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Qualen
#16
Jack schrieb:Mein Gedanke dahinter war das ich keine Krankheit habe sondern unterbewusst Gottes Weg beschreite in dem ich mich selbst folter, reinige ich mich zu lebzeiten um im tode in den Himmel zu kommen.
Welchen Quellen hast Du das entnommen?

Gruß
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#17
Ekkard schrieb:Diese Befürchtungen wurden auch nicht dadurch gebessert, dass uns ein Jugendpfarrer über die Bekämpfung der Sexualität einerseits und ihren "verantwortungsvollen Umgang damit in der Ehe aufklärte".

Mit der Zeit lernte ich, dass die uns Jugendlichen suggerierte "Schlechtigkeit" erziehen sollte, "bessere Menschen" zu werden. Mit anderen Worten, damals begann ich "Erziehung" zu begreifen - und mich von diesem Gefühl der Minderwertigkeit zu befreien.

(11-01-2010, 00:23)alwin schrieb: Mir irgendwie etwas schwer nachvollziehbar, wenn "Seelsorger" noch auf dieser veralteten "Lehre" herumreiten. Fehlt da vielleicht eine geeigneter Weiterbildung, als daß sie es nötig haben, auf dieser Welle noch herum zu reiten?

Nur zur Erklärung: Das war vor über 50 Jahren! Da galt Masturbieren noch als gehirnerweichend, sündig und schlecht. Und sonntags nicht in die Kirche gehen, nicht getauft zu sein, zu fluchen oder "böse Wörter" zu schimpfen. Die Meisten hier wissen gar nicht, wie gut sie es haben!

Aber: wenn man erst einmal hinter diese Erziehungsschliche gekommen war, dann konnte es mit dem Seelenleben nur noch aufwärts gehen! Es gibt keine Hölle, definitiv nicht, außer jener, die Erzieher in den Köpfen der Kinder und Jugendlichen erzeugen (können).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#18
Geschrieben von Jack - Heute 08:55
Ich suche viel mehr nach einer erklährung für den drang mich selbst zu bestrafen und diese schrecklichen Bilder und hatte die hoffnung das es Gottes Wille ist das ich so leide weil ich halt schlecht bin wie jeder Mensch den extrem schlechte taten kann ich mir nicht vorwerfen.

Geschrieben von Jack - Heute 09:44
Mein Gedanke dahinter war das ich keine Krankheit habe sondern unterbewusst Gottes Weg beschreite in dem ich mich selbst folter, reinige ich mich zu lebzeiten um im tode in den Himmel zu kommen.
Bewusst fühle ich mich dem ausgeliefert doch unterbewusst würde ich das dann ja mit absicht tuhn um halt rein zu werden. Da mit würden sich auch deine argumente erübrigen denn die schlechten menschen die jetzt nicht so leiden, leiden da für nach ihrem tode.

Hallo Jack,
Wie kommst du darauf dass es ausgerechnet Gott ist der will dass du leidest?
Vertraue deinem Kopf nicht. Hast du schon mal versucht auf dein Herz zu hören? Was sagt dein Herz? Was sagt dein Gefühl?

Ich schließe mich Romeros Rat an und empfehle dir therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
As Salamu Aleikhum
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#19
(11-01-2010, 10:44)Jack schrieb: ...Gottes Weg beschreite in dem ich mich selbst folter, reinige ich mich zu lebzeiten um im tode in den Himmel zu kommen.

Niemand kommt als Belohnung dafür, dass er quält, in den Himmel! Egal, ob das Objekt des Schmerzzufügens ein Tier, ein Mensch oder man selbst ist.

Wer glaubt, um des Seelenheils Willen, Beschwernisse tragen zu müssen, für den ist es allemal vernünftiger, das mit einem Dienst am Mitmenschen zu verbinden.

Versuche, das Leid anderer zu lindern. Kümmere Dich im Winter um Obdachlose, bringe ihnen Decken und heißen Tee, wenn diesen die Kälte zusetzt. Geh in Altenheime. Sprich mit den Menschen, die einsam die letzte Stunde erwarten und für die jedes Wort, das man an sie richtet, Glück bedeutet.

Wenn du aber Zwang verspüren, Dich zu Quälen, dann solltest Du nicht versuchen, das durch deinen Glauben zu rechtfertigen. Das ist Missbrauch der Religion, auch wenn die Kirche heilige Frauen und Männer vorzuweisen hat, die als Vorbild dienen könnten.

MfG B.
MfG B.
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#20
@Ekkard
Da kann ich Dir nur zustimmen. In Unabhängigkeit, ob solche Verhaltensgeschehen ein oder mehrere Jahrzehnte zurückliegen, (der) Mensch sollte befähigt oder reif sein, auf Grund eigener Erkenntnisse und Erfahrungen zu Einsichten zu gelangen, die früher gerne gepflegten Fremdeinflüsse zu Gunsten eigener Einstellungen abzulegen. Im Elternhaus nennt man diesen Prozeß "abnabeln". Zugegebenerweise kann man dieses Vorgehen nicht auf einen bestimmten Zeitabschnitt im Leben festlegen, bei manchen erfolgt er u.U. auch nie. Und wenn dann ein Mensch, egal in welcher Hinsicht, am Gestrigen festhält, ist das sicherlich ein Problem, was ins "hohe" Alter bestehen bleiben kann.
Aber Einsichten müßten doch davon unabhängig sein, oder irre ich mich da so gewaltig?

Gruß
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#21
Wir reden immer noch von "verfehlter Seelsorge"? Die gibt es ganz sicher auch heute noch!

Ich selbst habe zu ganz entscheidend anderen Lebensweisheiten gefunden. Mich betrifft das Gefühl, schlecht zu sein, nicht mehr. Ich brauche keine Selbst-Bestrafung, um mich gut zu fühlen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
Ekkard schrieb:Wir reden immer noch von "verfehlter Seelsorge"? Die gibt es ganz sicher auch heute noch!
Klar gibt es die immer noch. Und es sind auch nicht nur die ewig Gestrigen. Die "nicht-anders-können/wollen" Fanatiker gehören genau so dazu.

Da hat mich eine Aussage aus einem buddhistischen Lehrsatz sehr gut wachgerüttelt. Sinngemäß: Nur die Lehre annehmen, die allen eigenen Hinterfragungen "standhält" und letztendlich für gut und damit annehmbar angesehen werden kann und damit zur persönlichen Annahme geeignet ist.

Gruß
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#23
Du liebe Güte, das ist ja wirklich schrecklich, wenn sich jemand selber foltert und auch noch glaubt, das sei etwas gutesEusa_think
Sag mal, was sind denn das für schreckliche Bilder, die du siehst?
Es gibt tatsächlich Leute (Mönche oder was auch immer), die selbstzerstörerische Verhaltensweisen für gut befinden, warum auch immer, mir war das schon immer ein Greul! Vielleicht liegt es daran, daß der Mensch immer irgendetwas TUN will (Leistungsprinzip, siehe Amalek) um sich den Himmel zu verdienen. Unsere ganze Gesellschaft beruht darauf: tust du nichts, dann bekommst du auch nichts! Du bist dann nichts wert.
Glaub mir, das führt nur dazu, daß du dich immer schlechter fühlst.
Aber zurück zu den Bildern: beschreib doch einmal was du siehst und was du dabei empfindest, vielleicht können wir der Ursache auf die Schliche kommen? Möglicherweise liegt es in einer übertrieben "frommen" Erziehung begründet?
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#24
(13-01-2010, 00:50)Copiapoa schrieb: Möglicherweise liegt es in einer übertrieben "frommen" Erziehung begründet?

Dem Eingangsbeitrag folgend würde ich dies ausschließen.
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."
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#25
Nach christl. Verständnis kann es kaum sein. Gnade ist nicht verdienbar, sie wird alleine von Gett vergeben, also geschenkt.Insofern kann es auch keinen Punktekatalog geben, in dem festgehalten ist, für die und die Tat erhalte ich soundsoviel Punkte.

Gruß
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#26
Nach Verständnis welcher Christen? Ein Grossteil der Christen kann sich Gnade "erkaufen", sei dies mit Geld an die Kirche oder sei dies per Beichte (die nichtmal ernst gemeint sein muss, der Priester erteilt dir auch so Absolution, habs ausprobiert.)
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#27
@Romero
Was Du beschreibst, war/ist kirchliches Verständnis. Oder findest Du im NT ein mögliches Kaufangebot?

Gruß
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#28
Allein die katholische Kirche macht 50% der Christenheit aus, ich denke der Vergleich war schon angebracht. Oder sind angehörige einer Kirche keine Christen? Drum fragte ich ja auch, wie du wohl übersehen hast, nach welcher Christen Verständnis du diese Aussage gemacht hast, denn mir ist sehr wohl bewusst, dass es da verschiedene Auffassungen innerhalb des Christentums gibt. Vergl. Beitrag 26, Frage gleich zu Beginn
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#29
Bestimmen die Mitglieder der r.k. Kirche deren Auffassungen oder deren Amtsträger im Klerus? Kirchliche Verlautbarungen werden ab Bischofsebene "erarbeitet" und verkündet. Da wird vorher kein Nichtamtsträger gefragt, was die Entscheidung angeht.

Gruß
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#30
(13-01-2010, 10:59)alwin schrieb: Bestimmen die Mitglieder der r.k. Kirche deren Auffassungen oder deren Amtsträger im Klerus? Kirchliche Verlautbarungen werden ab Bischofsebene "erarbeitet" und verkündet. Da wird vorher kein Nichtamtsträger gefragt, was die Entscheidung angeht

der einer kirche angehörige christ identifiziert sich natürlich qua mitgliedschaft mit im kern mit dem kirchlich verlautbarten glauben - sonst müßte er konsequenterweise autreten

und welche veranlassung hast du, anzunehmen, die rk-"christen" sähen die sache mit der "käuflichkeit von gnade" anders als ihre "kirche"?

so, wie ich das sehe, wird nach keiner spielart von christlichem verständnis "gnade" (wofür, warum soll die überhaupt erforderlich sein?) geschenkt. die einen denken, sie sich durch "gute taten" zu lebzeiten erarbeiten zu können, die anderen sehen es so, daß der preis für diese "gnade" darin besteht, an gott/jesus zu glauben und ihnen (offenbar für den verzicht auf bestrafung) dankbar zu sein

umsonst gibt es nichts. ich kenne keinen christen, der meint, einem überzeugten atheisten und notorischen übeltäter würde dieselbe "gnade" gottes zuteil wie etwa braven christen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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