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kreationistische Glaubensaussage zur Entstehung des Lebens
Im Grunde sind wir uns da einig. Ich hab' halt so meine idealistischen Vorstellungen, die von der Praxis leider und tatsächlich überholt werden. Aber was haben wir sonst? Wir können nicht in jeder Situation "das Rad neu erfinden" - in diesem Falle unsere Haltung den Mitmenschen und der Natur gegenüber.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(01-03-2012, 11:42)Ekkard schrieb: Im Grunde sind wir uns da einig. Ich hab' halt so meine idealistischen Vorstellungen, die von der Praxis leider und tatsächlich überholt werden. Aber was haben wir sonst? Wir können nicht in jeder Situation "das Rad neu erfinden" - in diesem Falle unsere Haltung den Mitmenschen und der Natur gegenüber.

diese "idealistische haltung" ist ja auch gut. nur durch derlei idealismus erhalten wir die anstöße, uns über die bloßen gegebenheiten hinaus zu erheben und gesellsachaftliche modelle zu entwickeln. mir gehts nur darum, herauszustelen, daß der antrieb im individuum und seinem verständnis der dinge liegt, und nicht zwingend in vorgegebenen sichtweisen auf die dinge
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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*seufz* Und weiter im Text... Icon_cheesygrin

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb: Zwischen Demokrits Teilchenmodell und dem Atommodell von Dalton liegen ja doch schon etwas mehr als zwei Jahrtausende
und inhaltlich große unterschiede
Das allein genügt aber nicht für die Behauptung, dass es hier keinerlei Zusammenhang gäbe. Zwischen Dalton und Bohr gibt es ebenfalls "große" inhaltliche Unterschiede. Letztlich haben aber alle Modellvorstellungen von Demokrit bis Bohr & Co. gemeinsam, dass sie sich auf die gleiche Sache beziehen - die kleinsten Einheiten der Stoffe.

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb: Analog findest du bei mir die 'intuitive Ablehnung', dass mit dem Tod meine Existenz komplett erlischt
und wieder anderen ist "intuitiv völlig klar", daß "neger" einer "minderwertigen rasse" angehören
Das ist dann deren Sache, nicht meine.

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb:
(28-02-2012, 08:40)petronius schrieb: was ist an "göttern" plausibler als an "fliegenden Engeln"?
Kommt auf die Definition an... [...]
jatzt hast du zwar wieder viel geredet aber nichts auf meine frage gesagt...
Dann bleibt es bei dem Hinweis auf die Begriffsdefinition. Mir ist jedenfalls keine vernünftige Begriffsvorstellung eines Engels geläufig. Und gäbe es nicht wenigstens den pantheistischen Gottesbegriff, müsste ich gleiches auch über Gott sagen.

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb: Ich meinte eigentlich nicht, dass "Gott" als Erklärungsmodell in der Naturwissenschaft dient. Umgekehrt erklärt die Naturwissenschaft aber zunehmend einige Arbeitsweisen "Gottes" - also wie das Universum und das Leben erschaffen wurde
die ergebnisse der naturwissenschaft einem "gott" unterschieben zu wollen ist ebenso geistreich wie sie den unsichtbaren usw. elefanten nachzusagen
Du hast es offenbar immer noch nicht begriffen... Hier wird doch lediglich ein Etikett vergeben.

Stell' dir eine Person vor die ohne Kenntnis irgendwelcher Wassertiere behauptet, es gäbe Lebewesen die angeblich unter Wasser atmen könnten, obwohl nachweislich sämtliche ihr bekannten Landtiere unter Wasser ertrinken. Sie nennt ein solches Lebewesen nun... sagen wir mal "Flummi"... und da ihr die uns bekannten Kiemen und die Funktionsweise der uns bekannten Fische gänzlich unbekannt sind, fängt sie nun wild an zu spekulieren wie der Atmungsprozess wohl ablaufen könnte, ohne das das betreffende Lebewesen ertrinkt. Ferner kennt diese Person weder Flossen oder gewisse Schwimmtechniken, whatever, so dass sie nun auch noch darüber spekuliert, wie genau das Laufen auf dem Meeresgrund möglich sein soll, ohne stets mit den Auftriebskräften des Wassers kämpfen zu müssen.

Eines Tages kommt ein Meeresbiologe vorbei und die beiden unterhalten sich über "Fische" und "Flummis". Die obige Person erfährt auch viel über "Krebse", einige andere Wassertiere und auch über einige Vorstellungen die ihren eigenen Ideen durchaus nahe kommen. Sie würde nun zu der Schlussfolgerung kommen, dass "Flummis" also tatsächlich existieren, wenn auch in gänzlich anderer Form, als sie sich es anfangs vorgestellt hatte. Der Meeresbiologe würde nun wiederum einwenden, dass dies nicht richtig sei, es gibt schlicht keine "Flummis" und nun seine "Fische" als diese identifiziert haben zu wollen, ist völlig hanebüchen, da sie gar nicht all jene unter "Flummi" subsumierten und nebenbei ziemlich vage umschriebenen Eigenschaften besäßen. Dennoch kommt den besagten "Flummis" eine gewisse Existenz zu, insofern, als dass es Lebewesen gibt, die unter Wasser atmen können.

Das beschreibt so in etwa die Situation mit der sich Religiöse und Naturwissenschaftler konfrontiert sehen. Natürlich gibt es keinen "Gott", so wie er in der Bibel steht. Aber dennoch gibt es eine "Schöpfung des Kosmos und des Lebens" (aka "Evolution") - im Gegensatz zur Annahme eines ewig statischen Universums - und es gibt dafür ursächliche Prinzipien (Naturgesetze), auch wenn es vielleicht keine personale Wesenheit ist, wie man sich dies vor Äonen noch vorgestellt hat.

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb: Was soll das aber sein, das 'Bewusstsein'? Worauf begründet sich die Annahme, dass andere Systeme der Natur diese Fähigkeit nicht besitzen?

auf beobachtung... Icon_rolleyes

wenn du dir die "materielle, komplexe und dynamische Struktur" pantoffeltierchen anschaust, wirst du sehen, daß da kein planvolles und zielgerichtetes handeln vorliegt
Pantoffeltierchen sind aber per Definition Lebewesen und der Unterschied zu höheren Lebensformen nur graduell. Entweder ist der Unterschied auch auf der Ebene des Bewusstseins nur graduell, oder beim Menschen kommt etwas gänzlich neues hinzu.

Klar, Gehirn. Haben Affe, Katze, Maus aber auch schon. Ich will wissen, welches "System" angefangen irgendwo bei Katze, Maus bis runter zum Pantoffeltierchen plötzlich keine Ziele mehr hat und warum...

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb: den unterschied zwischen dir und dem klima habe ich bereits genannt, und wenn du dich noch so dumm stellst
Du meinst deine Tautologie, dass Lebewesen die Fähigkeit zur Bildung von Zielen - also Bewusstsein - haben, weil sie eben die Fähigkeit haben Ziele zu bilden?

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb: Du meinst, dass wieder Leben entstehen würde ist reine Spekulation? Dass wieder Moleküle und Galaxien entstehen würden auch...?
ja
Sei doch nicht albern... Icon_rolleyes

Was soll denn sonst entstehen? Grüner Wackelpudding?

(01-03-2012, 11:21)petronius schrieb:
(01-03-2012, 00:57)Noumenon schrieb: Ich fürchte außerdem, dass eine weitere Diskussion in diesem Punkt hier keinen Sinn macht, wenn der Begriff "Plan" nicht geklärt ist...

Vorschläge...?
duden
Als hätte ich anderes erwartet...Icon_rolleyes

Zumindest in meinem Duden findet sich lediglich eine Aufzählung von Synonymen:

Plan, der: Grundriss, Entwurf, Karte; Absicht, Vorhaben

Bei Wikipedia sind ferner "die Vorstellung einer zukünftigen Handlungsabfolge, siehe Planung" sowie die "zusammenfassende grafische Übersicht, siehe Plan (Darstellung)" ausgeführt.

In beiden Fällen findet sich die Begriffserklärung einmal mit und einmal ohne Bezug zum Subjekt.

Unter Plan, oder besser Planung verstehe ich persönlich Regeln und Vorschriften zur Realisierung eines Zustandes oder Prozesses, wie sie sich eben in der Natur finden. Ich sehe hier eigentlich keine Widersprüche, bis auf die fehlende Identifizierung eines personalen Urhebers, was aber auch nicht notwendig zu sein scheint.
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(27-03-2012, 16:04)Noumenon schrieb: Zwischen Dalton und Bohr gibt es ebenfalls "große" inhaltliche Unterschiede. Letztlich haben aber alle Modellvorstellungen von Demokrit bis Bohr & Co. gemeinsam, dass sie sich auf die gleiche Sache beziehen - die kleinsten Einheiten der Stoffe

mich interessiert da eher, inwieweit sie aufeinander aufbauen

(27-03-2012, 16:04)Noumenon schrieb: Natürlich gibt es keinen "Gott", so wie er in der Bibel steht. Aber dennoch gibt es eine "Schöpfung des Kosmos und des Lebens" (aka "Evolution") - im Gegensatz zur Annahme eines ewig statischen Universums - und es gibt dafür ursächliche Prinzipien (Naturgesetze), auch wenn es vielleicht keine personale Wesenheit ist, wie man sich dies vor Äonen noch vorgestellt hat

warum dann einen "gott" einführen und ihm allerlei a priori zuschreiben?

so, wie von dir grade formuliert, ergibts doch auch sinn

(27-03-2012, 16:04)Noumenon schrieb: Pantoffeltierchen sind aber per Definition Lebewesen und der Unterschied zu höheren Lebensformen nur graduell. Entweder ist der Unterschied auch auf der Ebene des Bewusstseins nur graduell, oder beim Menschen kommt etwas gänzlich neues hinzu

genau darauf wollte ich hinaus

selbstverständlich handelt es sich um graduelle abstufungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(27-03-2012, 20:51)petronius schrieb:
(27-03-2012, 16:04)Noumenon schrieb: Zwischen Dalton und Bohr gibt es ebenfalls "große" inhaltliche Unterschiede. Letztlich haben aber alle Modellvorstellungen von Demokrit bis Bohr & Co. gemeinsam, dass sie sich auf die gleiche Sache beziehen - die kleinsten Einheiten der Stoffe
mich interessiert da eher, inwieweit sie aufeinander aufbauen
Die Modelle?

Mich interessiert hier teilweise, wie es von ursprünglich äußerst vagen Ideen ("Urstoff") letztendlich zu einer empirischen Theorie kam.

Wenn es um eine "Seele" oder ein "Jenseits" geht, komme ich mir manchmal ebenfalls vor wie Thales ("Urstoff"=Wasser)... Momentan (bzw. schon seit geraumer Zeit) sind das alles leider nur Ideen. Ob es hier ebenfalls mal fundierte empirische Theorien gibt... who knows...

Interessant wie gesagt, wie man solche Vorstellungen - trotz mangelnder Belege - in der Antike zu verteidigen versuchte. Am Beispiel der Atome schob mir mal jemand etwas zu:

"wodurch beweisen die atomistiker die existenz der atome? die anschauung, die sie leitet, ist dir, dass das eigentliche seiende nie nicht sein kann, d.h aber, dass es unveränderlich beharrt. das aber bedeutet, dass es etwas sein muss, das von dem sichtbaren zerfall aller wesen der natur unbetroffen bleibt. der gedankengang, den aristoteles als die entscheidende begründung des atomgedankens anführt klingt >mathematisch<, genauer: er widerlegt die mit dem gedanken des kontinuums gegebene mathematische forderung einer unbegrenzten teilbarkeit, durch die berufung auf die natur des körperlichen. teilbarkeit beruht auf leere - denn sonst wäre sie zerstörung von substanz. unbegrenzte teilbarkeit liesse daher alles körperliche ins unkörperliche ausdehnungsloser, punktartiger leere vergehen. das hiesse: das sein des körperlichen wäre nichts als leere. das körperliche aber ist in wahrheit das volle, das, in dem gar keine leere ist, das atom von unzerstörlicher gestalt. der atomgedanke ist also ein ontologisches postulat und erweist sich als ein versuch, den seinsgedanken der eleatischen einheitslehre mit den forderungen der naturerfahrung dadurch zu vereinen, dass er in der vielheit unsichtbar kleiner einheiten das wahre sein der erscheinungen erkennt." (aus Hans G. Gadamer - Der Anfang des Wissens)

Naja, für mich als eher philosophischen Laien etwas abstrus... und nicht weniger zweifelhaft als so manche "Gottesbeweise". Einen rationalen Beweis für die Existenz von kleinsten unteilbaren Teilchen sehe ich hier eher weniger (und schon gar nicht, wenn man noch all die Zusatzannahmen über 'Atome' macht, wie sie Demokrit und Co. hegten).

(27-03-2012, 20:51)petronius schrieb: warum dann einen "gott" einführen und ihm allerlei a priori zuschreiben?

so, wie von dir grade formuliert, ergibts doch auch sinn
Der Begriff "Gott" war ja lange Zeit vor den Entdeckungen bezüglich der Evolution usw. da. Offenbar hat man hier nur verschlafen, zu erkennen, dass man hier dem Gottesbegriff bereits mehr oder weniger auf der Spur ist. Die Frage ist nun, welche der ursprünglich in die Begriffshülle "Gott" hineingepackten Attribute, Eigenschaften und Fähigkeiten zutreffen und/oder vielleicht neu bewertet und/oder verworfen werden können/sollten.

Interessant wäre hier u.a. vielleicht noch die Metapher des "Richters und Henkers"... Manche Menschen berichten von sog. Nahtoderfahrungen die ja auch seitens der Neurowissenschaften untersucht werden. Einige berichten hier von teilweise sehr angenehmen Erlebnissen, andere hingegen schildern eher eine Art "Horrortrip". So genau bin ich da jetzt nicht informiert, aber häufig erwähnt wird auch das Phänomen, dass sich das ganze Leben noch einmal im Zeitraffer vor dem geistigen Auge abspielt. Als wenn uns das Gehirn hier noch einmal einen Spiegel vorhält und 'sagt' "Hier, sieh'... das war dein Leben..." mit den entsprechenden emotionalen Begleiterscheinungen (Reue, Genügsamkeit, was weiß ich...).

So naiv, wie beispielsweise im folgenden Video dargestellt, wird es wohl sicherlich nicht ablaufen:

Code:
http://video.google.com/videoplay?docid=3039206787004360447&hl=de

Hab' mich bei dem Video teilweise aber köstlich amüsiert, daher spendier' ich den Link hier mal. Icon_cheesygrin

Alles in allem sind in der Begriffshülle "Gott" halt noch so einige durchaus interessante Metaphern enthalten, welche nach und nach herausgezogen, neu bewertet und evtl. auch naturwissenschaftlich untermauert werden können (wie im Falle der "Schöpfung"). In einigen Jahrhunderten wird der Begriff dann wohl aber ähnlich veraltet sein wie der Begriff des "Urstoffes".

Und schließlich blieben auch noch die "Querverweise" die der Begriff "Gott" für viele Menschen impliziert, also "Seele", "Jenseits" usf.
Ich behaupte mal, dass die meisten Menschen eher an letzterem interessiert sind, es nur häufig vergessen, wenn sie von "Gott" sprechen.

Ferner halte ich es mir persönlich schlicht offen, ob es hier nicht doch eine omnipotente personale Wesenheit gibt. Aber im Moment fahre ich eigentlich ganz gut ohne diese Zusatzannahme.

(27-03-2012, 16:04)Noumenon schrieb:
(27-03-2012, 16:04)Noumenon schrieb: Pantoffeltierchen sind aber per Definition Lebewesen und der Unterschied zu höheren Lebensformen nur graduell. Entweder ist der Unterschied auch auf der Ebene des Bewusstseins nur graduell, oder beim Menschen kommt etwas gänzlich neues hinzu

genau darauf wollte ich hinaus

selbstverständlich handelt es sich um graduelle abstufungen
Also hätte demnach dann auch das Pantoffeltierchen soetwas ähnliches wie Ziele...?

Bei solchen Fragen muss ich stets an den Philosophen und Mathematiker Alfred N. Whitehead denken, der beispielsweise davon ausging, dass auch weitaus niedere Wesen eine Art Bewusstsein besitzen. Hab' ihn leider noch nicht gelesen und jetzt wollte ich schnell mal googeln... Der folgende Text stand weit oben auf der Trefferliste und gibt in etwa die Idee dahinter wieder. Sind auch nur drei Seiten die sich schnell mal überfliegen lassen:

Code:
http://www.kooperation-evolution.de/zehnthemen/evolution/down/peter_russell.doc

Genaueres findet man sicher noch andernorts im Web.
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(28-03-2012, 20:22)Noumenon schrieb:
(27-03-2012, 20:51)petronius schrieb: mich interessiert da eher, inwieweit sie aufeinander aufbauen
Die Modelle?

Mich interessiert hier teilweise, wie es von ursprünglich äußerst vagen Ideen ("Urstoff") letztendlich zu einer empirischen Theorie kam

da ist es eben so, daß keineswegs demokrits "vage Ideen" zur empirischen theorie führten

(28-03-2012, 20:22)Noumenon schrieb: Manche Menschen berichten von sog. Nahtoderfahrungen die ja auch seitens der Neurowissenschaften untersucht werden. Einige berichten hier von teilweise sehr angenehmen Erlebnissen, andere hingegen schildern eher eine Art "Horrortrip". So genau bin ich da jetzt nicht informiert, aber häufig erwähnt wird auch das Phänomen, dass sich das ganze Leben noch einmal im Zeitraffer vor dem geistigen Auge abspielt. Als wenn uns das Gehirn hier noch einmal einen Spiegel vorhält und 'sagt' "Hier, sieh'... das war dein Leben..." mit den entsprechenden emotionalen Begleiterscheinungen (Reue, Genügsamkeit, was weiß ich...)

das ist auch nicht weiter verwunderlich. sieht man sich solche sogenannten "nahtoderfahrungen" an, so stellt man fest, daß sie ihrer art nach weitgehend davon abhängen, wie eben schon der lebende gedacht hat. religiöse menschen erleben u.u. eine art vorgeschmack des jüngsten gerichts, ungläubige einen schlichten abgang aus dieser welt. klarerweise tut das gehirn in dieser physiologischen ausnahmesituation eben auch nichts anders als das, worauf es bereits konditioniert ist

(28-03-2012, 20:22)Noumenon schrieb: Also hätte demnach dann auch das Pantoffeltierchen soetwas ähnliches wie Ziele...?

weder ist dieser (kurz)schluß zulässig noch habe ich ihn auch nur angedeutet

(28-03-2012, 20:22)Noumenon schrieb: Bei solchen Fragen muss ich stets an den Philosophen und Mathematiker Alfred N. Whitehead denken, der beispielsweise davon ausging, dass auch weitaus niedere Wesen eine Art Bewusstsein besitzen

was versteht whitehead unter "bewußtsein"?

die fähigkeit zu planvollem handeln, oder wird bereits deine reflexhafte reaktion auf reize als ausdruck von "bewußtsein" verstanden?

je nachdem könnte auch dem pantoffeltierchen bewußtsein zugeschrieben oder abgesprochen werden
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(29-03-2012, 09:17)petronius schrieb: da ist es eben so, daß keineswegs demokrits "vage Ideen" zur empirischen theorie führten
Das hatten wir doch irgendwie schon...

(Vage) Ideen führen zu (konkreteren) Ideen, diese reifen im Laufe der Zeit und mit Zunahme der Erkenntnis ran zu Modellvorstellungen, welche unter Umständen dann auch empirisch verifiziert werden können. Die Atomistiker der Antike werden ja zudem auch nicht umsonst in jeder guten Abhandlung über die Atomphysik explizit als ursprüngliche Vertreter der dahinter stehenden Idee - dass die Materie eine 'körnige' Struktur besitzt - genannt. Freilich, wir hätten natürlich auch ohne diese "Vorläufer-Modelle" irgendwann mehr oder weniger zufällig über die empirischen Fakten der dahinter liegenden Erkenntnis stolpern können. Dann hätten wir schlicht gesagt "Mensch! Warum kam bisher eigentlich noch niemand auf die Idee, dass es so sein könnte. Da hätte man ja vielleicht schon eher mal danach 'suchen' können."

Manchmal gehen Postulate und Vermutungen aber den empirischen Erkenntnissen voraus, und manchmal ist es natürlich auch umgekehrt.

(29-03-2012, 09:17)petronius schrieb: das ist auch nicht weiter verwunderlich. sieht man sich solche sogenannten "nahtoderfahrungen" an, so stellt man fest, daß sie ihrer art nach weitgehend davon abhängen, wie eben schon der lebende gedacht hat. religiöse menschen erleben u.u. eine art vorgeschmack des jüngsten gerichts, ungläubige einen schlichten abgang aus dieser welt. klarerweise tut das gehirn in dieser physiologischen ausnahmesituation eben auch nichts anders als das, worauf es bereits konditioniert ist
Nein, genau das ist ja gerade nicht der Fall...! Man kann aus der (nicht-)religiösen Grundhaltung eines Menschen nicht ableiten, welche Art und Qualität einer NTE sie letztendlich haben werden/könnten.

Da hört man immer wieder die Berichte von Menschen, die vor einer solchen Erfahrung eigentlich gar nichts mit solchen Themen zu tun haben wollten und auch nicht daran glaubten, anschließend durch diese Erfahrung dann aber in manchem Fällen plötzlich "nachdenklicher" werden und sich von eher 'materiellen Belangen' abwenden.

(29-03-2012, 09:17)petronius schrieb:
(28-03-2012, 20:22)Noumenon schrieb: Also hätte demnach dann auch das Pantoffeltierchen soetwas ähnliches wie Ziele...?
weder ist dieser (kurz)schluß zulässig noch habe ich ihn auch nur angedeutet
Warum? Wenn die Unterschiede zwischen dem Bewusstsein eines Menschen, einer Katze und eines Pantoffeltierchens letztendlich nur graduell sind, also sich nur 'quantitativ' unterscheiden?

(29-03-2012, 09:17)petronius schrieb: was versteht whitehead unter "bewußtsein"?
Das weiß ich selbst nicht genau. Er macht da meines Wissens aber noch irgendwie eine Unterscheidung zu einer Art Prä-Bewusstsein, also eine gewisse Vorstufe zu der Form von Bewusstsein, wie wir sie kennen.

(29-03-2012, 09:17)petronius schrieb: die fähigkeit zu planvollem handeln, oder wird bereits deine reflexhafte reaktion auf reize als ausdruck von "bewußtsein" verstanden?

je nachdem könnte auch dem pantoffeltierchen bewußtsein zugeschrieben oder abgesprochen werden
Ich habe da zunehmend Schwierigkeiten in diesen Kategorien zu denken. Bewusstsein scheint mir eher eine Fähigkeit des Erlebens als eines Agierens zu sein.

Die Antwort auf deinen Beitrag erfolgt ja auch mehr oder weniger "reflexartig". Jeglicher Sinnesreiz wird quasi erst einmal durch die Informationsverarbeitungsmaschine "Gehirn" gejagt. "Wille" ist da dann wohl mehr so ein bewusster Reflex, bei dem ich vermöge meines Bewusstseins Einsicht in die Entscheidungsvorgänge des Gehirns erhalte. Also wenn ich, in dem Moment wo meine Hand die Herdplatte berührt, weiß warum ich sie jetzt gleich wieder zurückziehen werde, dann spricht man wohl von einem "Willensakt", anderenfalls von einem "Reflex".

Naja, so ähnlich zumindest, irgendwas passt mir da noch nicht. Aber wir würden wohl nicht von einem planvollen Handeln sprechen, wenn wir keine (bewusste) Einsicht in die Entscheidungsprozesse haben. D.h. Handlungen werden nicht bewusst intendiert, was sie erst planvoll macht, sondern lediglich bewusst wahrgenommen - und das macht sie doch eigentlich erst planvoll oder beabsichtigt. Die moderne Hirnforschung zeigt uns ja auch, dass der "freie Wille" eigentlich nur eine Illusion ist.
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(10-04-2012, 16:30)Noumenon schrieb: Nein, genau das ist ja gerade nicht der Fall...! Man kann aus der (nicht-)religiösen Grundhaltung eines Menschen nicht ableiten, welche Art und Qualität einer NTE sie letztendlich haben werden/könnten

es handelt sich nicht um eine "ableitung" im sinne einer prognose, sondern um eine schlichte statistische korrelation ex post

(10-04-2012, 16:30)Noumenon schrieb:
(29-03-2012, 09:17)petronius schrieb:
(28-03-2012, 20:22)Noumenon schrieb: Also hätte demnach dann auch das Pantoffeltierchen soetwas ähnliches wie Ziele...?
weder ist dieser (kurz)schluß zulässig noch habe ich ihn auch nur angedeutet
Warum? Wenn die Unterschiede zwischen dem Bewusstsein eines Menschen, einer Katze und eines Pantoffeltierchens letztendlich nur graduell sind, also sich nur 'quantitativ' unterscheiden?

so könnten doch diese unterschiede ja auch im grad der fähigkeit zur zielsetzung bestehen...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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