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Christianentum
Ich habe trotzdem nich den Eindruck, dass wir da auf einen Nenner kommen, die Gründe dafür, warum ein Mensch einen anderen tötet sinv von wieder anderen Menschen als gut oder böse festgelegt. ALles was du hier darstellst ist ein Gedankenkonstrukt, ein MOralkonstrukt aus deiner GEsellschaft, welches du gelernt, verinnerlicht und mit deiner eigenen Auffassung abgeglichen hast. Die BEwertung nach Gut und BÖse existiert in der Welt nicht, nur im Kopf des Menschen.
Ein Mensch mordet, also ist er für dich böse.
Ein Löwe mordet, aber du weißt, dass er das nur aus NAhrungsgründen tut also ist er "gut" oder zumindest nicht böse.
Du lässt täglich für deine Nahrungsmittel morden und das auf bestialische Weise und nicht nur die Tiere, die du essen willst sondern in Verbindung mit fast allem was du isst auch völlig überflüssig. Nach meinem Moralempfinden macht dich das zu einem bösen Menschen. Nicht sehr böse, aber ein Stück weit.
Ein Mensch ist nur böse, wenn er aus Boshaftigkeit tötet, wenn er damit jemand anderen verteidigt ist aufeinmal das Gegenteil der Fall.....
das sind alles Denkkonstrukte, die dem unendlichen Drang des Menschen entstammen, die Umwelt in Kategorien einzuteilen, die ihn in seinem Handeln sicherer machen. Das hat aber mit seiner Umwelt nichts zutun, die existiert jeden Tag ohne Unterscheidung nach Gut und Böse.

EIne Kollegin sagte über einen anderen Kollegen, sie halte ihn für böse. Er dränge allen seinen Willen auf, sei falsch und verlogen, hinterlistig und sei aus ihrer Sicht rein böse.
Mich hat diese AUssage erschrocken, denn ich kenne diesen Menschen ganz anders. Ich sehe tagtäglich wie er anderen Mitarbeitern hilft, wie er in alle RIchtungen positive Kontakte pflegt, wie er mir mehrmals aus Schwierigkeiten geholfen hat, wie liebevoll er mit seiner Tochter umgeht usw. Aus meiner Sicht ist er vielleicht ab und an ein wenig schwierig, aber meilenweit entfernt davon, "böse" zu sein.

Wie kann man sich also so stark auf eine Unterteilung stürzen und es sogar aus seiner Subjektivität und Verbindung mit dem Menschen reissen und als Instanz an sich betrachten und aus meiner Sicht braucht der Mensch diese Unterscheidung langfristig nur, weil er nicht in dem Bewußtsein leben kann, nicht perfekt zu sein, alles richtig zu machen, richtig also gut gehandelt zu haben, andere in Kategorien zu packen usw.

Böse und Gut ist reines menschliches Kopfkino und existiert nicht losgelöst davon.
Gruß
Motte

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(04-01-2011, 23:51)Schmettermotte schrieb: Ich habe trotzdem nich den Eindruck, dass wir da auf einen Nenner kommen, die Gründe dafür, warum ein Mensch einen anderen tötet sinv von wieder anderen Menschen als gut oder böse festgelegt. ALles was du hier darstellst ist ein Gedankenkonstrukt, ein MOralkonstrukt aus deiner GEsellschaft, welches du gelernt, verinnerlicht und mit deiner eigenen Auffassung abgeglichen hast. Die BEwertung nach Gut und BÖse existiert in der Welt nicht, nur im Kopf des Menschen.
Ein Mensch mordet, also ist er für dich böse.
Ein Löwe mordet, aber du weißt, dass er das nur aus NAhrungsgründen tut also ist er "gut" oder zumindest nicht böse.
Du lässt täglich für deine Nahrungsmittel morden und das auf bestialische Weise und nicht nur die Tiere, die du essen willst sondern in Verbindung mit fast allem was du isst auch völlig überflüssig. Nach meinem Moralempfinden macht dich das zu einem bösen Menschen. Nicht sehr böse, aber ein Stück weit.
Ein Mensch ist nur böse, wenn er aus Boshaftigkeit tötet, wenn er damit jemand anderen verteidigt ist aufeinmal das Gegenteil der Fall.....
das sind alles Denkkonstrukte, die dem unendlichen Drang des Menschen entstammen, die Umwelt in Kategorien einzuteilen, die ihn in seinem Handeln sicherer machen. Das hat aber mit seiner Umwelt nichts zutun, die existiert jeden Tag ohne Unterscheidung nach Gut und Böse.

Liebe Motte,
Deine Antwort hat mich sehr beeindruckt und ich muß nun lange nachdenken und nachfühlen, was mein innerer Kosmos dazu sagt.
Bis bald,
Gruß Volker
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Tu das, man hört ja nie auf sich glaubenstechnisch weiterzuentwickeln. Ich bin auch noch nicht am Ende angekommen. Noch lang nicht ;)
Gruß
Motte

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Karla schrieb am 26.12.2010:

(26-12-2010, 15:38)Karla schrieb:
(26-12-2010, 14:20)VolkersList schrieb: Fragen über Fragen und keine gültigen Antworten.


Nein, gültige Antworten gibt es sicher nicht.

Dennoch sind wir nicht so ganz ratlos.

Als erstes könnte man darauf verzichten, die sprachliche Abstraktion "das Böse" zu benutzen,
das Geschehen wieder von der Abstraktion zu befreien und
stattdessen wieder das konkrete Geschehen ins Auge zu fassen: Warum tut jemand 'Tat X'?

Liebe Karla,
danke für Deinen Beitrag vom 26.12.2010.

Du hast Recht, das Böse ohne Bezug auf einen konkreten Tatbestand gibt es nicht. Auch das Gute, die Wahrheit, die Güte etc. sind ohne Bezug nur Schall und Rauch.

Zitat: Als zweites könnte man dann diese konkrete Tat X in Zusammenhange zu dem Gesamtmenschen zu stellen suchen.
Das ist ein Ansatz der Psychologie und der Sozialpsychologie.

Ich vereinfache mal etwas und bezeichne Tat X als Ausdruck der Aggression.

Aggression entsteht nach obengenanntem Ansatz und meiner eigenen versuchsweisen Deutung als eine Art negativer Kompensationsversuch.

Leider verstehe ich von Psychologie und Sozialpsychologie so gut wie nichts. Und mit Deiner Deutung von Agression magst Du Recht haben.

All das mag als Erklärung für das Böse im heimtückischen Brechen des Flügels einer Taube dienen, aber diese Erklärungsversuche sind ziemlich nutzlos für das eigentlich Böse der Tat, denn durch Erklärungen wird nichts, rein gar nichts entschuldigt.
Das geht genau in die Richtung der hirnrissigen Annahmen unserer Gerichte, daß Trunkenheit ein Schuldminderungsgrund für Straftaten ist. Das Gegenteil ist der Fall. Jedermanns Allgemeinwissen sagt, daß Alkohol enthemmt. Also fordert schon das bloße Trinken von Alkohol eine Strafverschärfung, weil der Trinkende weiß, daß er dann enthemmt eher und leichter töten kann, als ohne Alkohol.

Zitat:Darf ein Kind nicht ins Kino, obwohl im der Film wahnsichtig wichtig ist, demoliert er vielleicht den Schreibtisch oder entwickelt Hass, der sich irgendwann sonstwo entlädt.
Das nur als relativ harmloses Beispiel.

Dein Beispiel, in dem einem Kind ein Kinobesuch verboten wird und daß sich daraus Hass entwickeln kann, halte ich für nicht durchdacht. Natürlich kann das passieren, aber die Entstehung von Hass bedarf sicher einer genaueren Untersuchung.
Sowohl das Böse , als auch der Hass existieren ohne Bezug nicht.

Zitat:Kausale Beziehungen gibt es vermutlich nicht, oder sie sind nicht festkopfbar - aber dass die Tat X aus dem Nichts kommt, nicht konkret gegründet ist in der jeweiligen Person:
das halte ich für relativ ausgeschlossen.

Warum sollen zwischen Voraussetzungen und einer bösen Tat keine kausalen Beziehungen bestehen ?
Kausal heißt ja nicht entschuldbar, sondern nur vielleicht erklärbar.
Die Begriffe "erklären" und "begründen" bekommen hier eine schuldauflösende Bedeutung, die ihnen nicht zusteht.
Zitat:Daraus könnte dann die These abgeleitet werden (mit aller Vorsicht):
Ein Mensch, der keine wesentlichen Verwirklichungsprozesse in sich unterdrücken musste, wird - vermutlich - keine menschlich kaum nachvollziehbaren Aggressionstaten begehen.

Du sagst, daß ein Mensch, der sich weitgehend verwirklichen kann, wohl weniger geneigt ist, Agressionstaten zu begehen.
Das mag so sein, aber es geht am Problem des Bösen in Bezug auf eine Tat vorbei.
Das kann vielleicht genauso geschehen sein, wie Du sagst: Der Mann, der am Vorabend zum 1. Advent einer Taube in Hamburg heimtückisch einen Flügel bricht, hat vielleicht in seinem Leben Null Chancen gehabt, sich zu verwirklichen. Aus dieser Ohnmacht heraus hat sich vielleicht Hass entwickelt, Hass auf alles, was glücklicher ist, als er.
Aber alle diese Erklärungsversuche helfen uns nicht, das Böse in dieser Tat zu entschuldigen.

Zitat:Fazit: Die Tat X, die man bisweilen "böse" nennt, ist für mich nie ohne Zusammenhang zu dem Wachstumsbedürfnis des Individuums zu sehen.

Liebe Karla, das Böse in einer Tat als Folge eines nicht befriedigten Wachstumsbedürfnisses eines Idividuums, dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht.

Zitat:Dieses Wachstum an sich werte ich als positiv.
Da dieses Wachstum aber immer wieder eingeschränkt wird, entsteht seelischer Notstand, der sich eine Entladung sucht.
Diese Entladungen können unkontrolliert und verheerend sein.
Eine Abhilfe wäre nur, das Wachstum möglichst nicht einzuschränken bzw. Wege anzubieten, wie man mit notwendigen Einschränkungen klar kommt.

Seelischer Notstand aus eingeschränktem Wachstum ? Warum nicht, aber was hilft uns das bei dem Versuch zu erkennen, was böse in einer Tat ist und was nicht ?

Zitat:Ob alles und jedes an destruktiven Handlungen damit erklärt werden kann, will ich keinesfalls behaupten. Aber mir hilft dieser Weg sehr, eiiges zu verstehen und darum auch als nicht ausweglos - in der Behebng dieser Destruktionen - zu betrachten.

Indem ich einer Taube heimtückisch einen Flügel breche, begehe ich keine destruktive Handlung, sondern eine böse Tat.
Das Christianentum sieht das Gotteswesen Taube auf Augenhöhe mit dem Menschen, der nach meinem Glauben keineswegs im Mittelpunkt der Schöpfung steht.

Danke, liebe Karla, für Deinen ausführliche Beitrag.
Gruß Volker
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