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Märchen
#1
Märchen (Volksmärchen) sind einfache, ursprünglich mündlich, später auch schriftlich überlieferte Berichte über wunderbare Begebenheiten, die keinen oder nur geringen Anspruch an die Glaubwürdigkeit stellen.

Die großen Märchensammlungen wurden im 18. Und 19. Jh zusammengetragen und überarbeitet. Die bekannteste Sammlung im deutschsprachigen Raum ist jene der ↗Brüder Grimm.

Kunstmärchen hingegen sind Schöpfungen eines Dichters. Die Gattung ist bereits in der ↗Antike bekannt (zB ↗Apuleius, Amor und Psyche) und hat, insbesondere in der ↗Romantik, - die volkstümliche Erzählweise beibehaltend - großartige literarische Kunstwerke hervorgebracht (zB durch Andersen: Des Kaisers neue Kleider u.a., E.T.A. Hoffmann: Der goldene Topf u.a., Hauff: Das kalte Herz u.a.).

Besondere Merkmale von Märchen sind deren zeitliche und vielfach auch örtliche Bezugslosigkeit (Es war einmal…, Vor langer Zeit…, …in einem fernen Land…, …hinter den sieben Bergen…, etc.), die teilweise Aufhebung der Naturgesetze, die Einflussnahme von Gestalten aus der Götter-, Geister- und Feenwelt.

Oftmals sind die Übergänge zur ↗Sage, zur ↗Legende und zum ↗Mythos fließend. Sagen und Legenden setzen die Anknüpfung an historische Sachverhalte voraus, Mythen sind Erzählungen zu bedeutsamen Ereignissen (auch Örtlichkeiten) zumeist mit Bezug auf eine Zeit, in der die ↗Götter noch Umgang mit den Menschen pflegten.

Eine Sonderstellung nehmen die Märchen aus Tausendundeiner Nacht ein. Die Erzählungen entstanden in der Zeit vom 8. bis zum 16. Jh. und umfassen Märchen, Romane mit eingestreuten ↗Fabeln, Sagen, ↗Anekdoten und Gedichte.


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MfG B.
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