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Atheistische Werbung verbieten
#16
@petronius

Das selbstständige Entstehen von Leben und des Universums ist nunmal kein Nicht-Glaube sondern ebenso wie die Schöpfung ein Glaube, ob in irgendeinem Buch ein Gott definiert wird der unplausibel erscheint ändert daran nichts. Auch wenn Atheisten etwas anderes als Christen glauben, basiert die atheistische Weltanschauung nunmal trotzdem auf Glauben,

Im übrigen will ich den Atheisten nichts verbieten, nur halte ich es für unseriös, wenn Menschen die ein Problem mit öffentlichen Glaubensbekenungen wie z.B. Kreuze in Schulen haben, selbst öffentlich Werbung für ein auf Glauben basierendes Weltbild machen. Wer gegen Kreuze in Schulen ist, sollte eigentlich auch gegen öffentliche atheistische Werbung sein. Ich selbst bin übrigens gegen solche Verbote.
Jeder muss wombeln, denn sonst klappt das nie!

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#17
1. auf dem Plakat steht nicht: "Die Evolution hat stattgefunden, glaubt an sie!" sondern "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott".

2. basiert "die Atheistische" - jedenfalls meine - Weltanschauung auf wissenschaftlicher, reproduzierbarer Beobachtung, auf be- und nachweisbaren Erkenntnissen, und nicht auf den Aussagen von teilweise wahrscheinlich ahistorischen Propheten, die eines unerschütterlichen Glaubens bedürfen.
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#18
Aus der Meinungsfreiheit leitet sich eben auch ab, dass man weltanschauliche Werbung machen darf.
Der Staat hingegen darf aus gutem Grund keine Weltanschauung vertreten.

Ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, worüber du dich aufregst.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#19
(08-11-2009, 23:28)Quotenwombel schrieb: Das selbstständige Entstehen von Leben und des Universums ist nunmal kein Nicht-Glaube sondern ebenso wie die Schöpfung ein Glaube

seh ich nicht so

für die möglichkeit, wie leben und das universum auch ohne einen schöpfer entatsnden sein können, gibt es höchst plausible erklärungen. hypothesen bis zu wohldurchdachten theorien, die sich mit dem empirischen befund decken, aus welchem sie ja abgeleitet sind

das ist schon etwas anderes als - und ich meine: mehr als - ein schlichter "glaube"

aber was hat das mit unserem thema zu tun?

warum reduzierst du auch einfach, um des arguments willen, die frage nach der existenz gottes auf die eines schöpfers?

Zitat:Auch wenn Atheisten etwas anderes als Christen glauben, basiert die atheistische Weltanschauung nunmal trotzdem auf Glauben

on aus dem empirischen befund (nichts spricht für eine existenz eines gottes) nun der schluß gezogen wird, "es existiert kein gott" (strenger atheismus), oder aber der gegenteilige, das mag man meinetwegen dem "glauben" zuordenen

warum aber soll der eine glaube mehr rechte für sich beanspruchen als der andere?

Zitat:Im übrigen will ich den Atheisten nichts verbieten, nur halte ich es für unseriös, wenn Menschen die ein Problem mit öffentlichen Glaubensbekenungen wie z.B. Kreuze in Schulen haben, selbst öffentlich Werbung für ein auf Glauben basierendes Weltbild machen

du ignorierst hartnäckigst den unterschied zwischem öffentlichem raum und raum, der unter staatlicher kontrolle und staatlichem einfluß steht

Zitat:Wer gegen Kreuze in Schulen ist, sollte eigentlich auch gegen öffentliche atheistische Werbung sein

nein, warum auch?

das sind äpfel und birnen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#20
Ich denke, dass weltanschauliche Differenzen beider Seiten nicht das eigentliche Problem darstellen.
Es handelt sich vielmehr um einen ganz wesentlichen Wert in unserer Staatsdoktrin, nämlich: "Gleiches Recht für Alle!". Der Fundamentalist, der Liberale, der Gläubige, der Agnostiker, der Atheist, sie alle unterliegen der Pflicht zum Rechtsfrieden, solange die v. g. Doktrin Allgemeingut ist.
Aus Sicht einer der Kirchen heiße ich eine weltanschauliche Gleichbehandlung willkommen. Wenn also Kreuze in staatlich-öffentlichen Gebäuden durch Teile der Bevölkerung beanstandet werden, dann müssen sie verschwinden.

Auch noch aus einem anderen, vom Glauben diktierten Grund, lehne ich Kruzifixe im öffentlichen Raum ab: Sie verwässern den sakralen Charakter dieses christlichen Zeichens oder entweihen ihn gar, weil eine Segnung oder Gebetserinnerung damit nicht verknüpft ist. Diese Kruzifixe degenerieren zur inhaltsleeren Verziehrung durch Gewöhnung.

Sollen doch Atheisten für ihre Art der Weltanschauung werben. Umso eher kommen sie bei den praktischen Problemen an!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#21
(09-11-2009, 00:07)Ekkard schrieb: Auch noch aus einem anderen, vom Glauben diktierten Grund, lehne ich Kruzifixe im öffentlichen Raum ab: Sie verwässern den sakralen Charakter dieses christlichen Zeichens oder entweihen ihn gar, weil eine Segnung oder Gebetserinnerung damit nicht verknüpft ist. Diese Kruzifixe degenerieren zur inhaltsleeren Verziehrung durch Gewöhnung.

wohl gesprochen!
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#22
(08-11-2009, 20:55)Quotenwombel schrieb: Wie passt es zusammen, wenn Menschen die Kreuze aus Klassenzimmer verschwinden lassen wollen, gleichzeitig Busse mit denen u.a. Schüler befördert werden, mit auf ihrem Glauben beruhenden Slogans bekleben? Aussagen wie "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott" sind nicht belegt und beruhen auf Glauben, sowas könnte aber von Kindern ernst genommen werden und sie beeinflussen! Aus diesem Grund sollte atheistische Werbung verboten werden!

Erst einmal wäre es nichts Neues, dass Menschen mit einer bestimmten Weltanschauung diese gerne Verbreiten wollen und es anderen untersagen die
wollen dies ebenso mit der ihren zu halten. Da sehe ich keinen Widerspruch.
Zum zweiten ist hier, wie schon oft erwähnt, der Raum ein vollkommen anderer. Eine öffentliche Institution hat ihre Neutralität in Glaubensfragen zu wahren. Die permanente Ausstellung der Symbole eines einzelnen Glaubens ist deshalb sehr fragwürdig und m.E. im Falle des Kreuzes unzulässig. Ebenso wäre eine klare Positionierung pro Atheismus zu verurteilen. Wenn der ÖPNV als staatliche Aufgabe und Grundrecht der Bürger angesehen wird, sollte dieser auch Weltanschaulich neutral sein, d.h. dass zumindest gleichermaßen geworben werden kann. Besser wäre natürlich auch hier der Verzicht, aber man scheint nicht gewillt zu sein auf das Geld von Kirchen und diverser Sekten zu verzichten.

Nach den Verlautbarungen zur Atheist Bus Campaign, soll die Bekehrung der Menschen mit Gottglauben gar nicht das Ziel gewesen sein, sondern vielmehr den Menschen ohne Glauben an Gott etwas Aufmerksamkeit beschert und dem Einzelnen mitgeteilt werden, dass er mit dieser Weltanschauung nicht allein ist. In der Gesellschaftlichen Debatte soll nicht ausschließlich den Kirchen die Hoheit über Werte überlassen werden.

Dem beschriebenen Ziel stimme ich, als Ignostiker, sofort zu. Der Botschaft "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott!" stehe ich mit gebotener Skepsis gegenüber. Der Satz entbehrt m.E. jeder Logik, er ist provokativ und erzeugt so natürlich Aufmerksamkeit, aber halt deshalb, weil er zumindest missionarisch scheint.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#23
@ Quotenwombel und Manuel

Ich würde mich freuen, wenn einer von euch im Bereich "Atheismus und Agnostizismus" ein Thema eröffnen würde, in dem ihr eure Position als Agnostiker darlegt.
Wir haben hier normalerweise nur Gläubige und Nichtgläubige im Forum und es ist sicher spannend mehr über diese dritte Gruppe zu erfahren.

Gruß
humanist
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#24
(09-11-2009, 15:08)humanist schrieb: @ Quotenwombel und Manuel

Ich würde mich freuen, wenn einer von euch im Bereich "Atheismus und Agnostizismus" ein Thema eröffnen würde, in dem ihr eure Position als Agnostiker darlegt.
Wir haben hier normalerweise nur Gläubige und Nichtgläubige im Forum und es ist sicher spannend mehr über diese dritte Gruppe zu erfahren.

Gruß
humanist

http://religionsforum.de/showthread.php?tid=3976
Jeder muss wombeln, denn sonst klappt das nie!

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#25
(08-11-2009, 20:55)Quotenwombel schrieb: Wie passt es zusammen, wenn Menschen die Kreuze aus Klassenzimmer verschwinden lassen wollen, gleichzeitig Busse mit denen u.a. Schüler befördert werden [...]
Das passt einfach dadurch zusammen, dass zum einen niemand sagt, dass dieses die gleichen Menschen sind, wie hier angenommen und zum anderen wohl hauptsächlich dadurch, in dem diese Menschen unterscheiden, zwischen staatlichen Schulen und deren Neutralität und privater Werbung.
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