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Atheisten wissen mehr über Religion als Gläubige
#31
(17-10-2010, 23:46)humanist schrieb: Der Unvollständigkeitssatz hat eher eine theoretische Dimension.
Der Wissenschaft stand bisher noch kein ernsthaftes Paradoxon im Weg; und wird es auch nicht zwangsweise in der Zukunft.
Das ist die Frage. Richtig ist: Das Unvollständigkeitstheorem hat zuerst mit der Weltbeschreibung etwas zu tun, also mit der Funktion des menschlichen Geistes. Aber es gibt durchaus unverstandene Phänomene z. B. den Beginn der Welt und den des Lebens.

(17-10-2010, 23:46)humanist schrieb: Nämlich allein die Option für Unerklärliches, eine Lücke, in der Gott Platz hat, ist einer wissenschaftlichen Arbeitsweise unwürdig. Genau das stellt eine Annahme dar, die es nicht zu treffen gilt.
Na, das ist einfach die wissenschaftliche Methodik zur Beschaffung und Deutung von empirischen Fakten. Damit kommen wir aber auf dem Gebiet des Zusammenlebens nicht zurecht. Hierin entwindet Dawkins seinen Mitmenschen das traditionelle Werkzeug, zur Beurteilung von Verantwortlichkeiten (in der Gesellschaft). Kann man anders machen - gewiss. Man braucht dazu aber so etwas wie einen Religionsersatz.
Und ob Dawkins mit seinen Thesen und seiner Art "Recht hat", ist allein eine Frage der eigenen Ansicht, also äußerst relativ. Über Ansichten kann man trefflich und letztlich nutzlos streiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#32
Hallo Ekkard,

da gebe ich Dir in der Sache recht, ich meinte es allerdings ein wenig anders - wir haben da eine
etwas unterschiedliche Auffassung von Wesen und Funktion von Religion - ich sehe einen deutlichen
Unterschied zwischen 'Religion' einerseits und 'Religionslehren', 'Theologien' andererseits - hab' ich
wohl zu wenig klargemacht. Dazu hatten wir schon mal einen interessanten Austausch in dem Thread
'Vorschlag für eine neue Religion' von Ende Mai 2009 (in der 'Plauderecke') - auf den beiden letzten
Seiten - und auf denen davor ein schönes Beispiel für das Thema hier: Anspruch, Auftreten und
Rezeption von [manchen] Atheisten :icon_wink:
() qilin
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#33
(15-10-2010, 22:04)t.logemann schrieb: Lieber Alhazen,

die Atheisten haben nicht mehr soviele Atheisten mit denen sie sich streiten könnten

... wieso, es gibt doch immer mehr Atheisten...

(15-10-2010, 22:04)t.logemann schrieb: - und da besinnen sie sich auf die Religiösen, mit denen ja "eh noch eine Rechnung offen ist" (die Rechnung nämlich zu beweisen, dass die Religiösen doch bloss alles Deppen sind...). Und deswegen - studieren sie als erstes natürlich die Religionen... nur halt mit der vorgefassten Meinung: "Das was ich hier lese muss ich so interpretieren, dass der ganze Unsin möglichst offenkundig ist...".

Jaja, Atheisten wollen nur streiten, streiten und streiten. Ihr armen Gläubigen, ihr seid mal wieder die Opfer.

(15-10-2010, 22:04)t.logemann schrieb: Und so lesen sie die Worte, können die Bibel besser zitieren als ein Zeuge Jehova's und wissen um die Auslegung der 2. Sure des Qur'an - aber den Inhalt, was die Worte bedeuten - den kennen sie nicht....

Natürlich nicht. Die Worte bedeuten ja leider meistens genau das, was dem Gläubigen grad in den Kram passt.
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#34
Naja - und nachdem das wieder mal klargestellt ist, sind wir wieder am Anfang angelangt
und wissen ganz genau, dass eine wirkliche Diskussion mit den Dösköppen der anderen
Seite eigentlich gar nicht möglich ist... :icon_mrgreen:
() qilin
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#35
Schön, dass wir das klargestellt haben :icon_cheesygrin:
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#36
(18-10-2010, 00:19)Ekkard schrieb:
(17-10-2010, 23:46)humanist schrieb: Nämlich allein die Option für Unerklärliches, eine Lücke, in der Gott Platz hat, ist einer wissenschaftlichen Arbeitsweise unwürdig. Genau das stellt eine Annahme dar, die es nicht zu treffen gilt.
Na, das ist einfach die wissenschaftliche Methodik zur Beschaffung und Deutung von empirischen Fakten. Damit kommen wir aber auf dem Gebiet des Zusammenlebens nicht zurecht. Hierin entwindet Dawkins seinen Mitmenschen das traditionelle Werkzeug, zur Beurteilung von Verantwortlichkeiten (in der Gesellschaft). Kann man anders machen - gewiss. Man braucht dazu aber so etwas wie einen Religionsersatz.
Und ob Dawkins mit seinen Thesen und seiner Art "Recht hat", ist allein eine Frage der eigenen Ansicht, also äußerst relativ. Über Ansichten kann man trefflich und letztlich nutzlos streiten.

Du nennst es Religionsersatz, ich nenne es zeitgemäße Alternativen. Also auch abseits der Wissenschaft, wenn es um das menschliche Zusammenleben geht, handelt es sich um eine überflüssige Annahme. Wo wir wieder bei der Verteidigungsposition der Gläubigen wären.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#37
Zitat:

Genau dies stellt eine Annahme dar, die es nicht zu tfeffen gilt
Also auch abseits der Wissenschaft, wenn es um das menschliche Zusammenleben geht, handelt es sich um eine überflüssige Annahme.

Warum, Humanist?
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#38
@ Ekkard und die (anderen :icon_wink:) Atheisten.

Marx hat m. E. ganz richtig gesagt, "Religion ist Opium für das Volk"

Opium war zu der Zeit die Droge zur Schmerzbekämpfung und zur Flucht aus einer Wirklichkeit, die als dukha, also als Leid oder zumindest Unbefriedigtsein genommen wurde.

Es wäre interessant zu wissen, wie sich der Drogenkonsum - einschl. Alkohol, ausschl. Mittel zur Linderung körperlicher Schmerzen - bei Tiefgläubigen im Vergleich zu den Ungläubigen verhält. (Die Möglichkeit eines Verglaichs hätte man je, zumindest in etwa, beim Vergleich der Muslime zu dem Rest der Bevölkerung in Deutschland und in Europa)

Evtl. ist ja die Religion die Antwort auf ein tiefes inneres Bedürfnis der Menschen.
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#39
Das ist eine interessante Idee - allerdings eignen sich m.E. die Muslime ganz schlecht
für einen Vergleich, weil ihnen ja der Alkoholkonsum vom Islam verboten ist, und das
das Ergebnis verfälschen würde.
Wenn es da Unterlagen gibt, wäre eher der Alkoholkonsum in Russland zu vergleichen
vor, während und nach der kommunistischen Ära (wobei die letztere vermutlich zu
kurz ist für ein zuverlässiges Ergebnis, und erstere natürlich auch beeinflusst von der
Unterdrückung durch die 'Adelskaste')...
() qilin
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#40
Selbstverständlich ist die Religion die Antwort auf ein tiefes inneres Bedürfnis der Menschen, sonst gäbs ja nicht überall Religionen u.ä.

Zum einen kam mit dem Ausgeprägten Verstand des Menschen auch das Bedürfnis auf, möglichst alles Erklären zu können. Menschen hatten - und haben noch heute - Angst vor allem, was ihnen unbekannt / unbegreiflich ist. Religion füllt (Wissens)Lücken, ist quasi ein Platzhalter.

Zum Anderen haben die meisten Menschen ein tiefes, inneres Bedürfnis innerhalb einer Gesellschaft "dazuzugehören", sich und seine Sippe als etwas besonderes zu verstehen. Damit ist auch zu erklären, wieso Menschen mit anderem Aussehen oder anderer Kultur oft innerhalb einer Gesellschaft ausgegrenzt werden. Ich kenne italienische Dörfer, da sind selbst Italiener aus der Nachbarprovinz bereits unter Generalverdacht zu stellen, "die sind ja nicht von hier, hmmm". Religion ist ein gutes Mittel, Menschen für lange Zeit miteinander zu verbinden. Ein ewiger Gott eignet sich da über Generationen besser als Leitfigur, als ein sterblicher Mensch.

Ausserdem wurden in der Vergangenheit Religion und Gesetzgebung so gut wie nicht getrennt. Religion deckt also auch ein Bedürfnis nach einem geregelten gesellschaftlichen Umgang.


Wie humanist sagte, haben wir heute Alternativen, die den Platzhalter ersetzen, Menschen zusammenhalten und auch Regeln für den gesellschaftlichen Umgang festlegen.
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#41
...jetzt wart' ich nur noch 'drauf, dass der Platzhalter Mensch auch noch ersetzt wird....
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#42
Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei, so bin ich doch gespannt, wofür der Mensch denn deiner Meinung nach ein Platzhalter ist.
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#43
Nun, humanists Frage von #22 dürfte zumindest inzwischen hinreichend beantwortet sein... :icon_rolleyes:
() qilin
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#44
(18-10-2010, 13:59)agnostik schrieb: Es wäre interessant zu wissen, wie sich der Drogenkonsum - einschl. Alkohol, ausschl. Mittel zur Linderung körperlicher Schmerzen - bei Tiefgläubigen im Vergleich zu den Ungläubigen verhält. (Die Möglichkeit eines Verglaichs hätte man je, zumindest in etwa, beim Vergleich der Muslime zu dem Rest der Bevölkerung in Deutschland und in Europa)

Das hat kaum etwas mit physischen Unterschieden zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen zu tun. Es ist größtenteils eine Frage der Erziehung.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#45
(18-10-2010, 13:28)t.logemann schrieb: Zitat:

Genau dies stellt eine Annahme dar, die es nicht zu tfeffen gilt
Also auch abseits der Wissenschaft, wenn es um das menschliche Zusammenleben geht, handelt es sich um eine überflüssige Annahme.

Warum, Humanist?

Ekkard hatte angedeutet, es braucht Ersatzreligionen. Mit Alternativen meine ich rein weltliche Modelle wie Humanismus, Ethik, Philosophie etc. Man schaue sich die Schotten an, die kommen auch gut ohne Transzendenz aus.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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