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Todesstrafe
#31
(11-12-2009, 13:46)SchmetterMotte schrieb: In Deutschland ist es aber Gang und Gäbe, dass der Staat einem Ex-Sträfling eine Übergangsunterkunft und eine Beschäftigung sucht und in den meißten Fällen klappt das auch.
Vll weiß DN da aufgrund seines Berufes mehr?

Als Österreicher kann ich zu der Deutschen Situation nichts sagen, aber bei uns gibts erst mal ne sozialwohnung und stütze,..so gesehen wird er wie jeder andere behandelt, der arbeits und unterkunftslos ist,...sobald er entlassen ist, obliegt es ihm, beim Arbeitsamt vorstellig zu werden, und sich nen Job zu suchen,...
Aut viam inveniam aut faciam
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#32
Man kann also nicht sagen, dass ein Ex-Straftäter völlig alleine gelassen wird, er wird schon lang vor seiner Entlassung resozialisiert, auch wenn dass nicht immer optimal läuft.
Gruß
Motte

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#33
"Nicht immer optimal" ist angesichts einer durchschnittlichen Rückfallquote von 40% (bei mehrfachen Wiederholungstätern bei 70% !! ) etwas beschönigend, nicht? Eusa_think
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#34
Das "nicht optimal" war auf die Resozialisierungsmaßnahmen ins Gesellschaftsleben bezogen, nicht auf die Tatsache der Rückfälligkeit, dafür sind Therapien notwendig.
Gruß
Motte

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#35
(11-12-2009, 11:14)Dornbusch schrieb: Ich war auch etwas irritiert darüber, das ein Mod mit einem derart provokant falschem Satz Oel ins Feuer gießen will.

dieser Satz wurde als User und nicht als Mod geschrieben,..auch Mods haben eine eigene Meinung,...im übrigen, ums mal etwas überspitzt auszudrücken: wiederlege doch den zweiten Teil des Satzes bezüglich wiederholungstäter, bevor du den Satz komplet als falsch darlegst,...

Über die Abschreckungswirkung lässt sich diskutieren, über die definitive Verhinderung von Wiederholungstaten nicht,...

Um es nocheinmal provokant zu formulieren, haben manche Staaten wie China aufgrund der wirtschaftlichen Lage keine andere Möglichkeit, als die Todesstrafe auch für schweren Raub, Betrug und nicht nur für Tötungsdelikte auszusprechen,...Bei einem Kriminalitätsanteil von nur 3 % wären schließlich 30 Millionen Chinesen in Haft, rechne mal die Kosten aus,...
Wenn wir nur von 1000 Euro Kosten pro jahr pro Häftling ausgingen wären das schon 30 Milliarden pro Jahr,..zynisch gesagt ists bei denen billiger, statt dessen bei genannten Delikten die Kosten für eine Patrone auszugeben (übliche Hinrichtungsart in China ist der Genickschuß)

Es geht hier um die subjektive Wertung eines Menschenlebens,...Wenn du aus einer ehtischen Perspektive heraus diskutierst, die jedes Menschenleben als einzigartig und unglaublich kostbar definierst, hast du sicher eine andere Meinung als jemand, für den es ein dauerndes kiommen und gehen auf einem Planeten mit ca 9.000.000.000 Menschen ist,.. stell dir nur mal vor wieviele Menschen Weltweit geboren wurden und gestorben sind, während du diesen Beitrag gelesen hast,...du kennst doch die Werbung diverser Hilfswerke a la alle 8 Sekunden stirbt ein Kind helfen sie helfen,...

So gesehen ist meine private Meinung (auch als ein an Wiedergeburt glaubender), das fehlerhafte Leben bei Serientätern zu beenden,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#36
Und was ist mit den Menschen, die zu Unrecht angeklagt und verurteilt und somit hingerichtet wurden und später heraus kam, dass sie nie hätten ermordet werden dürfen?
Jeder gemordete Mensch ist einer zuviel, egal ob ein Mensch oder der Staat tötet, erstrecht wenn der Mensch unschuldig ist.

Du stellst mit dieser Aussage die finanzielle Situation eines Staates über den Wert eines Menschen, hälst du das wirklich für richtig?
Müssen Menschen als Strafe für ein Vergehen ermordet werden, weil die finanzielle Lage des Staates in dem er lebt eine Inhaftierung nicht bezahlen will und in 50 Jahren klappt es besser mit dem Staatshaushalt und dann wird die Todesstrafe abgeschafft?

Das ist doch absolut subjektive Handgabe, oder?
Gruß
Motte

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#37
wie ich schon sagte: PROVOKANT formuliert,...das China wirtschaftliches über das Leben Einzelner stellt, ist ja nichts neues,..im übrigen taten bzw tun das viele Staaten dieser Welt,..soll aber keine Rechtfertigung sein,..

Um es nocheinmal klar auszudrücken: Ich beziehe mich auf Wiederholungstäter, welche eindeutig überführt wurden,...mit heutiger Kriminaltechnik können Taten per DNA, Stimmanalyse usw eindeutig nachgewiesen werden,..wenn sojemand lebenslang mit anschließender Sicherheitsverwahrung kriegt, so bedeutet das ja nichts anderes als bis er "6feet under" ist,..

im übrigen stehe ich dem Begriff WERT eines Menschenleben sehr kritisch gegenüber,..ich messe einem Menschenleben, inklusive Meinem nicht eine so hohe Bedeutung zu, angesichts einer Weltbevölkerung von 9 Milliarden,..der Wert ist rein subjektiv, im Augenblick verhaftet,..ich bin mir bewußt das mein Leben jeden Tag enden kann, sei es durch einen Unfall, im Dienst, durch eine geplatze Ader,...im Krieg hab ich gelernt, das das 100%ige Leben des Augenblicks wertvoller ist, als möglichst lange irgendwie durchs Leben zu kommen,...wenn ich die Wahl hätte, würde ich die Hälfte meiner Lebenszeit hergeben, wenn mir dafür zugesichert wird, dass ich die andere Hälfte 100% bewußt erlben kann,.....aber wie gesagt das ist meine subjektive Meinung,..

Generell sind wir hier wieder bei meiner Aussage angelangt, das alles auf dieser Welt nur subjektiv bewertet werden kann, je nach ethischem Hintergrund,...
Aut viam inveniam aut faciam
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#38
Petronius

auch du hast meine Liste oben angesprochen.

Schmettermotte fragte, welche Alternativen zu Haftstrafen es gäbe.

Diese Liste ist die Antwort auf ihre Frage. In Deutschland gibt es ein weites Spektrum an möglichen Strafen. Und ich plädiere für die Abschaffung von Haftstrafen, da diese die Würde des Menschen verletzen und den Menschenrechten widersprechen.

d.n.

Danke daß du China erwähnst. Staaten, die ihre Bürger ermorden, haben auch sonst Probleme mit Menschenrechten.

Gruß Dornbusch
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#39
Wie genau stellst du dir das vor, Dornbusch?
Alle Schwerstkriminellen frei herumlaufen lassen?
Deine Alternativen können die Haftstrafe für ein schweres Verbrechen wohl kaum ersetzen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#40
(11-12-2009, 19:40)humanist schrieb: Wie genau stellst du dir das vor, Dornbusch?
Alle Schwerstkriminellen frei herumlaufen lassen?
Deine Alternativen können die Haftstrafe für ein schweres Verbrechen wohl kaum ersetzen.

Gibt es einen Grund, warum du jetzt an diffuse Ängste apellierst? Auch nach gegenwärtiger Rechtslage laufen die meisten Schwerstkriminellen frei herum.

Die Realität der Rechtsprechung in Deutschland gibt dem Richter bereits heute einen Entscheidungsspielraum bei der Festlegung einer Strafe.

Um aber deinen Ängsten vor frei herumlaufenden Schwerstkriminellen entgegen zu kommen, schauen wir zuerst mal auf all diejenigen, die wegen ihrer Armut und Schulden inhaftiert sind. Nehmen wir die dazu, die wegen Drogenvergehen einsitzen.
Vor denen müssen wir keine Angst haben, wenn sie frei herum laufen.

Wenn ein Verbrecher keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, dann kann ein moderner Staat, in dem auch humanistische Ideale zur Geltung kommen dürfen, auf Haftstrafen verzichten.
Einverstanden?

Gruß Dornbusch
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#41
@ Dornbusch: NAchdem die Todesstrafe ja nicht für Kleinstkriminelle angewandt wird, ist dies hier ja nicht das Thema,..es geht um Schwertkriminelle, Serientäter mit Wiederholungspotential,...Diese zu eliminieren sehe ich so, wie bei einem Tumor,..Es ist besser, den Arm zu amputieren, als das Leben zu verlieren,..

Auch wenn deine humanistischen Ideale löblich sind, so ist doch festzustellen, das ein Großteil der menschlichen Bevölkerung nicht dafür empfänglich ist,...Würden sich alle daran halten, gäbe es keine Kriminalität, ergo wäre diese Diskussion hinfällig. Da dem aber nicht so ist, muß eben jenen Individuen, die sich bewußt über die Gemeinschaftsregeln aufs gröbste hinwegsetzen, Einhalt geboten werden. Es geht nicht um Strafe, sondern um Entfernung schädlicher Einflüsse.
Aut viam inveniam aut faciam
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#42
HAbe eben einen interessanten Artikel aufgestöbert: es geht hier um den Typus des Psychopathen. Der Hirnforscher Prof. Robert D. Hare hat mittels Hirnscan nachgewiesen, das es einen bestimmten Prozentsatz an Menschen gibt, die nicht Fähig sind, Mitleid Reue oder Schuld zu empfinden,..die entsprechenden Hirnareale sind nicht aktiv,...laut Schätzung leben allein in Deutschland ca 1 Million davon, die intelligenten, die Erfolgreiche(weil rücksichtslos effizient) Wirtschafts oder PolitFunktionen einnehmen, un die weniger intelligenten, die ihren Trieben freien Lauf lassen, und dementsprechend schnell kriminell werden,..

Hier gibt es keinerlei Therapiemöglichkeiten, auch stellen diese den größten Teil der Rückfalltäter, da ihnen ja Reue abgeht,..was also tun?

Hierzu zwei links:

w.hare.org (Homepage von Dr. Hare, Experte für Psychopathie)
w.i-psychopath.com (Dokufilm-Homepage-wie es sich anfühlt mit einem Psychopathen unterwegs zu sein)

die links wurden nicht direkt anwählbar gemacht, um sie zu wählen, einfach kopieren und die fehlenden w s anfügen
Aut viam inveniam aut faciam
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#43
Diffuse Ängste? Bedenken dabei, einen Schwerverbrecher frei herum laufen zu lassen kann man ja nicht als Diffus bezeichnen.
Und nein, man kann, bevor man sich diese angestrebte Vorgehensweise ansieht nicht erst auf die Täter hinweisen, die weniger kriminell sind, denn die tun ja nichts zur Sache. In dem Falle könnte man nach Tat trennen, so wie Schwerverbrecher in Deutschland normalerweise auch nicht mit Kleinkriminellen in einem Trackt untergebracht werden, oft nicht mal in demselben Gefängnis.

Aber wer kann denn wirklich wollen, dass Schwerverbrecher, eben Vergewaltiger, Pägophile Straftäter, Raubmörder, Mörder usw nicht Inhaftiert werden? Oder verstehe ich dich da jetzt total falsch? Ich kann nicht so ganz glauben, dass du das wirklich so meinst.
Gruß
Motte

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#44
Hallo Schmettermotte

Ich glaube schon, daß ich meinen Standpunkt deutlich ausgedrückt habe:

Ich plädiere für die Abschaffung von Haftstrafen.

Das weckt Ängste. Der Beitrag von Humanist deutet das an. Aus diesem Grund stehe ich auch dazu, die Frage nach der Legitimation von Haft ganz unten zu beginnen: bei den zahlungsunfähigen Kleinkriminellen.

Der Hinweis, daß Schwerkriminelle frei herum laufen ist richtig und hat mit dem Thema nichts zu tun (außer eben Ängste zu projizieren). Das ist lediglich eine Feststellung über unsere Gesellschaft. Die Abschaffung von Haft würde an dieser Tatsache nichts ändern.

Ebenso deutlich habe ich geschrieben, daß zwischen Haft-Strafe und Schutz der Gesellschaft unterschieden werden muß. (im Übrigen haben die Insassen eines Gefängnisses ebenfalls ein Schutzbedürfnis gegenüber "Psychopaten").

"Wer kann denn wirklich wollen..." schreibst du und verteidigst damit deine Einstellung. Das ist ja in Ordnung.
Ich begründe meine Ablehnung von Haftstrafen mit Menschwürde und Menschenrechten.
Wie würdest du Haftstrafen begründen wollen?

Gruß Dornbusch
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#45
Brauchbare Alternativen zu Haft?
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