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Schneller als das Licht?
#1
science.orf.at schrieb:Scheinbar überlichtschnelle Teilchen verblüffen derzeit die Physiker am europäischen Teilchenforschungszentrum CERN bei Genf. Sogenannte Neutrinos, ultraleichte Elementarteilchen, scheinen in einem Experiment rund 0,02 Promille schneller zu fliegen als das Licht.
[…]
Sollten sich die Ergebnisse bewahrheiten, dann würde dies gravierende Folgen für das physikalische Weltbild haben. Die Lichtgeschwindigkeit gilt nach Albert Einstein als die oberste Geschwindigkeitsgrenze im Universum und ist bisher in keinem Experiment durchbrochen worden.
[…]
"Dieses Ergebnis kommt völlig überraschend", sagt der Sprecher des Opera-Experiments, Antonio Ereditato von der Universität Bern. Allerdings sind die Forscher noch weit davon entfernt, in den Beobachtungen eine Verletzung von Einsteins Relativitätstheorie zu sehen. "Die potenziellen Auswirkungen auf die Wissenschaft sind zu groß, um jetzt bereits Schlüsse zu ziehen oder eine physikalische Interpretation zu versuchen", betonte Ereditato.

Quelle: *http://science.orf.at/stories/1688268/, Zugriff v. 24.9.2001,20:10 Uhr

"Scheinbar überlichtschnelle Teilchen verblüffen derzeit die Physiker…"

Wenn es nur scheinbar so ist, müssten Physiker ja nicht verblüfft sein!?

Der Verfasser des Artikels hat wohl scheinbar geschrieben und offenbar gemeint. Wenn es denn so sein sollte, dass sich diese Teilchen schneller als das Licht bewegen, was könnte das wissenschaftstheoretisch bedeuten?
MfG B.
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#2
Rein wissenschaftsmathematisch würden viele Formeln, die c als Konstante, bzw Höchstwert beinhalten, neu zu überdenken sein,.. auch das Postulat eines absoluten Geschwindigkeitsmaximums c ist damit hinfällig,..das eröffnet wiederum Raum für neue Denkanstöße und Theorien,....
Aut viam inveniam aut faciam
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#3
Eine Abweichung von 0,02 Promille, = 1/50000, dürfte ein Messfehler oder ein unbekannter Effekt sein und keiner Aufregung wert. Von Überlichtgeschwindigkeiten (meist geringfügig über c) war schon häufiger die Rede! Bisher war es immer so, dass systematische Fehler dahinter steckten. Die einzig bekannte "Überlichtgeschwindigkeit" ist die Reaktion verschränkter Teilchen der Quantenphysik. Diese verstößt allerdings nicht gegen Einsteins Theorie, weil sie keine (neue) Information überträgt.

"Scheinbar" dürfte der Dummerhaftigkeit des Übersetzers entsprechen, gemeint ist "anscheinend". "Offenbar" ist bei der Mitteilung gar nichts.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Ich dachte auch an einen Messfehler.

Allerdings war ich verwundert, dass dieses Messergebnis von der ORF-Redaktion so ohne weiteres Hinterfragen hingenommen wurde.
MfG B.
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#5
(29-09-2011, 20:09)Ekkard schrieb: Die einzig bekannte "Überlichtgeschwindigkeit" ist die Reaktion verschränkter Teilchen der Quantenphysik.

Kennst du dich damit aus ?

Ich lese gerade ein Buch von Zeilinger und da geht es eben darum.

Meinst du, dass z.B. der Quantencomputer realisierbar wäre ?

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#6
Verschränkte Teilchen:
(29-09-2011, 23:24)Mustafa schrieb: Kennst du dich damit aus?
Ja ein Bisschen, bin aber kein Teilchenphysiker.

(29-09-2011, 23:24)Mustafa schrieb: Meinst du, dass z.B. der Quantencomputer realisierbar wäre?
Die Fortschritte dorthin sind unübersehbar, zumal neuere Verfahren die Dekohärenz (die zerstörende Kopplung an die Umgebung) verzögern. Ich verfolge in dem Zusammenhang die Diskussionen in SPEKTRUM. Vermutlich wird man sich von der strengen Abbildung der Daten auf ein Quantensystem zugunsten einer mehr stochastischen Speicherung (dafür aber in sehr vielen Systemen gleichzeitig) verabschieden müssen. Unser technisches Knowhow zu komplexen Quantensystemen ist derzeit noch nicht ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
(29-09-2011, 20:49)Bion schrieb: Ich dachte auch an einen Messfehler.

Allerdings war ich verwundert, dass dieses Messergebnis von der ORF-Redaktion so ohne weiteres Hinterfragen hingenommen wurde.
Ich habe kürzlich ein Review gelesen, in dem die Autoren in indirekter Rede zu Wort kommen. Danach zweifeln die selbst an der Interpretation der (statistischen!) Daten bzw. an der Messmethode. Dort klingt alles wesentlich weniger sensationell zumal sich das Experiment im Moment nicht wiederholen lässt. Neutrino-Experimente sind ein schwieriges Geschäft!

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
Die Laufzeit durch ein Glasfaserkabel war just jene 60ns schneller als angenommen. Weitere Fehlerquellen werden gerade untersucht. Kein Wunder also!
Mehr: *http://www.spektrum.de/alias/teilchenphysik/Ueberlichtschnelle-neutrinos-wegen-fehlerhafter-kabelverbindung/1142958
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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