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Verletzte bei Demonstration gegen Stuttgart 21
#1
Bei der heutigen Demo im Schlossgarten in Stuttgart gab es zahlreiche Verletzte aufgrund des Polizeieinsatzes gegen Demonstranten.
Wegen einer Baumaßnahme hatte die Polizei die Sitzblockaden gewaltsam aufgelöst.
Absolut erschreckend. Warum hat man die friedlichen Demonstranten nicht einfach gewähren lassen?

welt.de/politik/deutschland/article9991514/Entsetzen-ueber-ploetzliche-Eskalation-in-Stuttgart.html
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#2
Warum man sie nicht gewähren lassen kann? Wer übernimmt die Verantwortung für die Demonstranten die nicht Weggetragen oder mit Pfefferspray traktiert, sondern von den gefällten Bäumen erschlagen werden?
Ich frage mich...
Welche Eltern mit Verantwortungsbewustsein schleppen Ihre Kinder mit zu solchen PLätzen?
Mit welchem Recht kann man diesen wunderschönen Park zerstören?
Warum müssen "Machthaber beweisen dass sie am längeren Hebel sitzen?
Wie klein ist der Unterschied zwischen dem was heute in Stuttgart passiert ist und dem was in anderen Ländern mit Demonstranten passiert?

Es erschreckt mich wie hilflos man auch in Deutschland der Entscheidung der Regierung ausgeliefert ist. Darüber hatte ich vorher nie so konkret nachgedacht.
Betet mit mir für einen guten Ausgang für alle Beteiligten. Dass nicht noch schlimmeres passiert.
As Salamu Aleikhum
#3
(30-09-2010, 23:25)zahira schrieb: Es erschreckt mich wie hilflos man auch in Deutschland der Entscheidung der Regierung ausgeliefert ist.
Sorry, wenn ich mich da einmische. Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie. Offensichtlich wurde auf völlig legale Weise beschlossen, den Stuttgarter Hauptbahnhof von einem Sack- in einen Durchgangsbahnhof umzubauen - unterirdisch, soweit ich das verstanden habe, mit Planverfahren 'rauf und 'runter.
Nachdem nun der Bau beschlossen war, und es ans Ausführen ging, wachen die Stuttgarter plötzlich auf. Scharfmacher hetzen die Leute auf die Straße. Alle Argumente, die längst in den parlamentarischen Gremien ausdiskutiert waren, werden nun wieder "unters Volk" gestreut.
Es gehört zu den Gebräuchen hierzulande, Beschlüsse, die parlamentarisch und verwaltungsgerecht zustande gekommen sind, auch durchzuführen - normal!

Wenn man gegen ein bestimmtes Projekt ist, dann muss man sich halt hinter die Abgeordneten "klemmen" oder gegen das Planfeststellungsverfahren Einspruch einlegen!

Die nachträgliche Stimmungsmache (einer Minderheit) ist vollkommen illegal und in ihren Auswirkungen verbrecherisch.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#4
Das Problem, lieber Ekkart, ist Folgendes:

Von der Beschlussfassung aus bis zur Bauausführung sind meines Wissens nach 12 Jahre in's Land gegangen. In diesen 12 Jahren hat sich - nicht zuletzt am Beisspiel des Hauptbahnhofes in Berlin und der Sachsenmagistrale Nürnberg - Dresdengezeigt, wie sehr Baukosten explodieren. Und da die Aufteilung "Netz-Infrastruktur-Bahnbetrieb" verbunden mit dem Börsengang der Bahn noch längst nicht beschlossen ist, zahlt letztlich der Steuerzahler die ganzen Kosten, mit dem Risiko, dass die Steuermilliarden letztlich für die "Prvatbörsenbahn DB" ausgegeben werden...

Dann kommt dazu, dassa die seinerzeit als Grundlage dienenden Gutachten in wesentlichen Bereichen geschönt waren - die ICE-Anbindung nach Ulm ist längst nicht so effektiv wie behauptet. Der tatsächliche Fahrtzeitgewinn im Personenverkehr bei Einsatz von Triebzügen und sogenannten Wendezügen liegt bei gerade mal zwei Minuten - die "Wechselzeit" im Kopfbahnhof wenn "hinten" der Lokführer aus dem Triebfahrzeug aussteigt und vorne ein anderer Lokführer seinen Arbeitsplatz im Steuerwagen betritt.

Für Güterzüge wiederum - gab und gibt es eine komplette Umfahrmöglichkeit des Kopfbahnhofes. Die brauchen den unterirdischen Durchfahrbahnhof gar nicht. Würde man die "Gäubahn" - eine ältere, schon vorhandene Strecke nach Ulm - auf eine Geschwindigkiet von 250 km/h ausbauen, wären dafür nur 2/3 der jetzigen Baukosten notwendig, der denkmal geschützte Bahnhof könnte bleiben, man müsste keine Bäume fällen - aber dann würden Stadt und Land ja nachher nicht ihre Kassen mit dem Spekulationsgewinn der "freiwerdenden Flächen" füllen können... Da liegt "der Has' im Pfeffer"...
#5
nicht nur, es geht unter anderem auch um sicherheitsrelevante "Einsparpotentiale". Dünnere Tunnelwände (wir lernen nichts dazu wie mir scheint) Notausgänge nur allle 1000m anstatt alle 500m wie gefordert.
Und wie wirkt sich das ganze auf die Thermalquellen aus?
As Salamu Aleikhum
#6
Unabhängig von dem Projekt Stuttgart 21.
Sehen so polizeiliche Maßnahmen aus bei Sitzblockaden? Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer?
Hätte man da nicht eine defensive Strategie fahren müssen? Einfach Baustopp, um die Situation zu entschärfen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
#7
...mich erinnert das an die "Startbahn West".... oder an Brokdorf 1981....
#8
(01-10-2010, 00:33)Ekkard schrieb: Sorry, wenn ich mich da einmische. Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie.
... welche immer wieder behauptet und gefordert, dass seine Bürger mehr Politik leben müssen. So muss man doch sehen, dass die parlamentarische Demokratie immer mit der Gefahr lebt, dass sich Parlament und Volk von einander trennt und das ganze langsam in eine parlamentarische Diktatur übergeht. In diesem Sinne lebt auch nach meiner Sicht die parlamentarische Demokratie davon, dass seine Bürger jederzeit Ungehorsam zeigen können, jederzeit demonstrieren können und jederzeit sich einmischen können, auch wenn irgend welche Verfahren schon beendet, Zeitpunkt verpasst wurden. Gerade weil wir eine parlamentarische Demokratie haben, muss diese auch damit leben und umgehen können.

Nur leider ist sie wieder einmal daran gescheitert...
#9
Soweit ich das erfahren habe sind bei dieser Demo auch Schulkinder (!) von Polizeibeamten abgegriffen und verletzt worden... wenn das den Tatsachen entspricht... fällt mir da nichts mehr zu ein O.O
Gruß
Motte

#10
Klar. Die Prügelbeamten, die blindwütig auf Kinder einschlagen, waren mal wieder unterwegs. Und von Seiten der Polizei heisst es, man sei von den Demonstranten mit Flaschen beworfen worden. Auch das ist nicht neu. "Die haben angefangen!!".
#11
Ich denke, in Stuttgart bricht sich auch die gesamte Wut über die völlig ungerechte Politik der Berliner Regierung Bahn. Ich werde an die Zeit vor 1968 erinnert...

Gruss

DE
#12
Laut Stuttgarter Zeitung:
Mindestens 50 Demonstranten, darunter Kinder und ein Baby, seien dadurch an den Augen verletzt worden, sagte ein Sprecher der Parkschützer.

Sorry, aber falls es wirklich eine Person gibt, die dahin ein Baby mitgenommen hat, die hat sie nun wirklich nicht mehr alle.
#13
So weit ich hier im "regierungsnorden" weiss, waren die Auseinandersetzungen im Schlossgarten. Und soweit ich weiss ist der Besuch öffentlicher Parks nicht eingeschränkt. Und weiter war ja die Schülerdemo ursprünglich woanders geplant.

Dass die Schüler dann anschliessend in den Park gehen wollen - ist ja nicht verboten - der Park wurde schliesslich mit den Steuermitteln bezahlt, die die Eltern der Schüler aufgebracht haben. Und das man durch den Park auch mit Baby laufen kann - ist auch nicht verboten. Aber einen Säugling oder ein Kleinkind mit Reizgas ansprühen... ist das etwa erlaubt? Wer weiss ob die Aufischtsperson des Kindes überhaupt Demonstrationsteilnehmer/in war....

Aber was solls - bei der "Startbahn West" wurde einem friedlich spazieren gehenden Rentner so mit dem Knüppel auf den Kopf gehauen, dass der seine Platzwunde im Krankenhaus hat nähen lassen müssen....
#14
Klar kann man mit Baby durch den Park laufen. Die Demonstranten und das Polizeiaufgebot fallen da oft gar nicht auf, bis sich ein Polizist mit Reizgas auf das nächstgelegene Baby stürzt, gell Icon_wink

Genau dieses Bild versucht man heraufzubeschwören. Ich war schon an genügend Demonstrationen, um zu wissen, wie Polizisten oft angepöbelt und gereizt werden, bis die Situation eskaliert. Wasserwerfer etc. werden mehrfach angekündigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man die jüngeren Teilnehmer bewusst "weiter vorne" postiert hat, um genau derartige Schlagzeilen heraufzubeschwören.

Die Polizei mag drastisch reagiert haben, das will ich nicht in Schutz nehmen. Aber grundsätzlich immer die Polizei als die Bösen anzuschauen, finde ich falsch.
#15
Lieber Romero,

Selbst das Werfen eines Steines auf einen Polizeibeamten rechtfertigt nicht ein Kleinkind mit Reizgas zu besprühen! Soll'n se doch den Steinewerfer besprühen....


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