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finnen stimmen mit den füßen ab
#16
polski schrieb:Die Bibel hat eigentlich ein ganz klares Statement dazu. Homosexualität ist eine Sünde, die damals sogar mit dem Tode bestraft wurde. So steht es im Alten Testamnet.
Wobei verkannt wird, daß auch das AT in der Bibel lediglich eine Glaubensüberlieferung darstellt. Was die Menschen über Gott angenommen haben, wird hier dargestellt und nicht mehr. Und wenn Menschen eine Sache als Sünde angesehen haben, bleibt es insofern eine Interpretation der damaligen Zeit. Eine Annahme aus menschlicher Sicht, aber kein von Gott definitiv geschaffener Fakt.

Gruß
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#17
Spannende Sichtweise, sie relativiert alle Gebote der Bibel, AT und NT
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#18
(01-11-2010, 18:18)Romero schrieb: Spannende Sichtweise, sie relativiert alle Gebote der Bibel, AT und NT

Keineswegs. Ich wüsste nicht, dass das "Verbot" der homosexuellen Liebe eines der Zehn Gebote ist. Als ich noch römisch-katholischer Schüler war (1959-1972), sagte uns unser Religionslehrer (ein Jesuit), dass ausschliesslich die Zehn Gebote verpflichtend seien, nicht mehr, nicht weniger.

Ich denke, dass Alwin das auch so sieht.

Schönen Gruss

DE
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#19
@Romero Warum glaubst Du, ist die Thematik einer bibl. Exegese so kompliziert und umfangreich? Warum glaubst Du, sah sich eine Kirche genötigt, Dogmen aufzustellen (die ich damit keineswegs rechtfertige oder verteidige)? In der Bibel hat an keiner Stelle ein Vertreter Gottes einem Menschen etwas eingeflüstert, wie es der Islam bspw. in Anspruch nimmt. Das Christentum ist ein Überlieferungsglaube, das ist auch unter Theologen nicht bestritten. Seltsamerweise, jedesmal wenn ich auf diesen Umstand (des Überlieferungsglaubens) hingewiesen habe (auch in diesem Forum), kam keine Reaktion. Ähnlich habe ich es auch in persönlichen Gesprächen erlebt: eine plötzliche Sprachlosigkeit, weil ein ganzes aufgebautes Glaubensgebilde in Frage gestellt wurde. - Aber daran geht nichts vorbei und ist auch geschichtl. nachvollziehbar: Menschen haben erzählt, vom Glauben. Das wurde auch notiert, aber das Erzählen war vorher. Und sie haben sehr genau erzählt. Man brauche sich nur mal einer die Briefe von Paulus anzuschauen. Wäre unsere Presse heute so haarscharf, gäbe es manches nicht....Vor allem nicht gewisse Verkaufsschlager!

Gruß
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#20
Einsiedler schrieb:Keineswegs. Ich wüsste nicht, dass das "Verbot" der homosexuellen Liebe eines der Zehn Gebote ist. Als ich noch römisch-katholischer Schüler war (1959-1972), sagte uns unser Religionslehrer (ein Jesuit), dass ausschliesslich die Zehn Gebote verpflichtend seien, nicht mehr, nicht weniger.
Ja, sie waren damals die vom Menschen geglaubten von Gott übermittelten Gebote zum Gemeinschaftsleben. Alles andere ist Machwerk des Menschen, um Glaubensannahmen zu verstärken usw. Dazu hatte ich in einer ähnlichen Diskussion ein Beispiel, nämlich die Überlieferung der Eroberung von Jericho, hier kurz beschrieben. Auch hier kam übrigens, außer von theologisch bewanderten User keine weitere nennenswerte Reaktion. Die damals verstärkt auftretenden Evangelikalen, die der Bevölkerung das Märchen der wörtlichen Wort Gottes Übermittlung verkaufen wollen, schwiegen ebenfalls. Ich kann mir denken, warum. Aber, das führt jetzt zu OT, daher

Gruß
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#21
Zitat:Warum glaubst Du, ist die Thematik einer bibl. Exegese so kompliziert und umfangreich?
Hallo Alwin - ganz Deiner Meinung, aber sie wird, wie Du schreibst, häufig von Gläubigen
(ja oft auch von Seelsorgern) für 'modischen Unglauben' gehalten. Kein Wunder, wenn es
dann von Ungläubigen auch so verstanden wird... Eusa_think
() qilin
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#22
Nun, mit dem Wortungetüm "Überlieferungsglauben" wird kaum jemand etwas unmittelbar anfangen können. Ich denke nicht, dass dies in der Theologie unumstritten ist. Zumindest steckt in der Überlieferung das, was Theologen "Offenbarung" nennen.
"Überlieferungsglaube" ist zudem römisch-katholische Diktion. Dort ist mit "Glaube" dezidiert etwas von der Kirche Kommendes gemeint, nicht die innere Überzeugung. Das habe ich gerade vor einigen Monaten nochmals - ich meine von Papst Benedikt XVI - gelesen.
Ich meine aus protestantischer Sicht mit "Glaube" genau jene innere Überzeugung, die ich aus Erfahrung und Religionslehre entnommen (und verinnerlicht) habe.
Daher ist für mich "Überlieferungsglaube" das falsche Wort. Es müsste schlicht (religiöse) "Tradition" heißen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#23
(01-11-2010, 17:17)zahira schrieb:
(01-11-2010, 09:55)Der-Einsiedler schrieb:
(01-11-2010, 09:38)petronius schrieb: ich mußte mich bei meinem austritt nicht "gründlich informieren". ich stellte mir bloß die frage: glaubst du an diesen gott?

da die antwort "nein" war, beendete ich konsequenterweise meine mitgliedschaft im verein zur verehrung jenes gottes

Das ist folgerichtig, ja. Aber so war es bei mir ja nicht, damals jedenfalls nicht. Und frag mal die Kirchenaustreter, ob die alle so klare Positionen haben wie Du :icon_cheesygrin:
Schönen Gruss
DE

Für mich war es auch ein längerer Prozess, da ich ja nach wie vor an Gott/Allah/die universelle Schöpferkraft glaube. Ich hab nur irgendwann ganz klar festgestellt, dass ich hinter dem was die katholische Kirche heutzutage ist, wie das Gemeindeleben und die Geistlichen die ich kennen gelernt habe sind, wie Sie leben, und was der Pabst so von sich gibt, nicht mehr zu diesem Verein gehören wollte.

Vielleicht wussten einige Finnen vorher gar nicht wie einfach es ist aus der Kirche auszutreten? Vielleicht war es nur die spitze des Eisberges, vielleicht war es auch nur wieder die tyisch menschliche Gruppendynymik wie es in dem Buch die Welle beschrieben wird.

Darf ich fragen, wieso Dich denn der Weg weg vom Christentum zum Islam geführt hat? Eine Alternative zur katholischen Kirche hätte doch auch die Altkatholische Kirche, oder die evangelische Kirche sein können?

Für mich wäre es unvorstellbar, von Christentum zum Islam zu konvertieren. Deswegen interessiert es mich. Aber nur, wenn Du willst, würde mich freuen, darüber mehr zu erfahren.

LG Polski
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#24
qilin schrieb:aber sie wird, wie Du schreibst, häufig von Gläubigen
(ja oft auch von Seelsorgern) für 'modischen Unglauben' gehalten.
Für angehende Seelsorger ist sie innerhalb des Studiums "Knochenarbeit". Es gibt dazu keine Dogmatik, die es vereinfachen würde, sondern reine Sisyphussarbeit, die einem Kriminalisten ähnelt, wenn er auf Spurensuche gehen muß. Natürlich gibt es heute Vorgaben, aber das Erlernen der Quellenanalyse ist trocken, anstrengend und recht schnell ermüdend.
Und das soll ein Seelsorger, unabhängig davon, wie ernst er es mit dieser Ausbildungseinheit gehalten hat, "Normalo" 'rüberbringen'? Dann lieber einen Schinken für x Euro kaufen und präsentieren, es wird hoffentlich geschluckt und dankbar angenommen. - Als Maßstab: In unserem Bibelkreis (keine "erlauchten" Theologen) interessierte Menschen, bei aller Vorbereitung unserer Pfarrerin gehen da mal locker 2 -3 Std. zum Verständnis von 2 Bibelversen drauf - vorliegend in deutscher Übersetzung, allerdings mit 4 - 5 versch. Bibelausgaben. Aber ich denke, damit sollten wird den Ausblick auch beenden, mag keine Verwarnung deswegen kassieren...

Gruß
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#25
(01-11-2010, 19:05)Ekkard schrieb: Ich meine aus protestantischer Sicht mit "Glaube" genau jene innere Überzeugung, die ich aus Erfahrung und Religionslehre entnommen (und verinnerlicht) habe.

Hallo, Ekkard,

dann hat unser jesuitischer Religionslehrer uns Protestantisches gelehrt :icon_wink:

Schönen Gruss

DE
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#26
@Polski
ich schick dir eine pn ;o)
As Salamu Aleikhum
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#27
Ekkard schrieb:"Überlieferungsglaube" ist zudem römisch-katholische Diktion
Ja, hin und wieder schlagen meine "kath. Altlasten" noch durch. Vom Ablauf der Überlieferung der Inhalte trifft es meiner Ansicht nach dennoch recht gut. Aber jedem seine Ansicht!

Gruß
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#28
Zum Thema der Kirchenaustritte in Finnland: Ich habe mir einmal die überwiegend schadenfrohen und leicht dümmlichen Kommentare deutscher Diskutierer durchgelesen. Aber was will man von einem Artikel halten, der außer einer polemischen, punktuell auf Homosexualität fixierten Aussage nichts über das Leben finnischer Christen bringt und zudem noch die Kirchenaustritte dort als Folge der Homo-Debatte hinstellt. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Möchtegern-Aussteiger per Fernsehen von der Austrittsseite erfahren haben. Man lehre mich das notorisch uninformierte Volk kennen!
Wenn einer meiner Kirchenoberen so einen antiquierten Quatsch erzählen würde, wäre mein Reaktion, einen geharnischten Artikel in unseren Kirchenblättchen zu lancieren - nicht jedoch spontan die Kirche zu verlassen.
Der taz Artikel zeugt einfach von einer tendenziösen Sicht ihrer Macher. Und das dumme (deutsche) Volk applaudiert lauthals.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#29
(01-11-2010, 19:18)zahira schrieb: @Polski
ich schick dir eine pn ;o)

Schade. Das hätte mich nämlich auch interessiert und vielleicht den einen oder anderen auch. Dann vielleicht in einem separaten Thread? Ich eröffne einen zum Thema "Konversion"...

Lieben Gruss

DE
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#30
Ekkard schrieb:Ich meine aus protestantischer Sicht mit "Glaube" genau jene innere Überzeugung, die ich aus Erfahrung und Religionslehre entnommen (und verinnerlicht) habe.
Sorry, Überschneidung... Was ich aus diesen "Infos" mache - innerhalb meines Glaubens - ist ja wieder eine andere Sache. Und damit verabschiede ich mich aus diesem Gesprächsteil.

Gruß
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