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Indianische Schöpfungsmythen
#1
Die Hopi nennen den Schöpfer der Welt Taiowa. Er war es, den es von Anfang an gab. Es gab ihn und einen unendlichen Raum. Eine unermessliche Leere. Der Anfang und das Ende, Zeit, Form und Leben war nur im Geist Taiowas vorhanden.

Dann erdachte Taiowa das Endliche und erschuf Sotuknang und beauftragte ihn, die Welt einzurichten.

Als erstes schuf Sotuknang neun Welten. Eine für Taiowa, eine für sich und sieben für das Leben, das kommen sollte.

Danach hat Sotuknang seine Helferin, Kokyangwuti, das Spinnenweib, erschaffen. Dieses wiederum formte sich aus Speichel und Erde zwei Wesen, die ihr helfen sollten, die Erde in Ordnung zu halten. Dann schuf sie aus gelber, roter, schwarzer und weißer Erde die Menschen.

Später kam eine Schlange namens Katoya zu den Menschen und führte diese von ihrer (gottgegebenen) Weisheit weg. Katoya gewann immer mehr Einfluss auf die Menschen. Es gab keine Ruhe und keinen Frieden mehr.

Es gab aber noch einige Menschen, die nach den göttlichen Gesetzen lebten. Zu diesen ging Sotuknang und teilte ihnen mit, dass Taiowa und er beschlossen hätten, die Welt zu zerstören und sie diejenigen seien, die gerettet werden sollten.

Nachdem sie Anweisungen erhalten hatten, wie sie sich retten konnten, wurde die (erste) Welt samt dem Rest der Menschen durch Feuer zerstört. Danach erfolgte die Zerstörung einer zweiten Welt durch Eis und einer dritten durch eine Sintflut.

Im Schöpfungsmythos der Hopi finden sich Elemente, die an Bekanntes erinnern. Findet ihr nicht auch?
MfG B.
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#2
(06-03-2010, 14:58)Bion schrieb: Die Hopi nennen den Schöpfer der Welt Taiowa. Er war es, den es von Anfang an gab. Es gab ihn und einen unendlichen Raum. Eine unermessliche Leere. Der Anfang und das Ende, Zeit, Form und Leben war nur im Geist Taiowas vorhanden.

Dann erdachte Taiowa das Endliche und erschuf Sotuknang und beauftragte ihn, die Welt einzurichten.

Als erstes schuf Sotuknang neun Welten. Eine für Taiowa, eine für sich und sieben für das Leben, das kommen sollte.

Danach hat Sotuknang seine Helferin, Kokyangwuti, das Spinnenweib, erschaffen. Dieses wiederum formte sich aus Speichel und Erde zwei Wesen, die ihr helfen sollten, die Erde in Ordnung zu halten. Dann schuf aus gelber, roter, schwarzer und weißer Erde die Menschen.

Später kam eine Schlange namens Katoya zu den Menschen und führte diese von ihrer (gottgegebenen) Weisheit weg. Katoya gewann immer mehr Einfluss auf die Menschen. Es gab keine Ruhe und keinen Frieden mehr.

Es gab aber noch einige Menschen, die nach den göttlichen Gesetzen lebten. Zu diesen ging Sotuknang und teilte ihnen mit, dass Taiowa und er beschlossen hätten, die Welt zu zerstören und sie diejenigen seien, die gerettet werden sollten.

Nachdem sie Anweisungen erhalten hatten, wie sie sich retten konnten, wurde die (erste) Welt samt dem Rest der Menschen durch Feuer zerstört. Danach erfolgte die Zerstörung einer zweiten Welt durch Eis und einer dritten durch eine Sintflut.

Im Schöpfungsmythos der Hopi finden sich Elemente, die an Bekanntes erinnern. Findet ihr nicht auch?

aber hallo! ja

noch irritierender aber finde ich, daß "aus gelber, roter, schwarzer und weißer Erde die Menschen" geschaffen wurden. woher wußte der präkolumbianische hopi von "gelben, schwarzen und weißen menschen" (mal vorausgesetzt, er habe isch selber als roten gesehen)?

oder ist dieser sogenannte "schöpfungsmythos der hopi" nicht doch ein neuzeitlicher synkretismus?

schließlich sind indianer wie sonstige "naturvölker" ja in bestimmten kreisen en vogue und man konstruiert sich dann schon mal "reden über den papalagi" oder eine "weissagung der cree" ...



letztere lautet übrigens im original so:

erst wenn das letzte benzin verbraucht sein, die letzte tankstelle geschlossen haben wird, werdet ihr merken, daß man nachts um halb zwei bei greenpeace kein dosenbier kaufen kann :icon_cheesygrin:
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
(06-03-2010, 14:58)Bion schrieb: Im Schöpfungsmythos der Hopi finden sich Elemente, die an Bekanntes erinnern. Findet ihr nicht auch?

Nicht zu übersehen.
Könnte vieleicht durch eine Vermischung der Religionen kommen, oder durch gezielte Falschniederschreibungen von indianischen Legenden.
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#4
(06-03-2010, 15:37)petronius schrieb: aber hallo! ja

noch irritierender aber finde ich, daß "aus gelber, roter, schwarzer und weißer Erde die Menschen" geschaffen wurden. woher wußte der präkolumbianische hopi von "gelben, schwarzen und weißen menschen" (mal vorausgesetzt, er habe isch selber als roten gesehen)?

Frank Waters hat Mythen und Wanderlegenden der Hopi-Indianer nach Berichten von Stammesältesten niedergeschrieben. Dass da einiges dazugekommen sein dürfte, was in präkolumbianischer Zeit noch nicht vorhanden war, ist naheliegend.

petronius schrieb:oder ist dieser sogenannte "schöpfungsmythos der hopi" nicht doch ein neuzeitlicher synkretismus?

Ja, das wird wohl so sein.

Insbesondere die Farbgebung der zu schaffenden Menschen wäre anders schwer erklärbar.

MfG B.
MfG B.
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#5
(06-03-2010, 19:22)Gundi schrieb: Nicht zu übersehen.

Könnte vieleicht durch eine Vermischung der Religionen kommen, oder durch gezielte Falschniederschreibungen von indianischen Legenden.

"Gezielte Falschniederschreibung" darf man Frank Waters nicht unterstellen. Er ist aufgrund seiner gewissenhaften Arbeitsmethoden (mit Ehrendoktoraten verschiedener Universitäten) akademisch hoch geehrt und hat nach bestem Wissen und Gewissen während seines dreijährigen Aufenthalts bei den Hopi-Indianern das festgehalten, was ihm etwa 30 alte Männer und Frauen, darunter die Stammesältesten, berichteten.

Ich habe hier nur ein sehr kurzes Exzerpt zum Hopi-Schöpfungsbericht angeboten und vor allem die Merkwürdigkeiten, die ich vorgefunden habe, hineingeschrieben. Der Gesamtbericht umfasst 24 Buchseiten.

Die (gläubigen) Hopi-Indianer dürften jedenfalls davon überzeugt sein, dass das die Werdensgeschichte der Menschen ist.

Dass die Hopi-Erzählungen von der sie umgebenden, christlichen Kultur beeinflusst wurden, ist offensichtlich.

Quelle:
Frank Waters: Book oft the Hopi. New York 1963

MfG B.
MfG B.
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