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Olympia-Thread
#1
So, endlich geht es wieder los. Die 30. olympischen Sommerspiele werden heute Abend eröffnet, nach dem es die letzten beiden Tage bereits die ersten Spiele gab.

Schaut ihr euch die Spiele an?

Ich selbst finde es immer schön auch mal Sportarten zu erleben die sonst eher selten im Fernsehen und öffentlichen Interesse stehen.
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#2
Wie schön, dass die Olympiade hier im Religionsforum erscheint. Hatte Baron de Coubertin doch nichts anderes vor, als auf den olympischen Kult eine Religion zu gründen. Und tatsächlich sind die allgegenwärtigen Sportveranstaltungen und die Starverehrung quasi-religiös ("Olympionismus"), oder wie Sloterdijk in "Du musst dein Leben ändern" feststellt:

"Was Pierre de Coubertin unter dem Namen des Olympionismus beschwor, sollte in seinen Augen nicht weniger bedeuten als eine vollgültige neue Religion. ... Ihr Ausgangspunkt war die moderne Kunstreligion Wagnerschen Typs ... Religiös ist, was den Ausnahmezustand herbeiführt. ... Die athletischen Übungen bereiten den Ausnahmezustand in den Wettkämpfen vor, der Stadion-Kult lenkt dann die aufschäumenden Erregungen in die vorgeschriebenen Bahnen."

Allerdings sind die wahren Götter nicht die Athleten, sondern die Funktionäre und Verwalter - ganz wie bei den anderen Religionen auch. Olympionismus ist (nach Sloterdijk) eine "entspiritualisierte Religon" - ein "System gestufter Übungen ..., integriert in einen Überbau aus hierarchisierten Verwaltungsakten, routinisierten Vereinsbeziehungen und professionalisierter Medienrepräsentation." (Sloterdijk, Du musst dein Leben ändern, S. 133ff.)
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#3
Ich persönlich stehe den Olympischen Spielen eher kritisch gegenüber (Anmerkung: mit Olympiade ist der Zeitraum zwischen den Spielen definiert!!). Es wird ein Haufen Geld ausgegeben, der sinnvoller verwendet werden könnte, oftmals stehen die teils eigends errichteten Gebäude nach den Spielen leer, siehe Athen,..Sport sollte Selbstzweck bleiben, zur Ertüchtigung und Freude,..die heutigen Athleten hingegen sind oftmals mti 30 oder 40 Sportinvaliden, weil sie mit ihrer Gier nach Mehr ihre Körper weit über das gesunde Maß belasten,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#4
(27-07-2012, 14:15)d.n. schrieb: Ich persönlich stehe den Olympischen Spielen eher kritisch gegenüber (Anmerkung: mit Olympiade ist der Zeitraum zwischen den Spielen definiert!!). Es wird ein Haufen Geld ausgegeben, der sinnvoller verwendet werden könnte, oftmals stehen die teils eigends errichteten Gebäude nach den Spielen leer, siehe Athen,..

Hier hast du natürlich recht. Das Geld könnte natürlich sinnvoller ausgegeben werden.
Immerhin sind die Spiele nur alle vier Jahre Icon_smile

(27-07-2012, 14:15)d.n. schrieb: Sport sollte Selbstzweck bleiben, zur Ertüchtigung und Freude

Das sehe ich etwas anders. Wie in anderen Bereichen strebt der Mensch (die Menschheit) auch im Sport nach dem Ausloten der Grenzen.
Finde ich nicht verwerflich.
Desweiteren führen Entwicklungen und neue Erkenntnisse im Profisport auch zu Verbesserungen im Amateurbereich.
Eventuell würde es auch einige Sportarten ohne Wettkampfgedanken gar nicht geben.

(27-07-2012, 14:15)d.n. schrieb: ,..die heutigen Athleten hingegen sind oftmals mti 30 oder 40 Sportinvaliden, weil sie mit ihrer Gier nach Mehr ihre Körper weit über das gesunde Maß belasten,..

Das wird oft behauptet, aber ist das auch wirklich so? Sicherlich wird es einige geben, aber die Mehrzahl?
Schlimmer finde ich den Missbrauch von Doping und leistungssteigernden Mittel. Hier sehe ich auch eine höhere langfristige Gefahr als durch den bloßen Sport.
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#5
(27-07-2012, 14:15)d.n. schrieb: Sport sollte Selbstzweck bleiben, zur Ertüchtigung und Freude

seh ich für mich genauso

sport mach ich, weil ich spaß dran hab. anderen beim sportmachen zuzusehen, find ich einfach nicht so prickelnd, nach einer halben stunde wirds für mich in der regel langweilig

was aber keinen davon abhalten soll, enthusiastisch im stadion oder vor dem fernseher zu jubeln. ist halt nicht meins
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Da ich anscheinend der einzige hier bin der sich neben Religion auch für Sport interessiert (Scherz Icon_cheesygrin), haben vieleicht einige von euch noch gar nicht mitbekommen dass die Spiele in London die ersten waren bei denen Frauen aus allen teilnehmenden Ländern dabei waren. Keine schlechte Sache.
Aumerksamkeit (im positiven Sinne) erregte die erste saudi-arabische Frau: Wojdan Shaherkani, welche mit Kopftuch gekleidet die Judomatte betrat. Zwar verlor sie ihren Kampf, man spricht aber bereits jetzt schon von einem historischen Moment:

löschmichhttp://www.welt.de/dieweltbewegen/article108474965/So-weiblich-waren-die-Olympischen-Spiele-noch-nie.html
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#7
(11-08-2012, 19:44)Gundi schrieb: Da ich anscheinend der einzige hier bin der sich neben Religion auch für Sport interessiert (Scherz Icon_cheesygrin), haben vieleicht einige von euch noch gar nicht mitbekommen dass die Spiele in London die ersten waren bei denen Frauen aus allen teilnehmenden Ländern dabei waren. Keine schlechte Sache.
Aumerksamkeit (im positiven Sinne) erregte die erste saudi-arabische Frau: Wojdan Shaherkani, welche mit Kopftuch gekleidet die Judomatte betrat. Zwar verlor sie ihren Kampf, man spricht aber bereits jetzt schon von einem historischen Moment:

find ich insofern gut, als es zeigt, daß es eben wenig sinn hat, sich an äußerlichkeiten wie dem kopftuch festzuhalten

klar wärs besser, wenn die judoka auch barhäuptig antreten dürfte - aber in diesem fall ist das kopftuch wohl weniger symbol der unterdrückung als der selbstermächtigung
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#8
habe die Spiele auch verfolgt, war großartig.
Frage mich dabei immer, wieviele wohl gedopt haben.

Ich fand es immer wieder interessant zu beobachten, wie der eine oder andere Sieger nach dem Finish betete.

Die Abschlussparty gab schon einen Vorgeschmack auf die nächsten Spiele in Rio. Freue mich schon jetzt sehr darauf.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#9
(14-08-2012, 01:02)paradox schrieb: habe die Spiele auch verfolgt, war großartig.
Frage mich dabei immer, wieviele wohl gedopt haben.

Ja, das ist leider immer dabei. Die Goldgewinnerin im Kugelstoßen aus Weißrussland wurde die Medailie bereits aberkannt.
Der kasachische Goldgewinner im Straßenrad wure früher auch schon mal positiv gedopt. Da ist der Verdacht natürlich da...

(14-08-2012, 01:02)paradox schrieb: Ich fand es immer wieder interessant zu beobachten, wie der eine oder andere Sieger nach dem Finish betete.

Ja, ich denke sie dankten Gott in dem Moment. Einige Athleten snd ja wirklich sofort auf die Knie gefallen, noch bevor sie sich gefreut haben.

(14-08-2012, 01:02)paradox schrieb: Die Abschlussparty gab schon einen Vorgeschmack auf die nächsten Spiele in Rio. Freue mich schon jetzt sehr darauf.

Dauert leider wieder vier Jahre. Können die deutschen Schwimmer noch ein bisschen trainieren Icon_cheesygrin
Aber ernsthaft: Was da noch während der Wettkämpfe an Kritik runter regnete fand ich teilweise schon sehr bedenklich.
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#10
(14-08-2012, 21:11)Gundi schrieb: Der kasachische Goldgewinner im Straßenrad wure früher auch schon mal positiv gedopt. Da ist der Verdacht natürlich da...

Quatsch geschrieben. Natürlich "positiv getestet" und nicht "positiv gedopt" Icon_cheesygrin
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#11
Was mir aufgefallen ist:
wieso gab es eigtl. vor allem im Schwimmen (Wasserball, Tennis, Gewichtheben) keine farbigen Athleten bzw. ist die Mehrzahl der Sportler eher hellhäutig?
Umgekehrt dominieren farbige Sportler mehr in Sprintläufen, Basketball, Marathon, Weitsprung.
Ich finde das schon ziemlich merkwürdig, vor allem was das Schwimmen angeht.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#12
(16-08-2012, 13:20)paradox schrieb: Was mir aufgefallen ist:
wieso gab es eigtl. vor allem im Schwimmen (Wasserball, Tennis, Gewichtheben) keine farbigen Athleten bzw. ist die Mehrzahl der Sportler eher hellhäutig?
Umgekehrt dominieren farbige Sportler mehr in Sprintläufen, Basketball, Marathon, Weitsprung.
Ich finde das schon ziemlich merkwürdig, vor allem was das Schwimmen angeht.

Soweit ich weiß, wurden darüber auch schon Studien durchgeführt. Zum einen spielt wohl die Ausprägung der Muskeln eine entscheidende Rolle (ST-/FT-Fasern). So sind Ostafrikaner besser in der Ausdauer und Westafrikaner besser im Sprint (wobei das in dieser plumpen Verallgemeinerung natürlich auch nicht zutrifft). Das Forscherduo Jordan Charles/Adrian Bejan hat zudem festgestellt, dass der Körperschwerpunkt ein anderer ist, bei Weißen wohl 3% niedriger. Und das soll wohl zu Vorteilen im Schwimmen bzw. Nachteilen im Laufen führen.

löschmichhttp://diepresse.com/home/science/581277/Biomechanik_Die-Farben-der-Sieger

Das es hierbei aber auch Ausnahmen gibt, hat die diesjährige Olympiade gezeigt. Eine (weiße) Russin belegte im Marathon der Frauen immerhin den (überraschenden) dritten Platz nur knapp hinter der Erstplazierten.

Ein weiterer Grund weshalb Sportler aus afrikaischen Ländern vor allem im Langstreckenlauf Erfolge erziehlen dürfte auch daran liegen, dass ein professionelles Training in vielen Disziplinen aufgrund der Gegebenheiten nicht stattfindet (bzw. stattfinden kann), zb. Schwimmen und Radsport und andere Disziplinen eventuell noch nicht so sehr verbreitet sind bzw. wirklich gute Trainer fehlen (gerade in den Technikorietierten Sportarten wie Tischtennis oder Taekwondo).
Laufen ist diesbezüglich relativ einfach zu erlernen und umzusetzen.
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#13
Ausserdem ist dort noch immer das meistgenutzte Transportmittel der Fuß,..wenn die wie zb Haile von Kindheitsbeinen an lange Strecken zu Fuß zurücklegen, ist das Training von Kindesbeinen an Icon_lol
Aut viam inveniam aut faciam
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#14
Ich wundere mich nur, wie muskelbepackt die Sprinter sind, aber offenbar keiner im Schwimmen gut zu sein scheint.
Ich denke auch, dass das Ausüben einer Sportart im Kindesalter sehr bedeutend ist und vermute, dass auch soziologische Gründe eine große Rolle spielen. Bestimmte Sportarten sind einfach finanziell gesehen aufwendiger und nicht jedermann kann sich diese für seine Kinder leisten.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#15
(14-08-2012, 21:11)Gundi schrieb: Können die deutschen Schwimmer noch ein bisschen trainieren
Wenigstens ist keiner ertrunken!
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