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wie wird der teufel in der bibel dargestellt
#1
ich habe vor einiger zeit gehört, die kirche habe den teufel wiederrufen? stimmt dies, gibt es hierzu quellen?

eine andere frage für mich ist, wie der teufel in der bibel dargestellt ist. ich vermute er steckt in jedem, steht in der bibel auch, wie man sich vor ihm schützen kann?
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#2
Teufel, Widersacher, der Feind: 1. Jh 3, 8 - Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.

Ich glaube, diese Textstelle zeigt, wie "Teufel" zu verstehen ist. Es geht um jene Tätigkeiten, die eigene Vorteile auf Kosten anderer verschaffen, die deshalb andere schädigen und ungerecht sind. Diese Art Verhalten wird "personifiziert", also so betrachtet wie ein übler Geist in unserem Kopf.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass "die Kirche" (die römisch katholische Kirche?) den Teufel (in dieser Form) widerrufen hat. Vielleicht hat sie dasselbe gesagt, wie die oben zitierte Stelle im Ersten Brief des Johannes, bei der ganz offensichtlich von Etwas die Rede ist, was in uns (allen) wohnt, womit auch die zweite Frage eine mögliche Antwort findet.

Wie kann man sich schützen?
Genau genommen gibt es Situationen, in denen man nur zwischen "Pest und Cholera" entscheiden kann. Also ist der Schutz durch die Motivation, Gutes zu tun, begrenzt; sprich: man kann sich gar nicht schützen.
Dazu gibt es die Wege der Konfliktbewältigung durch Verhandlung, Versöhnung und Vergebung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Interessant finde ich die Unterschiede in der Sichtweisen des Teufels zwischen Judentum und Christentum:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satan

Gruß
LD
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#4
nach deiner definition ist jeder berufstätige ein teufel, weil er auf kosten anderer seinen lebensunterhalt verdient. er muss dafür arbeiten, aber im fernsehen sieht man täglich tausende, denen es schlechter geht, weil sie keine gute arbeitsstelle gefunden haben. vielleicht ist mein beispiel etwas zu sehr zugespitzt. aber so kommen wir vielleicht dahin, zu schauen, welche handlungen konkret negativ sind.
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#5
Ich finde dein Beispiel gut.

"Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch." - Zitat Jesus, nachzulesen in Matthäus

Jesus ruft förmlich dazu auf, nicht mehr arbeiten zu gehen und sich nicht um sein leibliches Wohl zu kümmern. Stell dir vor jeder würde dem folgen, und ein Schnorrer werden, wie Jesus. Weltfremd wie das ist, macht es doch wieder Sinn, wenn man daran denkt, dass er in spätestens 20-30 Jahren den Weltuntergang erwartet hat, was natürlich nicht eingetroffen ist.

Berufstätige = Teufel ist hart gesagt, aber kein Widerspruch mit dem Christentum :eusa_naughty:
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#6
(26-09-2009, 13:04)anonymus1185 schrieb: nach deiner (Ekkard) definition ist jeder berufstätige ein teufel, weil er auf kosten anderer seinen lebensunterhalt verdient.
Nein, das ist einmal mehr "die Dominanz des Besonderen über das Allgemeine". Allgemein ist es so, dass Arbeit einen Mehrwert erzeugt, der zum Teil als Lohn gezahlt wird. In der Tat gibt es aber Handlungen, die auf Kosten anderer allein dem eigenen Vorteil dienen. Wiederum gilt im Allgemeinen: Diejenigen, die es betrifft, wissen das ganz genau.

Selbstverständlich gibt es daneben Ignoranten, Grenzfälle und Sachzwänge, die man aber nicht verallgemeinern darf.

(26-09-2009, 13:04)anonymus1185 schrieb: aber so kommen wir vielleicht dahin, zu schauen, welche handlungen konkret negativ sind.
Na ja, z. B. alle Arten des Betruges.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
(26-09-2009, 13:54)Romero schrieb: Jesus ruft förmlich dazu auf, nicht mehr arbeiten zu gehen und sich nicht um sein leibliches Wohl zu kümmern. Stell dir vor jeder würde dem folgen, und ein Schnorrer werden, wie Jesus.
Gewiss, für Kleingeister hört sich diese Bibelstelle so an, wie du sagst. Aber weil es so weltfremd ist, liegt ihre Bedeutung an anderer Stelle und zwar dort, wo Menschen sich vom Raffen beherrschen lassen, nie genug zu HABEN glauben oder immer auf das HABEN der Nachbarn schauen. Sie verlieren dadurch das Nahliegende, Gute. Die Stelle spielt auf das Aufrichten des Gottesreiches an, in dem der Mensch teilen lernt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
Achso, wenn jemand weltfremdes von sich gibt, ist automatisch gar nicht das gemeint was er sagt, sondern etwas anderes, viel tolleres. Oh ich Kleingeist, dass ich das nicht erkannt habe ... :icon_rolleyes: Wie du das, was du eben beschrieben hast, wirklich aus seinen Aussagen rausliest, ist mir schleierhaft.

Wenn nur das hier stehen würde, könnte ich dir sogar noch recht geben:
"Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt."

Aber er hakt ja nochmal nach:
"Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?"

Und ganz besonders duch seinen Vergleich:

"Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch."

Anders gesagt: Macht es wie die Vögel und vertraut auf Gott.... nicht säen, nicht ernten (= nicht arbeiten)... lebt einfach, peace Leute, Gott sorgt schon dafür, dass ihr genug zu futtern habt...wie die Vögel.
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#9
(26-09-2009, 17:59)Ekkard schrieb:
(26-09-2009, 13:54)Romero schrieb: Jesus ruft förmlich dazu auf, nicht mehr arbeiten zu gehen und sich nicht um sein leibliches Wohl zu kümmern. Stell dir vor jeder würde dem folgen, und ein Schnorrer werden, wie Jesus.
Gewiss, für Kleingeister hört sich diese Bibelstelle so an, wie du sagst. Aber weil es so weltfremd ist, liegt ihre Bedeutung an anderer Stelle und zwar dort, wo Menschen sich vom Raffen beherrschen lassen, nie genug zu HABEN glauben oder immer auf das HABEN der Nachbarn schauen. Sie verlieren dadurch das Nahliegende, Gute. Die Stelle spielt auf das Aufrichten des Gottesreiches an, in dem der Mensch teilen lernt.

hach, das ist ja mal eine gaaanz neue methode der bibelauslegung: erst überlegen wir uns, was unserer persönlichen meinung nach sache ist (hier: "schnorrer sind bäh!"), und dann leiten wir daraus ab, was aber auch schon auf gar keinen fall so gemeint sein kann - selbst wenn es schwarz auf weiß da steht...


die autoren der bibel müssen aber auch schon ganz besonders blöde hunde gewesen sein. wieso haben sie nicht einfach geschrieben, was sie meinten, so wie normale menschen auch? (also z.b. "raffgier ist schlecht") wieso muß man das, was sie angeblich meinen, erst aus texten herauslesen, in denen ganz was anderes steht?
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#10
... weil's Gleichnisse sind und schon von Anfang an so angelegt waren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
Wieso ist eigentlich alles Negative in der Bibel ein Gleichnis, während das positive meist als bare Münze angenommen wird? Habe ich irgendwo auf dem Umschlag der Bibel den Satz übersehen "Dies ist ein Buch voller Gleichnisse."
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#12
Natürlich nicht! Es steht in den Texten selbst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
Echt? Zeig mal. Dann hab ich nix gesagt.
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#14
Ooch Jung! Es findet sich öfter die Formulierung: "er (Jesus) sagte ihnen ein Gleichnis" oder: Als das Volk gegangen war, begann er (Jesus) ihnen das Gleichnis auszulegen.
Gleichnisse waren (und sind) allegorische Geschichten, die das Wahre hinter dem Offensichtlichen verbergen und der Auslegung bedürfen. Aber das ist doch nichts Neues!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
Eheeeben :icon_cheesygrin: Die Gleichnisse sind in der Bibel als solche gekennzeichnet Evil5 Evil5 Da steht immer "Dihiiiees ist ein Gleheiiichnis" Pop Pop *bimmel* *bimmel*

Und wenn das nicht steht, dann ist es eben kein Gleichnis,was auch logisch ist und für den Autoren spricht, und was ausserdem wiedereinmal zeigt, dass man nicht zu viel in die Schrift reininterpretieren soll, es sei denn es steht man soll.

Die Bibel wurde geschrieben, damit zukünftige, potenzielle Christen sie verstehen und sich zum Christentum bekennen, und nicht damit jeder 2 x täglich beim örtlichen Rabbi/Priester anfragen muss, was denn nun gemeint sei mit diesem - ich wiederhole mich - "Gleheiiichnis" Pop Pop *bimmel* *bimmel* Das ist wie wenn du einen spannenden Krimi liest, aber alle 2 Sätze lang den Duden zur Hand nehmen musst, um ein Wort zu übersetzen. Das hätte die einfach gestrickten Schäfchen nämlich schnell mal gelangweilt.
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