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Beweis für Nichtexistenz Gottes
Zitat:Dass der Beweis von Euler stammt, ist schon mal ein guter Hinweis, dem ich nachgehen werde. Mathematische Gottesbeweise sind ja nichts neues. Sollte er wahr sein, wäre das eine Sensation.

das ganze dürfte Prof. Jeffrey O. Shallit von der University of Waterloo, Ontario zufolge ein bereits historischer fake sein:

In several books of mathematics history, for example, E. T. Bell's Men of Mathematics, a story is told of an encounter between Euler and Diderot in which Euler advanced a bogus algebraic proof of the existence of God in order to embarrass Diderot. For some obscure reason the story is popular, and has been repeated in several places on the Internet; for example, here and here.

However, there is apparently no evidence that the encounter ever took place. Here is a discussion by Dirk J. Struik, from his book A Concise History of Mathematics, Third Revised Edition, Dover, 1967, p. 129:

There exists a widely quoted story about Diderot and Euler according to which Euler, in a public debate in St. Petersburg, succeeded in embarrassing the freethinking Diderot by claiming to possess an algebraic demonstration of the existence of God: "Sir, (a+b^n)/n = x; hence God exists, answer please!" This is a good example of a bad historical anecdote, since the value of an anecdote about an historical person lies in its faculty to illustrate certain aspects of his character; this particular anecdote serves to obscure both the character of Diderot and of Euler, Diderot knew his mathematics and had written on involutes and probability, and no reason exists to think that the thoughtful Euler would have behaved in the asinine way indicated. The story seems to have been made up by the English mathematician De Morgan (1806-1871). See L. G. Krakeur and R. L. Krueger, Isis, Vol. 31 (1940), pp. 431-32; also Vol. 33 (1941), pp. 219-31. It is true that there was in the eighteenth century occasional talk about the probability of an algebraic demonstration of the existence of God; Maupertuis indulged in one, see Voltaire's Diatribe, Oeuvres, Vol. 41 (1821 ed.), pp. 19, 30. See also B. Brown, Amer. Math. Monthly, Vol. 49 (1944)


http://www.cs.uwaterloo.ca/~shallit/euler.html

also: diderot war ein anerkannter mathematiker, euler hätte sich vermutlich nicht so dämlich aufgeführt, wie in der anekdote berichtet. offensichtlich ist die ganze geschichte nur eine erfindung des englischen mathematikers de morgan
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Auf der zitierten Website wird sowieso von "Voltair" und nicht von "Diderot" gesprochen, was nochmal falsch wäre.

Wie dem auch sei. Mir erschliesst sich nach wie vor nicht, wie (a+b^n)/n = x die Existenz Gottes beweisen soll.
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(03-10-2009, 17:13)Romero schrieb: Auf der zitierten Website wird sowieso von "Voltair" und nicht von "Diderot" gesprochen, was nochmal falsch wäre.

Wie dem auch sei. Mir erschliesst sich nach wie vor nicht, wie (a+b^n)/n = x die Existenz Gottes beweisen soll.

der komiker mit seiner homepage begründet das ja auch so:

Binome sind also rein künstliche Gebilde, die in der Natur nirgends vorkommen und einzig und allein in den Gehirnen der Mathematiker als Projektionen existieren.

Ergo bedeutet dies, dass für den Materialisten die Binome (oder ähnliche Gebilde) gar nicht existent sein dürften. Ja. Es gibt keine Begründung, wieso der Materialist so etwas erkennen sollte. Denn es ist ja in der Materie nirgends existent.

Sind Binome aber trotzdem erkennbar und durchdenkbar, so muss der Mensch immateriellen Ursprungs sein. Wenn nun aber Geist und Materie auch unabhängig voneinander zu existieren vermögen, fällt die atheistische Basis der Reduktionisten in sich zusammen.

Dass dem so sein muss, ist daran erkennbar, dass Binome künstliche, "ästhetische schöne", Gebilde sind, die zum Überleben des Menschen nichts beitragen


ROFL
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(a+b^n)/n = x, also existiert Gott. Widerlege! Das habe Euler also gesagt.

Nun, eine Gerade ist eine perfekt gerade Linie, also solch ein nichtexistentes aber trotzdem vorstellbares Gebilde. Dass es in Gottes Schöpfung etwas Perfektes nicht gibt, ist zugegebenermassen wirklich ein verlockendes Argument für die Existenz Gottes :icon_cheesygrin:

Allerdings geht es hier ja um folgendes:

"Wir können uns eine nichtexistente Gerade vorstellen, sich etwas Nichtexistentes vorstellen zu können hat evolutionär keine Vorteile, also existiert Gott. "

Nicht gerade sehr stichhaltig. Dass wir in unserer Evolution ein komplexes Vorstellungsvermögen entwickelt haben, und dass abstraktes Denken eine logische Folge davon ist, das ist auch eine Erklärung dafür. Der oben genannte Satz könnte genausogut heissen.

"Wir können uns Gott vorstellen, also gibt es Gott. "

Das gehört aber eher in den Thread "Religiöse Witze".


Einen Zusammenhang zwischen der Vorstellung einer Geraden und der Existenz Gottes gibt es nicht.

Genausogut könnte ich sagen "Die Erde dreht sich um die Sonne. Ergo, Gott existiert nicht. Widerlege!"
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Wie Romero bereits feststellte, ist das nur eine Geschichte. Es gibt keine Beweise, dass Euler das zu Diderot gesagt haben soll.
Diderot war Atheist und unbedarft in der Mathematik. Er konnte mit der Gleichung nichts anfangen und war bloßgestellt. Euler konnte behaupten was er wollte, Diderot konnte das ja nicht nachprüfen.

Habe mal in ein Mathebuch zu Zahlentheorie und Kryptographie geguckt und Ähnlichkeit der Gleichung zu dem kleinen Satz von Fermat entdeckt.
Dieser Satz lässt sich auch so ausdrücken:
Sei p eine Primzahl und a eine ganze Zahl.
Dann gilt (a^p-a)/p=q, wobei q eine ganze Zahl.
Sprich, der Zähler (a^p-a) lässt sich ohne Rest durch p teilen.

Die Formel aus der Geschichte ist (a+b^n)/n=x.
Hier kann a ungleich b (negatives Vorzeichen spielt in dem Kontext der Division mit Rest keine Rolle) sein und über n ist auch nichts ausgesagt (ob prim). Zumindest wenn die Variablen-Konstellation wie beim kleinen Satz von Fermat gegeben ist, gibt es ganzzahlige Lösungen.

Mit der Frage der Existenz Gottes hat diese Gleichung aber nichts zu tun.

Nun hat Herr Joss einen Beweis mit der dritten Binomische Formel auf seiner Website. Ich Internet habe ich gelesen, dass Euler diverse Gottesbeweise angedichtet werden. Dieser ist vermutlich nur ein weiterer. Die kruden Schlüsse die Herr Joss auf seiner Website zieht, nehme ich mir morgen vor ;)
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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Es geht hier gar nicht um eine mathematische Rechnung, sondern rein darum, dass es evolutionär keinen Sinn mache, sich etwas vorzustellen, das in der Natur gar nicht vorkommt. Eine mathematische Gerade kommt in der Natur nicht vor, aber wir können sie uns trotzdem vorstellen. Das sei ein Beweis dafür, dass wir nicht der Evolution entsprungen sind, und DAS wiederum sei ein Beweis, dass wir von Gott erschaffen worden seien.

"Eine Gerade" klingt so schön Wissenschaftlich, deswegen hat man sich einen armen Mathematiker wie Euler gekrallt. Genausogut könnte man die Anekdote mit JK Rowling erzählen oder sonst einem Fantasyautor.

Wir können uns Elfen, Trolle, Riesen, Drachen und Einhörner vorstellen. Also gibt es Gott! Widerlege!
Wir können uns einen lebenden Furz mit grünen Ohren vorstellen, also gibt es Gott. Widerlege!
Wir können uns Backenhörnchen ohne Gesicht aber dafür mit riesigen Arschbacken vorstellen, also gibt es Gott. Widerlege!

Meine Güte...
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Stimme ich dir völlig zu.
Ich bezog mich lediglich auf die bekannte Formel.
Was auf der Website steht, ist wieder was anderes (binomische Formel). Aber ja, da ist die Aussage "Der Mensch ist zu abstraktem Denken fähig, also existiert Gott". Natürlich Schwachsinn, da abstraktes Denken auch genausogut ein Produkt der Evolution sein kann bzw. ist.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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Zum Gottesbeweis mit Binomen von der Website Die -Ex- Atheisten

Herr Joss zeigt die Gleichung der dritten binomischen Formel.
Dann behauptet er:
Zitat:Binomische Formeln sind einzig in abstrakten, euklidischen Räumen gültig.
Also in Ebenen auf gebogenen Flächen sind diese Formeln falsch.
Es sei bemerkt, dass sich unser Raum am besten mit dem euklidischen Raum beschreiben lässt.
Nun zeigt er eine Abbildung einer Kugel, bei der die rechte Seite der Gleichung eingezeichnet ist; in verschiedener Darstellung.
Zitat:Hier, dieselben Zeichnungen auf einer Kugeloberfläche:
Es ist leicht erkennbar, dass die Flächen nicht mehr übereinstimmen.
Offenbar interpretiert Herr Joss, dass sich der abgedeckte Flächeninhalt je nach Darstellung unterscheidet.
Ihm fehlt das Hintergrundwissen. Koordianten der euklidischen Ebene können in Koordinaten der Kugel transformiert werden und umgekehrt - sogenannte Polarkoordinaten bzw. Kugelkoordinaten. Ein Punkt auf der Kugeloberfläche ist definiert als das Tupel aus konstantem Kugelradius und zwei Winkeln (das kann man sich intuitiv klarmachen). Im Gegensatz zu räumlichen Polarkoordinaten, bei denen der Abstand vom Ursprung variabel ist und sich somit auch dreidimensionale kartesische Koordinaten (x,y,z) beschreiben lassen, ist die Kugeloberfläche offenbar endlich. Man kann sich das folgendermaßen vorstellen:
Man tapeziert die Kugeloberfläche mit einem Streifen (texturierter) Tapete aus dem euklidischen Raum, wobei die obere und untere Kante jeweils zu Punkten zusammenfallen. Durch dieses Zuammenfallen geht keinerlei Information verloren. Würde man vertikale Großkreise (das Äquivalent zu Geraden; ein Kreis, dessen Mittelpunkt im Kugelmittelpunkt liegt) wie auf seiner Website einzeichnen, wäre eine graduelle Stauchung des Tapetenstreifens hin zu den Polen ersichtlich. Im Endeffekt ist die Abbildung von Herrn Joss irreführend. Die Flächeninhalte beider Darstellungen bleiben identisch.

Nun zieht er aus seiner falschen Annahme den Schluss, dass der Mensch zu abstraktem Denken - jenseits von Repräsentationen in der Natur - in der Lage ist, was ja für sich genommen nicht verkehrt ist:
Zitat:Binome sind also rein künstliche Gebilde, die in der Natur nirgends vorkommen
und einzig und allein in den Gehirnen der Mathematiker als Projektionen existieren.

Ergo bedeutet dies, dass für den Materialisten die Binome (oder ähnliche Gebilde) gar nicht existent sein dürften. Ja. Es gibt keine Begründung, wieso der Materialist so etwas erkennen sollte. Denn es ist ja in der Materie nirgends existent.
Daraus zieht er den Schluss, der Mensch müsse von Gott geschaffen sein (vermutlich mit einem Fingerschnipps):
Zitat:Sind Binome aber trotzdem erkennbar und durchdenkbar, so muss der Mensch immateriellen Ursprungs sein. Wenn nun aber Geist und Materie auch unabhängig voneinander zu existieren vermögen, fällt die atheistische Basis der Reduktionisten in sich zusammen. => Gott existiert
Dass die Ursache für die Fähigkeit des abstrakten Denkens jedoch auch die Evolutionstheorie sein kann, ignoriert Herr Joss. Im Endeffekt hätte er diese Aussage auch mit weniger Aufwand treffen können. Vermutlich wollte er mit seinen mathematischen Ausdünstungen mathematisch unbedarfte Atheisten beeindrucken.

Sein Abschluss-Statement ist sehr bezeichnend:
Zitat:Es lässt sich also sehr vieles aus den Binomen ableiten.
Nicht bloss, dass die Evolutionstheorie Mist ist,
und nicht bloss, dass Gott existiert, sondern,
dass Gott die Menschen liebt.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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Wie soll denn daraus ersichtlich sein, dass Gott die Menschen liebe? Hat "Binom" denselben Zahlenwert wie "Liebe" ?
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Eine Korrektur/Ergänzung:
Folgende interessante Besonderheit las ich in Spektrum Spezial "Ist Mathematik die Sprache der Natur?".
Die Oberfläche der Kugel ist nicht knitterfrei mit einer Textur einwickelbar.
Nicht praktisch und nicht einmal im Prinzip. Es findet immer eine Verzerrung statt.
Auf meinen Beitrag 113 hat das inhaltlich jedoch keinen Einfluss, da es nicht ums Texturieren der Kugeloberfläche geht.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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LOOOOOL

Ich hab Herrn Joss nun mehrmals Mails geschickt mit der Bitte, sich doch meine Widerlegungen durchzulesen.
Immer kam sowas zurück wie "du bist mir zu jung und ungebildet" und "stelle Fragen!".
Hier seine letzte Mail. Nun bin ich leider (*schluchz*) bei ihm im Spamfilter gelandet. Mich erst herausfordern, seine "Beweise" zu widerlegen und dann trotzig werden, wenn einem die Argumente ausgehen. :bduh:

Zitat:Arrlogamnter junter Mann ohne echte Bildung ...

Ich bin beinahe 3 mal so alt wie du.

Von Physik, Chemie, Biologie, Psychologie, Philosophie ... usw.
verstehst du nix.
Deine eingebildete Bilung ist unter Null.
Du weisst ja nicht mal, wer Diderot ist und was der tat.
Und exakt lesen kannst du auch nicht.
Verstehen erst recht nicht.

Aber Reden halten willst du.

Dein zur Schau getragenes Nicht-Wissen langweilt.
Und nun schäme dich einige Runden.

Antwort sinnlos.
Denn nun bist du - wie angekündigt - im Filter.


nmfg
HJP
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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