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Die Liebe Gottes
#1
Die folgende Frage wurde schon von sehr vielen Menschen gestellt. Aus diesem Grund ist diese Frage wohl eine Diskussion wert.

Wie kann ein liebender Gott, bei dem kein Ding unmöglich ist, die Lebewesen, die er doch geschaffen hat, so unsäglich leiden lassen?

Gruß
Steffen
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#2
Das ist eigentlich ziemlich einfach: weil der Mensch für sich und seine Taten selbst verantwortlich ist.
Der Mensch ist ein Wesen welches in der Lage ist selbständig zu leben, wir sind nicht die Haustiere G'ttes ;)

Es gibt doch den bekannten Spruch: G'tt hilft denen die sich selbst helfen.
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#3
Dann ist dieser Gott nicht allgütig.

Gruß
Steffen
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#4
Hallo Steffen

ich muß Alejnu da vollkommen zustimmen.

Das Gottes Bild im Islam und Judentum ist nicht wie im Christentum.

Wir kennen den liebenden aber auch strafenden Gott.


Alles Liebe
Shia
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#5
Hallo Shia,

dieser Einwand ist korrekt. Im AT kann man sehr viel vom strafenden Gott lesen. Beim Islam kenne ich mich nicht besonders gut aus. Nur ein wenig durch türkische Freunde. Die auch diesen Unterschied betonen. Im NT kann man auch einiges über Strafen lesen, allerdings sehen die meisten Christen alles positiv im NT. Frei nach dem Motto: Reine Auslegungssache...

Das ist kein Vorwurf! Nur eine Feststellung.

Gruß
Steffen
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#6
Hallo

Zitat:Wie kann ein liebender Gott, bei dem kein Ding unmöglich ist, die Lebewesen, die er doch geschaffen hat, so unsäglich leiden lassen?

Diese Frage enthält erst mal zwei Aussagen:
- Gott existiert;
- es gibt Leid.
Die Frage ist, wie läßt sich "Liebe" mit "Leid" (bzw. "leiden lassen" vereinbaren. - Zunächst mal scheint entweder ein Gottesbild faslsch - oder das "Bild", 'Liebe' und 'Leid' seien unvereinbar.

Beispiele, in denen "liebende" Eltern ihr Kind "leiden" lassen, gibt es. Ich meine hier nicht Kindesmißhandlung oder Vernachlässigung. Sondern simple Tatsachen wie, ich müßte es von anderen Kindern fern halten, damit ihm diese kein 'Leid' antun könnten. Ich darf es auch nicht in die Schule schicken, um ihm das 'Leid' einer Prüfung, womöglich eines 'Versagens' zu ersparen. Ich müßte auch zulassen, dass es weiter Schokolade in sich hinein stopft, dabei immer dicker wird - einseitig ernährt ist es sowieso ...

Natürlich werden 'liebende' Eltern ihr Kind in die Schule schicken. Und ihm in der Prüfungssituation auch helfen. Diese Hilfe ist aber nicht, 'Prüfungen' erst gar nicht entstehen zu lassen - sondern zielt darauf, sie zu durchstehen; sei es durch Nachhilfe, vergessene oder nicht mitbekommene Inhalte zu lernen; oder Therapie zur Bewältigung des psychischen Druckes.

Die nächste Frage ist dann die, wodurch eine zunächst einmal gegebene Situation zu 'Leid' wird.

Da gibt es einmal einen subjektiven Faktor: den, dass Leid als solches empfunden wird. (Nicht nur) Hierzu finde ich die buddhistische Sicht hilfreich.

Was aber sonst kann eine Situation - Prüfund zum Beispiel - zu 'Leid' geraten lassen? - Ist's das, dass ein schlechtes Ergebnis als 'Versagen' stigmatisiert?

Hunger kann schlimm - sogar Leid - sein. Im Grunde aber zeigt Hunger an: 'Leib, du mußt essen'. Schlimm wird er nur, wenn's - aus welchen Gründen auch immer - nix zu essen gibt.

Ob 'subjektiv' oder 'objektiv': Dass aus einer Konstellation Leid entsteht, hat Ursachen. Diese liegen beim Menschen.
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#7
Hallo Steffen,
ich persönlich glaube, daß Freud und Leid von Gott kommt.

Zum Lauf der Welt gehört Leben und Tod. Und Menschen werden sich erst durch das Leid ihrer Grenzen bewußt.

Es gibt ihnen unentbehrliche Erfahrungen.

Gruß Lhiannon
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#8
Hallo!

Ich kann Eure Argumentation nachvollziehen.
Dieter, Deine Beispiele sind sehr gut. Aus dem Leben und verständlich.

Jedoch kann ich nicht verstehen:

Wie ein Gott allgütig und zugleich strafend sein kann? Das passt nicht zusammen.

Gruß
Steffen
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#9
Hallo

Zitat:Wie ein Gott allgütig und zugleich strafend sein kann?
Kommt auf das Verständnis an.

Übrigens gibt es einen 'strafenden' Gott auch im Christentum bzw. in der Vorstellung vieler Christen. Nicht aber in meiner. Wenn nämlich 'Strafe' als willkürlicher Eingriff verstanden wird. - Im Sprachgebrauch ist oft etwas anderes gemeint. Da wird etwa jemand, der mit seinem Wagen wegen überhöhter Geschwindigkeit aus der Kurve fliegt, für seine Raserei 'bestraft'. Tatsächlich haben physikalische Gesetzte schlicht und leidenschaftslos gewirkt und tun es auch, wenn ein Anfänger die Kurve nicht einschätzen kann. Ob sich dann der Wagen um einen Baum wickelt oder auf dem Acker landet, hängt ann wieder von so 'Zufälligkeiten' ab wie, dass einer im Wege stand. Auch führt Raserei, rücksichtslose Fahrweise etc. nicht automatisch zum Unfall. Erst mal ist die Unfallwahrscheinlichkeit höher - und auf einen Unfall kommen mehrere Situationen, in denen es gerade mal noch glimpflich (= ohne Unfall) ablief.

Die nächste Frage: wie wird "allgütig" verstanden? - Nach meinem Verständnis meint "Güte" verzeihen, annehmen, nicht im Stich lassen - nicht aber Friede_Freundschaft_Eierkuchen, unter den Teppich kehren, fünfe gerade sein und alles durchgehen lassen; im Gegenteil: gerade weil ich einen Menschen liebe, muss ich zulassen, dass er die Konsequenzen seines Verhaltens erfährt. Immer wieder womöglich - bis er's gelernt hat. Ich darf Folgen abmildern (insbesondere unangemessene), darf meine Hand ausstrecken (nur nicht die andere an mich reißen), und ich werde nicht nachtragen. - Beispiel im Elternverhalten wäre: das 5jährige Kind hat im Laden 'geklaut', eine Schokolade vielleicht - und muss diese nun zurück bringen. (In meiner Begleitung vielleicht; und nachdem ich mit dem Ladeninhaber gesprochen habe - sich entschuldigen und zurückgeben muss es trotzdem selber.
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#10
Hallo Dieter!

Zitat:Kommt auf das Verständnis an.

Das ist wohl das Hauptproblem bei Religion. Gläubige berufen sich alle auf das jeweilige "heilige" Buch. Dieses wird interpretiert und subjektiv ausgelegt. Daher wäre es wohl besser Humanismus statt Religion zu leben. Daraus stellt sich die Frage: Weshalb muß es einen Gott geben, wenn man Humanismus auch ohne ein solches "Wesen" leben kann. Wohl nur um u. a. die Frage nach dem >>wo kommen wir her und wohin werden wir gehen<< scheinbar zu beantworten.

Gruß
Steffen
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#11
Hallo

Zitat:Daher wäre es wohl besser Humanismus statt Religion zu leben
Kommt darauf an, wie Religion gelebt wird. Und irgendwie hat 'Humanismus' ja auch mit idealer christlicher Religion zu tun.

Was nun die "scheinbaren" Antworten anbelangt:
Eine Zeit lang fand ich das Konzept 'Reinkarnation' attraktiv. Es erklärt u.a., dass eine erfahrene Ungerechtigkeit in diesem Leben Konsequenz aus begangenen Untaten in füheren Leben ist. - Ab diesem Punkt fand ich 'Reinkarnation' nicht mehr so wichtig, wohl aber, dass es eine Erklärung gibt (und das muss nicht die vom Reinkarnationskonzept favorisierte sein; 'Erklärungen' dieser Art finde ich irgendwie zu 'menschlich', um stimmig zu sein. Möglich, das 'Antworten' auf der Schein_Ebene sowa wie 'abstrakte' Antworten vermitteln können (Märchen können das).

Ach ja: wollte ich 'Gott' als Vorstellung ablehnen, müßte ich subjektive 'Gotteserfahrungen' erklären können; erfüllte Gebete zum Beispiel, die - zumindest subjektiv - durchaus Gottesbeweis sind (nicht aber Beweis des h´jeweiligen Gottelsbildes).[/b]
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#12
Salaamu alaykum!

Letztlich war meine Freundin aus dem Libanon hier, sie selbst und auch viele ihrer Familienmitglieder sind sehr oft schwer krank.

Ich sagte zu ihr, was habt ihr eigentlich getan, dass ihr so leiden müsst.
Da sagte sie zu mir:

Ach Aysha, weißt Du, je mehr man leiden muss, umso mehr liebt einem Gott
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#13
Hallo Steffen,
Gott straft nicht. Da bin ich mir ganz sicher.

Es gibt zwei Seiten von Leid:
Das erste fügen sich Menschen zu.
Aus Angst - Angst vor Schmerz und Tod.
Angst vor dem Verhungern, vor Gewalt (Wer zuerst tötet, lebt länger), aus Verlustangst (Freunde, Arbeitsmöglichkeit, Heimat u.v.m.), aus Krankheit (siehe den Fall des Jägermörders vom Reinhardswald).
Menschen leben so, wie Gott sie gemacht hat. In Freud und Leid. Und wir können die Menschen nicht einteilen in nützlich oder unnütz, in gut oder böse. Denn niemand ist willentlich böse. Und behauptet ers, so ist er krank.

Das zweite "fügt" uns Gott zu, besser gesagt, er bestimmt die Zeiten von Freude und Leid. Und er bestimmt die Zeit und Art unseres Todes. Dabei bedient er sich bei Tieren, Pflanzen, Wasser, Feuer, Steinen. (Erdbeben, Überschwemmungen, Feuersbrünste)
Für Gott ist der Tod etwas anderes als für uns. Für ihn ist es das Ende unserer Lehrzeit, für uns eine Mauer, an der wir zerschellen.
Das hat nichts mit Verdammung und Strafe zu tun.

Ich will nicht Leid und Tod beschönigen. Das ist etwas, an dem wir den Verstand verlieren können.
Gott ist kein Sadist. Aber wir müssen lernen über unser Leben hinauszuschauen.


Lhiannon
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#14
Hi Steffen,

leider hat Deine Frage schon im Text ein Problem aufgeworfen mit dem sich die meißten Gläubigen noch nie beschäftigt haben.

..., bei dem kein Ding unmöglich ist, ....

Denn warum muß Gott Sodom und G. vernichten weil es ihm nicht gefällt wenn er doch allmächtig ist? Er hätte doch schon im Vorraus wissen müssen das sich eine bestimmte Linie der Menschheit dorthin entwickelt und es gleich von Anfang an verhindern können. Der gleiche Gedanke läßt auch die Frage aufkommen warum die Menschheit überhaupt einen Messias braucht?
Natürlich wird jetzt das Argument kommen das wir nicht die Haustiere Gottes sind sondern jeder seinen eigenen Willen hat aber genau da liegt ja das Problem. Ein Allmächtiges Wesen weis jederzeit wann, wer sich wie entscheidet oder entscheiden wird. Also ist der freie Wille für ein solches Wesen nur reine Illusion da es die Entscheidungen ja schon vorher kennt.
Ich kann das sogar noch wissenschaftlich teil belegen. Man kann nämlich anhand der Relativitätstheorie beweisen das Zeit nicht linear ist was wiederum folgt das ein allmächtiges Wesen erst recht zu den von mir oben beschriebenen Fähigkeiten in der Lage sein muß.

Gruß

King Lear

Was unter dem Strich steht ist richtig!
--------------------------------------------------
Was über dem Strich steht ist falsch!
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#15
Salam Aysha,

deine Freundin hat vollkommen recht !!

Ich bin auch der meinung so schlechter es mir geht um so näher sind wir Gott.Leider ist es oft so, wenn es uns gut geht wir vergesen Gott dafür auch zu dankenIcon_sad Dies ist mir schon sehr oft aufgefallen.

wa salam
Shia
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