26-12-2009, 18:04
Maik (Beitrag 22, Im Zweifel für die Kirche?) schrieb:Nazis und Christen unter einen Hut bringen zu wollen ist absurd.
Was das Verhältnis zum Nationalsozialismus betrifft, können beide Kirchen, sowohl die katholische als auch die evangelische, ihre Vorzeigemärtyrer präsentieren. Auf diese Weise lässt sich auch trefflich von den Mitläufern, die nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel waren, ablenken.
Die Machtergreifung Hitlers fand weitgehende Zustimmung in evangelischen Kreisen, was schon der Umstand erkennen lässt, dass die Wahlerfolge der NSDAP in den protestantischen Gebieten um einiges höher lagen, als in den katholischen.
Ab 1930 war Hitler bestrebt, die "völkische Religiosität" innerhalb der NSDAP, die antichristlich war, durch eine bewusst kirchenfreundliche Haltung zu überlagern. In der entscheidenden Zeit zwischen 30.1. – 23.3.1933 stellte sich Hitler (insbesondere mit Blick auf das nationalprotestantische Wählerpotential) als gottgläubiger Führer und Förderer von Kirche und Christentum dar.
Vor allem atheistisch ausgerichtete politische Gemeinschaften (Kommunisten und Sozialdemokraten) hatten nach der Machtergreifung Hitlers erheblich unter dem NAZI-Terror zu leiden.
Literatur dazu:
Broszat, Die Machtergreifung, 1984, ISBN: 978-3423045162
Cancik, Religions- und Geistesgeschichte der Weimarer Republik, 1982, ISBN: 3-491-77248-6
Heer, Der Glaube des Adolf Hitler, 1969, ISBN 3-548-34329-5; 1968
MfG B.