Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Kalifen, Beschützer aller Gläubigen?
#31
Bevor ich meine wohlverdiente Bettruhe "tätige"...

Für Muslime ist der Qur'an" die einzigste gültige Offenbarungsschrift im Islam - erkundige Dich mal sowohl bei den Shiiten , den Sunniten - die haben alle eigene Seiten im Netz - oder bei "alrahman.de".

Es mag durchaus sein, das einzelne Gemeinschaften sich dem Islam zugehörig fühlen, aber auch aus "anderen Quellen schöpfen" (hab' ich auch garnichts dagegen) - ob sie dann im Sinne der Mehrheit der Muslime noch Teil der muslimischen Gemeinschaft sind, sollen meine muslimischen Brüder und Schwestern selbst entscheiden....

Davon ab: Natürlich erkennt Muhammad seine Vorgänger an -Jesus, Moses, Abraham. Insoweit "schöpft" Muhammad auch Weisheit aus diesen Quellen - wie im Qur'an mehrfach erwähnt. Gleichzeitig räumt Muhammad aber auch mit dem theologischen Irrglauben im Christen- und Judentum auf, was den Christen und Juden der damaligen Zeit sicher nicht gefallen hat. Trotzdem ist der Qur'an die zentrale Offenbarungsschrift des Islam; Baha'u'llah, der Offenbarer meiner Religion erkennt, die Vorläufergesandten Gottes genauso an. Und Qur'an, Bibel, Bhagadvad-Ghita sind für uns Baha'i ebenso heilige Bücher - unsere Zentralschriften sind jedoch der Kitab-i-Aqdas und der Kitab-i-Iqan. Das hindert ja keinen "nachfolgenden Gläubigen" einer weiter entwickelten Offenbarung daran, auch die Weisheiten der älteren Religionen zu studieren und daraus zu lernen.

Sicher, die Rechtsgelehrten im Islam dominieren den Glauben mit ihren Auslegungen - und das nicht erst seit heute. Frag`mal die Qur'anniten, die können "ein Lied davon singen". Aber was hat die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelte Dominanz der Rechtsgelehrten mit der ursprünglichen Botschaft Muhammad's zutun? Das "Unfehlbarkeitsdogma" des Vatikans hat auch nix mit der Lehre Jesu zutun...

So, und bevor ich mir jetzt weitere "Dummheit in der Kenntnis des Islams" vorwerfen lasse - geh' ich erstmal in die Falle. In 5 Stunden ist die Nacht zuende; in 12 Stunden -oder früher- können wir ja fröhlich weiter diskutieren...:sleepy2::sleepy2::sleepy2:
Zitieren
#32
Könnten wir uns darauf einigen, solche Ausssagen wie "albern, "lächerlich" oder "ich lach mich schlapp" sein zu lassen? Sie sind extrem wertend und provozieren Streit, helfen der Sache jedoch absolut nicht. Man kann so etwas anders ausdrücken.
Penetrantes fett schreiben macht ein Post allerdings auch nicht sachlicher und stört auf Dauer.
Gruß
Motte

Zitieren
#33
(15-09-2010, 03:02)t.logemann schrieb: Gleichzeitig räumt Muhammad aber auch mit dem theologischen Irrglauben im Christen- und Judentum auf, was den Christen und Juden der damaligen Zeit sicher nicht gefallen hat. Trotzdem ist der Qur'an die zentrale Offenbarungsschrift des Islam; Baha'u'llah, der Offenbarer meiner Religion erkennt,...

Um das geht es hier nicht!

Hier werden historische Inhalte besprochen und beurteilt und nicht, ob des einen Glauben des anderen Irrglauben sei!

Das Thema hier ist die Stellung des Kalifen im Islam und ob dieser, wie behauptet wurde, Beschützer aller Gläubigen sei, und zwar in der sehr weit gefassten Annahme, dass das die Gläubigen der anderen Buchreligionen mit einschließt.

*Die farblich hervorgehobenen Teile bitte ich als mod. Hinweis zu verstehen.
MfG B.
Zitieren
#34
(14-09-2010, 23:18)anna4 schrieb:
(14-09-2010, 22:37)Ekkard schrieb: Der Islam ist eine Religion, wie andere auch.
Das ist sie nicht. Sie ist per Def. keine Privatsache, sie beansprucht obligat weltliche Macht, andernfalls ist es kein Islam. Genau das ist das Problem

das problem ist vielmehr, daß du dir anmaßt, ein verständnis des islam als einzig gültig zu definieren. kannst du es nicht den muslimen überlassen, wie sie ihren glauben verstehen und leben?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#35
Bei einer solchen Religion zählt ja nicht die Meinung des Einzelnen, sondern quasi die der Institution und der heiligen Schrift. Ansonsten wäre ja das Christentum quasi garnichts, weil die meißten Christen nicht in die Kirche gehen, nicht beten usw. Irgendwie muß man sich da ja auch die Grundpfeiler einigen und wenn zB innerhalb dieser heiligen Schrift steht, dass diese Religion die einzig wahre ist und alle menschen missioniert werden und die restlichen zur Hölle fahren sollen, dann muß man das definitiv als Absolutheitsanspruch betrachten, denn wenn es keine religionsunabhängige Rechtssprechung hätte würde dieser Glauben definitiv keine Privatsache bleiben.
Gruß
Motte

Zitieren
#36
(15-09-2010, 10:12)petronius schrieb:
(14-09-2010, 23:18)anna4 schrieb:
(14-09-2010, 22:37)Ekkard schrieb: Der Islam ist eine Religion, wie andere auch.
Das ist sie nicht. Sie ist per Def. keine Privatsache, sie beansprucht obligat weltliche Macht, andernfalls ist es kein Islam. Genau das ist das Problem

das problem ist vielmehr, daß du dir anmaßt, ein verständnis des islam als einzig gültig zu definieren. kannst du es nicht den muslimen überlassen, wie sie ihren glauben verstehen und leben?

Dieses Verständnis ist einfach Mehrheitsverständnis. Ebenso, wie die Mehrheit der Buddhisten doch daran glaubt, daß sie wiedergeboren werden, obgleich die Überlieferungen des historischen Buddhas was anderes sagen.

_()_
Zitieren
#37
(überzogen) Die Mehrheit der Christen geht nicht in die Kirche und betet nicht. Trotzdem ist das kein Religionsverständnis im Allgemeinen.
Gruß
Motte

Zitieren
#38
(15-09-2010, 10:29)Schmettermotte schrieb: (überzogen) Die Mehrheit der Christen geht nicht in die Kirche und betet nicht. Trotzdem ist das kein Religionsverständnis im Allgemeinen.
Kunstgriff: Ausweichen durch Erweitern.

Mein Beispiel liegt aber auf einer anderen Ebene - z.B.: Die Mehrheit der Christen glaubt an einen persönlichen Gott - das ist zugleich "Religionsverständnis im Allgemeinen".

_()_
Zitieren
#39
Wenn du den Absolutheitsbegriff einer Religion definieren willst musst du auf deren Urgründe zurück gehen und nicht nach der Mehrheit der Anhänger urteilen, denn das, was eine Religion "anrichten" kann findet sich in ihren Ursprüngen, nicht in dem, was ein Anhänger daraus macht.
Nicht ausweichen, verallgemeinern und das muß man, wenn man einen Grundsatz diskutieren will.
Ich stimme da übrigens deiner obigen Aussage zu, nur mal falls du das nicht mitbekommen hast ^^
Gruß
Motte

Zitieren
#40
(15-09-2010, 11:00)Schmettermotte schrieb: Wenn du den Absolutheitsbegriff einer Religion definieren willst musst du auf deren Urgründe zurück gehen und nicht nach der Mehrheit der Anhänger urteilen, denn das, was eine Religion "anrichten" kann findet sich in ihren Ursprüngen, nicht in dem, was ein Anhänger daraus macht.
Nicht was ein Anhänger daraus macht, sondern wie die Religion im Allgemeinen gelebt wird und wie sich das entwickelt hat.
Wenn man zu den Ursprüngen des Islam geht, sieht man, daß Mohammed beanspruchte Prophet und Führer der Umma zugleich zu sein - von Gewaltentrennung, etwa wie bei Rabbi Jeschua oder Buddha Shakyamuni, ist da kein Gedanke.
Das setzt sich bis heute bei seinen Nachfolgern fort, und da die Nachfolgerschaft gleich mehrere beanspruchen, wird der daraus resultierende Streit auch mit den selben Mitteln ausgefochten, die der Gründer schon anwendete. Da treffen sie sich dann wieder in der Anerkennung seiner Vorbildfunktion für alle Lebensbereiche.

(15-09-2010, 11:00)Schmettermotte schrieb: Ich stimme da übrigens deiner obigen Aussage zu, nur mal falls du das nicht mitbekommen hast ^^
Liebe Schmettermotte, wenn ich eine Aussage definitiv ablehne, sage ich das meist sehr deutlich und nutze dabei auch gelegentlich Formen, die von Dir zurecht als Moderator beanstandet werden.
In allen übrigen Fällen verstehe ich meine Beiträge als Ergänzungen.

_()_
Zitieren
#41
(15-09-2010, 10:21)Schmettermotte schrieb: Bei einer solchen Religion zählt ja nicht die Meinung des Einzelnen, sondern quasi die der Institution und der heiligen Schrift

was ist eine "solche" religion?

in jeder religion zählt am ende, wie der einzelne sie versteht und lebt. ist etwa ein liberaler und toleranter christ wie ekkard zu messen an dem unheil, das christliche institutionen und einschlägige auslegungen der bibel angerichtet haben?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#42
(15-09-2010, 10:27)anna4 schrieb: Dieses Verständnis ist einfach Mehrheitsverständnis. Ebenso, wie die Mehrheit der Buddhisten doch daran glaubt, daß sie wiedergeboren werden, obgleich die Überlieferungen des historischen Buddhas was anderes sagen

das klingt doch schon ganz anders als

Sie ist per Def. keine Privatsache, sie beansprucht obligat weltliche Macht, andernfalls ist es kein Islam

vor tausend jahren war das "mehrheitsverständnis" der christen auch ein anderes als heute
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#43
(15-09-2010, 11:40)petronius schrieb:
(15-09-2010, 10:27)anna4 schrieb: Dieses Verständnis ist einfach Mehrheitsverständnis. Ebenso, wie die Mehrheit der Buddhisten doch daran glaubt, daß sie wiedergeboren werden, obgleich die Überlieferungen des historischen Buddhas was anderes sagen

das klingt doch schon ganz anders als

Sie ist per Def. keine Privatsache, sie beansprucht obligat weltliche Macht, andernfalls ist es kein Islam

vor tausend jahren war das "mehrheitsverständnis" der christen auch ein anderes als heute

Ich verstehe nicht, was Du mir damit sagen willst. Das Mehrheitsverständnis der Muslime (in dem von mir angesprochenen Punkt) zu Zeiten ihres Propheten und heute unterscheidet sich ja nicht.

_()_
Zitieren
#44
(15-09-2010, 11:54)anna4 schrieb: Ich verstehe nicht, was Du mir damit sagen willst

immer noch nicht?

ich habe mich schon in den evangelikalenforen köstlich darüber amüsiert (und es außerordentlich dämlich gefunden), wie sich die lieben christen gegenseitig abgesprochen haben, ein "wahrer" oder überhaupt christ zu sein

und jetzt kommt eine buddhistin daher und will der welt erklären, ja vorschreiben, was denn der "der islam" sei...

ich behaupte: wenn ein muslim der meinung ist, religion sei privatsache und stehe nicht über der weltlichen gesetzgebung - dann ist er deshalb immer noch muslim und handelt es sich bei seinem glauben immer noch um den islam

(15-09-2010, 11:54)anna4 schrieb: Das Mehrheitsverständnis der Muslime (in dem von mir angesprochenen Punkt) zu Zeiten ihres Propheten und heute unterscheidet sich ja nicht

da ich - im unterschied offenbar zu dir - noch keine repräsentative umfrage zu diesem thema unter den weltweit anderthalb milliarden muslimen gemacht habe, kann ich dazu keine stellung nehmen

ich weiß nur, daß die mir persönlich bekannten muslime ein anderes verständnis haben, sich selbstverständlich der säkularen gesetzgebung unterordnen und keine weltliche macht für den islam beanspruchen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#45
(15-09-2010, 00:04)Ekkard schrieb: Wenn wir die Geschichte des Christentums und des Islam im Blick behalten, tun sich durchaus Parallelen auf.
Und in der Diskussion hier, geht es um die Anfangszeit des Islam, wo durchaus es einige deutliche Unterschiede zu heute gab und es vielleicht eben doch hilfreich sein kann, sich diese genauer anzusehen, um für sich eine andere Sicht auf den Islam zu erschliessen.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Ibrahim ibn Yaqub (Gesandter des Kalifen von Córdoba) Sinai 1 2711 01-04-2019, 10:54
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste