Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wie Alt ist die Religion ?
#1
Seid wann geht die "Religion" im allgemeinem Sinne - in seinem sakralem Glauben und seiner profanem also irdischen Ausübung in die Menschheitgeschichte einher ? Wie hat sich das Entwickelt ? Wenn man nach der Evolutionstheorie geht, kann ein Affe ja nicht Glauben, also zumindestens kann man das nicht Beweisen (?) - wenn er dann zum Menschen "mutiert", muss eine Veränderung geben das ihn dazu bringt. Also scheint die Struktur seines Gehirns und sein freier Wille ihn erst darauf zu trimmen...

Irgendwoher nahm ich diese These, das religiöses Denken, direkt mit der Menschheitsgeschichte einhergehen soll.
Wenn da jemand eine konkrete Quelle hat, gerne her damit.

Und, Siegmund Freud (ein Atheist) als Psychoanalytiker, meinte irgendwie, der Grund soll darin liegen das es eine Art psychologischer Vaterkomplex sein soll. Das Bedürfnis immer einen "Vater" zu haben der über einem steht, wenn man Erwachsen wird. Jedoch wurde diese These im laufe der Jahre wiedersprochen und anders dargelegt. Also es soll sich nicht um ein psychologisches Vaterkomplex handeln, sondern irgendwas mit einem bestimmten Gehirnteil von vielen für unterschiedliche Aufgaben. Dieser Teil das irgendwie das Bedürfnis haben soll sich kognitiv mit dem "Übernatürlichem" zu beschäftigen. Das gibt ihm dann Quasi erst die Grundlage eine Art Religion auszuformen das sich mit sakralen Gesetzmäßigkeiten und den profanen Auslegungen hinlegt, wie z.B bei den Naturvölkern. Z.B Indianer und dieser praktizierte Schamanismus usw.

Das soll dann auch mit ein Grund dafür sein, das es genauso Alt wie die Menschheit selbst sein soll, weil dieser Part im Gehirn auch ein Bestandteil in seinem Gehirn ist wie z.b die Rechte oder Linke Hirnhälfte, der Hypothalamus, das Sprachzentrum usw. Genauso ein Teil sein soll, wie Arme, Beine etc. Und bei jedem sind diese Teile unterschiedlich schwach und stark ausgebildet und man hat die Möglichkeit diese ganzen Teile zu tranieren.

Könnte das jetzt Ausformen und sagen:
Ok, wenn man jetzt über die Theorie und nicht das Manifest einer Evolution geht, und das stimmen sollte mit einem kognitiven Part im Gehirn, sollte beim "Affen" die Grundlage dafür zu finden sein (?). Wenn es ihn nicht gibt, könnte sich ja über eine Evolution so ein Teil ja nicht bilden (?). Aber ich lass alles unbewertet.

Im übrigen suche ich noch die konkreten Quellen dazu,
falls das jemand überhaupt kennen sollte. Ansonsten lass ich das so stehen.
Zitieren
#2
(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Seid wann geht die "Religion" im allgemeinem Sinne - in seinem sakralem Glauben und seiner profanem also irdischen Ausübung in die Menschheitsgeschichte ein (…)?
Wenn man dem Wikipedia-Artikel "Religionsgeschichte" folgt, belegen archäologische Befunde (30000 bis 6000 v.Chr.), dass sich Religionen aus einem "Animismus" heraus entwickelt haben: Eine Vielzahl von mythischen Wesen bestimmten das Leben der Menschen bzw. das Gelingen oder Misslingen von menschlichen Vorhaben. In diesen Mythen sammelte sich das Erfahrungswissen einerseits aber auch viel Rituelles, dem keinerlei Realität entsprach. Aber wie sollte man in vorwissenschaftlicher Zeit diesen Unterschied feststellen?

(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Wenn man nach der Evolutionstheorie geht, kann ein Affe ja nicht Glauben, also zumindestens kann man das nicht Beweisen (?) - wenn er dann zum Menschen "mutiert", muss eine Veränderung geben das ihn dazu bringt. Also scheint die Struktur seines Gehirns und sein freier Wille ihn erst darauf zu trimmen...
Sorry, die Affen, die wir kennen, sind Parallelentwicklungen von einem gemeinsamen Vorfahren. "Der Affe" mutiert nicht zu Menschen. Und warum soll "der Affe" nicht "glauben"? Als höheres Wirbeltier wird "er" eine Weltsicht haben. Vielleicht ist sie nicht so komplex wie beim Menschen und mehr auf das "nackte Überleben" ausgerichtet. Jedenfalls kennen Affenhorden in ihren begrenzten Revieren eine eigene Tradition. So fängt Religion an. Die Veränderungen beim Menschen (zum gemeinsamen Vorfahren) sind auf ein globales Überleben ausgerichtet – sicherlich nicht perfekt!

(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Irgendwoher nahm ich diese These, das religiöses Denken, direkt mit der Menschheitsgeschichte einhergehen soll.
Ich denke, dies ist Allgemeinwissen. Eine spezielle Quelle kenne ich nicht. Die archäologischen Befunde weisen in der Tat immer komplexere Gesellschaftsstrukturen und parallel dazu weiter entwickelte Formen religiösen Verhaltens aus.

(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Und, Siegmund Freud (ein Atheist) als Psychoanalytiker, meinte irgendwie, der Grund soll darin liegen das es eine Art psychologischer Vaterkomplex sein soll.
Das gilt bestenfalls für die jüdische, später christliche Vorstellung. Andere, insbesondere polytheistische Religionen haben dies nicht so ausgeprägt. Vor allem, wenn man die animistischen Anfänge betrachtet, kann man die Freud'sche These nicht so ohne Weiteres akzeptieren, so dass ich mich eher der Kritik anschließe, die du genannt hast. Allerdings halte ich auch die Überlegung, dass sich bestimmte Hirnareale in Richtung "Übernatürliches" entwickelt haben könnten, bestenfalls für eine Hypothese, für die es wenig bis keine Belege gibt. Eine interessante Spekulation ist sie natürlich allemal.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#3
(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Seid wann geht die "Religion" im allgemeinem Sinne - in seinem sakralem Glauben und seiner profanem also irdischen Ausübung in die Menschheitgeschichte einher?

Die einfachste Antwort auf diese Frage ist: Das weiß man nicht!

Wer den geistesgeschichtlichen Hintergrund schriftloser Kulturen erschließen will, ist auf deren materielle Hinterlassenschaften angewiesen. Dabei ist zu achten, dass bei der Beurteilung archäologisch gesicherter Spuren früher Kulturleistungen (Religion ist zweifellos eine solche) die Bewertung nicht auf Grundlage vorgefasster Meinungen vorgenommen wird.

Ein Beispiel zur Bewertung steinzeitlicher Kleinplastiken:

Frauenfiguren - insbesondere dann, wenn der Schambereich sorgfältig ausgestaltet wurde – gelten gemeinhin als Fruchtbarkeitsidole. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen eine solche Funktion von den Herstellern zugedacht war, ist groß, vor allem dann, wenn mehrere Plastiken vom gleichen Typus vorliegen.

Dass auch damals schon die eine oder andere Figur hergestellt wurde, um sich an ihr sinnlich zu erfreuen, darf auch angenommen werden. Figurinen einfacher Herstellungsart könnten beispielsweise auch Kinderspielzeug gewesen sein.

Der Meinung, dass es interessant ist, über vorgeschichtliche Religion zu spekulieren, schließe ich mich an.
MfG B.
Zitieren
#4
Würde man eine Grafik zeichnen mit allen Wissenschaften aus der Zeit der Antike: Philosophie, Naturwissen, Psychologie, Rechtswesen, Kunst und sonstige Wissenschaften ergäbe es eine EINHEIT allen Wissens.
Es war eine runde Sache ohne Behauptungen.

Erst die zur Religion erhobenen Schöpfungsmythen führten ab der Trennung der antiken Wissenschaften in Religion, Kunst, Philosophie und Rechtswesen und Naturwissenschaften ein Eigenleben in einer anderen Vorstellungswelt und der Kluft von Glauben und Vernunft. Der Grund war die anderes geartete Vorstellung, die mit der Bibelübersetzung begann. Je weniger man von der Antike her verstand, umso mehr verbreitete sich die Kluft.

Leider weiß ich nicht, wie hier eine Grafik gezeichnet werden kann.
Eine Grafik würde die aus der Einheit herausgerissene Schnittmenge aus Kunst und etwas Psychologie als neue entstandene "Welt-Religion" darstellen, die es zuvor nie gab. Ein Bruch liegt damit auch bei der Rechtswissenschaft vor, die mit der herausgerissenen Religion ein Loch hat und weil ihre Gesetze meist auch dem "Loch" stammen /sprich "Aug um Aug" in negativer Ansicht der Vergeltung entgegen und nicht mehr nach dem "in anderer Blickweise sehen" was das auch heißt. Somit ist da tatsächlich ein Loch entstanden. Das geht in allen Wissenschaften weiter....

Aus der Wissenschaft entstanden Fachbereiche, die sich wegen der fehlenden Basisgesetze nicht mehr verstehen. Der Physiker kann die Schöpfungsgeschichte nicht lesen, die ein Kunstwerk ist und Philosophie und Rechtswesen mit Qualitätsmanagement bietet. Der Künstler arbeitet nicht mehr für Aufklärung, sondern in die Gegenrichtung mit einem Bild über Adam und Eva, etc.
Zitieren
#5
(13-06-2011, 16:31)MaSofia schrieb: Würde man eine Grafik zeichnen mit allen Wissenschaften aus der Zeit der Antike: Philosophie, Naturwissen, Psychologie, Rechtswesen, Kunst und sonstige Wissenschaften ergäbe es eine EINHEIT allen Wissens.
Es war eine runde Sache ohne Behauptungen.

das wiederum ist nichts als bloße behauptung. wenig spricht für eine solche mythische all-einheit

mit welchen kunstwerken ist denn sokrates in die geschichte der antike eingegangen?

(13-06-2011, 16:31)MaSofia schrieb: Erst die zur Religion erhobenen Schöpfungsmythen führten ab der Trennung der antiken Wissenschaften in Religion, Kunst, Philosophie und Rechtswesen und Naturwissenschaften ein Eigenleben in einer anderen Vorstellungswelt und der Kluft von Glauben und Vernunft. Der Grund war die anderes geartete Vorstellung, die mit der Bibelübersetzung begann

religiöse schöpfungsmythen gab es schon lange vor jeder bibelübersetzung. auch diese deine fantasie hat keine entsprechung in der realität

(13-06-2011, 16:31)MaSofia schrieb: Aus der Wissenschaft entstanden Fachbereiche, die sich wegen der fehlenden Basisgesetze nicht mehr verstehen

was sollten das denn für "Basisgesetze" sein?

mir sind keine bekannt

(13-06-2011, 16:31)MaSofia schrieb: Der Physiker kann die Schöpfungsgeschichte nicht lesen, die ein Kunstwerk ist und Philosophie und Rechtswesen mit Qualitätsmanagement bietet

**** entfernt d.n.
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#6
Petronius, Du findest in den anderen Gesprächsthemen den Wechsel der Sichtweisen von rein religiösen Anschauungen. Hinter denen war früher Philosophie mit allen Lehrfächern. Man sieht es sobald man deren Stoff kennt.

Du solltest diesen Werdegang beobachten. Dann stellst Du die richtigen Fragen. Ich kann nicht auf Deine hingeworfenen Widersprüche eingehen. Wenn ich es tue, gäbe es nur noch Knoten und noch mehr Fragen in die verkehrte Richtung. Anaolg wäre das Aufrollen eines Knäuel Wolle von der falschen Seite her. Es geht aber total einfach von der richtigen Seite her, vorsichtig anpacken.

Dein Denkfehler ist, die Schöpfungsgeschichte sei uralt weil sie den Anfang darstelle. Die Geschichte ist jünger als andere Bibelgeschichten. Das erkennt man an ihrem Wortschatz und der Art ihrer "Reime". Die Allgemeinbildung aus der Zeit der Entstehung des Werkes im Vergleich zeigt ein hohes Wissen um Astronomie und Kunst. Da war keine "Schöpfungsgeschichte" und kein Glaube - sondern da wurden andere Werke erschaffen, die dem philosophischen Inhalt von Genesis entsprachen.
Zitieren
#7
Entscheidest du jetzt, welche Fragen richtig und welche falsch sind??? ich meine, willst du diskutieren oder nur deine "Ideen" von dir geben,....
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
#8
(18-06-2011, 21:52)d.n. schrieb: Entscheidest du jetzt, welche Fragen richtig und welche falsch sind??? ich meine, willst du diskutieren oder nur deine "Ideen" von dir geben,....

Es liegt in der Natur des Diskutierens, bei verschiedenen Meinungen einen Standpunkt einzunehmen. Normalerweise geht man den Behauptungen der jeweiligen Partei nach. Hat sie ein ungewöhnliches Argument, wird häufig mockiert und das Geplärr hört so lange nicht auf wie der Wasserkessel pfeifft. Das siehst Du an den ewigen Debatten zwischen Kreationisten, Darwinisten, etc.

Hast Du eigentlich eine "richtige" Lösung?
Oder gar etwas gegen sie?
Zitieren
#9
Ich halte nur fest, das es keine Richtigen und Falschen 'Fragen gibt!! Jede Frage hat ihre Berechtigung, und es ist meines Erachtens etwas, sagen wir mal "überheblich", wenn du anderen vorschreibst, welche Fragen sie stellen dürfen und welche nicht, und aufgeworfene Widersprüche abtust, als wären sie unter deinem Niveau,..
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
#10
Das wäre gemein, wenn ich das täte .... und Fragen vorgäbe.

Meine Bitte nach anderen Fragen hatte jedoch einen anderen Grund.
Es sollte nicht immer über das Gleiche diskutiert und mit dem Kopf gegen die Wand gerannt werden, wenn ein Meter daneben die Tür offen ist.

Weil die "Fragen" dazu nicht ausgelegt waren, versuchte ich es auf die Weise nach dan anderen Fragen zu fragen. Heiß oder kalt wäre zu primitiv gewesen.
Zitieren
#11
Danke für die Antworten, hat mir was gebracht.

(13-06-2011, 12:00)Ekkard schrieb: Wenn man dem Wikipedia-Artikel "Religionsgeschichte" folgt, belegen archäologische Befunde (30000 bis 6000 v.Chr.), dass sich Religionen aus einem "Animismus" heraus entwickelt haben: Eine Vielzahl von mythischen Wesen bestimmten das Leben der Menschen bzw. das Gelingen oder Misslingen von menschlichen Vorhaben. In diesen Mythen sammelte sich das Erfahrungswissen einerseits aber auch viel Rituelles, dem keinerlei Realität entsprach. Aber wie sollte man in vorwissenschaftlicher Zeit diesen Unterschied feststellen?

Erklärung zu Ritualen gabs auch durch die Befunde vom Gökbeli Tepe (12000 Jahre Alt) vom Deutschen Archiologieinstitut, geleitet von Prof. Dr. Klaus Schmidt.

Ein Interview dazu:
h**p://www.nationalgeographic.de/ng-magazin/intern/der-mensch-war-von-beginn-an-religioes

ansonsten findet man eig sehr viel zu dem Thema, eine Ausstellung in Karlsruhe gabs auch schon dazu, wo die durch ein Lasersystem die Tempelanlage nachgebaut haben.

Eine Aussage dazu war auch das vor der Zivilisation und der Errichtung von Städten nach der Eiszeit, vorher Tempel errichtet worden sind und dazu wurden Kulte - z.B Todeskulte ausgetragen. Dieses verständnis deren Glaubens dort bezieht sich wohl auf "auf einem Erfahrungsschatz ­eurasischer Jägerkulturen von 30.000 Jahren" basieren.

Also geh ich davon aus das es ein langfristiges sakrales Verständnis gab um dann profane "Rituale" dazu auszüben und letzendes einen Ort dafür auszuwählen oder sogar zu errichen, wie z.B ein Tempel. Dort wo sich diese Gesellschaft trifft.

Als Beispiel kann man vielleicht das nennen, wie Frauen die Schwanger werden wollten an ein bestimmten dazu auserwählen Baum in der Region Gökbeli Tepe so eine Art Schleife daran befestigt haben und dem Himmel damit gehuldigt haben, damit deren Wunsch wahr wird.

Interessant find ich dabei den Aspekt der Räumlichkeit, man sucht sich gesellschaftlich eine Region, ein Ort und ein Objekt bzw. man erstellt ein Objekt wie z.B ein Tempel und huldigt dort seinen Glauben oder den Göttern.
Dieser Glaube wird von älteren Kulturen mit übertragen und wird immer neu definiert bzw. "weiterentwickelt". Beispiel für die Verkettung über die Jahrhunderte wären die monotheistischen Religionen, die sich dann von der Ausübung dieser alten Formen distanzieren.

(13-06-2011, 12:00)Ekkard schrieb: Sorry, die Affen, die wir kennen, sind Parallelentwicklungen von einem gemeinsamen Vorfahren. "Der Affe" mutiert nicht zu Menschen. Und warum soll "der Affe" nicht "glauben"? Als höheres Wirbeltier wird "er" eine Weltsicht haben. Vielleicht ist sie nicht so komplex wie beim Menschen und mehr auf das "nackte Überleben" ausgerichtet. Jedenfalls kennen Affenhorden in ihren begrenzten Revieren eine eigene Tradition. So fängt Religion an. Die Veränderungen beim Menschen (zum gemeinsamen Vorfahren) sind auf ein globales Überleben ausgerichtet – sicherlich nicht perfekt!

Ja an dem Gedanken könnte durchaus was dran sein. Auch eine Aussage die in die aber in einer andere Richtung geht, also von dem Herrn Schmidts ist das er den Glauben beim Tier nicht vorsieht oder so ähnlich - und setzt darauf einen Kontex auf die spätere religiöse Entwicklung zu. Aber wie soll man bei so einer Geschichte, glaube beim Tier wirklich auf die Schliche kommen?

(13-06-2011, 12:00)Ekkard schrieb: Ich denke, dies ist Allgemeinwissen. Eine spezielle Quelle kenne ich nicht. Die archäologischen Befunde weisen in der Tat immer komplexere Gesellschaftsstrukturen und parallel dazu weiter entwickelte Formen religiösen Verhaltens aus.

Genau, interessant wäre dabei vielleicht die Aussage, der Tempel kam vor der Zivilisation wie bei dem Beispiel oben. Und die Errichtung einer Stadt kann erst mit der Zivilisation einhergehen. Und in nahezu jeder Stadt gibt es eine Art Tempel oder anders ausgedrückt, nicht das eine Stadt oder ein Ort der Zivilisation erst durch ein Tempel gebildet werden konnte damit man besser Zugang zu diesen definieren Räumlichkeiten haben konnte. Durch der man letzendes seinen Glauben und die Kulte dazu, mit "seiner" Gesellschaft austragen konnte. Wäre eine gewagte These, aber das viel mir grad mal ein.

(13-06-2011, 12:00)Ekkard schrieb: Andere, insbesondere polytheistische Religionen haben dies nicht so ausgeprägt. Vor allem, wenn man die animistischen Anfänge betrachtet, kann man die Freud'sche These nicht so ohne Weiteres akzeptieren, so dass ich mich eher der Kritik anschließe, die du genannt hast. Allerdings halte ich auch die Überlegung, dass sich bestimmte Hirnareale in Richtung "Übernatürliches" entwickelt haben könnten, bestenfalls für eine Hypothese, für die es wenig bis keine Belege gibt. Eine interessante Spekulation ist sie natürlich allemal.
[Quoting-Tag repariert./Ekkard]

Seh ich auch so. Ne Hypothese ist sie allemal, jedoch das Gehirn in seiner Forschung auch nicht so weit das man alles erklären kann was da wo passiert, also einen Status der universellen Erklärung des Gehirns gibt es noch nicht.
Zitieren
#12
(13-06-2011, 15:21)Bion schrieb: Ein Beispiel zur Bewertung steinzeitlicher Kleinplastiken:

Frauenfiguren - insbesondere dann, wenn der Schambereich sorgfältig ausgestaltet wurde – gelten gemeinhin als Fruchtbarkeitsidole. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen eine solche Funktion von den Herstellern zugedacht war, ist groß, vor allem dann, wenn mehrere Plastiken vom gleichen Typus vorliegen.

Danke für die Infos.
Interessant ist find ich dabei der Aspekt der symbolischen Bedeutung solcher Figuren oder Objekte und dem Verständnis daraus, die sich dann daraus entwickelt haben. Die Deutung der Symbolik hat später in der abendländischen Kunst, also man sagt ja auch die sakrale Kunst eine essenzielle Rolle eingenommen, welches dann eine große Bindung zum christlichem Glauben besaß. Symbolik und sakrales Verständnis und der einhergehenden "Religion" ist ja kein unbekanntes Thema. Das es schon sowas vorher gab in diesen "unbekannten" Kulten ist durchaus interessant - auch das damit auch eine gewisse Art von "Message" übertragen wurde, bis in unsere heutige Zeit gedeutet werden und nachvollzogen werden kann - ohne dabei die Schrift zu gebrauchen weil die ja noch garnicht da war - ist sehr spannend.

Zitieren
#13
Neueste Überlegungen zeigen, dass gewisse Zeichen in den Höhlenmalereien (Lascaux, Alta mira) auf religiöses Tun hinweisen könnten.
Zitieren
#14
(11-09-2011, 08:50)Dhoruba schrieb: Neueste Überlegungen zeigen, dass gewisse Zeichen in den Höhlenmalereien (Lascaux, Alta mira) auf religiöses Tun hinweisen könnten.

kannst du das näher ausführen?

die vermutung, es habe sich bei den tiermalereien um eine art "jagdzauber" gehandelt (und damit um eine art "religiöses Tun"), ist afaik keineswegs neu
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#15
Meine persönliche Überzeugung ist, dass die Suche nach Antworten den denkenden und mit anderen kommunizierenden Menschen zum Glauben an übernatürliche Wesen aller Schattierung gebracht hat und noch bringt. Von daher sind die Menschen religiös, sobald sie anfingen, über ihre eigene Existenz nachzudenken.

Ein Tier kann man z.B. auch austricksen, d.h. es glaubt eine Weile das, was man ihm vortäuscht. Das ist aber noch kein religiöser Glaube. Man hat bisher noch kein einziges Tier beim Beten erwischt und es ist auch nicht sehr wahrscheinlich, dass dies je geschehn wird.

Religiöse Riten sind die Folge des religiösen Glaubens.

Weshalb heute noch so viele Menschen an einen Gott glauben, hat verschiedene Ursachen:

Es ist vor allem die Tradition,
d.h., dass Eltern, Pfarrer und Religionslehrer den ziemlich unwissenden und daher unmündigen Kindern solche Sachen immer wieder von neuem erzählen, und zwar so, dass den Kindern oft gar nichts anderes übrig bleibt als auch an sowas zu glauben.

Die Gemeinschaft der Menschen ist eine wichtige Sache, und die bekommt er derzeit immer noch am besten in Glaubensgemeinschaften geboten. Die Pfarrer spielen dabei sehr oft keine bedeutsame Rolle, es sind meist die Frauen, die die Gemeinschaft, vor allem auch mit Kindern pflegen, die Zeit sinnvoll verbringen und die Verbindung mit religiösem Glauben immer wieder neu herstellen.

Durch jahrelange Fehlinformation verfestigt sich ein solcher Glaube an eine unsichtbare, helfende Macht derart in den Hirnen der religiösen Menschen, dass sie später nicht mehr davon lassen können, ja gar nicht wollen.

Leider treibt es eine gewissen Prozentsatz der Gläubigen immer wieder zum religiösen Fanatismus. Fundamentalistisch sind sie ja nahezu alle, denn sie wollen oder können nicht mehr einsehn, dass sie sich auch irren könnten, d.h. sie gehen von einer fundamentalistischen "Wahrheit" ihrer eigenen Religion aus. Ungläubige oder Andersreligiöse sind dann natürlich von vornherein im Unrecht. Dieser negative Aspekt ist es vor allem, der uns vor einer erneuten Machtergreifung religiöser Gruppierungen hüten sollte.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Religion und Nationalsozialismus Sinai 51 33023 22-03-2024, 18:33
Letzter Beitrag: Geobacter
  Gott und Religion im Nationalsozialismus Geobacter 34 36302 02-01-2015, 21:16
Letzter Beitrag: Harpya
  Ist man dumm, wenn man Religion nur fühlt? OrientalGirl 135 168039 14-01-2014, 21:07
Letzter Beitrag: Harpya

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste