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Haben Tiere eine Seele?
#1
Ich habe mal eine Frage an diejenigen hier, die gläubig sind, evtl an ein Leben nach dem Tod glauben usw.:

Sind Tiere und Menschen in dieser Hinsicht für euch gleichgestellt? Wenn ihr an ein leben nach dem Tod, an eine Art "Himmel" glaubt, ist dieser für Menschen wie für Tiere gleichberechtigt existent?In der Vorstellung der meißten gläubigen Mensch stirbt ja nur der Körper und der Geist bzw die Seele leben weiter, leben im Himmel weiter, also würd emich interessieren, ob ihr glaubt, dass Tiere eine Seele haben (so dass sie also genauso in "den Himmel kommen" wie die menschliche Seele.

Ich hatte was das betrifft schon häufiger Auseinandersetzungen mit meinem Vater an den Himmel glaubt und an einen christlichen Gott, jedoch der Meinung ist, dass Tiere keine Seele haben, dass diese nur der Mensch hat, der was diese geistige Ebene angeht über dem Tier stände. So ganz habe ich seine Argumentation nicht mehr im Kopf, aber ich habe es so verstanden, dass Tiere keine Seele haben, weil sie nur instinktiv agieren, in ihrer Vorstellungskraft nur das "jetzt" liegt und sie so "vergeistigt" sind wie der Mensch es ist.

Seht ihr das genauso? Gibt es da einen Unterschied und wie würde sich der begründen?
Gruß
Motte

#2
(22-10-2012, 15:59)Schmettermotte schrieb: also würd emich interessieren, ob ihr glaubt, dass Tiere eine Seele haben (so dass sie also genauso in "den Himmel kommen" wie die menschliche Seele.

Ich hatte was das betrifft schon häufiger Auseinandersetzungen mit meinem Vater an den Himmel glaubt und an einen christlichen Gott, jedoch der Meinung ist, dass Tiere keine Seele haben, dass diese nur der Mensch hat, der was diese geistige Ebene angeht über dem Tier stände. So ganz habe ich seine Argumentation nicht mehr im Kopf, aber ich habe es so verstanden, dass Tiere keine Seele haben, weil sie nur instinktiv agieren, in ihrer Vorstellungskraft nur das "jetzt" liegt und sie so "vergeistigt" sind wie der Mensch es ist.

Seht ihr das genauso? Gibt es da einen Unterschied und wie würde sich der begründen?

das "in den himmel kommen" ist ja erst in zweiter linie eine frage der "seele" und in erster eine frage der "sündhaftigkeit" (ggf. reue etc.). da tieren die erkenntnisfähigkeit über "gut" und "böse" abgesprochen wird, sie somit nicht sündigen bzw. ihre sünden nicht bereuen können, entfällt ggf. die seelenfrage und tiere kommen entweder nicht in den himmel (weil sie ihre sünden nicht bereuen (können)) oder sowieso (weil sie gar nicht zur sünde fähig sind) - falls sie eine unsterbliche seele haben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#3
Naja, nimmt man an ein Tier hat keine Seele, sondern ist an sich einfach ein Lebewesen, das von instinkten geleitet wird, dann bleibt von ihm nach dem Tod auch nicht.

Man muss bei meiner Frage auch den "Himmel" nicht total christlich betrachten, das ist eher eine offen gestellte Frage und nicht eine nach der Auffassung der Kirche. Obwohl das auch interessant wäre. Was meint die Kirche dazu`? Da bin ich mir nichtmal sicher.
Gruß
Motte

#4
(22-10-2012, 15:59)Schmettermotte schrieb: Ich hatte was das betrifft schon häufiger Auseinandersetzungen mit meinem Vater an den Himmel glaubt und an einen christlichen Gott, jedoch der Meinung ist, dass Tiere keine Seele haben, dass diese nur der Mensch hat, der was diese geistige Ebene angeht über dem Tier stände. So ganz habe ich seine Argumentation nicht mehr im Kopf, aber ich habe es so verstanden, dass Tiere keine Seele haben, weil sie nur instinktiv agieren, in ihrer Vorstellungskraft nur das "jetzt" liegt und sie so "vergeistigt" sind wie der Mensch es ist.

Das ist ein interessanter Standpunkt, der immer wieder gerne vertreten wird.
Ob es wirklich möglich ist Tiere und Menschen über fixe Eigenschaften zu trennen (also Eigenschaften die wirklich nur dem Menschen eigen sind) darüber wird meines Wissens nach auch in der Fachwelt debattiert.
Kürzlich erst hörte ich einen Professor davon sprechen dass die Unterschiede Mensch-Menschenaffe gradueller und eben nicht absoluter Natur wären.
Bedeutet: Das was den Menschen gemeinhin ausmacht (Bewustsein der eigenen Existenz, Trauer um Angehörige, das Hineinversetzten in seine Artgenossen...) findet sich auch bei einigen Tieren, wenn auch weniger stark ausgeprägt.
Der Mensch verliert so imho das Besondere und wird eben mehr zufälliges Produkt der Evolution.
Von einem solchen Standpunkt aus betrachtet müssten wohl für einen Christen auch Tiere eine Seele haben.
#5
naja, für mich als Buddhist gibts da keinen Unterschied zwischen einzelnen Lebensformen,...alles is eins, gehört zusammen
Aut viam inveniam aut faciam
#6
(22-10-2012, 17:29)Schmettermotte schrieb: Naja, nimmt man an ein Tier hat keine Seele, sondern ist an sich einfach ein Lebewesen, das von instinkten geleitet wird, dann bleibt von ihm nach dem Tod auch nicht

imho gibts da zwischen "(rein) von instinkten geleitet" und "zur moralischen reflexion fähig" schon noch was. nicht-humanen höheren primaten würde ich z.b. keins von beiden zuschreiben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#7
Seele, Himmel, Leben nach dem Tod: Wenn ich den Eingangsbeitrag recht bedenke, so spielt uns die mythologische Vorstellung hier einen Streich. Sie veranlasst uns, wörtlich zu nehmen, was geistlich zu verstehen ist bzw. sein müsste oder sollte:
Wenn es einem Menschen gut tut, zu glauben, sein Haustier werde ihn im Jenseits (beide als Seelen) begleiten, dann ist das doch eine für das Leben tröstliche Vorstellung, die für Andere nicht zur Disposition steht, sprich: nicht zerfleddert werden sollte.
Das ist vergleichbar mit den Worten am Grab: "Wir sehen uns dereinst wieder!" Wenn man sich auf diese Weise wieder dem Leben zuwenden kann, so ist die Vorstellung vielleicht für Außenstehende nicht akzeptabel, aber aus subjektiver Sicht ein "funktionsgerechter" oder "funktionierender" Trost.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#8
Seltsam, die ganze Zeit über behaupten eigentlich alle hier, dass es sowas wie die Seele nicht gibt, plötzlich interessieren sich die Leute dafür ob Tiere das was es nicht geben soll auch haben.
#9
Die einen studieren Literaturwissenschaft, die anderen Theologie. Beide gehen nicht unbedingt davon aus, dass die Charaktere und Inhalte, über die sie forschen, auch real sind. Die Probleme und das Nachdenken darüber dagegen schon.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#10
Ekkard, das helte ich für nicht richtig. Klar ist Glaube immer etwas egoistisches, denn man glaubt, weil es dem eigenen Wohlergehen dient, weil es Sicherheit und das Gefühl der Kontrolle in einer irgendwo übermächtigen Welt gibt, aber mich interessiert nicht, was mir gut tut, sondern was die Realität ist, egal wie wenig man sie letztendlich beweisen kann. Ich bin ja kein Kind, dass sich seine Welt bunt malt, nur weils ihm besser gefällt und das Böse man schnell ausradiert.
Gruß
Motte

#11
(23-10-2012, 15:21)Schmettermotte schrieb: Klar ist Glaube immer etwas egoistisches, denn man glaubt, weil es dem eigenen Wohlergehen dient, weil es Sicherheit und das Gefühl der Kontrolle in einer irgendwo übermächtigen Welt gibt,

Echt, ist das so? Krass.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#12
Bezug #9:
(23-10-2012, 15:21)Schmettermotte schrieb: ... mich interessiert nicht, was mir gut tut, sondern was die Realität ist, egal wie wenig man sie letztendlich beweisen kann.
Die Realität ist beiderseitige (Mensch & Tier) bewusstlose Leere im Tode. Durch diesen Phasenübergang vom Bewussten ins Leere wirkt der Tod als (Bewusstseins-) Spiegel. Was das Bewusstsein hinein strahlt, gibt er 1:1 zurück. Ist das Spiegelbild eine "fromme Lüge"?
Oder anders: Wenn ich gar nichts hinein denke, dann ist da "gar nichts".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#13
(23-10-2012, 20:53)Ekkard schrieb: Die Realität ist beiderseitige (Mensch & Tier) bewusstlose Leere im Tode. Durch diesen Phasenübergang vom Bewussten ins Leere wirkt der Tod als (Bewusstseins-) Spiegel. Was das Bewusstsein hinein strahlt, gibt er 1:1 zurück. Ist das Spiegelbild eine "fromme Lüge"?
Oder anders: Wenn ich gar nichts hinein denke, dann ist da "gar nichts".
Ja, für den, der lebt und neben einem Toten steht sieht das so aus. Das was im ersten Satz steht.
Der Rest ist irgendeine Weltanschauung, mag es glauben wer will...
#14
(22-10-2012, 17:35)Gundi schrieb: Der Mensch verliert so imho das Besondere und wird eben mehr zufälliges Produkt der Evolution.
Von einem solchen Standpunkt aus betrachtet müssten wohl für einen Christen auch Tiere eine Seele haben.
Mal ein neuer Ansatz, Tiere sind Christenähnlich (vice versa), haben andere Religionen schon lange behauptet.
#15
(24-10-2012, 00:26)Harpya schrieb: Tiere sind Christenähnlich (vice versa), haben andere Religionen schon lange behauptet.

Was soll das heißen: "christenähnlich"? Sind Tiere religiös? Glauben sie an Jesus? Haben sie überhaupt eine Vorstellung von Gott?
Warum sind Tiere "christenähnlich" und nicht z.B. "hinduähnlich", wo sie doch im Hinduismus einen viel höheren Stellenwert haben als im Christentum?

Oder sind Tiere nur für Christen christenähnlich, werden sie also von ihren Besitzern mit denselben religiösen Maßstäben gemessen, mit denen dieser auch Menschen misst - also im Christentum mit christlichen, im Buddhismus mit buddhistischen usw.?


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