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greift Gott aktiv ein?
#91
(01-07-2017, 08:59)scilla schrieb:
(29-06-2017, 18:18)Sinai schrieb: Was gehen mich die Sintflut-Geschichten der abrahamitischen Zaubererreligionen an ??
Was die Anstiftung zum Ritualmord des Abraham ?
Was geht mich die brutale Brandstiftung durch Jahwe an Sodom und Gomorrah an, wo hunderte Kinder verbrannten ?
Was geht mich der Genozid an den Kanaanitern im Namen des Jahwe an ?
Was geht mich der Genozid an Jericho im Namen des Jahwe an ?

geographisch und philosophisch sind das spannende Themen!

es geht um den Themenbereich 'System':

( . . . )

die einen finden Platon und den Männerbund gut,
die anderen Parmenides und den Urmonotheismus


Interessante Trennung.
Du stellst Platon und Parmenides gegenüber

Kannst Deine interessanten Gedanken näher ausführen ?
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#92
(01-07-2017, 09:37)Sinai schrieb: Du stellst Platon und Parmenides gegenüber

1)  Parmenides war ein Arzt,
dessen Kind gestorben war
und der sein Kind nochmal sehen wollte

er hat sich deshalb (wie die Schamanen in matriarchaler Zeit) auf die Reise gemacht,

hin zur Himmelsgöttin Pleione

Pleione erklärt ihm das SEIN,
und wie es erforscht werden kann

Pleione warnt ihn vor der Nichts-Philosophie
und ihrem Götzen Eros

2) die platonischen Dialoge sind Scheindialoge,
deren Absicht einzig darin besteht,
nachzuweisen,
daß es NICHTS (außer einem Dilemma) gibt

3) die parmenidische Geschichte ist tragisch
die platonischen Dialoge sind ästhetisch
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#93
Wie soll denn ein Gott eingreifen können, wenn er doch nur ein Konstrukt religiöser Autorität ist, entstanden aus der Unwissenheit der Menschen und der Angst vor dem Tod. Und natürlich der Geschäftstüchtigkeit religiöser Gruppierungen, insbesondere der katholischen Kirche. Aber trotzdem ist dieser Gott allgegenwärtig, nur ist es nicht die von den Menschen erdachte und erhoffte Kunstfigur, es ist ganz einfach nur die Natur. Natura Naturans, die selbst schaffende Natur, eigentlich richtig ausgedrückt, die Evolution. Alles andere gehört in das Reich der Fabeln und der Phantasie.
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#94
(08-07-2017, 22:54)Nudeleintopf schrieb: trotzdem ist dieser Gott allgegenwärtig, nur ist es nicht die von den Menschen erdachte und erhoffte Kunstfigur, es ist ganz einfach nur die Natur.

Zweifellos existiert die Natur. Aber sag nicht Gott zu ihr
Wie scheußlich und dreckig sie ist, erkennt man wenn eine Wildkatze eine Hasenmutter frißt und die Jungen dann verhungern müssen

Sag lieber Teufel zur Natur !
Darum gehört sie vom Menschen gezähmt.
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#95
(09-07-2017, 00:58)Sinai schrieb:
(08-07-2017, 22:54)Nudeleintopf schrieb: trotzdem ist dieser Gott allgegenwärtig, nur ist es nicht die von den Menschen erdachte und erhoffte Kunstfigur, es ist ganz einfach nur die Natur.

Zweifellos existiert die Natur. Aber sag nicht Gott zu ihr
Wie scheußlich und dreckig sie ist, erkennt man wenn eine Wildkatze eine Hasenmutter frißt und die Jungen dann verhungern müssen

Sag lieber Teufel zur Natur !
Darum gehört sie vom Menschen gezähmt.

Das ist Deine Wertung, weil Du Hasen süß findest. Ginge es darum, daß ein Virus eine Bakterienkolonie auslöscht, wäre es Dir reichlich egal.
Nur überträgst Du Deine Verlustängste und Deine Empathie auf die Natur.

Die Natur ist aber wertungsfrei. Sie funktioniert so, wie sie  ist. Die Wildkatze hat auch Kinder, die sie ernähren will. Wenn sie die Hasenmutter aus Mitleid verschont, sterben die Kinder der Wildkatze. Alles reine Wertung, wen man süßer findet, die Katzenkinder oder die Hasenkinder. 

Das ist eben Evolution. Über 99 % aller Arten sind ausgestorben. Wir gehören zu den augenblicklich noch lebenden Arten. Wie lange noch? Keine Ahnung. Aber das alles hat mit einem Gott nichts zu tun. Unsere Empathie ist auch Teil der Evolution und hat uns sicher als Gruppe überlebensfähiger gemacht.

Was Dir gefällt, schreibst Du Gott zu, was Dir nicht gefällt dem Teufel? Aber hat Gott nicht den Teufel gemacht, jedenfalls nach Meinung der meisten Gläubigen?

Genau das ist ja der Grund, warum die Gottesthese so wenig nachvollziehbar ist. Die Natur kennt kein Gut und Böse. Dies sind Kategorien, die wir für unser gesellschaftliches Zusammenleben entwickelt haben. Was für uns gut ist, kann aber für andere Lebewesen schlecht sein. Weil also die Welt nicht so ist, wie wir sie erwarten, erfinden wir Geister, Dämonen, Götter und Teufel.
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#96
(08-07-2017, 22:54)Nudeleintopf schrieb: Wie soll denn ein Gott eingreifen können, wenn er doch nur ein Konstrukt religiöser Autorität ist, entstanden aus der Unwissenheit der Menschen und der Angst vor dem Tod.
Wenn das Eingreifen eines Gottes eine Zeit beansprucht WEIL der Mensch unwissend ist, können wärend dieser Zeit Konstrukte entstehen. Die Angst vor dem Tod entsteht aus der Sehnsucht dass das Leben mehr Bedeutung hat als der Mensch wissen kann. Diese Unwissenheit verursacht die Angst vor einem endgültigem Ende.
Die Kirchen verwenden diese Angst und haben ihre Denkweise über ein mögliches Weiterleben konstruiert.
Diese Religionskonstrukte sind nicht alle gut und richtig.
Ein Eingreifen Gottes kann nur durch das Denken (Geist) kommen, und daher auch aus des (miterschaffenen) menschen Willen. Wenn der Mensch nicht UMdenken will, hat es ein Gott logisch sehr schwer in seinem Eingreifprozess. Dies kann sich also eine lange Zeit noch so hinziehen. Die Ewigkeit steht zur Verfügung.
Gott ist reiner, purer Geist. Also ist Geist auch die Kraft die Erschafft. Wenn ein Eingreifen Gottes geünscht wird, so muß der Mensch Vernunft entwickeln damit er überhaupt ein Eingeifen Gottes aktiviert, annehmen kann, also in der Welt zum ausdruck bringen kann.
Es ist allgeimein bekannt, dass so manche Eingriffe vergebens sind. Dies zählt auch für jedes Eingreifen Gottes.
Jedes Eingreifen muß angenommen werden damit es wirkt.
Aktion und eine darauf hin 0-Reaktion = keine Wirkung des Eingriffes. Das ist eine Nullmummeraktion, eine vergebliche Liebesmühe.
Die vergebliche Liebesmühe Gottes, kann von jedem Menschen verstanden werden der es einmal versucht hat, etwas Gutes zu bewirken!!!
Wie bei Gott so auch unter den Menschen, ist dieses Prinzip gültig.
Jedes lieb und gut gemeinte Eingreifen muß zuerst erkannt und anerkannt werden, damit dieses Eingreifen REALITÄTSGESTALTEND wirkt.
Aktion (Eingriff) und Reaktion oder Ignoration, je nach Wille und Vernunft.

Gott ist sozusagen machtlos dem menschlichen Willen gegenüber. Seine Allmacht liegt nur in der Macht als Erschuffungspotenzial. Eine Art "Geschenk" das man auspackt oder achtlos liegen läßt.
WAS und WIE das Erschaffene, also der beschenkte Mensch (Geschenk des Lebens) sich selbst weiterentwickelt liegt nicht nur in Gottes Hand sonderen auch in unserer eigenen Hand!
(08-07-2017, 22:54)Nudeleintopf schrieb: Aber trotzdem ist dieser Gott allgegenwärtig, nur ist es nicht die von den Menschen erdachte und erhoffte Kunstfigur, es ist ganz einfach nur die Natur. Natura Naturans, die selbst schaffende Natur, eigentlich richtig ausgedrückt, die Evolution. Alles andere gehört in das Reich der Fabeln und der Phantasie.

Diese Natur hat denkende Menschen hervorgebracht. Denken ist eine geistige Fähigkeit und bewegt sich mit dem Willen.
Wenn Gott die Natur ist, dann ist er auch das Denken, also Geist.
Die Evolution folgt einem geistigem Prinzip.
Das Reicht der Fabeln ermöglicht eine phantastische Methode zur Erklärung, sie sind ein Versuch durch Gleichnisse das Leben zu ordnen und zu erklären. Sie bedienen sich einer Figur Namens  Gott. Gott steht für diesen Geist der in der Natur wirkt.
Nicht alles wird gut erzählt, so ist es auch mit den Kinofilmen, es gibt gute und schlechte Filme. Die Tragweite der Bibel ist nur Eingreifender in die gesammte Geschichte der Welt und deren Verlauf. Der Verlauf von Erzähleingriffen geht durch viele Ohren, also Gehirnen. Der Verlauf des Eingriffes Gottes nimmt viele Formen an.
Der Evolution ist ein kreativer Geist innewohnend.
Die Kreativität ist Gott.
Wenn du Gott in der Natur sehen kannst und als Natur bezeichnest, dann mußt du Gott eine Kreativität zusprechen und damit wiederum Phantasie.
Die Bibelschreiber verwendeten Fantasie. Die gleiche Fähigkeit Gottes.
Die Hand Gottes ist die Evolution.
Die Fähigkeit Gottes ist die innewohnende Kreativität der Evolution.
Der Wille Gottes ist der pure Wille zum Erschaffen, also das ständige Streben der Evolution nach Erschaffung von Kreaturen, Lebendigem.
Der Wille Gottes
Die ERHALTUNG des großen Lebendigem durch ständige Evo-Erschaffung liegt in Gottes Hand.
Die ERHALTUNG des kleinen Lebens auf Erden, liegt in der Hand des Menschen selbst!!!
Der Mensch geht Hand in Hand mit Gott, wenn er sein Leben nach dem Lebenerhalt FÜR ALLE Menschen ausrichtet.
Der Mensch geht NICHT Hand in Hand mit Gott, wenn er das Erdenleben nicht in einer allgemeinen Sicherheit des Lebens für alle Menschen anstrebt.
Der Lebenserhalt ist der Wunsch Gottes im Großen, so wie der Wunsch des einzelnen Menschen im Kleinen derselbe Wunsch ist!! Sein Wille ist unsere Wille. Der Wille sein Leben zu erhalten im sinne des täglichen Broterhalte und Schutz. Dieser UR-Wunsch-GRUND ist uns allen eingeprägt.
Die Würde des Menschen ist unantasbar.
Dies wird leider durch viele Menschen ständig mißachtet. Das ist nur ein schönes Gesetz, die Realität sieht oft anderes aus.
Die Realität. Die Erschaffung der irdischen Realität, dem was von allen Menschen wahrgenommen werden kann, liegt in der Hand der Politik und der Religionen. Ggf auch Organisationen im Hindergrung wirkend, EIN-wirkend in das Geschehen durch ihren höheren MeinungsWERT den diese Leute genießen.
Die Hand, also der EinGRIFF Gottes, kann nicht seine Wirkung zeigen wenn die Erschaffungen "Mensch" sich dem göttlichen Eingriff (gute Ideen im Menschen) verwehren und sie so die Welt dem Untergang zusteuern lassen durch beibehaltenem UN-Wissen.
DIE Unwissenheit ist entweder ein Leeres, ein NichtWissen ODER ein Wissen das unrechtens, also falsch ist.
Ich sehe dass die Unwissenheit UND die Unwissen-heiten, beide nichts Gutes verheißen...bringen.
Der Unwissende also der Nichtwissende ist unschuldig, er ist nackt, unbefleckt.
Der Mensch der an seinem UNwissen festhält und es in die AllgemenHEIT bringt wo es Gültigkeit erlangt, ist schuldg. Er VER-Ursacht Schaden mit und durch falschem Wissen.
Schaden aus Unwissenheit, weil nun mal nix gewusst wird, und der Mensch nackt ist, keine Ahnung haben kann, dieser Schaden ist allen Aufklären, und Lehrern zuszusprechen, denn sie tragen ihr Amt nicht würdig aus.
Menschen absichtlich oder aus negativer Intelligenz in einem Nichtwissen zu HALTEN ist verwerflich. Sie SIND OPFER von Interlektuellen.
Religionskriege haben ihre Opfer UND die Entscheidungen von Interlektuellen haben ihre Opfer.
Aus Bösem Tun kann Gutes werden. KANN. Das ist eine Frage der wahren Intelligenz, der Kreativität und dem Willen.
Es kann jedes Auf-Opfer aber auch vergeblich sein.

Gott ist eine Intelligenz mit Kreativität und dem Willen zur Erschaffung. Auffindbar in der Natur, der Evolution und ihrer "Gesetz/Regel/FormEL-FunktionenEN".
Der Mensch ist Gottgleich!

Die letzte Hoffung der Menschen ist der Glaube an Gott, wenn der Staat sie verlassen hat.
Was die Lenker der Welt nicht schaffen, wird in die Hand Gottes gelegt.

Glaube IST ein sehr wichtiger "Faktor" im Leben vieler Menschen!!! Auch für alle "Sünden" also Staatsvergehen.
Glaube wurde in der Menschheitsgeschichte leider unrechtmäßig verwendet!

Der Glaube selbst ist ein reines Produkt eines Wunsches aus der Liebe zur Erschaffung des Menschen.
Glaube ist eine Würdigung des Lebens, verbunden mit der Hoffung dass das Leben nach dem Leben noch eine Überraschung bietet.
Glaube ist die Würdigung der Evolution!!!
Die Evolution ist eine ständige Geschenk-Produktion Gottes, der das lebendige Geschenk des Lebens möglich machte.
Die Lebensgeschenkproduktion Gottes.

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#97
(09-07-2017, 12:00)HJS6102 schrieb: Was für uns gut ist, kann aber für andere Lebewesen schlecht sein.

Na und ?
Wenn dir die Hasenmutter egal ist, sind mir deine anderen Lebewesen auch egal
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#98
(09-07-2017, 12:18)Adamea schrieb: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Bestreitet auch keiner.  Aber leider zerstören einige Menschen selbst ihre Würde
Um diese Objekte ist dann kein Schad
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#99
(09-07-2017, 12:18)Adamea schrieb: Der Mensch ist Gottgleich!

Lustige Meldung  Icon_cheesygrin Icon_cheesygrin Icon_cheesygrin
Wenn ich am Abend durch die Stadt marschiere, habe ich bei 80 % der Leute (m, w) eher den Eindruck, der Mensch ist Teufelsgleich
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(09-07-2017, 13:26)Sinai schrieb:
(09-07-2017, 12:00)HJS6102 schrieb: Was für uns gut ist, kann aber für andere Lebewesen schlecht sein.

Na und ?
Wenn dir die Hasenmutter egal ist, sind mir deine anderen Lebewesen auch egal

Wenn Du nicht Vegetarier bist, ist das hier doch nur vorgeschobenes Gerede. Ausserdem weiss ich nicht, was das Huhn denkt, wenn Du ihre potentiellen Nachkommen zu Eierzwiefeln verarbeitest, ganz zu schweigen von den Zwiebeln, die ja auch niemand fragt.

Mir kommen Deine Lebenseinstellungen wenig durchdacht vor.
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(09-07-2017, 13:38)Ulan schrieb:
(09-07-2017, 13:26)Sinai schrieb:
(09-07-2017, 12:00)HJS6102 schrieb: Was für uns gut ist, kann aber für andere Lebewesen schlecht sein.

Na und ?
Wenn dir die Hasenmutter egal ist, sind mir deine anderen Lebewesen auch egal

weiss ich nicht, was das Huhn denkt, wenn Du ihre potentiellen Nachkommen zu Eierzwiefeln verarbeitest

Jetzt haben wir die Weggabelung erreicht.
Du hast nun meiner bescheidenen Einsicht genau zwei Optionen:
A)  Es darf überhaupt kein Lebewesen getötet werden. Weder Huhn noch Hase
B)  Keine Unterschiede machen. Alles umbringen!
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(09-07-2017, 13:44)Sinai schrieb: Jetzt haben wir die Weggabelung erreicht.
Du hast nun meiner bescheidenen Einsicht genau zwei Optionen:
A)  Es darf überhaupt kein Lebewesen getötet werden. Weder Huhn noch Hase
B)  Keine Unterschiede machen. Alles umbringen!

Auch die Zwiebel oder der Kohlkopf sind Lebewesen. Irgendetwas muessen wir halt essen, und so ist die Welt aufgebaut.

Deine Entscheidung stellt sich so also gar nicht. Du ergehst Dich in Absolutismen, die beide praktisch nicht durchfuehrbar sind. Unsere Ethik verlangt von uns, da irgendwo eine Linie zu ziehen. Der Normalfall ist halt, dass das Toeten nur im Notfall okay ist oder zwingende Beduerfnisse deckt, und wo das Toeten unvermeidbar ist, das Erzeugen von unnoetigem Leiden zu vermeiden.

Bei all dem greift Gott uebrigens ganz offensichtlich ueberhaupt nicht ein.
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(09-07-2017, 14:03)Ulan schrieb: Unsere Ethik verlangt von uns, da irgendwo eine Linie zu ziehen. Der Normalfall ist halt, dass das Toeten nur im Notfall okay ist oder zwingende Beduerfnisse deckt

Ich bin absolut Deiner Meinung
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Um nochmal auf meinen Kommentar von gestern zurück zu kommen, möchte ich es so berichtigen, dass Gott eigentlich nur ein anderer Name für die Natur ist. Den von vielen erhofften und ersehnten und zusammen gebastelten Gott, gibt es nicht. Er herrscht lediglich nur in den Gehirnen. Viele Menschen brauchen aber diesen Himmelsgeist um damit ihr Leben einfach meistern zu können. Fangen wir doch mal bei Jesus an.
Wer oder was war Jesus? Ein Mensch, der Sohn Gottes oder doch nur eine Kunstfigur. Man sagt ihm nach, dass er der Messias, welcher Wunderdinge vollbrachte, dass er von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgestiegen sei. Nun das ist für einmal aber ziemlich starker Tobak. Halten wir uns doch mal an die Tatsachen. Der Umfang der über den Menschen Jesus verfügbaren historischen Fakten ist außerordentlich dürftig! Aber warum werden ihm dann so viele  Aussagen, Wundertaten und nicht zuletzt seine Verwandlung in einen Außerirdischen zugeschrieben. Beginnend mit seiner Geburt, müssen wir feststellen, dass niemand belegen kann, an welchem Tag er das Licht der Welt erblickte.  Noch nicht einmal das Jahr. Es gibt Bibelforscher, die behaupten, dass er schon Jahre vor dem uns suggerierten Zeitpunkt auf Erden gewesen sein soll. Aber der Ehrlichkeit halber müssen wir erwähnen, dass weder diese noch die anderen es wissen. Es wird halt nur geglaubt es zu wissen.
Nun was wissen wir konkret über das tatsächliche Leben bis zu seiner Hinrichtung. Ganz wenig! Aber warum, bei so vielen ihm zugeschriebenen Worten und Wundertaten. Nun die ersten Ihm zugeschriebenen Worte fand man in den Schriften des Paulus, Verfasser der ältesten Schriften im NT (ca. 55 nach, aber das war auch nichts konkretes über sein Leben). Entweder gab es nichts darüber zu berichten oder es war nicht von Interesse. Dann war da noch der bekannte jüdische Historiker Flavius Josephus. Er lebte von ca. 38 – nach 100. In seinen Schriften gab es Textstellen in der  seine Wundertaten und seine Auferstehung bezeugt sind. Inzwischen als eine Fälschung entlarvt. Die christliche Kirche selbst betrachtet es als überarbeitete Version.
Was die Zweifel aber wohl noch mehr fördert, war die Tatsache, dass es über die NT-Schriften hinaus, keine beweiskräftigen Zeugnisse zeitgenössischer Historiker gab. Kein römischer und jetzt kommt es ganz Dicke, nicht einmal ein jüdischer Historiker fand Interesse an diesem Menschen. Und diese Historiker ob römisch oder jüdisch, waren bekannt dafür, akribisch und penible ihrer Arbeit nach zu zugehen.  Trotz dieser fehlenden zeitgenössischen Zeugnisse suggeriert das organisierte Christentum seinen Anhängern von Anfang an, dass alle Worte Jesu, authentische Aussagen sind, die von ihm selbst gesprochen wurden. Bei den ihm zugeschriebenen Wundertaten wird analog auch so verfahren. Aber niemand, auch nicht der Pastor Sonntags auf der Kanzel, wenn er von Jesus etwas zum Besten gibt, weist seine Schäfchen darauf hin, dass dem Menschen Jesus die Mehrzahl dieser Worte und Taten, erst von den spätantiken Schreibern, Abschreibern, Nacherzählern oder Dichtern der NT-Texte in den Mund gelegt bzw. zugeschrieben worden sind.
Passend auch dazu das Ergebnis umfangreicher Forschungen eines bekannten deutsch-französischen Arztes und evangelischen Theologen (Albert Schweitzer):  "Der Jesus von Nazareth, der als Messias auftrat, die Sittlichkeit des Gottesreiches verkündete, das Himmelreich auf Erden gründete und starb, um seinem Werk die Weihe zu geben, hat nie existiert. Er ist eine Gestalt, die vom Rationalismus entworfen, vom Liberalismus belebt und von der modernen Theologie in ein geschichtliches Gewand gekleidet wurde."                 
Bleiben wir bei dem Menschen Jesus, welcher vor rund 2000 Jahren in  Palästina geboren wurde und im Alter von ungefähr 30 Jahren einem politischen Mord zum Opfer fiel. Dieser wurde von den Christen der Anfänge mittels ihrer Schreiber, zur Kunstfigur Jesus Christus geformt, eine mythische Bezeichnung für einen neuen, in diesem Fall christlichen Gott, antik-hellenistischen Zuschnitts. Man kann die Schriften des NT durch wälzen, immer und immer wieder, bei keinem Verfasser wird man historisch korrekte Informationen über den  Menschen erkennen.                                                                 
Die unterschiedlichen Schreiber dieser Texte, lassen nur erkennen, dass sie sich dem Mythos vom Gottmenschen Christus verschrieben haben. Berücksichtigt man die entsprechenden gesellschaftlichen Bewegungen der damaligen Zeit, war das auf den Punkt genau das, was erwartet bzw. erhofft wurde. Diese Vergottung des Menschen Jesu, entstanden durch die Konkurrenz zwischen den verschiedenen antik-hellenistischen Religionen, besser ausgedrückt, zwischen den Mysterienkulten, war gewissermaßen das womit man das Volk beherrschen konnte. Denn es herrschte die Meinung, dass nur Götter die Menschen erlösen bzw. das Heil bringen konnten. Treffend dazu ein Zitat von Charles Baudelaire, Schriftsteller (1821-1867), „Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht“.
Diese Verwandlung vom Menschen zum Heilsbringer beginnt bei Paulus. Sie wird in den drei synoptischen Evangelien fortgesetzt und erreicht den Höhepunkt im Johannesevangelium. Darin wird Jesus gleichgesetzt mit den präexistenten Logos. Die christliche Kirche hat durch ihre Vertreter über alle Zeiten hinweg keinen Zweifel an der Geschichtlichkeit Jesu zu gelassen, der Mensch Jesus jedoch, wurde praktisch verneint. Er war einfach nicht von Interesse für die jeweils tonangebende Theologie.      Die Kunstfigur jedoch wird zum Sprachrohr der Vertreter des Christentums. Sie wurde zum willfährigen Instrument im Konkurrenzkampf mit den damals etablierten Religionen. Betrachtet man die geschichtliche Entwicklung des Christentums, von Anfang an, stellt sich die Kirche als alleinige Heilsbringerin dar. Und das suggeriert sie ihren Gläubigen in einer Selbstverabsolutierung, bis in die heutige Zeit.
In dieses Bild passt auch das Wort von Augustinus (354-430), des wohl einflussreichsten Vordenkers der alten Kirche: "Ich würde dem Evangelium nicht glauben, wenn mich nicht die Autorität der Kirche dazu bewöge."                                                                                       
Mein persönliches Fazit: Jesus war ein Mensch, der viele Jahre nach seinem Tod zur Kunstfigur Jesus Christus vergottet wurde. Diese Kunstfigur ist nichts weiter als ein Konstrukt religiöser Autorität, mit dem Sie versuchen, die Säulen auf Ihrem modrigen Fundament aufrecht zu erhalten. Was sein tatsächliches Leben betrifft, da ist er der große Unbekannte des Christentums.                                                                                    
Kann es wirklich sein, dass uns die Angst vor dem Tod zu einem solch albernen Denken veranlasst, dass solche ungereimten Fabeln nahezu bei vielen den Verstand außer Kraft setzt und nicht wenige zu Zeloten verkommen. Ich brauche keine Geschichten, welche die Naturgesetze vergewaltigen, um den Tod zu akzeptieren. Ich gehe davon aus, dass es im Tod genauso ist, wie es vor der Geburt war. Dieses bekräftigt ja noch und das unverfälscht der natürlichste aller Hinweise, der Schlaf. Ich akzeptiere das Leben mit all seinen Facetten, genauso wie den Tod, da er schließlich gleichfalls ein Teil des Lebens und zwar der abschließende ist.
Zum Schluß möchte ich noch ein Zitat von Thomas Jefferson (1743-1826, 3. Präsident der USA), aufführen: „Es wird der Tag kommen, an dem die mystische Entstehung Jesu im Leib einer Jungfrau und mit dem höchsten Wesen als Vater in die gleiche Kategorie eingeordnet wird wie die Fabel von der Geburt der Minerva aus dem Kopf Jupiters“.
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100 % Zustimmung zu Nudeleintopf, womit ich nicht das Essen meine ;)
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