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Gottglaube ohne Religion
#1
Hallo an alle!

Ich habe mich soeben hier angemeldet, um über das oben benannte Thema zu diskutieren. Kurz vorweg: Ich war mir nicht sicher, wo ich das Thema sonst posten sollte als hier. Ich hoffe es ist okay.
Also, was meint ihr dazu? Der Glaube an Gott ohne einer Religion anzugehören. Ich persönlich bin als Christin in dem Sinne aufgewachsen, also bin Deutsche wurde aber erst getauft als ich konfirmiert wurde und das ganze eher weil alle es gamacht haben als aus religiösen Gründen. Ich habe mich mit dem Christentum viel befasst aber bis auf dass ich die Geschichten gerne gelesen habe konnte ich mich nicht damit identifizieren. Der Chrisentum und die Bibel ist für mich eher eine schöne und auch teilweise lehrreiche Geschichte. Darum habe ich angefangen mich intensiv mit dem Islam zu befassen bis mich aber auch da zweifel hegten. Warum soll man nur von Gott angenommen werden, wenn man ein Kopftuch trägt oder 5 mal am Tag auf Arabisch nach bestimmter Abfolge betet? Warum kann man nicht beten wie man will und auf der Sprache in der man es will? Warum soll man unrein - in beiden Religionen sein - wenn man als Frau seine Periode hat? Diese ganzen Dinge (und es sind noch viele mehr), die ich nicht abgelehnt habe, weil ich mir zu fein war sie auszuführen - nein - ganz und garnicht ich habe den Qur'an gelernt und einiges darunter auch auswendig auf Arabisch und ich war sogar kurz dafor mir ein Kopftuch zu besorgen. Schweinefleisch habe ich seit dem bis heute nicht mehr gegessen. Warum das jetzt immer noch so ist weiß ich nicht. Irgendwie habe ich eine Abscheu dagegen entwickelt, aber das ist ein anderes Thema. Rein Optisch hätte man meine Herkunft nicht erschließen können wenn ich ein Kopftuch getragen hätte aber dann kam halt der Zweifel in mir. Warum sollte Gott den Menschen auf der Erde eine Prüfung erlegen um sie danach in die Hölle oder den Himmel zu "befördern"? Ich dachte mir, solange man sich an die "normalen" Regeln hält, niemanden tötet, versucht nicht zu lügen, nicht zu verschwänden und diese Dinge eben - nett zu seinen Mitmenschen sein - so gut es nunmal geht - kann Gott einen doch nicht ablehnen. Seit dem Glaube ich an Gott ohne mich einer Religion anzuschließen. Ich faste, wenn mir danach ist und bete wenn mir danach ist ohne Rituale oder bestimmte Abfolgen.
Ob Bibel und Qur'an nun von Gott gesannd sind oder nicht ist wahrscheinlich Glaubenssache aber ich glaube daran nicht. Teilweise vielleicht aber nicht in dem Sinne. Vieles oder vielleicht auch alles ist von Menschen ausgedacht worden meiner Meinung nach, da Menschen - vorallem zur darmaligen Zeit etwas brauchten woran sie sich halten können. Gott sollte doch meiner Meinung nach jeden Lieben, der sich darum bemüht - egal auf welche Weise und ohne "Regeln" oder was meint ihr?

Liebe Grüße
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#2
‚Religion’ (lat: religio, wörtlich „Rück-Bindung“) bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene des Glaubens an eine „andere Welt“ der Gottheiten oder der Spiritualität, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen.

Das ist die wikipediadefinition.
Ich kann daraus nicht entnehmen das es nichts mit Religion zu tun hätte, wenn man sich seine ganz eigenen Gedanken macht, so wie du es scheinbar getan hast.
Deshalb frage ich wie du zu dem Titel gekommen bist.
Ich nehme an das ist es worüber du sprechen willst und nicht die einzelnen Fragen in deinem Beitrag.
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#3
(29-12-2009, 17:16)Anin schrieb: Gott sollte doch meiner Meinung nach jeden Lieben, der sich darum bemüht - egal auf welche Weise und ohne "Regeln" oder was meint ihr?

ob und was gott "sollte" - keine ahnung

"sollte" er überhaupt etwas?

das hängt doch vom jeweiligen gotteskonstrukt ab. und selbstverständlich kann man sich einen "gott" auch völlig ohne religion, also kult, konstruieren. oder, wenn dir das technische "konstruieren" nicht gefällt, an einen solchen "glauben"

wenn dir die vorstellung, es existiere ein "gott" (wie auch immer der ist), angenehm ist, du dich darin z.b. geborgen fühlst, dir das (wie auch immer) sicherheit und vertrauen vermittelt - dann ist das doch gut so und ok. für dich

für andere muß das nicht so sein, aber das kann ja wiederum dir egal sein. die einen finden halt diesen halt im glauben nur, wenn er in gemeinschaft praktiziert wird, andere nicht. so reicht es z.b. gar manchen, die natur zu betrachten, sich eins zu fühlen mit ihr, die sie als ausdruck göttlichen schaffens, ja vielleicht sogar göttlichen wesens, ansehen. wenn fasten und beten dir dabei hilft - so spricht nichts dagegen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Der Titel solllte sich halt darauf beziehen, dass man an Gott glaubt ohne sich einer Religion anzuschließen. den Gottglaube an sich habe ich jetzt nicht als Religion bezeichnet, sondern Religion als eine Vorschrift die aus Büchern oder Traditionen hervorgeht, die be- oder vorschreibt wie man sich gegenüber seines Gottes verhalten soll oder muss.
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#5
(29-12-2009, 17:38)Maik schrieb: ‚Religion’ (lat: religio, wörtlich „Rück-Bindung“) bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene des Glaubens an eine „andere Welt“ der Gottheiten oder der Spiritualität, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen.

Das ist die wikipediadefinition.
Ich kann daraus nicht entnehmen das es nichts mit Religion zu tun hätte, wenn man sich seine ganz eigenen Gedanken macht, so wie du es scheinbar getan hast.
Deshalb frage ich wie du zu dem Titel gekommen bist

dazu mußt du deine eigene bzw. von dir selbst vorgebrachte definition auch verstehen:

da ist nämlich von einem normativen phänomen "religion" die rede. also von einem system, das vorgaben für seine anhänger erstellt - und das ist etwas anderes als der "gott aus eigenem ermessen"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Aber wie ist die meinung von euch? Welcher Religion oder Glaubensart auch immer ihr euch zugehörig fühlt - warum tut ihr es? Warum könnt ihr es akzeptieren, dass Gott oder Allah, Jahwe oder wie auch immer man ihn nennen möchte, uns Menschen nur als Gottesfürchtig betrachtet,(den Schriften nach) wenn sie sich an bestimmte Regeln halten und wenn wiederum nicht - sie es eben nicht sind. Das ist die Frage, die ich mir stelle und für deren Antworte ich mich interessiere.
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#7
(29-12-2009, 17:45)petronius schrieb: dazu mußt du deine eigene bzw. von dir selbst vorgebrachte definition auch verstehen:

da ist nämlich von einem normativen phänomen "religion" die rede. also von einem system, das vorgaben für seine anhänger erstellt - und das ist etwas anderes als der "gott aus eigenem ermessen"

So meine ich es .. Religion ist doch etwas, das vorgeschrieben ist und der Glaube an Gott an sich eben nicht. Soweit meine Ansicht !?
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#8
(29-12-2009, 17:46)Anin schrieb: Aber wie ist die meinung von euch? Welcher Religion oder Glaubensart auch immer ihr euch zugehörig fühlt - warum tut ihr es? Warum könnt ihr es akzeptieren, dass Gott oder Allah, Jahwe oder wie auch immer man ihn nennen möchte, uns Menschen nur als Gottesfürchtig betrachtet,(den Schriften nach) wenn sie sich an bestimmte Regeln halten und wenn wiederum nicht - sie es eben nicht sind. Das ist die Frage, die ich mir stelle und für deren Antworte ich mich interessiere.

Es gibt allein schon im Christentum zahlreiche Splittergruppen.
Ich glaube die jüngste davon hat sogar nur Mitglieder im 2stelligen Bereich, weiss jetzt aber nicht wie sie heisst. Müsst ich nachsehen.
Jedenfalls würde ich sagen das du eben deine eigene Religion hast.
Es gibt auch christliche Gemeinschaften die alle Sakramente ablehnen, also ist es nicht nötig mit Religion einen aufwendigen Kult zu verbinden.

Nun zur Frage "warum tut ihr es":
Weil jeder Vermieter eine Hausordnung hat und solange sie nicht zu straff ist, wird das auch allgemein akzeptiert. Ich sehe nicht ein warum das bei etwas viel Grösserem als einem Vermieter anders sein sollte.
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#9
(29-12-2009, 17:46)Anin schrieb: Aber wie ist die meinung von euch?

sieh beitrag 3

Zitat:Welcher Religion oder Glaubensart auch immer ihr euch zugehörig fühlt - warum tut ihr es?

ich gehöre keiner religion an, fühle mich keinem glauben zugehörig - weil ich keinen anlaß habe, an so was wie "gott" zu glauben (technisch: mir ein gotteskonstrukt zu eigen zu machen)

Zitat:Warum könnt ihr es akzeptieren, dass Gott oder Allah, Jahwe oder wie auch immer man ihn nennen möchte, uns Menschen nur als Gottesfürchtig betrachtet,(den Schriften nach) wenn sie sich an bestimmte Regeln halten und wenn wiederum nicht - sie es eben nicht sind

ich akzeptiere solchen menschengemachten unfug nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
(29-12-2009, 17:46)Anin schrieb: Aber wie ist die meinung von euch? Welcher Religion oder Glaubensart auch immer ihr euch zugehörig fühlt - warum tut ihr es? Warum könnt ihr es akzeptieren, dass Gott oder Allah, Jahwe oder wie auch immer man ihn nennen möchte, uns Menschen nur als Gottesfürchtig betrachtet,(den Schriften nach) wenn sie sich an bestimmte Regeln halten und wenn wiederum nicht - sie es eben nicht sind. Das ist die Frage, die ich mir stelle und für deren Antworte ich mich interessiere.

Wenn Gott so unergründlich wäre, wie die Schriftgläubigen es gern darstellen, könnte man sein Wesen nicht aus diesen ganzen "heiligen Büchern" herauslesen und so viel hinein interpretieren, daher ist mir ein Glaube wie deiner, ohne bestimmtes Dogma, lieber. Zwar nicht ganz so konsequent, doch durchaus auch aufrichtig.

Zu meinem eigenen Glauben:

Lies am besten Petronius´ Beitrag zu dem Thema, ich würde es auch so formulieren.
Beste Grüße, K - G - B

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#11
Bei mir ist es auch so, das ich mir zwar vorstellen könnte, dass bei dieser Welt wie wir sie kennen nachgeholfen wurde, aber mit den Religionen kann ich nicht das geringste anfangen. Wie beispielsweise Christen (kann man genauso auch durch beliebige andere Gläubige ersetzen) Gott darstellen, erscheint mir so widersprüchlich und absurd, dass für mich nicht nachvollziehbar ist, wie daraus ein Glauben entstehen kann. Selbstverständlich gibt es Dinge "zwischen Himmel und Erde" die für uns nicht erklärbar sind, aber einen Glauben darauf aufzubauen, dass alle Widersprüche nur darauf begründet sind, dass Gottes Wege für uns unergründlich sind, käme für mich nicht in Frage. Warum Atheisten oft dazu neigen, ausgerechnet die absurden Gottes-Darstellungen der Gläubigen als Maßstab nehmen müssen und deswegen die Möglichkeit der Schöpfung ausschließen, ist aber genausowenig nachvollziehbar.
Jeder muss wombeln, denn sonst klappt das nie!

.erwaehnenswertes.de
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#12
(29-12-2009, 17:16)Anin schrieb: .... Gott sollte doch meiner Meinung nach jeden Lieben, der sich darum bemüht - egal auf welche Weise und ohne "Regeln" oder was meint ihr?

Liebe Grüße

Merhaba Anin,
nach meinem persönlichen Empfinden, meiner ganz persönlichen Meinung ist es wohl eher so, dass Gott alles und jeden liebt, weil Gott die reine Liebe ist. Das was versucht wird in den heiligen Schriften, durch Aussagen der Propheten und Gelehrten und den dazugehörigen Auslegungen zu erklären ist wohl eher die Gesetzmäßigkeit der Schöpfung, wie alles zusammenhängt, Ursache-Wirkung, Aktion-Reaktion.
Ich vermute, dass die Regeln der einzelnen Religionen unter anderem dazu dienen sollen diese grundsätzlichen Gesetzmäßigkeiten zu "beeinflussen". Vielleicht so wie ein Regenschirm mich vor dem Nass werden schützen soll, obwohl ich bei starkem Regen draußen unterwegs bin?!

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#13
(29-01-2010, 20:52)Quotenwombel schrieb: Warum Atheisten oft dazu neigen, ausgerechnet die absurden Gottes-Darstellungen der Gläubigen als Maßstab nehmen müssen und deswegen die Möglichkeit der Schöpfung ausschließen, ist aber genausowenig nachvollziehbar.

das liegt ganz einfach daran, daß den schöpfungsgeschichten eben absurde gottesbilder zugrundeliegen - die atheisten können dafür nichts
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#14
Die drei letzten Beiträge zeigen, dass es auf die eigene Sicht ankommt. Es bedarf eigentlich keiner Erwähnung, dass Atheisten nichts für Gottesbilder können. Gottesbilder sind eh nur Krücken, um die eigenen Mythen um Sinn, Wert und Ordnung überhaupt ausdrücken zu können.

'Gott' ist auch im Christentum alles Mögliche nicht, was die Volksfrömmigkeit sagt und schreibt, sondern das Empfinden, dass wir nicht sinn- und orientierungslos im Leben dem Tod entgegen dümpeln.

Die Vorstellung 'Gott' verbindet sich im Christentum weniger mit moralischen Vorstellungen als mit dem Gefühl für die Verantwortung für die Mitmenschen, die als Geschwister von einem Vater betrachtet werden. Wenn sich daraus ethische Forderungen ergeben, umso besser!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
(30-01-2010, 11:10)Ekkard schrieb: 'Gott' ist auch im Christentum alles Mögliche nicht, was die Volksfrömmigkeit sagt und schreibt, sondern das Empfinden, dass wir nicht sinn- und orientierungslos im Leben dem Tod entgegen dümpeln

ich wundere mich immer wieder, mit welcher chuzpe du deine semiatheistische privatbefindlichkeit als "das christentum" verkaufst

(30-01-2010, 11:10)Ekkard schrieb: Die Vorstellung 'Gott' verbindet sich im Christentum weniger mit moralischen Vorstellungen als mit dem Gefühl für die Verantwortung für die Mitmenschen, die als Geschwister von einem Vater betrachtet werden

und wenn du das noch tausend mal behauptest, wird es deshalb doch nicht wahrer
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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