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Esoterik
#1
In Verbindung zu Hikis Homöo-Thread mal etwas allgemeiner zur Esoterik.
Ich habe dass Gefühl dass in Deutschland gerade ein ziemlicher Boom vorherscht was Esoterik angeht.
Kartenlesen, Familienaufstellungen, Astralreisen, Astrologie, Heilsteine...
die Liste ist nahezu endlos.

Was treibt Menschen dazu an die Esoterik zu glauben?
Ich habe manchmal das Gefühl, je abstruser die Idee umso mehr Anhänger findet sie.
Und wieso sind so viele Menschen heute so wissenschaftsfeindlich eingestellt?
Einem Esoteriker mit Wissenschaft zu kommen macht meist keinen Sinn (zumindest meine Erfahrung).

Und wo ist die Grenze zwischen esoterischem Glauben und religiösem Glauben?
Wo genau ist der Unterschied?

Glaubt ihr selbst an Esoterik?

Viel Spass...
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#2
Zitat:Was treibt Menschen dazu an die Esoterik zu glauben?
Ich habe manchmal das Gefühl, je abstruser die Idee umso mehr Anhänger findet sie.
Und wieso sind so viele Menschen heute so wissenschaftsfeindlich eingestellt?
Einem Esoteriker mit Wissenschaft zu kommen macht meist keinen Sinn (zumindest meine Erfahrung).

Ich glaube an der Meinung, die Leute, insbesondere die Jugendlichen, sehen keine Perspektiven mehr im Leben, ist ziemlich viel dran. Und Vielen scheint es da wirklich zu helfen an irgendwas zu glauben. Da aber die altbackenen Konzepte wie zb. die Religionen mehr oder weniger ausgelutscht erscheinen, muss man sich neuer Ideen bedienen. Und ja, je abstruser, d.h. anormal, noch nicht dagewesen, desto attraktiver wirken die Konzepte.

Scheinbare soziale Kälte, weltweite Tumulte, Erderwärmung, das Gefühl von der Regierung betrogen worden zu sein - und die Wissenschaft, die sich permanent neu ausbessert, ständig neue Studien herausbringt, also auch keine Konstante darstellt... das alles ist wohl für Manche so erdrückend, dass sie sich davon entfernen wollen, am besten in eine andere Welt, in der Übernatürliches das ist, womit man sich beschäftigen kann.
Wobei ich mich bei Esoterik nicht so auskenne. Gibt es dort auch Strömungen, die wie zb. religiös-fundamentalistische eine klare Leitplanke vorgeben, also einen umfassenden Werte-Kanon? Wenn nicht, wäre mir die große Vorliebe an Esoterik doch suspekt, da sich mir der Sinn dahinter nicht erschließt, wenn man dadurch keinen Halt im Leben findet.

Davon abgsehen haben die Menschen einfach schon immer allen möglichen Stuss geglaubt, egal wie's ihnen geht Icon_razz :icon_wink:


Gundi schrieb:Und wo ist die Grenze zwischen esoterischem Glauben und religiösem Glauben?

Bei "an einen persönlichen Gott glauben" und "an Geister, Feen, Formwandler oder was weiß ich was es da alles gibt" sehe ich praktisch keinen Unterschied. In beiden Fällen unsichtbare, anthropomorphe Wesen/Ideen/Vorstellungen.
Religiöser Glaube an etwas Heiliges, nicht näher Definiertes, würde ich nicht mit esoterischen Vorstellungen vergleichen.

Zitat:Ich habe dass Gefühl dass in Deutschland gerade ein ziemlicher Boom vorherscht was Esoterik angeht.
Kartenlesen, Familienaufstellungen, Astralreisen, Astrologie, Heilsteine...
die Liste ist nahezu endlos.

Als Ergänzung zu dem oben Angeführten: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Manchen, ganz abseits irgendwelcher Sorgen um sich oder die Welt, einfach Spaß macht sich mit sowas zu beschäftigen. Im Sinne eines "Glaubens an den Glauben". Ich glaub' jetzt an Astralkörper, weil sich das ziemlich cool/abgefahren anhört - und warum sollte es das nicht geben? Wenn die Physiker an Elementarteilchen glauben, die man nicht sehen kann, kann ich ja wohl an Geister und Knochenlegen glauben. Solange es Spaß macht.
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#3
Ich glaube dass unter dem Begriff Esoterik vieles kunterbunt zusammengefasst wird. Da ich vieles kennengelernt habe auf meiner persönlichen Suche schreib ich mal meine Meinung dazu.

Eine esoterische Schule auf einem mystischen Weg gibt Lehren und Praktiken weiter um zum eigenen inneren Wesen zu finden, das hat überhaupt nichts mit Kartenlegen oder Heilsteinen im Wasser gemeinsam, sondern ist ein Innerer Weg (Zen, Kabala, Sufismus, Yoga) bei dem in der Regel auch das Ego immer weniger eine Rolle spielen soll.

Familienstellen nach Hellinger ist eigentlich eine abgewandelte Form der Psychotherapie. Leider wird das selten tatsächlich ohne einen esoterischen (im sinne von okkulten) Beigeschmack betrieben. Und viele Familienstelltherapeuten sind äußerst suspekte Menschen die gerne manipulieren und sehr egoistisch sind. Das hat nicht mehr viel mit der eigentlichen Form zu tun.

Das selbe gilt für Reikianer oder Geistheiler und was es sonst noch alles gibt.

Alle diese Dinge sind in Ihrer "Originalfassung) wirklich gute Hilfsmittel für einen stabilen, gesunden und harmonischen Körper und Geist.
Aber leider ist auch hier, wie bei den Religionen, der Mensch der es ausführt maßgebend. Und es gibt einfach sehr viele Menschen in allen diesen Bereichen die Ihr Ego und Ihren Geldbeutel füttern wollen und denen die Menschen die sie "beglücken" oder behandeln zimlich egal sind.
Hinzu kommt dass die Ausbildungen oft sehr schlecht sind. Wie soll man an einem Wochenendseminar eine Lehre begreifen, die in der ursprünglichen Version eine jahrelange Ausbildungszeit hatte?
Ausserdem kommen die meisten dieser Lehren aus dem fernen Osten und diese Menschen haben einen völlig anderen Hintergrund. Ein Inder, ein Araber, oder ein Chinese vor 500 Jahren hatte ein anderes Weltbild als wir heute, diese Lehren können von uns modernen Europäern nicht 1:1 übernommen und verstanden werden.

Warum lässt sich der Mensch auf diese Dinge ein?
Nun, der soziale Umgang ist eher kalt und egoistisch geworden. In den Medien sieht, hört und liest man nahezu ausschließlich von Katastrophen, Krieg, Unmenschlichkeit, Krankheit, Betrug, Lüge.
Die Menschen sind einsam, es gibt so viele Singles ohne soziales Umfeld, innerhalb der Familien ist es kalt und wortlos geworden.
Wir Menschen brauchen aber Liebe, Wärme, Geborgenheit, Zuwendung, soziale Kontakte, Zugehörigkeit. So wie Essen und Trinken sind das eigentlich Grundbedürfnisse.
Was noch dazukommt ist, dass wir heutzutage mit so wenig Aufwand wie möglich, so gesund, schön und ganz besonders sein möchten. "Geiz ist geil"

Und genau das macht sich die Esoterikszene zunutze. Schade dass dadurch wirklich gute Lehren zu einer Szene mutiert sind, die oft mehr Schaden als nutzen Nutzen bringt, und dass die geizige Spaßgesellschaft dieses Risiko nahezu bedenkenlos mitmacht, bzw zum eigenen egoistischen Nutzen "ausschlachtet".
As Salamu Aleikhum
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#4
Hallo zahira,

vielen lieben Dank für deine ausführliche und interessante Meinung.
Ich selbst kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und bei den Leuten die ich erlebt habe, hatte ich immer das Gefühl sie suchen krampfhaft nach Mitteln um irgend etwas in ihrem Leben zu verändern. Als ob sie auf der Suche nach etwas sind, es aber nicht finden können.
Warum flüchten manche Menschen sich so gerne in die Esoterik? Die Menschen mit denen ich sprach war zb. mit rationalen Argumenten gar nicht beizukommen. Immer wieder kam das Argument die Wissenschaft liege doch selber ständig falsch und die Erfahrung trägt der Esoterik Rechnung.
Du meintest die soziale Kälte, Einsamkeit, Unglück, Katastrophen... all dass trage einen Teil dazu bei.
Mit Sicherheit hast du recht.
Ich finde es vor alle Schade dass es nahezu unmöglich ist mit solchen Menschen über Esoterik zu diskutieren.

Du sagst weiterhin, dass all das in ihrer Originalfassung gut gewesen ist aber leider ziemlich ausgeschlachtet wird.
Dazu kann ich leider nichts sagen, da ich die Originale wahrscheinlich nicht kenne und vieleicht nicht einmal unterscheiden könnte.
Aber der Markt für Esoterik scheint da zu sein.
Ich denke es ist sehr häufig so, dass zb. asiatische Heilungs- aber auch Glaubensmethoden in Europa häufig alleine der Marktwirtschaft dienen und der eigentliche Ursprung verloren geht.
Wenn irgendwo draufsteht "jahrtausende alte chinesische..." dann hat es gleich etwas geheimnissvolles, richtiges und der Konsument ist veranlasst es zu kaufen. Eben im Glauben an die alte chinesische Weisheit.
Zumindest meine Erfahrung...
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#5
Merhaba Gundi,
ich sehe es auch so, dass vieles aufgrund der Marktwirtschaft ausgeschlachtet wird. Aber es wird auch schamlos ausgenutzt dass viele Menschen sich für "das Besondere/Ausergewöhnliche" interessieren und Esoterik ist zur Zeit einfach "In"

Persönliche Erfahrungen habe ich einige...
Familienstellen:
Ich war vor Jahren bei einem Familienstellen dabei, wo ich mir vorkam wie in einem falschen Film, der Raum war nur mit Kerzen ausgeleuchtet, überall lagen große Heilsteine herum, die Therapeutin sah aus wie ein verkleideter Engel, Ihr Gesichtsausdruck "völlig durchgeistigt" . Ihre Einleitung so abgehoben dass ich entsetzt Hause gegangen bin bevor es anfing. Meine Bekannte die mich mitgeschleppt hatte, weil sie immer wieder Leute als sogenannte Stellvertreter brauchten war völlig begeistert und der Meinung dass durch diese Therapeutin all Ihre Probleme gelöst würden. Viele Jahre später hat sie die selben Depressionen noch immer und es geht Ihr körperlich noch schlechter als vorher. Leute aus meinem Bekanntenkreis dieals Stellvertreter teilgenommen hatten benötigten teilweise hinterher therapeutische Hilfe. Gott sei dank wurde diese Familienstellerin mittlerweile aus dem Verkehr gezogen.

Vor drei Jahren hat mich eine Freundin gefragt ob ich Lust hätte auf ein Wochenende mit einem guten Therapeuten und Familiensteller. Ich habe aufgrund meiner Erfahrung dankend abgelehnt. Darauf meinte sie dass sie mich gut verstehen kann, ich könnte aber doch einfach zum Abendessen dazukommen und mir den Therapeuten anschauen und mir selber ein Urteil bilden, weil ich doch schlecht von einem auf alle schließen könnte. Da ich ihr recht geben musste bin ich tatsächlich hin gegangen. Der Therapeut hatte direkt mit Hellinger gearbeitet und hat insgesamt einen sehr bodenständigen Eindruck bei mir hinterlassen. Also hab ich Ihm von meiner Erfahrung erzählt und ihn gefragt ob ich einfach mal bei seiner Arbeit zuschauen kann.
Allein schon seine Art zu Reden, mit den Menschen umzugehen hat mich überzeugt. Ich habe mittlerweile bereits mehrere seiner Wochenenden mitgemacht, einmal selber gestellt, ansonsten bin ich immer Stellvertreter. Das was ich an Lebenserfahrung und Eindrücken durch diese Wochenenden gesammelt habe kann man nicht beschreiben. Er ist ein begnadeter Therapeut und ich kenne mittlerweile viele Menschen denen er ganz real geholfen hat.

Reiki
Ich selber hab Reiki 1+2 Ausbildungen absolviert. Reiki 1 dauerte ca 6 Monate, nach frühestens 15 Monaten Begleitung durch die Reikilehrerin in denen sich die Schüler regelmäßig getroffen und "geübt" haben konnte man die Reiki 2 Einweihung haben. Mit der Verpflichtung mindestens 6 Monate weiter regelmäßig zum praktizieren zu kommen. Gekostet hat mich das alles insgesamt ca 600 .- Euro.
Uns wurde beigebracht dass man Reiki nicht macht oder gibt, sondern dass man sich als Kanal für diese Heilenergie zur Verfügung stellt. Ausserdem haben wir viel Theorie gehabt, wie man mit sich oder anderen umgeht, bei denen durch die Reiki-Behandlung Gefühle wie Angst, Euphorie, oder körperliche Unstimmigkeiten aufkommen.
Andere Menschen denen ich begegnet bin, (die sich Reikimeister nennen und selber Schüler haben!) Haben für ein Internetseminar mit Ferneinweihung, oder ein verlängertes Wochenende mit allen drei Reikistufen 3000-5000.- Euro bezahlt und behandeln Menschen für viel Geld. In Gesprächen hab ich gemerkt dass diese Menschen sehr viel weniger Ahnung haben als ich, und ich lege meine Hände nur in Notsituationen (Unfall, Schock, akute Schmerzen) auf, weil ich nicht genug Ahnung habe und anderen nicht Schaden möchte durch das was Reiki in Ihnen an alten Themen aufweckt die sie evtl gar nicht anschauen geschweige denn bearbeiten wolle oder können.

Es gibt noch mehrere Erfahrungen in anderen Richtungen, auf der Suche nach meinem Weg, die ich niemandem zumuten möchte.Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich diese, auch dank meiner Reikilehrerin die mich oft wieder "Einsortiert" und auf die Füße gestellt hat, unbeschadet überstanden habe.
Deshalb rate ich jedem sich über die Ausbildung zu Informieren die jemand absolviert hat, Reverenzen zu verlangen und sehr vorsichtig zu sein.
As Salamu Aleikhum
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#6
(20-07-2010, 18:05)zahira schrieb: Reiki
Ich selber hab Reiki 1+2 Ausbildungen absolviert. Reiki 1 dauerte ca 6 Monate, nach frühestens 15 Monaten Begleitung durch die Reikilehrerin in denen sich die Schüler regelmäßig getroffen und "geübt" haben konnte man die Reiki 2 Einweihung haben. Mit der Verpflichtung mindestens 6 Monate weiter regelmäßig zum praktizieren zu kommen. Gekostet hat mich das alles insgesamt ca 600 .- Euro.
...
Andere Menschen denen ich begegnet bin, (die sich Reikimeister nennen und selber Schüler haben!) Haben für ein Internetseminar mit Ferneinweihung, oder ein verlängertes Wochenende mit allen drei Reikistufen 3000-5000.- Euro bezahlt

ich darf mich da mal mit ebenfalls einem bericht aus persönlicher erfahrung einmischen

es gibt gewisse zirkel, die von einzelpersonen organisiert werden und eine anhängerschaft um sich scharen, der mit (natürlich kostenpflichtigen) seminaren ihr "wissen" vermittelt wird. auch klar mit der aussicht, sich mit den erworbenen kenntnissen sozusagen "selbständig zu machen" und den armen menschen nicht nur zu helfen, sondern dafür auch eine entsprechende (finanzielle) anerkennung zu erhalten

wenn die praxis als "was auch immer-berater" nix einbringt außer aufwand und kosten, kann man ja das nächste seminar besuchen und sich mit der neuesten gerätegeneration vertraut machen. denn natürlich verkauft der oben genannte zirkel auch die erforderliche hardware

am liebsten therapiert man sich gegenseitig. dafür gibts zwar keine kohle, aber das warme gefühl, sein heilwissen jemand angedeihen zu lassen, der es garantiert zu schätzen weiß. würde der doch sonst seine eigenen heilerischen fähigkeiten in frage stellen


ich habe das leider bei einem guten freund miterlebt. das geld für den familienunterhalt durfte seine frau verdienen, und das war nicht üppig. sein zugegeben noch kleineres einkommen wurde für seminare und hardware ausgegeben. die klientendichte als berater belief sich auf ca. 1 pro monat, mit nicht kostendeckenden eröffnungsangeboten geködert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
Ich denke, Menschen suchen in der Esoterik die Erfüllung/Befriedigung von Bedürfnissen, die von etablierten Kirchen weder gesehen noch erfüllt werden kann, weil deren Dogmen ihnen im Weg stehen.
Das fängt schon beim Gottesbild an. Warum das Männrrherrschertriumphirat aus Vater, Sohn und Heiliger Geist (dabei ist "der" Heilige Geist ursprünglich weiblich vrstanden worden)? Oder di männerdominierende Liturgie. Warum nicht tanzen im Gottsdienst, mal die Tromml schlagen, oder über weibliche Rollenbrecherinnen in der Bibel reden?
Solange christliche Kirchen eine Männerkirche bleiben wird, so lange wird die Esoterik besonders von Frauen, aber auch von Männern, regen Zulauf erhalten.
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#8
(21-07-2010, 11:59)Witch of Hope schrieb: Ich denke, Menschen suchen in der Esoterik die Erfüllung/Befriedigung von Bedürfnissen, die von etablierten Kirchen weder gesehen noch erfüllt werden kann, weil deren Dogmen ihnen im Weg stehen

stimmt. nur würde ich es anders formulieren

das volk will halt sein opium. die welt ist ungerecht, das leben ist hart, und mensch hätte es halt gern anders. da soll doch was sein, das ihm unter die arme greift, ihn tröstet (und sei es ein vertrösten aufs jenseits). das kann der liebe ans kreuz genagelte gott sein oder eben heilende steine...

der unterschied ist halt nur, daß die etablierten kirchen diesen trost nicht für lau abgeben, sondern als gegenleistung die inhaltung bestimmter verhaltensvorschriften erwarten. das mag der moderne mensch nicht so, er hats lieber unverbindlich. anstatt regelmäßig in die kirche zu gehen, zu beten und beichten, keuschheit und bescheidenheit zu pflegen und was es sonst so gibt, gibt er lieber geld aus für therapiearomen oder meditationskurse - die ihn aber weiter zu nichts verpflichten

"spiritualität" als konsumware bietet nun mal die esoterik viel eher als etablierte kirchen

Zitat:Das fängt schon beim Gottesbild an. Warum das Männrrherrschertriumphirat aus Vater, Sohn und Heiliger Geist (dabei ist "der" Heilige Geist ursprünglich weiblich vrstanden worden)?

wenn du dir unter der dreieinigkeit so was wie die drei von der tankstelle vorstellst, hast du wohl was grundsätzlich mißverstanden

Zitat:Oder di männerdominierende Liturgie. Warum nicht tanzen im Gottsdienst, mal die Tromml schlagen, oder über weibliche Rollenbrecherinnen in der Bibel reden?

ach, tanzen und trommeln tun nur weiber?

predigten über "weibliche Rollenbrecherinnen in der Bibel" habe ich übrigens schon von pfarrerinnen wie auch pfarrern gehört

(21-07-2010, 11:59)Witch of Hope schrieb: Solange christliche Kirchen eine Männerkirche bleiben wird, so lange wird die Esoterik besonders von Frauen, aber auch von Männern, regen Zulauf erhalten.

daß ein teil der frauenbewegung sehr schnell völlig in die räucherstäbchengeschwängerte und mit lila seidentüchern ausgelegte traumecke abgetaucht ist (Franziska Becker: "Oh Helga! Wir menstruieren gemeinsam!"), anstatt die - natürlich viel mühsamere - politische emanzipationsarbeit zu leisten, ist altbekannt. aus dem kuschelgetto motzt es sich auch viel bequemer über die ach so schlechte patriarchale welt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#9
(21-07-2010, 11:59)Witch of Hope schrieb: Warum nicht tanzen im Gottsdienst, mal die Tromml schlagen, oder über weibliche Rollenbrecherinnen in der Bibel reden?

Machen die Baptisten doch, vor allem in USA.

DE
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#10
Sollte man nicht viel eher fragen, warum die Menschen sich durch Zugehörigkeit zur und Faszination von der esoterischen und religiösen Dogmatik (da fällt mir gerade ein: Gibt es auch undogmatische Religion und Esoterik??? *grübel*) so "gerne" in ihrer Unmündigkeit halten lassen...?!

DE
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#11
Ich denke auch daß, wie von petronius schon angeschnitten, die Gründe für die Beliebtheit von Esoterik und Spiritualität, dies und jenseits von (organisierten)
Religionen in dem Wunsch liegt die Welt möge doch ein wenig magisch sein.

Seien wird doch mal ehrlich, das Leben ist, nüchtern betrachtet, ziemlich trostlos. Der ewig gleiche Alltagstrott, Schicksalschläge, die Vorstellung wir
wären nichts weiter als abstrakt denkende Ameisen auf einer Kugel Dreck, und und und...

Menschen scheinen sich nach etwas ausergewöhnlichem, phantastisch-magischen zu sehnen, sei es durch Esoterik, fiktive Romane, Videospiele und
was es sonst noch gibt. Ich denke daß die Quelle für all diese und viele weitere Aktivitäten vor allem in diesem Bedürfnis zur Flucht von der Realität liegt.
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#12
(21-07-2010, 22:01)Hikikomori schrieb: Ich denke auch daß, wie von petronius schon angeschnitten, die Gründe für die Beliebtheit von Esoterik und Spiritualität, dies und jenseits von (organisierten) Religionen in dem Wunsch liegt die Welt möge doch ein wenig magisch sein.

Seien wird doch mal ehrlich, das Leben ist, nüchtern betrachtet, ziemlich trostlos. Der ewig gleiche Alltagstrott, Schicksalschläge, die Vorstellung wir wären nichts weiter als abstrakt denkende Ameisen auf einer Kugel Dreck, und und und...

Menschen scheinen sich nach etwas ausergewöhnlichem, phantastisch-magischen zu sehnen, sei es durch Esoterik, fiktive Romane, Videospiele und was es sonst noch gibt. Ich denke daß die Quelle für all diese und viele weitere Aktivitäten vor allem in diesem Bedürfnis zur Flucht von der Realität liegt.

ja, so erscheint es auch mir
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#13
(17-07-2010, 00:23)Gundi schrieb: In Verbindung zu Hikis Homöo-Thread mal etwas allgemeiner zur Esoterik.
Ich habe dass Gefühl dass in Deutschland gerade ein ziemlicher Boom vorherscht was Esoterik angeht.
Kartenlesen, Familienaufstellungen, Astralreisen, Astrologie, Heilsteine...
die Liste ist nahezu endlos.

Was treibt Menschen dazu an die Esoterik zu glauben?
Ich habe manchmal das Gefühl, je abstruser die Idee umso mehr Anhänger findet sie.
Und wieso sind so viele Menschen heute so wissenschaftsfeindlich eingestellt?
Einem Esoteriker mit Wissenschaft zu kommen macht meist keinen Sinn (zumindest meine Erfahrung).

Und wo ist die Grenze zwischen esoterischem Glauben und religiösem Glauben?
Wo genau ist der Unterschied?

Glaubt ihr selbst an Esoterik?

Viel Spass...

Ich will das mal aus der Versenkung holen:

1. Hoöopathie ist keine Esoterik!

Aber das ist nur eine Feststellung und kein Aufruf zur Diskussionsfortführung - wäre ja auch der falsche Strang.

Zu Deinen Fragen: Die Grenze, wenn es sie gibt, ist Definitionssache,

Zur Abschlussfrage:

An "Esoterik" kann man nicht glauben - dazu umfasst sie zu viele verschiedene Themen/Sachen.

Was mich selbst betrifft: auch da bin ich a-gnostisch, was für mich bedeutet: offen.

Von UFOS bin ich überzeugt, nachdem ich mich recht intensiv damit beschäftigt habe. Das bedeutet nicht, dass es aliens sein müssen - lediglich Unidentified Flying Objects. Ob es aliens sind: da bin ich halt offen.

Letzteres gilt halt auch für die anderen Gebiete, die der Esoterik zugerechnet werden (außer eben der Homöopathie und Teien der anderen alternativen Heilweisen).

Was die Menschen dazu treibt:

Sie sind mit den ausschließlich wissenschaftlichen Antworten nicht zufrieden, finden sie falsch bis unvollständig
Ich weiß, dass die Wissenschaft diese Unvollständigkeit immer wieder betont - aber da sucht man sich halt interessante Themen außerhalb und theoretisiert oder experimentiert.

oder finden keinen Bezug dazu.
Was bedeuten mir irgendwelche Anzeigen auf den Monitoren im CERN, was bedeutet mir das Higgs-Boson Teilchen, was gefunden werden soll oder auch nicht?

Und zum "Markt" für Esoterik:

Welche anderen "Märkte" sind denn sinnvoller für unsere Zeit oder unser Geld? :question:

Voriges Jahr habe ich mal einen Kurs über tarot gemacht. War sehr ineressant und angenehm.

Wie hätte ich meine 95 oder so Euronen sinnvoller anlegen sollen? Für Handy-Klingeltöne? :icon_rolleyes: Kurs über Feminismus? Icon_lol
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#14
(16-08-2010, 17:52)agnostik schrieb: Und zum "Markt" für Esoterik:

Welche anderen "Märkte" sind denn sinnvoller für unsere Zeit oder unser Geld? :question:

Voriges Jahr habe ich mal einen Kurs über tarot gemacht. War sehr ineressant und angenehm.

Wie hätte ich meine 95 oder so Euronen sinnvoller anlegen sollen? Für Handy-Klingeltöne? :icon_rolleyes: Kurs über Feminismus? Icon_lol

ich hätte mir dafür wohl eine deluxe-grillpfanne angeschafft

jede jeck es anders
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
(16-08-2010, 19:45)petronius schrieb:
(16-08-2010, 17:52)agnostik schrieb: Und zum "Markt" für Esoterik:

Welche anderen "Märkte" sind denn sinnvoller für unsere Zeit oder unser Geld? :question:

Voriges Jahr habe ich mal einen Kurs über tarot gemacht. War sehr ineressant und angenehm.

Wie hätte ich meine 95 oder so Euronen sinnvoller anlegen sollen? Für Handy-Klingeltöne? :icon_rolleyes: Kurs über Feminismus? Icon_lol

ich hätte mir dafür wohl eine deluxe-grillpfanne angeschafft

jede jeck es anders
jenau Icon_smile
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