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Autodafé
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Portugiesische Bezeichnung (span. auto de fe; lat. actus fidei) für die öffentliche Verkündung von Prozessurteilen durch die Inquisitionsbehörde (siehe: ↗Spanische Inquisition), die im Beisein der Bevölkerung sowie der geistlichen und weltlichen Obrigkeit (in ausgesuchten Fällen auch des Königs) stattfand.

Nach langen Predigten, was der rechte Glaube sei, wurden die Urteile verlesen. Danach wurden die Verurteilten der weltlichen Behörde zum Vollzug der Strafe übergeben und die Hinrichtungen vorgenommen.

Gefährdet waren vor allem Juden und Muslime, die zum ↗katholischen Glauben konvertiert waren. Diese wurden später verdächtigt, ihre alte Religion im Geheimen weiterauszuüben. Auch spanische Protestanten, zB beim Autodafé von Valladolid im Jahr 1559, wurden Opfer der Inquisition.

Mit dem "Schauspiel" wurde die Autorität der römisch-katholischen Kirche wie auch jene der Inquisitionsbehörde demonstriert.


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MfG B.
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