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Was ist Würde?
#1
Hey,

mich würde mal interessieren was ihr unter dem Begriff "Würde" versteht? Und wer alles Würde hat? Besitzt jedes Lebewesen eine Würde? Oder auch die unbelebte Natur? Ist die Würde des Menschen höher einzustufen als die von Tieren da er sich seiner bewusst ist? Ermöglicht vieleicht erst Gott eine Würde? Woher kommt die Würde ohne Gott?

Schreibt doch einfach mal eure Ansichten dazu. Würde mich freuen...
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#2
(27-02-2010, 20:00)Gundi schrieb: Besitzt jedes Lebewesen eine Würde?

Menschen scheinen die einzigen Tiere zu sein, die Lebewesen resp. Objekten das Attribut Würde verleihen. Insofern scheint mir die Frage nicht sonderlich sinnvoll, da Würde etwas sehr Subjektives ist. Kann man bei einem (schönen) Auto von einer würdevollen Maschine reden? Manche tun es jedenfalls. Tieren das Prädikat würdevoll zuzuschreiben mag schon sinnvoller sein, allerdings klassifiziert man dadurch die Lebewesen beträchtlich. Was dann der Grund sein dürfte dass ein Mensch zb. ein Pferd oder einen Hund hat, welchen/es er liebevoll respektiert und trotzdem kein Problem damit hat Füchse zu erschießen.


(27-02-2010, 20:00)Gundi schrieb: Ist die Würde des Menschen höher einzustufen als die von Tieren da er sich seiner bewusst ist?

Ich finde keinesfalls dass Tiere weniger wert sind, weil sie sich ihrer nicht bewusst sind.
Manchen Tieren würde ich etwas wie Würde durchaus zuschreiben, aber Würde ist ja schon ein Begriff, der bei den meisten sehr durch das Erscheinungsbild von Wesen geprägt zu sein scheint.
Ich meine damit, ein Mensch, ob er nun besonders viel für Tiere übrig hat oder nicht, würde wohl einem Pferd 10000-mal eher Würde zuschreiben als einer Kakerlake. Warum? Vielleicht wegen des schönen Schweifs des Pferdes, wegen der großen, tiefen Augen, oder weil es grundsätzlich einen Nutzen für den Menschen hat.
Dass bestimmte Tiere von den meisten Menschen deutlich lieber bzw. überhaupt gemocht werden (wie Hunde oder Katzen) sagt meiner Ansicht nach nichts über den Wert (welcher Würde einschließt) über das Tier aus.

Sicher, wenn ich eine Kakerlake oder was auch immer für Ungeziefer (das Wort ist ja schon sehr bezeichnend) sehe dann reflektiere ich nicht und denke nach ob ich ihr Leben beenden soll, ich tu's einfach weil sie mir lästig ist. Und weil ich keinen Grund sehe ihr etwas wie Würde zuzuschreiben. In der Praxis halte ich mich nicht daran was ich - wie oben beschrieben - eigentlich denke (dass sie also nicht weniger wert ist).


(27-02-2010, 20:00)Gundi schrieb: Ermöglicht vieleicht erst Gott eine Würde?

Woher kommt die Würde ohne Gott?

zu 1.) Von den Prämissen ausgehend dass es einen Gott gibt und dass es Würde gibt: Nein.

Ich werde von einem höheren Wesen erschaffen, welches mir eine Welt gibt und mich zusammenbastelt wie's ihm grade gefällt und mir dann Gefühle gibt und so weiter... Besonders würdevoll kommt mir das nicht vor. Da sehe schon mehr Würde drin wenn ich glaube dass irgendwann mal ein Affe auf die brillante Idee gekommen ist auf 2 Beinen zu laufen, sich zu rasieren, zu lernen aufs Klo zu gehen und über Würde nachzudenken :icon_cheesygrin:

zu 2.) Wenn man Würde als eine rein vom Menschen kreierte Eigenschaft auffasst, dann dann kommt die Würde wohl von einem komplexer entwickelten Respekt.

(27-02-2010, 20:00)Gundi schrieb: Oder auch die unbelebte Natur?

Zuschreiben kann man Würde sicher allem Möglichem. Ob das jetzt eine attraktive Frau ist, ein schönes Auto, eine Katze, die Herr-Der-Ringe-Trilogie - ein Mensch kann in allem etwas Erhabenes sehen. Und sei es die Schönheit der unbelebten Natur.

Gundi schrieb:Hey,

mich würde mal interessieren was ihr unter dem Begriff "Würde" versteht?

Letztendlich ist Würde eine vom Menschen subjektiv empfundene Eigenschaft, die er gibt wem/was er will. Zumindest im Tierreich sehe ich kein Anzeichen von Würde-Empfinden. Wenn überhaupt dann (instinktiven) Respekt.
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#3
(27-02-2010, 20:55)nidschki schrieb: Ich finde keinesfalls dass Tiere weniger wert sind, weil sie sich ihrer nicht bewusst sind.
Manchen Tieren würde ich etwas wie Würde durchaus zuschreiben, aber Würde ist ja schon ein Begriff, der bei den meisten sehr durch das Erscheinungsbild von Wesen geprägt zu sein scheint.
Ich meine damit, ein Mensch, ob er nun besonders viel für Tiere übrig hat oder nicht, würde wohl einem Pferd 10000-mal eher Würde zuschreiben als einer Kakerlake. Warum? Vielleicht wegen des schönen Schweifs des Pferdes, wegen der großen, tiefen Augen, oder weil es grundsätzlich einen Nutzen für den Menschen hat.
Dass bestimmte Tiere von den meisten Menschen deutlich lieber bzw. überhaupt gemocht werden (wie Hunde oder Katzen) sagt meiner Ansicht nach nichts über den Wert (welcher Würde einschließt) über das Tier aus.

Ich denke eigentlich auch das Tiere eine Würde haben, unabhängig davon ob sie für uns Wert haben. Aber haben sie diese Würde nur weil wir sie ihnen anerkennen? Also menschengemacht?


(27-02-2010, 20:55)nidschki schrieb: zu 1.) Von den Prämissen ausgehend dass es einen Gott gibt und dass es Würde gibt: Nein.

Ich werde von einem höheren Wesen erschaffen, welches mir eine Welt gibt und mich zusammenbastelt wie's ihm grade gefällt und mir dann Gefühle gibt und so weiter... Besonders würdevoll kommt mir das nicht vor. Da sehe schon mehr Würde drin wenn ich glaube dass irgendwann mal ein Affe auf die brillante Idee gekommen ist auf 2 Beinen zu laufen, sich zu rasieren, zu lernen aufs Klo zu gehen und über Würde nachzudenken :icon_cheesygrin:

Aber wenn es Gott geben würde, und unsere Existenz und unser Tun auf ein Ziel hin ausgerichtet wären, hätte dies nicht mehr Würde als das bloße Existieren an sich? Da unser Leben dann eventuell einen übergeordneten Sinn hätte?
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#4
(27-02-2010, 23:35)Gundi schrieb:
(27-02-2010, 20:55)nidschki schrieb: Ich finde keinesfalls dass Tiere weniger wert sind, weil sie sich ihrer nicht bewusst sind.
Manchen Tieren würde ich etwas wie Würde durchaus zuschreiben, aber Würde ist ja schon ein Begriff, der bei den meisten sehr durch das Erscheinungsbild von Wesen geprägt zu sein scheint.
Ich meine damit, ein Mensch, ob er nun besonders viel für Tiere übrig hat oder nicht, würde wohl einem Pferd 10000-mal eher Würde zuschreiben als einer Kakerlake. Warum? Vielleicht wegen des schönen Schweifs des Pferdes, wegen der großen, tiefen Augen, oder weil es grundsätzlich einen Nutzen für den Menschen hat.
Dass bestimmte Tiere von den meisten Menschen deutlich lieber bzw. überhaupt gemocht werden (wie Hunde oder Katzen) sagt meiner Ansicht nach nichts über den Wert (welcher Würde einschließt) über das Tier aus.

Ich denke eigentlich auch das Tiere eine Würde haben, unabhängig davon ob sie für uns Wert haben. Aber haben sie diese Würde nur weil wir sie ihnen anerkennen? Also menschengemacht?

Ich glaube schon. Weil Würde meiner Meinung nach nur beim Menschen zu finden ist (nur er hat ein "Empfinden für Würde") und nur für Menschen sinnvoll ist (ähnlich wie die Frage nach dem Sinn des Lebens). Bei einem Tier wüsste ich nicht, warum dieses zb. die Natur "würdevoll" betrachten sollte. Eine Katze läuft draußen rum, findet eine Maus, jagt diese, oder liegt in der Wiese rum - ich glaube nicht, dass sie da darüber sinniert, wie schön doch die Natur ist. Die Natur ist einfach da. Es gibt keinen Grund, mehr darin zu sehen.

Der Mensch ist eben weiter entwickelt und hat im Laufe dieser Entwicklung irgendwann festgestellt, dass er bestimmte Dinge (oder alles Mögliche) als schön erachten kann, infolgedessen den Dingen bestimmte Werte geben kann.

Blumen sind schön (als einfaches Beispiel): Warum sind sie (vermeintlich) schön? Eine Blüte, ein Stengel, verschiedene Farben - die Komposition wird dann als schön definiert. Eine Blume wird aber kaum ein schönes Farbkleid tragen weil sie sich schön finden will, sondern weil sich eben bestimmte Elemente verbunden haben. Und dass eine Biene auf die Idee kommt, eine Blume schön zu finden kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Nur Menschen haben die Eigenart, die Dinge zu werten, ihnen Attribute wie Würde, Schönheit, Hässlichkeit zu verleihen.

Natürlich sind diese Ansichten von mir (einem Menschen) erdacht. Vielleicht gibt es ja objektive Eigenschaften von Tieren, Pflanzen, was auch immer. Aber wenn ein Löwe objektiv betrachtet mehr wert wäre wie ein Weberknecht, dann muss man sich fragen, nach welchen Maßstäben die Natur als wertende Instanz urteilt (solche Spekulationen führen dann wohl unweigerlich zur Frage, ob es nicht eine höhere, transzendente Intelligenz gibt)

Gundi schrieb:
(27-02-2010, 20:55)nidschki schrieb: zu 1.) Von den Prämissen ausgehend dass es einen Gott gibt und dass es Würde gibt: Nein.

Ich werde von einem höheren Wesen erschaffen, welches mir eine Welt gibt und mich zusammenbastelt wie's ihm grade gefällt und mir dann Gefühle gibt und so weiter... Besonders würdevoll kommt mir das nicht vor. Da sehe schon mehr Würde drin wenn ich glaube dass irgendwann mal ein Affe auf die brillante Idee gekommen ist auf 2 Beinen zu laufen, sich zu rasieren, zu lernen aufs Klo zu gehen und über Würde nachzudenken :icon_cheesygrin:

Aber wenn es Gott geben würde, und unsere Existenz und unser Tun auf ein Ziel hin ausgerichtet wären, hätte dies nicht mehr Würde als das bloße Existieren an sich? Da unser Leben dann eventuell einen übergeordneten Sinn hätte?

Dass kann man natürlich so sehen. Ich für meinen Teil sehe zumindest nichts Schlechtes darin, "einfach so dahinzuleben". Ob unser Leben zielgerichtet ist oder einfach zufällig im Laufe der Evolution entstanden ist, ändert für mich nicht viel. Ich bin jetzt da und lebe eben. Ob eine höhere Instanz einen Sinn für mein Leben vorgesehen hat ist mir ziemlich gleichgültig, denn wenn es so ist dann macht sich diese Instanz für mich persönlich nicht bemerkbar. Soll heißen, wenn es Gott gibt und er bestimmte Dinge in meinem Leben lenken sollte, dann habe ich davon noch nichts mitgekriegt (und deshalb ist es mir auch egal).

Wenn ich nun glauben würde dass es einen Gott gibt, aber ihm keine Eigenschaften zuschreiben möchte, würde ich vielleicht eher Angst haben als mich zu freuen, dass jemand etwas für mich vorgesehen hat. Vielleicht hat Gott mich nur erschaffen, damit ich eine Klippe runterfalle oder auf einer Banane ausrutsche und mir das Genick breche. Wenn er für mich vorgesehen hat dass ich mal ein erfolgreicher Multi-Milliardär werde, dann freut mich das natürlich.
Kernaussage: Ich würde mein Leben nicht als würdevoll bezeichnen, weil es einen übergeordneten Sinn hat. Dieser muss nicht zwingend positiv sein, deshalb kann ich genauso Angst haben dass jemand mein Leben in gewissen Bahnen lenkt. Ich würde es vielmehr als determiniert befinden und womöglich traurig sein, dass ich einem höheren Sinn folgen muss.

Man kann zwar in unserer geprägten Gesellschaft auch nicht von freiem Willen sprechen, wenn ich als Kind zweier Arbeitsloser geboren werde und mein Leben auf der Straße verbringen muss weil in meinem kapitalistischen Staat etwas gewaltig schief läuft; aber wenn es Gott gäbe dann frage ich mich, warum macht er nicht dass es mir besser geht? Wieso sieht er als Sinn für mein Leben, dass ich nie die "schönen Seiten" des Lebens kennen lerne?
Ohne Gott kann ich der Industrialisierung die Schuld geben, dass mein Leben verpfuscht ist und hoffen, dass es vielleicht irgendwann besser wird. Mit Gott kann ich mich a) fragen, warum er mein Leben nicht verbessert oder natürlich b) glauben, dass das alles einem höheren Zweck dient.

Würdevoll wird es damit also nicht. Vielmehr scheint es mir deutlich wertloser zu sein wenn ich keinen freien Willen habe. Wenn Gott mich auch mit freiem Willen erschafft, bleibt er doch immer über mir und ich bin durch seine Vorgaben (so großzügig diese auch erscheinen mögen) begrenzt. Ohne Gott ist man natürlich durch die Natur begrenzt (ich armer Mensch hab keine Kiemen und keine Flügel), aber der Natur schreibe ich keine Intelligenz zu, deshalb ist das eben so. Gott ist ja offensichtlich eine höhere Intelligenz, wenn er mich so erschaffen hat wie ich bin dann fühle ich mich verraten (er hat ja die Möglichkeit, mir Kiemen und Flügel zu geben, schließlich bestimmt er wie die Natur funktioniert.)
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#5
nidschki, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Folgendes meinerseits dazu:

(28-02-2010, 00:57)nidschki schrieb: Ich glaube schon. Weil Würde meiner Meinung nach nur beim Menschen zu finden ist (nur er hat ein "Empfinden für Würde") und nur für Menschen sinnvoll ist (ähnlich wie die Frage nach dem Sinn des Lebens). Bei einem Tier wüsste ich nicht, warum dieses zb. die Natur "würdevoll" betrachten sollte. Eine Katze läuft draußen rum, findet eine Maus, jagt diese, oder liegt in der Wiese rum - ich glaube nicht, dass sie da darüber sinniert, wie schön doch die Natur ist. Die Natur ist einfach da. Es gibt keinen Grund, mehr darin zu sehen.

Ich lese aus deinem Text heraus, dass Würde nur existiert wenn es auch jemanden gibt, der diese Würde erkennt. Eine grundlegende Würde, die sich nicht auf den Menschen stützt, lehntst du also ab, richtig?

(28-02-2010, 00:57)nidschki schrieb: Der Mensch ist eben weiter entwickelt und hat im Laufe dieser Entwicklung irgendwann festgestellt, dass er bestimmte Dinge (oder alles Mögliche) als schön erachten kann, infolgedessen den Dingen bestimmte Werte geben kann.
Blumen sind schön (als einfaches Beispiel): Warum sind sie (vermeintlich) schön? Eine Blüte, ein Stengel, verschiedene Farben - die Komposition wird dann als schön definiert. Eine Blume wird aber kaum ein schönes Farbkleid tragen weil sie sich schön finden will, sondern weil sich eben bestimmte Elemente verbunden haben. Und dass eine Biene auf die Idee kommt, eine Blume schön zu finden kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Nur Menschen haben die Eigenart, die Dinge zu werten, ihnen Attribute wie Würde, Schönheit, Hässlichkeit zu verleihen.

Wenn du nun Würde an Begriffen wie "schön" festmachst, weshalb hat dann auch Ungeziefer bei dir eine Würde (was die meißten Menschen wahrscheinlich nicht schön finden)?
Oder reicht schon die Tatsache, dass etwas lebt aus, um Würde zu haben?


(27-02-2010, 20:55)nidschki schrieb: Kernaussage: Ich würde mein Leben nicht als würdevoll bezeichnen, weil es einen übergeordneten Sinn hat. Dieser muss nicht zwingend positiv sein, deshalb kann ich genauso Angst haben dass jemand mein Leben in gewissen Bahnen lenkt. Ich würde es vielmehr als determiniert befinden und womöglich traurig sein, dass ich einem höheren Sinn folgen muss.
Man kann zwar in unserer geprägten Gesellschaft auch nicht von freiem Willen sprechen, wenn ich als Kind zweier Arbeitsloser geboren werde und mein Leben auf der Straße verbringen muss weil in meinem kapitalistischen Staat etwas gewaltig schief läuft; aber wenn es Gott gäbe dann frage ich mich, warum macht er nicht dass es mir besser geht? Wieso sieht er als Sinn für mein Leben, dass ich nie die "schönen Seiten" des Lebens kennen lerne?
Ohne Gott kann ich der Industrialisierung die Schuld geben, dass mein Leben verpfuscht ist und hoffen, dass es vielleicht irgendwann besser wird. Mit Gott kann ich mich a) fragen, warum er mein Leben nicht verbessert oder natürlich b) glauben, dass das alles einem höheren Zweck dient.

Das Thema "warum so viel Leid" wurde hier schon einmal in einem Thread ausgiebig diskutiert.
Fakt ist aber, dass du bei deinen Überlegungen schon ein sehr starres Gottesbild hast, nämlich das des allmächtigen Gottes welcher die Möglichkeit besitzt jederzeit in die Geschicke des Menschen einzugreifen. Deine Vorstellung wirkt sehr personifiziert.
Das was du hier beschreibst ist das klassische Theodizee-Problem, welches auf der einen Seite den allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gott hat und auf der anderen Seite die Frage "Warum so viel Leid?".
Gott kann aber auch als etwas total anderes gesehen werden und wahrscheinlich gibt es unzählige verschiedene Vorstellungen was Gott ist. Und dann muss dieses Problem eben nicht mehr bestehen.
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#6
Ich denke, alle werden zuerst einmal bei Wikipedia, dann vielleicht in einem Philosophie-Lexikon nachsehen. Zwei Beispiele:
Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 1979 schrieb:Würde,
Achtung gebietender innerer Wert; eine Haltung die durch das Bewusstsein vom eigenen Wert oder von einer geachteten Stellung bestimmt wird; mit hohem Ansehen verbundene Stellung. - (siehe auch Menschenwürde)

Das im Internet verfügbare PhilLex sagt unter anderem:
PhilLex schrieb:Nach Kant hat, alles was über jeden Preis erhaben ist, Würde. Würde ist für Kant ein innerer Wert. Autonomie ist die Grundlage der Würde.
Nach Schiller ist die Würde Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.
Es ist umstritten, wie man den Begriff der Würde ohne theologischen Bezug analysieren kann.

Menschen
Offensichtlich bezeichnet "Würde" eine Beurteilung durch uns Menschen. Diese Würde muss über den Begriff "Wert" weit hinaus gehen, anderenfalls könnte man sich die Sonderbezeichnung sparen bzw. würden die Begriffe synonym benutzt, was nicht der Fall ist. Wenn ich mir die Definitionen ansehe, so scheint mir die Stellung bzw. deren Ansehen das Urteil am besten wieder zu geben.
Man schreibt Personen Würde zu, denen man Achtung entgegenbringt. Damit sind wir bei einem gesellschaftlichen Urteil. Das passt zu allen zitierten Definitionen, nicht aber zur Auffassung Kants und Schillers.
Kant, wie auch Schiller gehen von einer erhabenen Gesinnung bzw. einem inneren Wert (des Menschen) aus. Wenn das heute so wäre, dann würde ein Mensch, dessen Gesinnung sich als "mies" heraus stellt, würdelos dastehen. Das mag umgangssprachlich so sein, entspricht aber nicht unserem Grundgesetz oder dem Rechtsstaat allgemein. Denn auch der mieseste Typ ist immer noch würdig, unter dem Recht zu stehen.

Würde wird im Rechtsstaat also als unveräußerliches Mindesturteil über einen Menschen von allen Mitmenschen dieser Gesellschaft erwartet. Damit wird der Wert eines Menschen über alle Dinge und Taten erhoben.

Tiere
Da Würde das Urteil einer menschlichen Gesellschaft ist, hängt die Würde eines Tieres davon ab, wie diese Gesellschaft zu jenem Tier steht. Wir sind wohl alle bereit, höheren Säugetieren, insbesondere Primaten, Hunden und Katzen Würde zuzubilligen, ihr Leben also über reine Sachwerte zu stellen. Ich mache aber darauf aufmerksam, dass in rechtlichen Belangen Tiere als Sachen behandelt werden, also würdelos. Wie weit man hier das Tierschutzrecht als Gradmesser der Würde eines Tieres heran ziehen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Allein die Tatsache, Tieren ein Rechtsminimum zuzuerkennen, bedeutet, dass unsere Gesellschaft Tieren eine eigene Würde zubilligt.

Pflanzen und andere Lebewesen
wird keine Würde im Allgemeinen zuerkannt. Dass einzelne Menschen bestimmten Lebensformen individuell Würde zusprechen, bedeutet nichts für die Allgemeinheit.

ohne Gott?
Beim Begriff 'Würde' tritt sehr deutlich zu Tage, dass wir es hier mit einem intersubjektiven Urteil zu tun haben, das uns Menschen im Allgemeinen unter den Schutz des Rechts stellt.
Kodifizierte intersubjektive Verhaltensweisen stellen in den traditionellen Religionen den höchsten Willen dar, also den Gotteswillen. So ist auch die traditionelle Definition zu verstehen: Der Mensch ist Gottes Aufmerksamkeit und der Teilhabe an der Schöpfung würdig. Der Mensch wird damit über die Dinge (allerdings auch über die anderen Lebewesen) erhoben. Die Einzelheiten dieser "Seinsordnung" stehen im jeweiligen Schöpfungsmythos: Gott - Zeit, Raum - Mensch - Tiere - Pflanzen - Sachen.

Eine Definition über gesellschaftlich-rechtliche Anforderungen ist aber genauso möglich, wie ich oben versucht habe, aufzuzeigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
Gundi schrieb:
(28-02-2010, 00:57)nidschki schrieb: Ich glaube schon. Weil Würde meiner Meinung nach nur beim Menschen zu finden ist (nur er hat ein "Empfinden für Würde") und nur für Menschen sinnvoll ist (ähnlich wie die Frage nach dem Sinn des Lebens). Bei einem Tier wüsste ich nicht, warum dieses zb. die Natur "würdevoll" betrachten sollte. Eine Katze läuft draußen rum, findet eine Maus, jagt diese, oder liegt in der Wiese rum - ich glaube nicht, dass sie da darüber sinniert, wie schön doch die Natur ist. Die Natur ist einfach da. Es gibt keinen Grund, mehr darin zu sehen.

Ich lese aus deinem Text heraus, dass Würde nur existiert wenn es auch jemanden gibt, der diese Würde erkennt. Eine grundlegende Würde, die sich nicht auf den Menschen stützt, lehntst du also ab, richtig?

Ja, genau.

Gundi schrieb:
(28-02-2010, 00:57)nidschki schrieb: Der Mensch ist eben weiter entwickelt und hat im Laufe dieser Entwicklung irgendwann festgestellt, dass er bestimmte Dinge (oder alles Mögliche) als schön erachten kann, infolgedessen den Dingen bestimmte Werte geben kann.
Blumen sind schön (als einfaches Beispiel): Warum sind sie (vermeintlich) schön? Eine Blüte, ein Stengel, verschiedene Farben - die Komposition wird dann als schön definiert. Eine Blume wird aber kaum ein schönes Farbkleid tragen weil sie sich schön finden will, sondern weil sich eben bestimmte Elemente verbunden haben. Und dass eine Biene auf die Idee kommt, eine Blume schön zu finden kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Nur Menschen haben die Eigenart, die Dinge zu werten, ihnen Attribute wie Würde, Schönheit, Hässlichkeit zu verleihen.

Wenn du nun Würde an Begriffen wie "schön" festmachst, weshalb hat dann auch Ungeziefer bei dir eine Würde (was die meißten Menschen wahrscheinlich nicht schön finden)?
Oder reicht schon die Tatsache, dass etwas lebt aus, um Würde zu haben?

Nun, wie gesagt, theoretisch spreche ich tatsächlich allen Lebewesen (Pflanzen eingenommen) das Recht zu existieren zu. Damit einhergeht geht bei mir ein gewisses Maß an Würde.
Praktisch bin ich aber nicht anders wie die meisten Menschen. Wenn ich eine Doku sehe über Tiger, dann denke ich mir (und sei es nur unbewusst) "was für ein würdevolles Tier", wenn ich Ungeziefer sehe überlege ich nicht lange und erschlage dieses.
Wenn ich mich daran halten würde, was ich eigentlich für richtig halte würde ich weder Fleisch essen noch unbedarft über eine Wiese gehen, geschweige denn Spinnen oder ähnliches erschlagen. Aber in der Praxis hält man sich ja oft nicht an die eigenen Prinzipien.

Ich empfinde einen Hass auf Leute, die Wale töten oder Pelz tragen nur um sich schick zu fühlen, aber ich würde nie (zumindest jetzt nicht) einen Menschen verurteilen der Kakerlaken zerquetscht. Ich bin eben auch durch Erziehung und Umwelt geprägt und sowas lässt sich nicht so leicht abschütteln. Ich finde Kakerlaken absolut hässlich und abstoßend, und empfinde kein Mitleid wenn ich eine töte. Insofern verrate ich meine Ansichten, dass jedes Leben von gleichem Wert ist.

Und dass ich Würde an Schönheit festmache, liegt einfach daran, dass es mir so vorkommt, als bekämen gerade die Wesen/Objekte vom Menschen besonders viel Würde zugeschrieben, die entweder von Nutzen sind (wie süße Katzen oder Hunde) --> der Nutzen liegt im Streicheln, oder Tiere, die durch den Menschen gefährdet sind. Das entspräche Walen, Delphinen, Elefanten... auch diese Tiere werden vom Menschen höher gewertet als andere. Vielleicht nicht wegen äußerer Schönheit, aber wegen innerer. Bestimmte Menschen gefährden Tierarten, andere Menschen sehen das im Fernsehen und empfinden dabei etwas ((Mit)Schuld, Verantwortung, Beschützerinstinkt...) Diesen Tieren wird dann viel lieber das Recht zugeschrieben leben zu dürfen als anderen (die uns bsp. viel eher schaden wie Ungeziefer/Schädlinge)

Gundi schrieb:
(27-02-2010, 20:55)nidschki schrieb: Kernaussage: Ich würde mein Leben nicht als würdevoll bezeichnen, weil es einen übergeordneten Sinn hat. Dieser muss nicht zwingend positiv sein, deshalb kann ich genauso Angst haben dass jemand mein Leben in gewissen Bahnen lenkt. Ich würde es vielmehr als determiniert befinden und womöglich traurig sein, dass ich einem höheren Sinn folgen muss.
Man kann zwar in unserer geprägten Gesellschaft auch nicht von freiem Willen sprechen, wenn ich als Kind zweier Arbeitsloser geboren werde und mein Leben auf der Straße verbringen muss weil in meinem kapitalistischen Staat etwas gewaltig schief läuft; aber wenn es Gott gäbe dann frage ich mich, warum macht er nicht dass es mir besser geht? Wieso sieht er als Sinn für mein Leben, dass ich nie die "schönen Seiten" des Lebens kennen lerne?
Ohne Gott kann ich der Industrialisierung die Schuld geben, dass mein Leben verpfuscht ist und hoffen, dass es vielleicht irgendwann besser wird. Mit Gott kann ich mich a) fragen, warum er mein Leben nicht verbessert oder natürlich b) glauben, dass das alles einem höheren Zweck dient.

Das Thema "warum so viel Leid" wurde hier schon einmal in einem Thread ausgiebig diskutiert.
Fakt ist aber, dass du bei deinen Überlegungen schon ein sehr starres Gottesbild hast, nämlich das des allmächtigen Gottes welcher die Möglichkeit besitzt jederzeit in die Geschicke des Menschen einzugreifen. Deine Vorstellung wirkt sehr personifiziert.
Das was du hier beschreibst ist das klassische Theodizee-Problem, welches auf der einen Seite den allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gott hat und auf der anderen Seite die Frage "Warum so viel Leid?".
Gott kann aber auch als etwas total anderes gesehen werden und wahrscheinlich gibt es unzählige verschiedene Vorstellungen was Gott ist. Und dann muss dieses Problem eben nicht mehr bestehen.

Sicher, ich habe ich mich in meinen Ausführungen auf einen allmächtigen Gott gestützt. Wenn es einen Gott gäbe, der nicht alles kann und vielleicht "da ist" um den Menschen zu helfen, dafür aber keine allmächtigen Fähigkeiten zur Verfügung hat, ändert das durchaus etwas. Aber würdevoller würde ich mein Dasein trotzdem nicht betrachten, deshalb habe ich mich der Vorstellung eines allmächtigen Gottes bedient.


Ekkard schrieb:Moderative Anfrage (wird je nach Entscheidung gelöscht):

Die Erörterung bestimmter Begriffe, hier WÜRDE, gehört in das Forum 'Philosohie'. Gibt es einen Grund, dass Würde unter 'Politik und Soziales' diskutiert werden soll?
Ich bin für Verschieben nach 'Philosophie'.
Gruß
Ekkard

Ich wäre dafür den Thread zu verschieben.
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#8
Hallo Ekkard, ja der Thread kann ruhig nach Philosophie verschoben werden. Habe mich hinterher auch gefragt wieso ich ihn nicht dort gepostet habe. Andererseits dachte ich eben auch an Art.1 GG.

(28-02-2010, 01:31)Ekkard schrieb: Ich denke, alle werden zuerst einmal bei Wikipedia, dann vielleicht in einem Philosophie-Lexikon nachsehen. Zwei Beispiele:
Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 1979 schrieb:Würde,
Achtung gebietender innerer Wert; eine Haltung die durch das Bewusstsein vom eigenen Wert oder von einer geachteten Stellung bestimmt wird; mit hohem Ansehen verbundene Stellung. - (siehe auch Menschenwürde)

Das im Internet verfügbare PhilLex sagt unter anderem:
PhilLex schrieb:Nach Kant hat, alles was über jeden Preis erhaben ist, Würde. Würde ist für Kant ein innerer Wert. Autonomie ist die Grundlage der Würde.
Nach Schiller ist die Würde Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.
Es ist umstritten, wie man den Begriff der Würde ohne theologischen Bezug analysieren kann.

Das zeigt ja ziemlich deutlich dass der Begriff Würde nicht so einfach zu erklären ist. Gerade wenn ich Kant und die Definition aus Meyers Enzyklopädisches Lexikon vergleiche. Laut Kant hat Würde eben nichts mit angesehener Stellung zu tun, sondern mit der "Autonomie der prinzipiellen Fähigkeit das eherne Sittengesetz zu erkennen und zu befolgen"(Wikipedia).
Demzufolge hat jeder Mensch würde, der prinzipiell das "Sittengesetz" erkennen kann, egal welche Stellung er in der Gesellschaft hat.


(28-02-2010, 01:31)Ekkard schrieb: Kant, wie auch Schiller gehen von einer erhabenen Gesinnung bzw. einem inneren Wert (des Menschen) aus. Wenn das heute so wäre, dann würde ein Mensch, dessen Gesinnung sich als "mies" heraus stellt, würdelos dastehen.

Leider kenne ich Kant nicht sehr gut, aber ich würde ihn so verstehen, dass auch der "miese" Mensch Würde hat, einfach aufgrund der Tatsache dass er die Autonomie der Erkenntnis hat.


(28-02-2010, 01:31)Ekkard schrieb: Da Würde das Urteil einer menschlichen Gesellschaft ist, hängt die Würde eines Tieres davon ab, wie diese Gesellschaft zu jenem Tier steht. Wir sind wohl alle bereit, höheren Säugetieren, insbesondere Primaten, Hunden und Katzen Würde zuzubilligen, ihr Leben also über reine Sachwerte zu stellen.

Aber hier sind wir ja dann bei dem Problem ob Würde an etwas gekoppelt ist (so wie Kant meint) oder ob der Mensch Lebewesen Würde zugesteht. Nach Kant hätten Tiere vermutlich keine Würde, ebenso wie geistig Behinderte. In unserer Gesellschaft hingegen gestehen wir Behinderten eine Würde zu und selbst Tieren.
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#9
(27-02-2010, 20:00)Gundi schrieb: Hey,

mich würde mal interessieren was ihr unter dem Begriff "Würde" versteht? Und wer alles Würde hat? Besitzt jedes Lebewesen eine Würde? Oder auch die unbelebte Natur? Ist die Würde des Menschen höher einzustufen als die von Tieren da er sich seiner bewusst ist? Ermöglicht vieleicht erst Gott eine Würde? Woher kommt die Würde ohne Gott?

Schreibt doch einfach mal eure Ansichten dazu. Würde mich freuen...

Grundrechte, Artikel 1, Absatz 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

Würde ist für mich das unveräußerliche Recht auf Entscheidungsfreiheit, zumutbare Lebensbedingungen, Freiheit, Ehrgefühl etc. Die Rechte der Mehrheit sind nicht über die des Individuums zu stellen.

Generall besitzen alle Menschen Würde. Diese steht ihnen aufgrund der Menschenrechte zu. Nun hat man aktuell herausgefunden, dass Delphine dieselbe Hirnkapazität wie Menschen haben. Legt man die Maßstäbe des Menschen an, müssten Delphine ebenfalls Würde erhalten und dürften nicht mehr in Gefangenschaft gehalten und dressiert, oder getötet werden. Das hätte meine volle Zustimmung.
Weiterhin sehe ich aufgrund der nahen Verwandschaft zu Affen die Notwendigkeit, ihnen dieselben Rechte zu gewähren. D.h. keine Tierversuche, Gefangenschaft usw.

Gewährt man nun Tieren allgemein Würde? Hier teilen sich die Meinungen. Ich würde es am Bewusstsein und der Intelligenz festmachen. Schließlich benötigt der Mensch tierische Nahrung.
Sie sollten jedoch nicht unnötig gequält werden. Auch Nutztiere sollten ein Minimum an Lebensqualität erhalten (Stichwort Käfighaltung).

Was ist mit Pflanzen? Mit dem Widerstand gegen die Abholzung des Regenwaldes hat der Mensch vornehmlich seine eigenen Interessen (Klima) oder die der dort lebenden Tiere im Auge. Aber natürlich auch die Rettung dieses uralten Ökosystems. Geht es dabei um das Individuum Pflanze? Ich denke nein, da Pflanzen für den Menschen nicht als denkende und empfindungsfähige Lebewesen verstanden werden.

Gundi schrieb:Ermöglicht vieleicht erst Gott eine Würde? Woher kommt die Würde ohne Gott?
Als Atheist sehe sehe ich keinen Grund, warum erst Gott eine Würde ermöglicht. Wie soll das gehen?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#10
Merhaba,
ich hab anstatt nachzulesen nachgedacht und darüber geschlafen was Würde für mich persönlich bedeutet.

Auch eine Kakerlake strahlt Würde aus, wenn man Ihre Bewegungen und Ihr Tun betrachtet, unabhängig von dem was Sie für uns Menschen bedeutet. Das selbe gilt für Stechmücken, Zecken, Mistkäfer, Ratten, alle Lebewesen und Tiere. Unabhängig von dieser würdevollen Ausstrahlung können Zecken und Kakerlacken für und Menschen lebensgefährlich werden und deshalb vernichten wir Sie wenn Sie uns in die Hände geraten.
Auch ein Baum, eine Rose, ein Gänseblümchen, Brennesseln strahlen Würde aus wenn man sie betrachtet. Trotzdem werden Sie abgemäht, geschnitten, gejätet.
Auch "Würdenträger" wurden umgebracht. Würde zu haben bedeutet also nicht unantastbar zu sein.

Ein Arbeitsloser oder ein Penner kann eine würdevollere Ausstrahlung haben als ein Anwalt, Lehrer, oder Politiker. Woran liegt das?

Nun ich denke unabhängig von dem was schon vielel schlauere Leute als ich über Würde geschrieben oder gesagt haben, ist Würde abhängig vom Selbstwertgefühl das etwas oder jemand hat. Pflanzen und Tiere denken vermutlich nicht über Gott und die Welt nach, sie SIND einfach, erfüllen Ihren Zweck, nicht mehr und nicht weniger. Und bei Menschen die Würde ausstrahlen ist es wohl ähnlich. Sie haben ein gutes Selbstwertgefühl. Erfüllen ihre Pflicht an dem Platz an dem sie (warum auch immer) gerade sind. Meistens sind das Menschen die andere Achten, nicht Werten oder Vergleichen zwischen sich und anderen.

Würde ist für mich eine Charaktereigenschaft.

LG
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#11
Nachtrag:
Wenn man aus der genetischen Verwandtschaft zum Menschen eine Würde ableitet, müsste man das auch bei Nutztieren wie Schweinen tun. Diese werden nicht umsonst für Tierversuche der medizinischen Forschung verwendet.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#12
Die Definition, wann ein Tier Würde besitzt, ist m.E. willkürlich.
Da der Mensch diese Definition vornimmt, kann er nur sich selbst als Maßstab nehmen. Als intersubjektives Kriterium für würdevolles Leben schlage ich ein denkendes und empfindungsfähiges Lebewesen vor.

Wann denkt nun aber ein Lebewesen und ab wann ist es empfindungsfähig? Höher entwickelte Lebesen als der Mensch würden uns evtl. auch als würdelose Lebewesen betrachten.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#13
(28-02-2010, 13:36)humanist schrieb: Die Definition, wann ein Tier Würde besitzt, ist m.E. willkürlich.
Da der Mensch diese Definition vornimmt, kann er nur sich selbst als Maßstab nehmen. Als intersubjektives Kriterium für würdevolles Leben schlage ich ein denkendes und empfindungsfähiges Lebewesen vor.

Wann denkt nun aber ein Lebewesen und ab wann ist es empfindungsfähig? Höher entwickelte Lebesen als der Mensch würden uns evtl. auch als würdelose Lebewesen betrachten.

Ob Tiere denken können ist wohl eine der größten Fragen der Menschheit. Ein gewisses Maß an Intelligenz und vor allem an Wissen/Erfahrung wird in jedem Fall vorhanden sein müssen. Ein Kleinkind wird kaum über alles nachdenken, was es tut. Vielmehr lernt es durch Ausprobieren, je älter und weiter entwickelt, desto mehr überlegt man sich dann Dinge. Inwieweit Tiere, oder speziell höhere Säugetiere über ihre Taten/ihr Dasein/sich selbst nachdenken, so wie es der Mensch tut, ist eine schwierige Frage.

Was bedeutet für dich empfindungsfähig? Einfache Gefühle wie Schmerz, Angst, Freude? Oder komplexere Konstrukte wie psychisches, (langanhaltendes) Leiden, Hoffnung, Schuldgefühle?
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#14
Ich finds immer wieder unfassbar, wenn Leute immernoch darüber nachdenken müssen, ob Tiere denken und fühlen oder nicht....
Gruß
Motte

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#15
Zumindest höhere Säugetiere sind sich sehr wohl ihrer selbst bewusst....
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