29-07-2009, 19:08
(29-07-2009, 18:38)Ekkard schrieb: Wenn wir von Selbstverpflichtung reden, warum tun wir uns diese an?
weil wir davon überzeugt sind, daß es uns unter dem strich zum vorteil gereicht
wenn mein ideal ist, schlanker zu werden als ich bin, werde ich mich "selbst verpflichten", weniger zu essen und mehr sport zu treiben. da ist dann eben disziplin gefordert, um die selbst auferlegte verpflichtung zu erfüllen
bei der fremdverpflichtung wird die überzeugung ersetzt durch kontrolle und sanktion seitens des "auftraggebers". wenn mein chef mir eine aufgabe überträgt, mag ich persönlich sie schwachsinnig finden - er wird trotzdem dafür sorgen, daß ich sie erledige (andernfalls mir konsequenzen drohen, die noch weniger angenehm sind als etwas zu tun, von dem ich selbst nicht überzeugt bin)
der vorteil unter dem strich kann auch in persönlicher befriedigung, sozialer anerkennung usw. bestehen, es ist gar nicht unbedingt nötig, hier die große weltverbesserung zu bemühen
Zitat:Reicht „Mitgefühl“ auch für die Mitarbeit in großen, anonymen Betrieben oder Projekten?
da sehe ich jetzt nicht den zusammenhang. wieso sollte man aus mitgefühl in großen, anonymen betrieben oder projekten arbeiten?
man wird bei jenen dingen mitmachen, von denen man sich am meisten erwartet
Zitat:Gibt es Beschränkungen, z. B. gegenüber Bagatellen oder gegenüber globalen Problemen?
beschränkungen in welcher hinsicht, wobei?
man befaßt sich mit was immer man interessant und/oder wichtig findet
Zitat:Kann man die Kette von Ursache (gesellschaftlich) zur Wirkung (Motivation zur Übernahme von Verantwortung) an einem oder mehreren Beispielen (gewissermaßen definierend) aufzeigen?
man vielleicht - ich nicht, weil ich nicht verstehe, was du meinst - aber du könntest das ja mal an einem beispiel erklären
redest du von sozialem engagement?
ursache: kinder in drittweltländern haben oft keine chance auf bildung und damit ein ebsseres leben für sich selbst wie langfristig für die gesellschaft, in der sie leben, weil sie arbeiten müssen und keine zeit für die schule haben oder kein geld. wirkung: ich habe eine patenschaft für ein solches kind übernommen, mein geld kommt ihm und der gemeinschaft zugute, in dem es lebt. so fühle ich mich gut (ich habe etwas von dem geld, das ich glücklicherweise mehr habe, als ich unbedingt brauche, jemandem gegeben, der es dringender braucht), und wenn ich es ganz geschwollen bzw. zynisch zu ende denken will: ich habe einen beitrag dazu geleistet, daß weniger armutsflüchtlinge hierher kommen und unsere sozialstruktur stören