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Die Weltordnung Baha'u'llah's
Die Frage - lieber Alwin - kann ich im Moment auch nicht beantworten.... Aber Du hast Glück: Du findest die Antwort sicher noch.

Ich dagegen - bin einfach nur müde. Müde die "lieben Freunde" ständig daran zu erinnern, welche grosse Aufgabe vor uns liegt - um dann zu erfahren, dass die sich seit einem viertel Jahrhundert nicht mehr bewegt haben - allen nach aussen so positiv erscheinenden "Erfolgsmeldungen" zum Trotz.
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Sind diese Ermüdungserscheinungen aus menschlicher Sicht nicht "normal"? Für mich scheitert diese Idealvorstellung ganz einfach an menschl. Machtgelüsten, so wie in anderen Religionen bereits erfolgt - und heute kritisiert, auf Grund der Erkenntnissen.

Gruß
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"Normal".... normal wäre, das man als Baha'i immer eine Ebene hat, auf der man sich austauschen kann, wenn interne Schwierigkeiten gerade diesen Austausch verhindern könnten. "Normal" wäre, das man seine Positionen überdenkt - anstatt aus Bequemlichkeit (und sicherlich auch, weil man gemerkt hat wie "gut die Macht schmeckt") darauf zu beharren. Normal wäre gewesen, sich von dem was uns Baha'i am meisten bedrückt so endgültig zu verabschieden, das es als Instrument der Unterdrückung niemals in der Weltordnung Baha'u'llah's angewendet werden darf (auch wenn's angewendet werden kann).

Das wäre "normal menschlich", zukunftsfähig gewesen....
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Widerspricht das nicht der Begierde des Menschen?

Gruß
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Die Weltordnung Baha'u'llah's, lieber Alwin, ist gerade darauf "angelegt", eben nicht den Begierden zu folgen. Sie soll ein Instrument der Dienstbarkeit am ganzen Menschengeschlecht sein, nicht nur ein Instrument der Dienstbarkeit für Baha'i oder ein Instrument des Selbstzwecks zur Befriedigung eingebildeter oder tatsächlich vorhandener Gelüste.

Und diese Weltoirdnung existiert in der "-hm... "endgültig funktionalen Form" gerade mal seit Anfang der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die "Form" ist -für eine gewisse Zeit - perfekt, aber die, die diese Form füllen sollen, sind es definitiv nicht.

Die "Form" verlangt zur "Füllung" Selbsterkenntnis - und gerade damit wird sie nicht gefüllt. Man glaubt allenn Ernstes, man hätte mit den paar Männeken und Weiberlein schon den Grundstock, um im hier und heute ein Verwaltungsinstrument mit unparteiischer Gerechtigkeit füllen zu können - und füllt es mit Unkenntnis, Eigensucht, Ungerechtigkeit. Als ob gerade mal ein "Vertiefungsprozess" von noch nichtmal 12 Jahren Dauer dafür ausreichen könnte, den Grundstock dessen zu legen, was die Botschaft Baha'u'llah's verheisst..... In ihren Bewertungen, Wertungen, Urteilsfindungen müssten sich viele, die derzeit die Instutionen "mit Leben füllen", sehr weit zurück nehmen - einfach weil sie den Reifegrad der zum Ausfüllen einer solchen verantwortungsvollen Stellung erforderlich ist, noch längst nicht erreicht haben. Und wernn dann doch in der Bewertung der eine oder andere "Ausrutscher" dabei ist - macht nix, irren ist menschlich - dann sollte man aber doch den Irrtum eingestehen, anstatt sich darauf berufen zu wollen, dass selbst das Aufrechterhalten einer falschen Ansicht "zum Wohle der Einigkeit" besser sei, als die frühzeitige Korrektur zur Schadenvermeidung.

Ich könnt's mir jetzt "einfach" machen - und sagen: "Klasse System - aber solange die falschen M;enschen am Ruder sind, tritt man einfach aus und lässt 'se einfach rumwurschteln".... Kann ich aber nicht - der Austritt ist gleichbedeutend mit der Erklärung gegenüber allen ehrlichen und aufrechten Baha'i, nicht mehr an die Sendung Baha'u'llah's zu glauben - und das ist ja nicht der Fall. Ich glaube "nur" nicht mehr an die Aufrichtigkeit der gegenwärtigen "Führungsebene..."

Ich könnt's ein wenig komplizierter machen - und mal die letzten 12, 15 Jahre in Buchform "aufarbeiten". Das hat nur den kleinen Nachteil, dass das so etwa 2 bis 3 Jahre Arbeit machen wird - und da meine körperlichen Beschwerden immer schlimmer werden, glaube nicht mehr die notwendige Zeit dafür zu haben (wenn man die Radieschen von unten sieht kann man in der Regel schlecht am Buchprojekt weiter machen.... ich kenn jedenfalls keinen, der das bisher fertig gebracht hat....). Selbst wenn ich mit diesem Projekt noch fertig wäre - es hätte den unbetreitbaren Nachteil, das vielleicht die noch übergrossre Mehrheit der liebevollen, ehrlichen und aufrichtigen Baha'i angesichts der heutigen Führungsclique "aus allen Wolken fallen könnten" - und sich bis zur einer Erscheinung eines solchen Buches vielleicht das Meiste kritisierte zum Positiven verändert hat - dann waäre eine solche Veröffentlichung "nur" Verganheitsbewältigung, hätte aber u.U. keinen realen Bezug mehr - wer auch nicht unbedingt "prickelnd".

Also bleibt mir nur übrig, mich "daneben zu stellen", für die schöne Theorie zu werben - und gleichzeitig auf die durchaus reichlich vorhandenen Fehler hinzuweisen. Das Dumme ist nur - das nutzt nix - die derzeitige Führungsebene ist so von sich selbst überzeugt - bei denen kommt das in deren eigener Arroganz garnicht an....
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Das erinnert mich an die Ideale von Karl Marx. Was daraus geworden ist, ist allgemein bekannt. Insofern für mich eine nicht vollziehbare Illusion.

Gruß
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(01-11-2010, 14:18)t.logemann schrieb: Die Weltordnung Baha'u'llah's, lieber Alwin, ist gerade darauf "angelegt", eben nicht den Begierden zu folgen

darum gehts ja nicht

auch die pluralistische demokratie ist nicht darauf angelegt, "den Begierden zu folgen". sie leugnet sie bloß nicht, sondern nimmt sie zur kenntnis und geht damit um - über ein system von checks and balances

"Die Weltordnung Baha'u'llah's" wird und kann deshalb nicht funktionieren, weil sie diesen aspekt des menschlichen wesens einfach ignoriert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Das Problem ist nur, lieber Petronius, das sowohl die pluralistische Parteiendemokratie als auch die "gelebte Basisdemokratie" der Baha'i eben diesen Begierden folgt.

Ein "neues System" benötigt auch "neue Menschen" - das hat der Mann aus Nazareth schon erkannt: "Füllt man den neuen Wein in alte Schläuche....?" (oder alten Wein in neue Schläuche....) Auf der einen Seite kann die Baha'i-Verwaltungsordnung, die Weltordnung Baha'u'llah's ihre Tauglichkeit hinsichtlich der Verwaltung der komplexen Angelegenhieten des Menschen in der Welt tagtäglich unter Beweis stellen - macht sie auch. Auf der anderen Seite geht jedes System "die Bach runter", wenn sich die Menxchen die dieses System ausfüllen, nicht grundlegend in ihrer Geisteshaltung ändern.

Im Vergleich zum theokratischen Gottesstaaten des Islam oder dem theokratischen Gottesstaat des frühen Mittelalters haben sich die Baha'i als Menschen mit Sicherheit geändert - die Änderung der Geisteshaltung reicht aber heute noch lange nicht aus, um ein tauglichen Modell für die Zukunft abgeben zu können.
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(02-11-2010, 10:19)t.logemann schrieb: Auf der einen Seite kann die Baha'i-Verwaltungsordnung, die Weltordnung Baha'u'llah's ihre Tauglichkeit hinsichtlich der Verwaltung der komplexen Angelegenhieten des Menschen in der Welt tagtäglich unter Beweis stellen - macht sie auch

welcher staat noch mal organisiert sein demokratisches gemeinwesen nach der weltordnung bahaullas?

diesen beweis würde ich mir doch gerne näher ansehen

Zitat:Auf der anderen Seite geht jedes System "die Bach runter", wenn sich die Menxchen die dieses System ausfüllen, nicht grundlegend in ihrer Geisteshaltung ändern

nicht jedes

aber sicher jedes, welches den menschen voraussetzt, wie er nun mal nicht ist und auch nicht werden wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Lieber Petronius

die weltweit so etwa 8 bis 10 Millionen Menschen umfassende internationale Beha'i-Gemeinschaft organisiert sich mit diesem System - und das klappt als System recht gut. Es ist eben nur nicht so frei von dem Verlangen nach Zwang und Bestimmung, wie man das selbst so gerne propagiert.
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@petronius
Wenn Du schon die kritisierte Aussage in "Fett" (und von Dir erneute zitiert) übersiehst oder nicht zur Kenntnis nimmst, dann brauchst Dich nicht zu wundern, daß ich dazu nichts mehr schreibe.

Gruß
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(04-11-2010, 08:16)alwin schrieb: @petronius
Wenn Du schon die kritisierte Aussage in "Fett" (und von Dir erneute zitiert) übersiehst oder nicht zur Kenntnis nimmst, dann brauchst Dich nicht zu wundern, daß ich dazu nichts mehr schreibe

in fett?

wo und was?

von mir erneut zitiert?

was?

daß ich sage, bei einer weltordnung gehe es ja nicht darum, "Begierden zu folgen" oder nicht?

daraus machst du ohne umschweife einen anspruch meinerseits, "nur meine Sichtweise sei maßgebend?"



ich weiß nicht, alwin, was genau dein problem ist. aber solltest du dir dabei nicht besser professionelle hilfe suchen als ständig mich anzugehen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Lieber Petronius,

das System von "check and balance" funktioniert in der pluralistischen Parteiendemmokratie bloss nicht.... - ob es in der Weltordnung Baha'u'llah's "besser" funktinieren wird, bleibt -ehrlich gesagt- abzuwarten.
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(04-11-2010, 08:43)t.logemann schrieb: das System von "check and balance" funktioniert in der pluralistischen Parteiendemmokratie bloss nicht....

das stimmt so nicht

es funktioniert natürlich nicht perfekt - aber im großen und ganzen schon. es ist in unserem System der pluralistischen demokratie zulässig, ja sogar in gewissem maße erwünscht, verschiedenere meinung zu sein, verschiedene interessen zu vertreten, und diese in der diskursiven und auch mal kontroversen auseinandersetzung zur geltung zu bringen

(04-11-2010, 08:43)t.logemann schrieb: - ob es in der Weltordnung Baha'u'llah's "besser" funktinieren wird, bleibt -ehrlich gesagt- abzuwarten.

die weltordnung bahaullas, wenn ich deine ausführungen bisher richtig verstanden habe, sieht diese checks and balances gar nicht vor. weil ja - konfrontative auseinandersetzung verschiedener positionen ist unerwünscht, siehe deine ewig wiederholten beschwerden über den "parteienstreit" - alles in einer einheitssoße des "wir wollen doch alle dasselbe" ertränkt wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Das ist so nicht ganz richtig, Petronius,

Im säkularen Bereich sieht die Weltordnung Baha'u'llah's Gerichtshöfe ausdrücklich vor, deren Richterspruch sich alle zu unterwerfen haben. Im religiösen Bereich haben die Beräterämter eine ähnliche Funktion; die Verwaltungsgremien sind zwar nicht gezwungen sich den Beratergremien zu unterwerfen, aber sie können die Beratergremien auch nicht so "per Federstrich" auflösen, ihnen "das Wort entziehen". Im Gegenteil, sie sind dazu ausdrücklich aufgerufen, die Empfehlungen und Vorschläge der Beratergremien zu berücksichtigen.

Im religiösen Bereich "krankt" die Weltordnung der Baha'i daran, das es analog zum säkularen Bereich keine "Appelationgerichte" gibt. In der einschlägigen Baha'i-Literatur ist nicht davobn erwähnt - das muss aber nicht heisssen, das es sie "nicht gibt". Das heisst nur das in den Übersetzungen soetwas nicht erwähnt ist. Um das heraus zu bekommen - müsste ich Hochpersisch und Hocharabisch lernen.... oh jeeeee....Icon_frown (und dann ist da noch die Frage, ob die "lieben Freunde" ausgerechnet mir die Orginalschriften zur Verfügung stellen... ich wag's mal zu bezweifeln....).

Konfrontationen - so in der Art wie zwischen Wehner und Strauss in den sechzigern im Bundestag...:icon_cheesygrin: - sind in dieser Art tatsächlich nicht erwünscht - es geht um die Art, nicht um die Verschiedenheit. Die Verschiedenheit selbst ist erwünscht, auch der Austausch untereinander und miteiander.
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