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Nichts los beim Hinduismus?
#1
In der Abteilung Hinduismus scheint hier irgendwie nicht viel los zu sein, was ich sehr schade finde, denn keine andere Religion hat mir in stärkerem Maße neue Horizonte eröffnet als der Hinduismus.

Vor allen die vielgeschmähten Hare Krishnas finde ich exrtrem interessant. Bei denen geht es wirklich ab! Aber auch Amma (Mata Amritanandamayi) oder einfach der Besuch eines Hindutempels, von denen es mitlerweise einige in Europa gibt, hat mir viel Neues gebracht.

Reine Lektüre über den Hinduismus, ohne eigene Erfahrung, hat mich eher verwirrt, als dass sie erhellend gewesen wäre.

Wie sieht es bei anderen mit dem Hinduismus aus? Nur wenige Erfahrungen, wenig Interesse oder woran liegt es, dass so wenig zum Hinduismus gepostet wird?
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#2
Hallo Arandir,
keine Ahnung, warum sich im Bereich Hinduismus (hier) so wenig tut. Werden wohl kaum Mitglieder dabei sein, die sich zu dieser Religion bekennen.
Ich lese gelegentlich in der Bhagavad Gita und in anderen vedischen Texten/Schriften. Im Laufe der Zeit lernte ich lesend diese Schriften kennen und entdeckte in diesen Schriften wiederum "Weisheit und vieles mehr". Dabei fiel mir auf, dass es viele Gemeinsamkeiten zu den anderen monotheistischen Religionen gibt.
Welche Horizonte eröffnete dir der Hinduismus? Was ist dir aufgefallen ect...?
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#3
Hallo Marlene!

Ich fand den Hinduismus lange Zeit verwirrend vielfältig, ohne irgend eine wirklich feste Größe. Als ich mich dann konkret mit Hinduismus in Deutschland auseinandergesetz habe (Hare Krishna, Amma, der Hinduismus der Tamilen aus Sri Lanka), ist mir dann beispielsweise aufgefallen, dass es zum Beispiel eine recht einheitliche Ritualistik gibt. Ich könnte noch andere Beispiele nenne. Jedenfalls wurde der Hinduismus so für mich zu einer greifbaren Größe.

Was ich aber vor allem gelernt habe, ist, dass es im Hinduismus eine Vielzahl verschiedenster Gottesvorstellungen gibt. So ist mir dann klar geworden, dass Gott weder Schöpfer, noch allmächtig oder allwissend sein muss, weder ewig noch unsterblich und auch nicht unabhänig vom Menschen und trotzdem Gott bleiben kann.

Es gibt beispielsweise die Vorstellung, dass Mensch und Gott in eine Art reziproke Beziehung haben: der Mensch braucht den Gott, aber auch der Gott braucht den Menschen, sonst stirbt er. Das fand ich sehr interessant. Auch können Menschen Götter in gewisser Weise schaffen.

Dazu kommt, dass mir klar geworden ist, was es bedeuten kann, wenn etwa gesagt wird: "Amma ist Gott".

All das hat dazu geführt, das ich Diskussionen wie hier "Beweise für die Existenz Gottes" oder "Beweise für die Nicht-Existenz Gottes" gar nicht mehr richtig ernst nehmen kann, weil viele entweder gar nicht fragen, was sie unter "Gott" verstehen, oder weil sie ganz naiv ausschließlich von biblischen Gottesbegriffen ausgehen.

Was Dreieinigkeit bedeuten kann, ist mir erst durch den Hinduismus aufgegangen und so bin ich zum totalen Fan der Dreieinigkeit geworden, obwohl ich viele Vorstellungen eines traditionellen Christentums nicht teilen kann.

Außerdem ist mir durch die Anhänger von ISKCON, also Hare-Krishna-Anhänger, klar geworden, dass man auch als Westler völlig in eine nichteuropäische religiöse Tradion eintauchen und sie authentisch leben kann. Ich hatte bis dahin vor allem westliche Buddhisten als Anhänger nichwestlicher Religionen kennengelernt. Die Buddhisten, die ich kennegelernt habe, waren zwar alle sehr nette, interessante Menschen, aber ich hatte oft das Gefühl, irgendwie sind sie doch von der Art und Weise, wie sie Buddhisten sind, oft noch sehr deutlich Protestanten, machmal auch deutlich Katholiken geblieben, jedenfalls immer doch noch irgendwie sehr christlich geprägt geblieben.
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#4
Smile 
Hallo zusammen,
eigentlich bin ich ja nicht Hindu im Sinne dessen - ich bin Kriya Yogi. Doch erst durch das erlernen und dem Befassen des Kriya Yoga erschloß sich für mich die Tiefe der Hinduistischen Weltanschauung und dieses Glaubens.
Heute geht es mir ähnlich wie es Arandir geschildert hat.

Und was die Ruhe hier im Hindu-Forum angeht: Könnte man ja ändern, oder? Ich wäre dabei.... Eusa_think

Liebe Grüße
Woherwig
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#5
Hallo Woherwig,

schön, dass Du hier her gefunden hast! Erzähl doch bitte ein bischen mehr von Dir und von Kriya Yoga.

Bist Du schon lange dabei, wie hast Du den Weg dorthin gefunden, gibt es hier Gruppen oder andere Möglichkeiten für Kriya Yogis?

Was mich auch interessieren würde, gibt es in Deutschkand Kontakt von Kriya Yogis zu anderen hinduistischen Gruppen? Ich hatte immer den Eindruck, bei den verschiedenen hinduitischen Grppen und Stömungen kocht jeder ziemlich sein eigenes Süppchen.
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#6
Hallo Arandir,
tja... gibt gar nicht so viel zu erzählen. Zu Kriya Yoga kam ich, als ich durch Paramahansa Yoganandas Buch "Autobiographie eines Yogie" plötzlich wußte, daß dies mein Weg war.
Zuvor interressierte ich mich für alles mögliche - letztlich aber blieb es bei einer Suche......
Nach dem Lesen suchte ich eben einen Kurs, wo man mehr lernen konnte und so begann es....
Später ließ ich mich noch anderweitig "einweihen", denn es gibt zwischen den Schulen doch einige Unterschiede in der Lehrmethode.
Seitdem mache ich halt meine Erfahrungen. Da ich der "Haushälter" in meienr Familie bin, habe ich für meine Praxis sehr schön Zeit.

Es gibt in D einige Gruppen und fast genauso viele, welche Kriya für sich praktizieren, ohne großen Anschluß. In den Foren trifft man sich manchmal... auch in F gibt es natürlich Gruppen.
Da aber die Interessenten zu einem Grundlagenkurs oft weither kommen, so ist es schwer, eine richtige Gruppe außerhalb einer Großstadt in Gang zu halten. Und ob diese Gruppen Kontakt zur "Hinduszene" haben - keine Ahnung. Denn auch ich teile Deinen Verdacht des "Extra-Süppchens.Kochen" :icon_cheesygrin:

Na ja... und wenn man nicht in der Großstadt wohnt, dann ist es manchmal auch weit bis zum nächsten Tempel.

Tja... mehr fällt mir so gerade nicht ein... außer das es natürlich schon beträchtliche Unterschiede in der Anschauung zwischen "einem" Hindu und einem Kriya Yogie gibt. Trotz aller Ähnlichkeit und der sicher gleichen Quellenabstammung.

Liebe Grüße
Woherwig
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#7
Hallo Arandir,

Das Leben ist schon seltsam. Deine Frage, ob ich absichtlich meine Antwort an Cid zu seinem Beitrag über Eckhart Tolle doppelt eingegeben hatte, hat mich neugierig auf Dich gemacht und ich habe daraufhin nach einem Beitrag von Dir in unserem Forum gesucht und auch gefunden. Ähnlich wie im Falle Cid möchte ich auch zu Deiner Frage nach dem Hinduismus einige Bemerkungen machen.

Der Hinduïsmus ist im Grunde genommen ein Sammelbegriff und zu vielfältig, als dass man sich ohne ein eingehendes und langwieriges Studium von allen seinen Facetten einen Begriff machen könnte. Das mag der Grund dafür sein, dass sich so wenig westliche Menschen damit beschäftigen. Es gibt aber eine Variante, die ich als wohl die wichtigste und bedeutsamste bezeichnen möchte: Den Vedante Advaïta, welchem Sankara im 8. Jahrhundert seine Form gab. Ich möchte Dir anheimstellen, einmal in Google unter dem Stichwort "Vedanta Advaïta" nachzusehen. Diese Form soll der direkteste Weg zur sogenanneten Auto-Realisation (Erwachen, Erleuchtung) sein, da er sich im Wesentlichen auf die Frage "Was oder wer bin ich?" , "was ist meine wesentliche Natur?" konzentriert. Bitte halte Dir aber vor Augen bei Deiner Suche, dass es dringend nötig ist, den populären, völkischen Hinduismus-Glauben von seiner wahren Essenz zu unterscheiden. Im Übrigen hat diese Essenz mit "Glauben" nichts zu tun.

Nun noch kurz einige Worte zum Buddhismus. Dieser ist seinem Ursprung nach weder ein religiöser Glaube noch eine Religion überhaupt sondern eine Doktrin, die allerdings im Verlauf von zweieinhalbtausend Jahren viele Veränderungen und Verfälschungen erlitten hat. Es ist eine wahre Sisyphus-Arbeit, hier die Spreu vom Weizen zu trennen, und ohne eine gehörige Portion von Intuition ist das überhaupt nicht möglich.

Zunächst: Der Buddhismus lehnt strickt jede Art von Glauben ab. Bei ihm zählt nur die eigene Erkenntnis und das eigene Wissen. Auch jede Anlehnung an jewede religiöse Tradition und irgendwelche religiösen Autoritäten wird streng abgelehnt.

Der Buddhismus kennt keinen Gott und auch keinen irgendwie gearteten Gottesbegriff.

Seine eigentliches Anliegen ist die Suche nach dem absoluten Glück oder Glückszustand.

Seine Essenz ist in den sogenannten vier edlen Wahrheiten zusammengefasst als da sind:

1.) Das Leben ist "Dukkha", d.h., Leid. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, sei erwähnt, dass der Buddhismus trotzdem das sogenannte menschliche Glück in keiner Weise ausschliesst.
.
2.) Das Entstehen von "Dukkha"

3.) Das Ende oder Aufhören von "Dukkha"

4. Der Weg, der zum Aufhören oder Ende des "Dukkha" führt.

Der Buddhismus ist reiner Mentalismus, d.h., alles ist Vorstellung und die Dinge als solche existieren nur in unserer Einbildung, also auch das gesamte Universum.

Für diesmal genug. Ich stehe Dir gern für eine weitere Verbindung zur Verfügung, auch per e-mail. Meine Adresse lautet:

nahuelhuapi9@speedy.comn.ar

Einen freubndlichen Gruss Alamerrot
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#8
Ich bin eu im forum und würde mich über eine (Wieder)belebung des Unterforums Hinduismus sehr freuen.

Wenn es einen Gott gibt, dann wünsche ich mir, dass es Krishna ist, so wie er in der Bhagavad gita sagt: (aus dem Gedächtnis zitiert)

"Wenn jemand (Anm. Nach dem Tod) zu mir kommt, dann sehe ich mir seinen Glauben an und schicke ihn zu seinem Gott. Auch in ihm hat er mich verehrt, wenn auch nicht gerade regelrecht. Wer aber mich verehrt, kommt direkt zu mir."
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#9
(08-08-2010, 21:02)agnostik schrieb: Ich bin eu im forum und würde mich über eine (Wieder)belebung des Unterforums Hinduismus sehr freuen.

Wenn es einen Gott gibt, dann wünsche ich mir, dass es Krishna ist, so wie er in der Bhagavad gita sagt: (aus dem Gedächtnis zitiert)

"Wenn jemand (Anm. Nach dem Tod) zu mir kommt, dann sehe ich mir seinen Glauben an und schicke ihn zu seinem Gott. Auch in ihm hat er mich verehrt, wenn auch nicht gerade regelrecht. Wer aber mich verehrt, kommt direkt zu mir."

Hallo - bin auch neu hier.Icon_smile

Also der Krishna und die Bhagavadgita wird verschieden verstanden, je nachdem von welcher Verständnisebene man her kommt. Für die Bhakti Yogis steht die Person Krishnas im Vordergrund, Krishna ist Gott und wird als Gegenüber verehrt. Die Jnana Yogis sehen in ihm eine Verkörperung des eigentlich unvorstellbaren 'Urprinzips'. Sozusagen des 'Ich Bin', aus dem alle Erscheinung entstammt und wieder eingehen wird.
Das nur mal ganz grob gesagt und ohne Anspruch auf 100% richtige Definition.
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#10
(24-09-2010, 15:45)Johncom schrieb:
(08-08-2010, 21:02)agnostik schrieb: Ich bin eu im forum und würde mich über eine (Wieder)belebung des Unterforums Hinduismus sehr freuen.

Wenn es einen Gott gibt, dann wünsche ich mir, dass es Krishna ist, so wie er in der Bhagavad gita sagt: (aus dem Gedächtnis zitiert)

"Wenn jemand (Anm. Nach dem Tod) zu mir kommt, dann sehe ich mir seinen Glauben an und schicke ihn zu seinem Gott. Auch in ihm hat er mich verehrt, wenn auch nicht gerade regelrecht. Wer aber mich verehrt, kommt direkt zu mir."

Hallo - bin auch neu hier.Icon_smile

Also der Krishna und die Bhagavadgita wird verschieden verstanden, je nachdem von welcher Verständnisebene man her kommt. Für die Bhakti Yogis steht die Person Krishnas im Vordergrund, Krishna ist Gott und wird als Gegenüber verehrt. Die Jnana Yogis sehen in ihm eine Verkörperung des eigentlich unvorstellbaren 'Urprinzips'. Sozusagen des 'Ich Bin', aus dem alle Erscheinung entstammt und wieder eingehen wird.
Das nur mal ganz grob gesagt und ohne Anspruch auf 100% richtige Definition.

Ja - als grobe Definition stimme ich dem durchaus zu,
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