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Praxis im Buddhismus - nur Praxis
#34
(16-10-2010, 15:29)Tao-Ho schrieb: Ah, Antaiji - mein Lieblingskloster... Icon_smile

Nun, hier vergleichst Du ein wenig Äpfel mit Birnen. Keiner ist gezwungen
in ein Kloster zu gehen oder ein Sesshin zu machen. Niemand wird
einen Zennie schief anschauen, nur weil er noch nie in einem Kloster
gewesen ist, oder kein Sesshin mitmachen will oder kann.

Wenn ich da an die Christenfundis denke... Ich mag mal die Gesichter
sehen, wenn ein Zeuge Jehovas sagt, dass er nicht zu einem
Kongress mitkommt, weil er gerade keine Lust dazu hat. :icon_lol:

Nun, 1. halte ich die Zennies generell nicht für fundis - viele sehen es offensichtlich auf verschiedene Art ganz anders (und gehören dann wohl zu den Buddhisten, von denen Fundies sich distanzieren - s. Deine Beiträge zu Theodora und mehrere Beiträge von Anna4 in verschiedenen threads)

2. Ist Dein Vergleich mit den Z. J. und ihren Kongressen wohl eher Melonen mit Birnen vergleichen. Das ist ein Wochenende und dazu eines zu dem jeder bequem hin transportiert wird Icon_lol

Aber wichtiger: es sind die Zennies (fundies?) selbst, auf deren Beiträge ich mich bezogen habe:

Z. B. von Dir:

Zen ist tödlich
Zen zerfleddert viele Anfänger
Wenn Leute merken, dass sie kein festes Ich haben, machen sie sich ins Höschen.


Dem habe ich einerseits widersprochen - dahingehend dass Zen halt nicht so sein muss und dass die intellektuelle Überzeugung, dass man kein festes Ich hat, anscheinend praktisch keinen Unterschied macht.

Daran schließe ich jetzt folgende Überlegungen an:

Tödlich ist Zen wohl erst dann geworden, wenn die endgülitge Erleuchtung realisiert wird.

Und die Frage, ob man das Zerfleddern und die Angstzustände, wegen derer Leute "sich ins Höschen machen" nicht oft zu Psychosen führen, die dann evtl. in den Praxen der Psychologen und Psychiater landen.


Ob man das in Kauf nehmen sollte für - ja wofür?

Und da genau kommt das Kloster Antaji (als Beipiel) in die Argumention.

(16-10-2010, 15:29)Tao-Ho schrieb: Die Ruhezeiten sind daher so kurz gehalten, damit die Schüler an ihre
eigenen Grenzen stossen, körperlich sowie geistig. Wenn jemand eine
Sitzrunde ausfallen lässt oder sich mittags mal ne Stunde hinlegt, weil
er nicht kann, sagt kein Mensch was.

Wobei zumindest Einige - wiederum auf Deinen oben zitierten Aussagen basierend - diese Grenzen, teilweise gravierend, überschreiten.

Beim Kamalashila Institut steht ausdrücklich, dass nur psychologisch stabile Menschen an den praktischen Veranstaltungen teilnehmen sollten - und dabei sind diese Veranstaltungen wirklich vergleichsweise sehr, sehr milde ausgelegt.

Beim Kloster Ajati steht (im Netz) nichts davon.

(16-10-2010, 15:29)Tao-Ho schrieb: Auf Antaiji gelten aber dieselben Regeln wie in den anderen Klöstern
auch, gibt ja auch Regeln in z. B. katholischen Klöstern.
Wer zum Spass dahin geht ist fehl am Platze und stört nur die Menschen,
welche dort in ihrer Praxis weiterkommen wollen. Die sollten in der Tat
besser in eine Jugendherberge gehen, wie das Meister Muho schon
treffend ausgedrückt hat.

Für die Besucher gelten meist völlig andere Regeln als für die Mönche/Nonnen - und zwischen Spass haben wie in Jugendherbergen (oder warum nicht gleich Pattaya? :icon_cheesygrin: ) und dem, was für die Besucher in Antaji gilt, liegt eine lange, lange Strecke.

(16-10-2010, 15:29)Tao-Ho schrieb: Man will ja auch nicht für drei oder mehr Monate in einem katholischen
Kloster leben ohne wirklich gläubig zu sein. Gelle?

Die "Gläubigkeit" der Zennies ist ja gerade das, was das Problem ausmacht.

Für mich wäre es - körperliche Eignung vorausgesetzt, die nun wirklich nicht besteht oder je bestanden hat :icon_wink: - überhaupt kein Problem, da 3 Monate oder länger mitzumachen.

1. "glaube" ich sowieso nur das, was ich selbst als richtig erkannt habe - und auch das nur zum Teil. Also würde mich nichts von dem, was gelehrt wird, überzeugen.

2. Aber selbst, wenn ich überzeugt wäre:
Ob das, womit ich mich beziehe, wenn ich "ich" sage nun fest ist oder nicht oder ob es lediglich ein Prozess ständig wechselnder dharmas ist, ob es das "ich" überhaupt gibt oder es stattgessen eine Illusion ist (wie es die Nur-Geist-Schule lehrt), geht mir völlig am Allerwertesten vorbei. Die Idee ist mir viel lieber als die einer Re-Inkarnation und ist im Effekt nichts Anderes als meine 90% Überzeugung, dass es beim Tod einfach weg ist. Auch Erscheinungen, von denen in den "3 Pfeilern des Zen" die Rede ist, würden mich - zumindest inzwischen - nicht weiter jucken.

Die Zennies, von denen du geschrieben hast, sind da offensichtlich ganz, ganz anders.

Und um die machen sich die Äbte der Köster wohl keine Gedanken.

Bei einem katholischen Kloster kann in etwa Äquivalentes wohl nur für die Novizen der Kontemplativen Orden gesagt werden -

Eine Klarissin hat z. B. erzählt, dass sie den ganzen Tag in der Wäscherei arbeitet, dann nachts noch oft raus muss, um in der Kapelle an der Anbetung teilzunehmen - dazu kommen dann noch andere geistige Übungen - also vergleichbar

ABER:

Bevor ein kontemplativer Orden jemand als Novizen annimmt, entscheidet der Abt erst einmal, ob der Anwärter geeignet ist. Und darin sind sie streng. Vor 50 Jahren hatte ich mal eine Arbeitskollegin, die sehr, sehr traurig war, weil sie in den Carmeliterorden eintreten wollte und mehrmals über Jahre den Antrag gestellt hat - die Äbtissin hat mit der Begründung abgelehnt, dass sie nicht zur Nonne geeignet sei.

Weiter - und wohl auch damit zusammenhängend:

Wenn eine Novizin oder Nonne trotz allem körperlich oder psychisch zusammenbricht, dann hat der Orden/die Abtissin dafür die weitere Verantwortung.

Beim Antaji Kloster wird jegliche Verantwortung des Klosters sowohl für körperliche Schäden (auch durch z. B. Arbeitsunfälle, Fremdschuld) explizit abgelehnt - psychische werden natürlich gar nicht erst erwähnt.

------------------------

Die Grundlagen für das oben Geschriebene und auch für alles, was ich bisher zum Thema geschrieben habe, sind das, was Du selbst gesagt hast und das, was auf der Seite des Klosters Anjati steht.

Ich habe keine Ahnung, inwieweit Deine Aussagen richtig sind und wie weit man das vom Koster Anjati generalisieren kann - nicht einmal ob es dort in der Praxis so gehandhabt wird wie sie es beschreiben!:icon_exclaim:
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