. So gibt es schließlich abstrakte Zuordnungen wie zum Beispiel „das Gute“, „guter Geist“, „heiliger Geist“, „Gott“.
Schließlich erzählen sich die Menschen von „guten und bösen Mächten“ und schließlich von Gott. Vergessen wird, wie und woher so etwas kommt. Für mich sieht dies alles so aus, wie eine Evolution auf dem Gebiet des gesellschaftlich geprägten Bewusstseins.
Ich sehe darin eine gesellschaftliche „Immanenz“.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard