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Todesstrafe
#46
(12-12-2009, 12:24)Romero schrieb: Brauchbare Alternativen zu Haft?

Danke für die klare Frage, Romero

Nenne ein Ziel, das mit Haft erreicht werden soll. Dann können wir darüber reden, ob das durch Haft erreicht wird und wir können darüber reden, ob es Alternativen dazu gibt, das selbe Ziel zu erreichen.

Gruß Dornbusch
#47
Ziele: Strafe, Besserung durch Einsicht, Schutz der Bevölkerung
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#48
Hallo Dornbusch

Die Haft soll die Rechte der Allgemeinheit schützen, z.B. das Recht auf körperliche Unversehrtheit, indem es Menschen, die dieses Recht bei einer Person oder mehreren Personen verletzt haben, und dies wieder tun könnte, von der Allgemeinheit physisch abgrenzt.

Die Haft dient dem Vollzug einer Strafe, einer Sühne, weswegen man sie auch Strafvollzug nennt. Wieso das? In unserer Gesellschaft muss "das Recht des Stärkeren" unterbunden werden. Ansonsten könnte jeder einem körperlich Unterlegenen Menschen weiss Gott was antun, so wies ihm gerade passt. Der Strafvollzug ist eine künstlich kreierte, negative Konsequenz, die Verbrecher ereilt, wenn sie anderer Menschen Rechte verletzen.
In der Antike Europas waren Haftstrafen relativ unüblich, da sichere Inhaftierung aus technischen Gründen schwerer umsetzbar als andere Strafmassnahmen und kostenintensiv war. Wenn, dann hat man entweder:

- Geldstrafen verhängt (Problem: Wie viel ist ein Menschenleben wert=
- Todesstrafen verhängt (Problem: Moralische Bedenken)
- Verbannung verhängt (Problem: In welches Land schiebst du einen Verbrecher einfach mal ab?)
- Verbrecher in die Sklaverei geschickt (Problem: Moralische Bedenken)


Die Haft ist sozusagen die light-Version von alledem.
#49
(11-12-2009, 17:06)d.n. schrieb: Um es nocheinmal provokant zu formulieren, haben manche Staaten wie China aufgrund der wirtschaftlichen Lage keine andere Möglichkeit, als die Todesstrafe auch für schweren Raub, Betrug und nicht nur für Tötungsdelikte auszusprechen,...Bei einem Kriminalitätsanteil von nur 3 % wären schließlich 30 Millionen Chinesen in Haft, rechne mal die Kosten aus,...

na klar, erschießen ist billiger. aber du hast das nicht betriebswirtschaftlich konsequent weiter gedacht. warum geld für eine patrone ausgeben? man kann doch die leute sich noch nützlich machen und sich zu tode arbeiten lassen. hat ja schon mal funktioniert

(11-12-2009, 17:06)d.n. schrieb: So gesehen ist meine private Meinung (auch als ein an Wiedergeburt glaubender), das fehlerhafte Leben bei Serientätern zu beenden,..

einfach an wiedergeburt zu glauben, ist in der tat ein eleganter ausweg aus dem dilemma um menschenwürde :tard:

"fehlerhaftes" ist halt "lebensunwertes" leben, schon klar
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#50
Heute vormittag habe ich den Beitrag 41 von D.n. gemeldet.´Bis jetzt kam keine Reaktion. Hallo ihr Mods, wie geht ihr denn mit so einem Fall um?

Gruß Dornbusch
#51
Ich verwehre mich gegen jede unterstellung mich mit nationalsozialistischen Gedankengut in verbindung zu bringen!!

Das ich sachlich und emotionsfrei über die Todesstrafe diskutiere stellt mich noch lange nicht ins rechte Eck! Ich habe weder Rassistische noch nationalistische Äußerungen gemacht!

Das humanisitische Ideale nicht funktionieren ist meine Meinung! Das ein Großteil der menschlichen Bevölkerung für diese Ideale (noch) nicht empfänglich sind, ebenso.
Und unter Meinungsfreiheit verstehe ich ebenso das Recht, diese Meinung zu Äußern!

Ich habe niemanden zu einer illegalen Handlung aufgerufen, ich habe niemanden Beleidigt, ich habe lediglich meine Meinung geäußert,...dafür wurde ich von dir Dornbusch beleidigt, und du Petronius unterstellst mir mit unterschwelligen Hinweisen auf Arbeitslagern und "lebensunwertem" Leben Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut!!!

Ich erwarte, nein fordere euch auf, sich dafür zu entschuldigen!! Ihr erwartet das eure theistische bzw atheistischen Einstellungen akzeptiert, wengleich auch diskutiert werden, ohne beleidigend zu werden, und das kann ich ja wohl auch erwarten!
Aut viam inveniam aut faciam
#52
Dornbusch, dir wurde geantwortet.
Von neutraler Seite aus die Aufforderung, Angriffe gegen d.n. zu unterlassen! Er hat das Recht auf seine Meinung.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#53
(12-12-2009, 15:55)d.n. schrieb: Ich verwehre mich gegen jede unterstellung mich mit nationalsozialistischen Gedankengut in verbindung zu bringen!!

Das ich sachlich und emotionsfrei über die Todesstrafe diskutiere stellt mich noch lange nicht ins rechte Eck! Ich habe weder Rassistische noch nationalistische Äußerungen gemacht!

das hat auch niemand behauptet. ich habe deine betriebswirtschaftlichen überlegungen, in denen ein menschenleben nur als kostenposition vorkommt, lediglich konsequent weiter gedacht

(12-12-2009, 15:55)d.n. schrieb: Das humanisitische Ideale nicht funktionieren ist meine Meinung! Das ein Großteil der menschlichen Bevölkerung für diese Ideale (noch) nicht empfänglich sind, ebenso.
Und unter Meinungsfreiheit verstehe ich ebenso das Recht, diese Meinung zu Äußern!

und ich habe die freiheit, deine anti-humanistische bzw. inhumane meinung zur kenntlichkeit zu entstellen

Zitat:und du Petronius unterstellst mir mit unterschwelligen Hinweisen auf Arbeitslagern und "lebensunwertem" Leben Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut!!!

welche formulierungen würdest du denn ersatzweise bevorzugen?

du hast gesagt, was du gesagt hast

welchen wert du "fehlerhaftem" leben zuschreibst, ist doch sehr deutlich geworden. jedenfalls nicht so viel, daß es für dich ein recht hätte, weiter zu bestehen

Zitat:Ich erwarte, nein fordere euch auf, sich dafür zu entschuldigen!!

ich habe mich für nichts zu entschuldigen

daß ich hier anscheinend einen wunden punkt getroffen habe, ist weniger meine schuld als in dir und deiner meinung angelegt

Zitat:Ihr erwartet das eure theistische bzw atheistischen Einstellungen akzeptiert, wengleich auch diskutiert werden, ohne beleidigend zu werden, und das kann ich ja wohl auch erwarten!

ich habe dich nicht beleidigt

wie beleidigt du dich dadurch fühlen willst, daß man deinen ansatz konsequent weiter denkt, liegt nicht unbedingt in meiner verantwortung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#54
(12-12-2009, 16:14)humanist schrieb: Dornbusch, dir wurde geantwortet.
Von neutraler Seite aus die Aufforderung, Angriffe gegen d.n. zu unterlassen! Er hat das Recht auf seine Meinung.

hat ihm das denn jemand verweigert?

das gleiche recht auf unsere meinung haben aber auch wir anderen user

und meine meinung zu d.n.s ansatz ist so klar wie nicht beleidigend formuliert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#55
Ihr verwechselt hier gerade ein bißchen was. Dornbusch hat einen Beitrag von dn aufgrund angeblich nationalsozialistischer Inhalte gemeldet. Diese Meldung wurde abgelehnt, nachdem wir uns intern beraten haben. Sonstwer ist nicht gemeint und nu kommen wir mal alle wieder ein wenig runter (inklusive der Moderation Icon_wink ) und erinnern uns daran, dass das hier nur eine Diskussion von vielen und kein Kleinkriegsschauplatz ist Icon_lol
Gruß
Motte

#56
Wer für die Todesstrafe eintritt, geht nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit. Todesstrafe gab es schon in Deutschland, und sie wurde abgeschafft.

Das letzte Regime, das die Todesstrafe einsetzte, war das Nationalsozialistische Regime im faschistischen Hitler-Deutschland.

Jeder Ansatz dieses Gedankengut in gegenwärtige Diskussionen einzubringen oder gar als schützenswerte Meinung darzustellen ist ein längst entlarvter Irrweg.

Wer davon redet, schädliche Elemente/Individuen zum Wohle der Gemeinschaft zu amputieren oder zu eliminieren (zu töten) muß sich mit der Tatsache auseinandersetzen, daß solches Reden vor 1945 alltäglich war.

Auch die Staaten, die heute die Todesstrafe vollstrecken leiden unter einem erschreckenden Defizit in ihrem Verständnis der Menschenrechte.
Keiner dieser Staaten kann für eine zukunftsfähige Vision einer Gesellschaft dienen.



Menschenrechte sind nicht verhandelbar.

Gruß Dornbusch
#57
Dornbusch: Um dir noch mal in Ruhe und möglichst emotionsfrei zu antworten: Ich versuche rational an dieses Thema heranzugehen,..Dies impliziert auch die Möglichkeit, nichtkonforme Meinungen zu haben und zu denken,..dies ist Meinungsfreiheit,...

Ich vertrete den Standpunkt einer emotionslosen Logik, und die besagt nun mal, das die Entfernung von schädlichen Einflüssen die beste und effektivste Möglichkeit ist, die Gesamtheit möglichst schadensfrei zu halten,...inwiefern du hier Faschismus siehst entzieht sich meiner Logik,...eine effiziente Vorgehensweise beruht nämlich darauf, das unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und Alter vorgegangen wird,..

Von mir aus nenn mich inhuman, aber ich habe sicher nichts mit dieser hirnrissigen Über und Untermenschenphilosophie der Nazis zu tun.

Meine Einstellung beruht auf der Tatsache das jeden Tag mehrere tausend Menschen sterben und geboren werden,..dementsprechend betrachte ich auch den Wert des einzelnen Lebens aus einem abstrakteren Standpunkt.

Anfügen möchte ich auch noch, da dies anscheinend untergegangen ist, das die Todesstrafe für mich eben nur für definitiv nicht therapierbare Serientäter in Frage kommt.

Und in deine Richtung Petronius: Arbeitslager wie du sie ansprichst kommen für mich auch nicht in Frage, weil "zu Tode arbeiten", wie du es andeutest, eindeutig gegen das Prinzip einer möglichst schnellen und schmerzfreien Eliminierung des Täters verstoßen.

Es geht mir nicht um Bestrafung oder Rache, sondern um eine effiziente Lösung.
Das mag kalt klingen, aber das ist einfach meine RATIONALE Betrachtung des Themas
Aut viam inveniam aut faciam
#58
Nebenbei: Die Übermenschenphilosophie ist ein Grundgedanke Nietzsches, den die Nationalsozialisten für hre Zwecke entfremdet haben, an dieser Philosophie ist an sich nichts auszusetzen. Zumindest nichts, was "strafbar" wäre oder sein sollte. Einfach mal Nietzsche lesen.
Gruß
Motte

#59
(13-12-2009, 18:15)d.n. schrieb: Ich vertrete den Standpunkt einer emotionslosen Logik, und die besagt nun mal, das die Entfernung von schädlichen Einflüssen die beste und effektivste Möglichkeit ist, die Gesamtheit möglichst schadensfrei zu halten,...inwiefern du hier Faschismus siehst entzieht sich meiner Logik,...eine effiziente Vorgehensweise beruht nämlich darauf, das unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und Alter vorgegangen wird,..

aber siehst du nicht, wie deine "emotionslose Logik", die dem menschen und seinem leben keinen wert an sich zugesteht, nahtlos in die vernichtungsstragetie menschlichen lebens führen kann? und das eben historisch auch schon getan hat?

ob es nun juden sind oder straffällige, denen das recht auf leben abgesprochen wird, weil dessen beendigung wirtschaftliche vorteile verspricht (cui bono?) - wo ist der große unterschied?

Zitat:Und in deine Richtung Petronius: Arbeitslager wie du sie ansprichst kommen für mich auch nicht in Frage, weil "zu Tode arbeiten", wie du es andeutest, eindeutig gegen das Prinzip einer möglichst schnellen und schmerzfreien Eliminierung des Täters verstoßen

ich sehe, hier greift eine art tierschutzgedanke. wir haben zwar das recht, tiere (oder eben nicht therapierbare serientäter - weiter oben in beitrag 35 hast du noch verständnis angedeutet dafür, wie in china die todesstrafe "auch für schweren Raub, Betrug und nicht nur für Tötungsdelikte" ausgesprochen wird und den wirtschaftlichen profit daran vorgerechnet) nach belieben zu töten, aber es muß schnell und annähernd schmerzlos gehen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#60
(13-12-2009, 21:00)petronius schrieb: aber siehst du nicht, wie deine "emotionslose Logik", die dem menschen und seinem leben keinen wert an sich zugesteht, nahtlos in die vernichtungsstragetie menschlichen lebens führen kann? und das eben historisch auch schon getan hat?

ob es nun juden sind oder straffällige, denen das recht auf leben abgesprochen wird, weil dessen beendigung wirtschaftliche vorteile verspricht (cui bono?) - wo ist der große unterschied?


ich sehe, hier greift eine art tierschutzgedanke. wir haben zwar das recht, tiere (oder eben nicht therapierbare serientäter - weiter oben in beitrag 35 hast du noch verständnis angedeutet dafür, wie in china die todesstrafe "auch für schweren Raub, Betrug und nicht nur für Tötungsdelikte" ausgesprochen wird und den wirtschaftlichen profit daran vorgerechnet) nach belieben zu töten, aber es muß schnell und annähernd schmerzlos gehen

Zum unterschied zu einer rationalen Logik waren die Vernichtungsstrategien der Vergangenheit geprägt von Emotionen wie Hass, Rassismus,usw,..eine ausufernde Vernichtung wäre extrem unlogisch,..es geht nach den gesetzen der Logik um Schadensbegrenzung, nicht Schadensvergrößerung.

Das Beispiel mit China trifft sicher nicht mein Verständnis,..es war als Denkanstoß dafür gedacht, das es auch wirtschaftliche Beweggründe geben kann. In China wird ideologisch geurteilt, nicht rational,d.h. es wird nach politischen und nicht wissenschaftlichen Grundsätzen entschieden
Aut viam inveniam aut faciam


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