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Mormonentum: Missionsarbeit und Grundzüge der Lehre
(01-01-2014, 00:35)Ulan schrieb: Alles in allem glaube ich nicht so recht an die Macht der Aufklaerung in diesem Fall

da muß ich dir recht geben

ein geschlossenes weltbild wie bei sekten üblich kann nicht rational aufgebrochen werden, eher schon sind es zufälle, die sektenmitglieder zum zweifel bringen (können)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(01-01-2014, 00:35)Ulan schrieb: Ich habe recht viele mormonische Bekannte, und die meisten sind mit den Tatsachen zu ihrem Glauben recht vertraut. Das ist, so glaube ich, auch eine der Erfolgsstrategien der LDS. Alle dunklen Punkte der eigenen Geschichte werden im Unterricht besprochen und irgendwie wegerklaert. D.h., mit potentiellen Enthuellungen braucht man Mormonen gar nicht erst zu kommen; sie kennen diese Dinge, und sie haben eine Antwort darauf.

Dieses "wegerklären" der dunklen Punkte in der LDS Geschichte war und ist lange "Tradition" bei den Mormonen, bzw. Sekten überhaupt. Jedoch, wenn man/frau sich die Argumente genauer ansieht (was Mormonen selten tun), sieht man, wie löchrig die Argumentationskette der mormonischen Apologeten ist. Und da kann man/frau prima einhaken.

(01-01-2014, 00:35)Ulan schrieb: Natuerlich habe ich auch ein paar Apostaten kennengelernt. Eine Ex-Kollegin wurde aus der LDS geworfen, weil sie es auf einer mormonischen Uni wagte, nachts ein Maennerzimmer zu besuchen. Sie sagte, dass waere im Nachhinein sicherlich gut fuer sie gewesen, aber sie leidet immer noch unter der Trennung von Familie und Freunden, die jeweils gehalten sind, sich von ihr fernzuhalten. Unsere mormonischen Kollegen wollten auch nicht mit ihr an einem Tisch sitzen.

Wenn jemand exkommuniziert wird, bedeutet das nicht automatisch eine Trennung von Familie, Freunden oder Kirche. Nur dann wird das praktiziert, wenn diese Gruppen sich von einer Person bedroht fühlen.
Ich kenne so einen Fall aus Utah, wo eine Familie den Sohn, Ehemann und Vater nicht sehen wollte, weil er transsexuell war. Diese Person hatte sich Jahre später deswegen umgebracht. Lynn, so hieß diese Frau mit transsexueller Vergangenheit, durfte nicht als Frau beerdigt werden (obwohl sie legal alles geändert hatte), sondern als Mann, weil die LDS Familie es so wollte.

(01-01-2014, 00:35)Ulan schrieb: Alles in allem glaube ich nicht so recht an die Macht der Aufklaerung in diesem Fall. Vielleicht in Europa, aber in Amerika ist das schwierig.

In den USA sind viele, meist christliche Organisationen ehemaliger Mitglieder (darunter Sandra Tanner, eine Nachfahrin des 2. Mormonenpropheten Brigham Young) sehr erfolgreich darin, Mormonen aufzuklären.
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(01-01-2014, 04:36)Der Tor schrieb: Wenn es hier Mormonen oder Ex-Mormonen gibt... dann hab ich ne Frage die mich schon immer geplagt hat. Wie gehen die Mormonen mit der ganzen Kritik um?

so wie du mit der kritik am kreationismus
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(01-01-2014, 04:36)Der Tor schrieb: Wie gehen die Mormonen mit der ganzen Kritik um? Ich meine nicht die Sachen wie gleichgeschlechtliche Ehe etc.. Ich meine wissenschaftliche Sachen wie das die DNA beweißt das Indianer nicht von Israeliten abstammen können oder das man auch nach unzähligen Ausgrabungen nie, irgendwo auch nur ein Fundstück der Zivilisationen der Nephites oder Leminites etc. gefunden hat und selbst die LDS Kirche keinerlei Versuche macht archäologische Beweiße zu finden.

Die LDS Führung hat dabei oft in der Vergangenheit zwei unterschiedliche Taktiken benutzt.

1. Sie hat geleugnet, verharmlost, wegerklärt, anderen die Schuld zugeschoben.

2. Sie hat heimlich Dinge verändert.

Das beste Beispiel für Punkt 2 ist etwas, über das die Salt Lake Tribune vor vielen Jahren berichtete. Im Buch Mormon stand in früheren Ausgaben immer, dass die Indianer die Nachfahren der Israeliten wären. Nachdem DNA Beweise das Gegenteil bewiesen, verschwand dieser Satz aus den Ausgaben.

Zu Punkt 1 habe ich auch ein schönes Beispiel:

In den Leitfäden der Mormonen über das Leben von Brigham Young wird immer so getan, als ob Young immer nur mit einer Frau verheiratet gewesen wäre. Seine anderen Frauen werden einfach unterschlagen.
Von dem Mountain Meadows Massaker wussten bis vor wenigen Jahrzehnten die Mormonen überhaupt nichts (außer den direkt oder indirekt daran Beteiligten im Jahr 1857).
Wie du siehst, die meisten Mormonen heute haben wenig Ahnung über die dunklen Seite ihrer Kirchengeschichte.
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(01-01-2014, 22:58)Gerlinde schrieb: Wenn jemand exkommuniziert wird, bedeutet das nicht automatisch eine Trennung von Familie, Freunden oder Kirche. Nur dann wird das praktiziert, wenn diese Gruppen sich von einer Person bedroht fühlen.
Ich kenne so einen Fall aus Utah, wo eine Familie den Sohn, Ehemann und Vater nicht sehen wollte, weil er transsexuell war. Diese Person hatte sich Jahre später deswegen umgebracht. Lynn, so hieß diese Frau mit transsexueller Vergangenheit, durfte nicht als Frau beerdigt werden (obwohl sie legal alles geändert hatte), sondern als Mann, weil die LDS Familie es so wollte.

Nun, diese Kollegin von mir hatte einen mormonischen Bischof als Vater, der weiteren engen Kontakt mit ihr wohl als berufsschaedigend ansah. Ausserdem war ihr natuerlich der Zutritt zum Tempel verwehrt, und sie hatte es sehr bedauert, nicht an den Hochzeitszeremonien ihrer Schwestern teilnehmen zu koennen. Dass sie alleinerziehende, geschiedene Mutter war, half auch nicht gerade.
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Wie ist das genau mit der Mehrehe, kann eine Frau mehrere Männer haben ?
Oder Mischformen, 5 Männer 2 Frauen in einer Ehegemeinschaft ?
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Die mormonische Hauptkirche lehnt die Mehrehe schon lange ab. Das war die Bedingung dafuer, nicht von der US-Armee dezimiert zu werden, als sie gezwungen wurden, sich den USA zu ergeben.

Die Mehrehe gibt's noch bei einer Splittergruppe, die hauptsaechlich im Norden Arizonas lebt. Die Gegend ist zwar fast nur von Utah aus zugaenglich, gehoert aber offiziell zu Arizona, von wo aus es gerade mal drei Bruecken gibt (eine bei Las Vegas und zwei ganz im Osten), also weit weg vom Arm des Gesetzes. Maenner koennen mehrere Frauen haben. Nicht jeder hatte so viele wie Brigham Young. Sein Haus steht neben dem Haupt-Tempelkomplex der LDS in Salt Lake City. Alles sehr interessant.
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Was ist aber die Begründung, können Frauen mehrere Männer haben ?
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(02-01-2014, 10:49)Harpya schrieb: Wie ist das genau mit der Mehrehe, kann eine Frau mehrere Männer haben ?
Oder Mischformen, 5 Männer 2 Frauen in einer Ehegemeinschaft ?

Bis 1890/91, und bei einigen Splittergruppen bis heute, darf ein Mann mehrere Frauen haben, jedoch eine Frau nur einen Mann. Die Mormonen logen, als sie als Grund einen Frauenüberschuss in Illinois und Utah (wo Mormonen siedelten) angaben, denn es gab einen Männerüberschuss, wie die US Censusbehörde in dieser Zeit nachwies. Smith war einfach geil, das ist die ganze Wahrheit. Und, um seine Geilheit zu kaschieren und zu rechtfertigen, gab er alles als Gottes Befehl aus. Bezeichnend ist eine "Offenbarung", in der "Gott" zu der Frau von Joseph Smith, Emma, spricht:

Zitat:ABSCHNITT 132
Offenbarung, gegeben durch den Propheten Joseph Smith zu Nauvoo in Illinois, aufgezeichnet am 12. Juli 1843; sie bezieht sich auf den neuen und immerwährenden Bund einschließlich der ewigen Natur des Ehebundes sowie auf eine Mehrzahl von Ehefrauen.

LuB 132:52 Und meine Magd Emma Smith soll alle diejenigen empfangen, die meinem Knecht Joseph gegeben worden sind.......
LuB 132:54 Und ich gebiete meiner Magd Emma Smith, meinem Knecht Joseph treu zu bleiben und an ihm festzuhalten und an keinem anderen. Doch wenn sie nicht nach diesem Gebot lebt, wird sie vernichtet werden,...

Ich sehe das als Drohung an. Ihr auch?
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(02-01-2014, 16:21)Gerlinde schrieb:
Zitat:ABSCHNITT 132
Offenbarung, gegeben durch den Propheten Joseph Smith zu Nauvoo in Illinois, aufgezeichnet am 12. Juli 1843; sie bezieht sich auf den neuen und immerwährenden Bund einschließlich der ewigen Natur des Ehebundes sowie auf eine Mehrzahl von Ehefrauen.

LuB 132:52 Und meine Magd Emma Smith soll alle diejenigen empfangen, die meinem Knecht Joseph gegeben worden sind.......
LuB 132:54 Und ich gebiete meiner Magd Emma Smith, meinem Knecht Joseph treu zu bleiben und an ihm festzuhalten und an keinem anderen. Doch wenn sie nicht nach diesem Gebot lebt, wird sie vernichtet werden,...

Ich sehe das als Drohung an. Ihr auch?

Klar, aber alle abrahamitischen Religionen beruhen auf
wüsten Drohungen bei Widerworten und leeren Versprechungen.

Was ist den das Paradies und was macht man da so den ganzen Tag
bis in alle Ewigkeit.
Da bekommt man einfach keine vernünftige Antwort.

Hölle hat man ja größtenteils abgeschafft, das Paradies vielleicht auch
bald, dann wir die Luft aber dünn für die Gläubigen.
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(01-01-2014, 23:08)Gerlinde schrieb: In den Leitfäden der Mormonen über das Leben von Brigham Young wird immer so getan, als ob Young immer nur mit einer Frau verheiratet gewesen wäre. Seine anderen Frauen werden einfach unterschlagen.
Wie du siehst, die meisten Mormonen heute haben wenig Ahnung über die dunklen Seite ihrer Kirchengeschichte.


Was heißt "dunkle Seite ihrer Geschichte" ?

Moses hatte ja auch mehrere Frauen.
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(01-01-2014, 23:08)Gerlinde schrieb: Im Buch Mormon stand in früheren Ausgaben immer, dass die Indianer die Nachfahren der Israeliten wären. Nachdem DNA Beweise das Gegenteil bewiesen, verschwand dieser Satz aus den Ausgaben.

Das wird schwer zu beweisen sein.
Denn die heutigen Israelis sind mehrheitlich ja auch nicht die Nachfahren der alten Israeliten.

Die alten Israeliten (diejenigen die aus Ägypten auszogen) vermischten sich sofort mit Fremdvölkern.
Sogar Moses hatte eine afrikanische Frau. Sie hieß Zippora. Sie bekam bald den Rassismus der Weiber des Auserwählten Volkes zu schmecken. Kann man nachlesen.

Die Vermischung mit den vielen fremden Völkern in Syrien wurde so schlimm, daß Moses seine Rassegesetze verkündete. Aber es half nichts, überall Mischehen. Die Bibel berichtet viel darüber.

Dann – viel später – wurde das mongolische Reitervolk der Chasaren auf der Krim zum Judentum geworben. Dieser Einschlag des kurzbeinigen Reitervolkes ist allenthalben gut zu erkennen.

In Israel fallen die Falascha auf – besonders in Jerusalem gibt es zahllose Negersoldaten in israelischen Uniformen. Das sind Israelis mit allen jüdischen Staatsbürgerrechten – sie dürfen natürlich auch heiraten. Die Falascha gelten laut israelischem Gesetz als Volljuden. (Keine Mamser)

Ich denke, wenn Du schon die DNA strapazierst, dann sind irgendwelche Indianerstämme in Amerika genetisch auch nicht weiter von den alten Israeliten entfernt als diese Falascha.

Sigmund Freud fiel auf, daß es lange nach dem Auszug bei den Leviten ägyptische Namen gab. Und tatsächlich haben Juden aus dem Stamme Levi noch heute aristokratische Gesichter.
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(03-01-2014, 00:49)Sinai schrieb: Was heißt "dunkle Seite ihrer Geschichte" ?

Moses hatte ja auch mehrere Frauen.

Es ist insofern dunkel, als dass so getan wird, als haette es das nie gegeben.

Besonders heiterkeitserregend war eine Erklaerung in Deseret News, als ein kalifornisches Gericht die hauptsaechlich von der mormonischen Kirche unterstuetzte Proposition 8 zum Verbot der Homosexuellenehe kippte:

"The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints regrets today’s decision. California voters have twice determined in a general election that marriage should be recognized as only between a man and a woman. We have always had that view."

Ja, sicher Icon_cheesygrin. Fairerweise muss man natuerlich gestehen, dass sie nicht "one man and one woman" geschrieben haben, wie sonst ueblich.

(03-01-2014, 00:51)Sinai schrieb:
(01-01-2014, 23:08)Gerlinde schrieb: Im Buch Mormon stand in früheren Ausgaben immer, dass die Indianer die Nachfahren der Israeliten wären. Nachdem DNA Beweise das Gegenteil bewiesen, verschwand dieser Satz aus den Ausgaben.

Das wird schwer zu beweisen sein.
Denn die heutigen Israelis sind mehrheitlich ja auch nicht die Nachfahren der alten Israeliten.

Nein, bei Israelis ist ihre Herkunft genetisch sehr einfach nachzuweisen. Einige auf bestimmte juedische Populationen beschraenkte Gene sind sehr hilfreich heutzutage in genealogischen Fragen und haben auch in Untersuchungen zu Erbkrankheiten eine wichtige Rolle gespielt. Dass viele Juden in Israel heutzutage hauptsaechlich europaeische oder kaukasische Vorfahren haben, aendert daran nichts.

Es ist ja auch kein Problem, die juedischen Vorfahren bei einigen afrikanischen Staemmen genetisch nachzuweisen, obwohl man es denen ueberhaupt nicht ansieht.
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(03-01-2014, 00:51)Sinai schrieb: Und tatsächlich haben Juden aus dem Stamme Levi noch heute aristokratische Gesichter.

aber klar doch - was ein richtiger jud ist, dem sieht man das auch an, nicht wahr?

trotz jüdischer "rassegesetze"...

mannomann...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(03-01-2014, 00:51)Sinai schrieb: Ich denke, wenn Du schon die DNA strapazierst, dann sind irgendwelche Indianerstämme in Amerika genetisch auch nicht weiter von den alten Israeliten entfernt als diese Falascha.

Das hier scheinst Du reineditiert zu haben, nachdem ich meine letzte Antwort schon geschrieben hatte. Ich habe das Gefuehl, Dir fehlt da ein wenig der Background zu DNA-Studien. (Ethnische) Juden sind, als Semiten, Teil der zweiten Auswanderungswelle der Menschheit aus Afrika. Sie sind genetisch ziemlich weit entfernt von Indianern, die genau wie Europaeer Teil der dritten Auswanderungswelle aus Afrika sind. Insofern haben juedische Gene eine recht gute Chance, bei Europaeern, Indianern oder auch Afrikanern gefunden zu werden. Folgerichtig hat man auch keine Problem damit, die juedischen Gene bei den Lemba-Staemmen in Malawi zu finden. Bei Indianern waere das prinzipiell auch kein Problem - da gibt es aber nichts.

Joseph Smith ist ein verurteilter Betrueger. Bevor er beschloss, sein Geld als Religionsgruender zu machen, verdiente er seinen Unterhalt damit, leichtglaeubige Farmer uebers Ohr zu hauen, mit seinen bunten Steinchen, die er spaeter als die Juwelen vom Gewand des israelischen Hohepriesters ausgab. Er ist einfach ein Luegner und Betrueger. Zum Glueck kann man das bei ihm nachweisen. Er hat unter anderem den Fehler begangen, einen richtigen aegyptischen Papyrus zu uebersetzen - falsch natuerlich. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Hieroglyphen irgendwann entziffert werden wuerden.
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