02-11-2009, 01:56
'The Evolution of Confusion' by Dan Dennett, AAI 2009
Dieser Vortrag geht eine Stunde. Um euch das zu ersparen, habe ich ihn nachfolgend zusammengefasst.
Dennet über seine Studie über Pfarrer - sechs an der Zahl -, die heimlich Atheisten sind (keineswegs eine Ausnahme).
Anfangs zählt er die Gründe auf, warum sich atheistische Pfarrer selten outen:
-finanzielles Risiko
-man hat ja nichts anderes gelernt
-traut es sich selbst nicht zu
-möchte Mitmenschen nicht verletzen
Dann erklärt Dennet, wie sie in diese Lage kommen:
Sie gehen ins Priesterseminar und kommen ungläubig raus,
da sie realisieren, wie die Bibel tatsächlich geschrieben wurde.
Das desillusioniert sie.
Anmerkung von mir: Es gibt den Spruch, je intensiver man die Bibel studiert, desto ungläubiger wird man.
Im Priesterseminar lernen sie die Fähigkeit:
-Die Wahrheit über die Bibel zu interpretieren. Von ihren Professoren lernen sie die widersprüchlichen Unwegbarkeiten mit Eloquenz zu umschiffen.
-Die Enthüllung der Wahrheit über die Bibel zu vermeiden.
Dann fragt sich Dennet, warum Theologie existiert, warum also so viele junge Menschen mit Eifer Theologie studieren.
Er erinnert sich scherzhaft an die Anekdote "Wenn etwas nicht Wert ist es zu machen, ist es nicht Wert es gut zu machen."
Zu den Gründen:
Wer sind die Nutznießer der Theologie? Es sind die Pfarrer, die eine Antwort auf die Frage benötigen, was sie ihrer Gemeinde erzählen können.
Diese lesen die neuesten Arbeiten von Theologen, da sich das Christentum ständig ändert.
Um allgemein Unlogik zu elimieren.
Dennet gibt den Spruch "Theologen sind die 'Strippenzieher' der Religion"
und fasst so die heutige Theologie zusammen.
Regeln einer guten Interpretation (Tricks der Theologen):
-Es ist keine offensichtliche Lüge.
-Man muss es mit ernstem Gesicht sagen können.
-Es darf bei Skeptikern keine Neugier entfachen.
-Es sollte profund erscheinen.
Dann führt er einen neuen Begriff "Tiefigkeit" ein:
-Eine Tiefigkeit ist eine Aussage, die profund erscheint, da sie logisch schlecht formuliert ist.
-Sie hat zwei Bedeutungen und balanciert unsicher zwischen ihnen.
-Eine Bedeutung ist wahr aber trivial und die andere ist falsch, wäre aber erschütternd, falls wahr. Dies führt dazu, dass man beeindruckt ist von einer "tiefigen" Aussage.
Er bringt ein Beispiel. Bitte anschnallen.
"Liebe ist nur ein Wort."
Die triviale Bedeutung: L i e b e. So wie Kuh nur ein Wort ist.
Die zweite Bedeutung: Sie ist eine Emotion, etwas Wunderbares oder eine Illusion. Aber nicht ein Wort *kopfschüttel*.
Solche Tiefigkeit erklärt er als "Benutzungs/Erwähnungs-Fehler", den Theologen gerne machen, was aber ein elementarer Irrtum ist.
Wenn man bspw. über das Wort Liebe sprechen möchte, sollte man es in Anführungsstrichen schreiben,
da man das Wort erwähnt und nicht benutzt. Also hier der Unterschied Wort gegenüber Konzept.
Dann bringt er beispielhaft den Buchtitel "Die Evolution von Gott". Hier ist nicht Gott an sich gemeint, sondern die Evolution des Konzepts Gott.
Ein Benutzungs/Erwähnungs-Fehler.
Weiteres Beispiel: "Gott ist buchstäblich das, was wir eine Metapher nennen würden."
Darauf sagt Dennet, er glaube an Metaphern, also müsste er an Gott glauben. *lach*
Dann bringt er noch zahlreich weitere Beispiele.
Anmerkung von mir: Solche "Tiefigkeit" ist also ein einfach zu durchschauender Trick der Theologen - man muss aber erstmal darauf kommen.
Sich nicht von sowas beeindrucken lassen! Ist lediglich Wortverdreherei.
Ein Beispiel möchte ich aber noch bringen.
Karen Armstrong:
1. "Gott ist kein Sein.
2. Kein Sein ist Gott."
1. ist ausgeklügelte Theologie
2. ist kruder Atheismus.
Sie sind logisch äquivalent.
Am Ende seines Vortrages wirbt er dafür, zu erforschen, wie Religion entstanden ist,
indem man gedanklich Reverse-Engineering betreibt. Er sieht Religion als ein Ergebnis der Evolution an.
Dieser Vortrag geht eine Stunde. Um euch das zu ersparen, habe ich ihn nachfolgend zusammengefasst.
Dennet über seine Studie über Pfarrer - sechs an der Zahl -, die heimlich Atheisten sind (keineswegs eine Ausnahme).
Anfangs zählt er die Gründe auf, warum sich atheistische Pfarrer selten outen:
-finanzielles Risiko
-man hat ja nichts anderes gelernt
-traut es sich selbst nicht zu
-möchte Mitmenschen nicht verletzen
Dann erklärt Dennet, wie sie in diese Lage kommen:
Sie gehen ins Priesterseminar und kommen ungläubig raus,
da sie realisieren, wie die Bibel tatsächlich geschrieben wurde.
Das desillusioniert sie.
Anmerkung von mir: Es gibt den Spruch, je intensiver man die Bibel studiert, desto ungläubiger wird man.
Im Priesterseminar lernen sie die Fähigkeit:
-Die Wahrheit über die Bibel zu interpretieren. Von ihren Professoren lernen sie die widersprüchlichen Unwegbarkeiten mit Eloquenz zu umschiffen.
-Die Enthüllung der Wahrheit über die Bibel zu vermeiden.
Dann fragt sich Dennet, warum Theologie existiert, warum also so viele junge Menschen mit Eifer Theologie studieren.
Er erinnert sich scherzhaft an die Anekdote "Wenn etwas nicht Wert ist es zu machen, ist es nicht Wert es gut zu machen."
Zu den Gründen:
Wer sind die Nutznießer der Theologie? Es sind die Pfarrer, die eine Antwort auf die Frage benötigen, was sie ihrer Gemeinde erzählen können.
Diese lesen die neuesten Arbeiten von Theologen, da sich das Christentum ständig ändert.
Um allgemein Unlogik zu elimieren.
Dennet gibt den Spruch "Theologen sind die 'Strippenzieher' der Religion"
und fasst so die heutige Theologie zusammen.
Regeln einer guten Interpretation (Tricks der Theologen):
-Es ist keine offensichtliche Lüge.
-Man muss es mit ernstem Gesicht sagen können.
-Es darf bei Skeptikern keine Neugier entfachen.
-Es sollte profund erscheinen.
Dann führt er einen neuen Begriff "Tiefigkeit" ein:
-Eine Tiefigkeit ist eine Aussage, die profund erscheint, da sie logisch schlecht formuliert ist.
-Sie hat zwei Bedeutungen und balanciert unsicher zwischen ihnen.
-Eine Bedeutung ist wahr aber trivial und die andere ist falsch, wäre aber erschütternd, falls wahr. Dies führt dazu, dass man beeindruckt ist von einer "tiefigen" Aussage.
Er bringt ein Beispiel. Bitte anschnallen.
"Liebe ist nur ein Wort."
Die triviale Bedeutung: L i e b e. So wie Kuh nur ein Wort ist.
Die zweite Bedeutung: Sie ist eine Emotion, etwas Wunderbares oder eine Illusion. Aber nicht ein Wort *kopfschüttel*.
Solche Tiefigkeit erklärt er als "Benutzungs/Erwähnungs-Fehler", den Theologen gerne machen, was aber ein elementarer Irrtum ist.
Wenn man bspw. über das Wort Liebe sprechen möchte, sollte man es in Anführungsstrichen schreiben,
da man das Wort erwähnt und nicht benutzt. Also hier der Unterschied Wort gegenüber Konzept.
Dann bringt er beispielhaft den Buchtitel "Die Evolution von Gott". Hier ist nicht Gott an sich gemeint, sondern die Evolution des Konzepts Gott.
Ein Benutzungs/Erwähnungs-Fehler.
Weiteres Beispiel: "Gott ist buchstäblich das, was wir eine Metapher nennen würden."
Darauf sagt Dennet, er glaube an Metaphern, also müsste er an Gott glauben. *lach*
Dann bringt er noch zahlreich weitere Beispiele.
Anmerkung von mir: Solche "Tiefigkeit" ist also ein einfach zu durchschauender Trick der Theologen - man muss aber erstmal darauf kommen.
Sich nicht von sowas beeindrucken lassen! Ist lediglich Wortverdreherei.
Ein Beispiel möchte ich aber noch bringen.
Karen Armstrong:
1. "Gott ist kein Sein.
2. Kein Sein ist Gott."
1. ist ausgeklügelte Theologie
2. ist kruder Atheismus.
Sie sind logisch äquivalent.
Am Ende seines Vortrages wirbt er dafür, zu erforschen, wie Religion entstanden ist,
indem man gedanklich Reverse-Engineering betreibt. Er sieht Religion als ein Ergebnis der Evolution an.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]