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Der Zen-Weg Aspekt: Was man hinterlässt
#4
(24-08-2010, 19:00)anna4 schrieb:
Zitat:Was hinterläßt man nach dem Tode?
Inwiefern führt der Zen-Weg dazu, es nicht zu hinterlassen bzw.nur das zu hinterlassen, was ich mal "positiv" nennen will?

Man hinterläßt die Folgen seiner Taten. Wobei jede "gut" gemeinte (und auch eine so durch dritte so angesehene) Tat auch Anlaß für das Gegenteil sein könnte - und andersherum.
Diese Taten und zugehörigen Intentionen werden wie überall im Buddhismus mit "Karma" bezeichnet - die Folgen sind "Phala" und es ist ebenfalls Kern buddhistischer Auffassung, daß dieser Karma-Phala Zusammenhang nicht linear ist. Darin unterscheidet es sich von andern Karma-Vorstellungen.
Man kann also prinzipiell nicht wissen, welche Kontellation genau zu einer bestimmten "Frucht" geführt hat, man weiß nur, daß jede Tat nicht ohne Wirkung bleibt.

Zen sollte aus diesem intellektuell relativ einfach nachzuvollziehenden Gedanken Lebenswirklichkeit machen.
Wie überall im Buddhsimus geschieht das im Gehen des 8fachen Pfades, den man östlichen Mahayana oft als "Übung der 3 Gebiete" bezeichnet, diese umfaßt dann die Gruppen "Tugend", "Vertiefung" - vulgo "Meditation" und "Durchdringen" - wo das nicht gegeben ist, etwa unter Vernachlässigung oder Bevorzugung bestimmer Gebiete, ist auch kein Buddha-Zen - was oft genug passiert.
Ungeachtet dessen greifen ich mal zwei Aspekte heraus, die vielleicht für deine Frage am ehesten greifbar sind:
a) Empfangen, Ein-und Ausüben der (Bodhisattva-)Gelöbnisse und
b) Zazen (vulgo "Zen-Meditation)

Oberflächlich könnte man für das "Halten von Geboten" ansehen - vergessen wird oft, daß sich das Verständnis der Gebote eben erst im Gebrauch und in der Auseindersetzung damit einstellt. Dieses Halten - wozu auch Reue gehört - ist also ein dynamischer Prozess.
Zazen ist keine gegenständliche Meditation (auf irgendwas) - es ist ein sehr direkter Weg sich selbst ohne Schminke gegenüberzutreten.
Man sagt: "Je heller der Mond, desto tiefer der Schatten", also: je mehr ich über mich weiß, desto mehr sehe ich meine Verstrickungen. Wenn das keinen Einfluß auf Dein Leben mit den Gelöbnissen hat, dann kann man Zen auch vergessen.

_()_

Ja, die Antwort auf meine 1. Frage verstehe ich.

Nicht jedoch die auf meine 2. Frage.

Bei a) kann ich es noch nachvollziehen - bei den Menschen, wo das Boddhisattva-Gelöbnis wirklich zu dessen Umsetzung führt - obwohl auch da bestimmt gilt, was Du bei Karma gesagt hast: Wobei jede "gut" gemeinte (und auch eine so durch dritte so angesehene) Tat auch Anlaß für das Gegenteil sein könnte - und andersherum.

Zen müsste sich also daran messen lassen, wie die Leute handeln, die es ausüben.

Bei b) verstehe ich es gar nicht. Wieso führt die Praxis des Zazen selbst zu "keine Auswirkungen" oder "positive Auswirkungen". Das kann dann doch wieder nur postulierte positive Auswirkungen auf das Handeln der Menschen, die es praktizieren, bedeuten - oder?

Leider kenne ich keine Leute, die Zen praktizieren - ich habe also keine Anhaltspunkte, inwieweit ihr Handeln dem boddhisattva-Gelübde nahekommt.

Bei den Vajrayanern hatte ich nicht den Eindruck, dass es allzu viel gebracht hat. Deshalb habe ich es nie gemacht Icon_lol
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