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Mormonentum: Missionsarbeit und Grundzüge der Lehre
#61
(11-08-2010, 17:45)ThePassenger schrieb: Das ist wohl wahr. Aber die Mormonen glauben nun einmal, daß Gott das Geschlecht eines Menschen bestimmt hat. Somit interpretieren sie eine Geschlechtsumwandlung als gegen den Willen Gottes gerichtet. Und da die Mormonen Gott mehr lieben als ihren Nächsten, ist dies die logische Konsequenz, daß solche Menschen in ihrer Gemeinschaft geächtet werden.

Das ist krank!
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#62
humanist konstatiert:
Zitat:Das ist krank!

Nun ja, betrachtet man es im religiösen Kontext, ist es eben konsequent. Und wer sich dagegen erhebt, handelt unter der religiösen Sichtweise gegen den Willen Gottes. Man darf ja auch nicht übersehen, daß es sich tatsächlich um anatomisch und physiologisch vollwertige Männer / Frauen handelt, die nach der anderen Geschlechterrolle streben. Dies ist ein entscheidender Aspekt.

Heute neigt man in der medizinischen Forschung zu der Annahme, daß eine Kombination physischer und psychischer Ursachen ausschlaggebend für das Bedürfnis nach einer anderen Geschlechterrolle ist. Man geht dabei von einem hormonellen Ungleichgewicht in der pränatalen Entwicklungsphase aus. Es ist ein weitreichendes Thema, und noch in den siebziger Jahren wurde die Sache als rein psychische Erkrankung eingestuft.
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#63
(11-08-2010, 17:18)Der-Einsiedler schrieb: Und ich fände es passender, wenn Ihr wenigstens in groben Zügen übersetzen könntet. Es gibt hier nämlich Menschen, die nicht gut Englisch können, weil deren Englischunterricht schon 40 Jahre her ist, wie ich z.B. Danke.

Ich hab darunter eine Zusammenfassung gesetzt.
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#64
(11-08-2010, 17:45)ThePassenger schrieb: Das ist wohl wahr. Aber die Mormonen glauben nun einmal, daß Gott das Geschlecht eines Menschen bestimmt hat. Somit interpretieren sie eine Geschlechtsumwandlung als gegen den Willen Gottes gerichtet. Und da die Mormonen Gott mehr lieben als ihren Nächsten, ist dies die logische Konsequenz, daß solche Menschen in ihrer Gemeinschaft geächtet werden.

Und darum zerstören sie Familien/Beziehungen/Freundschaften, denn die Betroffenen dürfen das Gemeindehaus nicht betreten (außer im biologischen Geschlecht), und den Mitgliedern wird "geraten", keinen Kontakt zu so einer Person zu haben. Das ist Verhalten eines destruktiven Kultes und zeugt von wenig Mitgefühl.
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#65
Ja, und was ist da mit der Nächstenliebe? Der Abfall von christl. Grundpfeilern ist schon beachtlich. Das sektiererhafte Verhalten wundert mich nicht mehr, da ja doch nur Machtausübung über den Menschen im Vordergrund steht.

Bei Zeugen Johovas stehen ähnliche Regeln an, wenn eine Abkehr erscheint: Isolation usw. Und das nennt sich dann eine Religion, die sich auf Werte Jesu berufen will....

Gruß
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#66
Witch of Hope:

Zitat: ... Das ist Verhalten eines destruktiven Kultes und zeugt von wenig Mitgefühl.

Sind wir besser? Haben wir mehr Mitgefühl? Ich finde, die Mormonen haben ihre Sichtweise klar definiert: Gott zu dienen ist die oberste Prämisse. Leider habe ich das Zitat von Joseph Smith jetzt nicht gefunden (es steht auf Bildern und schmückt so manche mormonische Heimstatt: daß man den Willen Gottes ergründen solle, um ihm entsprechend zu dienen) Und daß sie etwa ohne Mitgefühl wären, ist ja nun auch eine Verallgemeinerung. Es ist nur so, daß sie ihre Gesetze und Verordnungen haben. Sie brechen eher mit dem Menschen als mit ihrem Bund zu Gott. Das wirkt auf mich enorm anziehend, und ehrlich gesagt, habe ich es auch schon praktiziert. So habe ich die Einladung eines meiner Neffen abgelehnt, an seiner Konfirmation (ev.-luth.) teilzunehmen, REJECTED! Familienfest ohne mich. Dafür kam einer meiner Schwäger - langweiliger Atheist. Das paßte besser, dachte ich mir. Icon_smile
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#67
(11-08-2010, 21:50)alwin schrieb: Bei Zeugen Johovas stehen ähnliche Regeln an, wenn eine Abkehr erscheint: Isolation usw. Und das nennt sich dann eine Religion, die sich auf Werte Jesu berufen will....

Das ist ja das Perverse daran. Sie glauben, Gottes Regeln zu befolgen, und vergessen dabei Römer 2:1.
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#68
ThePassenger, Mitgefühl, und nicht sklavische Regelbefolgung (die noch nicht einmal richtig sind) war die Botschaft Christi, von dem sich die LDS meilenweit entfernt hat.
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#69
Zitat:ThePassenger, Mitgefühl, und nicht sklavische Regelbefolgung (die noch nicht einmal richtig sind) war die Botschaft Christi, von dem sich die LDS meilenweit entfernt hat.

Gegen sklavische Regelbefolgung bin ich auch. Das ist meine Sache nicht. Aber selbst wenn sie etwas verloren haben sollten, sich von etwas anscheinend entfernt haben sollten, ist diese Botschaft Entschädigung genug:

.youtube.com/watch?v=lVptNYDGXz8&feature=related

Diese junge Frau kann besser aus dem Stegreif singen als alle hochgepushten kleinen Möchtegern-Sternchen dieser Welt. Dies, Witch of Hope, ist die andere Waagschale, das Gegengewicht. Diese Lieder sprechen für sich. Und extrem hübsch ist sie ohnehin noch, die junge Lady ... (Vergib mir, Elohim)
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#70
Eine Botschaft, die nur ans Gefühl gerichtet ist, und die Ratio außer acht läßt, ist eine manipulative Botschaft
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#71
(12-08-2010, 03:04)Witch of Hope schrieb: Eine Botschaft, die nur ans Gefühl gerichtet ist, und die Ratio außer acht läßt, ist eine manipulative Botschaft

Richtig! Und was Gesangeskunst mit der Wahrheit eines Glaubens zu tun hat, ist mir schleierhaft. Nur weil die Sänger, die ich schätze, gut singen können, sagt das doch NICHTS über deren spirituelle Hintergründe aus... Ich finde, diese Diskussion nimmt absurde Formen an: Musikgeschmack als Hinweise (oder gar Beweise) auf Wahrheit von Spiritualität?!

Nun ja...

DE
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#72
Zitat:Ich finde, diese Diskussion nimmt absurde Formen an: Musikgeschmack als Hinweise (oder gar Beweise) auf Wahrheit von Spiritualität?!

Aber ja. Musik ist wie die Kunst, etwas für Menschen ganz Essentielles. Musik ist Ausdruck von Gefühlen, und auch Spiritualität. Für mich nehmen Musik und Gesang einen sehr großen Stellenwert ein. Wie ich finde, kommt insbesonders bei diesem mormonischen Kirchenliedgut eine ungemein hohe Spiritualität durch. Es war übrigens Emma, die Ehefrau des Propheten Joseph Smith, der die Aufgabe zuteil wurde, Lieder für die Kirche Christi zu sammeln.

Wie sagt man so schön? Der Ton macht die Musik. Und sie ist eine sehr wichtige Ausdrucksform. Auch habe ich von den Mormonen gelernt, daß Musik eine Art Gebet darstellt. Vielleicht hängt dieser Umstand mit der meinerseits so tief empfundenen Spiritualität ihrer Lieder zusammen? Aber es kann durchaus sein, daß nicht jeder ein so tiefes Empfinden beim Hören dieser Lieder hat, denn Empfindsamkeit gegenüber Musik ist bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt.
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#73
Dem stimme ich in Ansätzen sogar zu.

Aber gerade Musik ist etwas, das extrem subjektiv ist, mit Musik kann man jede Stimmung erzeugen, wenn der Rezipient gerade DAFÜR offen ist.

Daraus zu schliessen, dass eine Musik "spiritueller" oder gar "besser" sei, ist absurd, weil es nur Geschmack und "Rezeptoren" des Hörers betrifft. Ich liebe (obwohl KEIN Christ!) die Musik der russisch-orthodoxen Kirche, aber auch die Fado-Musik aus Portugal, beides für mich sehr spirituelle Musik, obwohl bei den Fados "Gott" keine explizite Rolle spielt, wohl aber "Sehnsucht". Aber ich käme niemals auf die Idee, aus meinem Musikgeschmack irgendeine allgemeingültige und anderes ausschliessende Aussage zu machen: An anderer Stelle schriebst Du nämlich, dass das keine andere Kirche bietet. Wenn Du geschrieben hättest "Das bietet MIR keine andere Kirche", wäre das völlig in Ordnung gewesen. Aber Du wirst (sehr oft!) "allgemein", so als sei Deine Auffassung, Dein Glauben und nun sogar Dein Geschmack (!) massgebend für alle. Du setzt ständig andere herab, um Deinen Glauben (und nun auch Musikgeschmack) zu erhöhen, und genau DAS stört mich an Deinen Argumenten.

DE

Nachtrag: Ich habe mal Deinen Beitrag gesucht, um ihn im Original zu zitieren:

(11-08-2010, 19:30)ThePassenger schrieb: "Si pudieras ir a Colob" (If I Could Hie to Colob) ist die spanische Version meines Lieblingsliedes aus dem mormonischen Gesangsarchiv. Wunderbar gesungen. diese spanische Version ist unübertrefflich. Das ist Spiritualität! Keine Kirche der Welt hat so etwas.

.youtube.com/watch?v=Buyjsa9k6Zo

Hört es euch einmal an unter obigem link, falls es geht (auf You Tube, unter obigem Titel). Dort sind auch noch andere wunderbare Lieder zu finden. Allerdings gefällt mit der Mormon Tabernacle Choir nicht so gut, weil ich große Kirchenchöre nicht so mag. Lieber kleinere Laienchöre, von den Universitäten o.ä. Oder Einzelinterpreten.

"Keine Kirche der Welt hat so etwas"

Aha...
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#74
Zitat:Du setzt ständig andere herab, um Deinen Glauben (und nun auch Musikgeschmack) zu erhöhen, und genau DAS stört mich an Deinen Argumenten.

Das mußt Du mir nachsehen - nobody is perfect. :icon_rolleyes:

Und, hat dir das Lied denn wenigstens gefallen? Die Sängerin ist 1a, die Interpretation ist 1a, ... und die Spiritualität ...

PS russisch-orthodox gefallt mir auch ganz gut, aber die Mormonenhymnen sind eindeutig besser. Entschuldigung, empfinde ich als eindeutig besser.Eusa_boohoo
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#75
(11-08-2010, 17:45)ThePassenger schrieb: Ebru schreibt:
Zitat:Das wichtigste Gebot der Bibel, ist immer die Nächstenliebe und wird den Menschen ins Herz gelegt. Alle Gebote fließen in dieses eine Gebot zusammen: liebe deinen Nächsten. Wenn dieses Gebot erfüllt wird, sind alle Gebot erfüllt. Wenn nicht, sind auch die anderen Gebote nicht erfüllt.

Das ist wohl wahr. Aber die Mormonen glauben nun einmal, daß Gott das Geschlecht eines Menschen bestimmt hat. Somit interpretieren sie eine Geschlechtsumwandlung als gegen den Willen Gottes gerichtet. Und da die Mormonen Gott mehr lieben als ihren Nächsten, ist dies die logische Konsequenz, daß solche Menschen in ihrer Gemeinschaft geächtet werden.

für mormonen (wie übrigens auch für so manche christen) ist die nächstenliebe eben nicht das wichtigste, sondern das, was ihnen ihre gurus als willen gottes vorkauen

nix neues übrigens...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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