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Einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht.
#31
(16-01-2013, 13:38)dalberg schrieb: So allgemeingültig kann man doch diesen Satz nicht stehen lassen. Denn wenn etwas (hier Gott) nicht gebraucht wird, dann ist dies doch noch kein Beweis dafür, dass es (er) nicht existiert

daß es nur den gott gibt, den es nicht gibt, ist doch die prämisse

bisher gehen hier doch alle davon aus, daß "gott" keine reale existenz zukommt - daher ja auch die weigerung, dessen eigenschaften zu definieren, anhand derer man diese existenz prüfen könnte

(16-01-2013, 13:38)dalberg schrieb: Und auch, wenn Gott lediglich auf ein Glaubensgebilde reduziert wird, ist dieser Satz nur beschränkt gültig. Denn es gibt sicher Menschen, die Gott überhaupt nicht gebrauchen können, aber dennoch glauben - oder dann besser gesagt fürchten - dass es einen solchen gibt

das kann ich nicht so sehen. der gebrauch der gottesvorstellung als drohkulisse, auch einem selbst gegenüber, ist durchaus verbreitet

ich verweise z.b. auf den user hans, den nach eigenem bekunden nur die furcht vor seinem gott davon abhält, sich wie das letzte asoziale astloch aufzuführen, welches er eigener angabe zufolge von natur aus ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#32
(16-01-2013, 16:52)Glaurung40 schrieb: Du hast natürlich recht, dass die Tatsache, dass ein Gott m.E. nach heutigem Wissenstand für die Existenz unseres Universum nicht erforderlich ist 100% bedeutet dass ein solches Wesen nicht trotzdem existiert.

An welche Art von Existenz denkst du bei Gott ?

Und wie siehst du das mit dem Regress der Kausalitäten, also der stetigen Frage nach den Ursachen, Herleitungen und Erklärungen, hört das aus deiner Sicht irgendwo auf ?
#33
(16-01-2013, 22:08)Mustafa schrieb: Und wie siehst du das mit dem Regress der Kausalitäten, also der stetigen Frage nach den Ursachen, Herleitungen und Erklärungen, hört das aus deiner Sicht irgendwo auf ?

Wenn wir nur dafür das Erklärungsmuster brauchen, ist das Gottesbild nicht viel wert. Dann wird "Gott" nur zu einem anderen Wort für "Ich weiß es nicht". Die Unkenntnis, die Unvorstellbarkeit von Unendlichkeit versus Endlichkeit wird durch das Einsetzen des Wortes "Gott" nur um eine Ebene nach hinten verschoben. Im Grunde hat man damit keinen Kenntniszuwachs. Man hat nur ein Wort mehr, an sich genauso leer wie die Phrase "Keine Ahnung". Der einzige Vorteil: Man muss nicht mehr demütig zugeben, davon keine Ahnung zu haben.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#34
(16-01-2013, 22:08)Mustafa schrieb: An welche Art von Existenz denkst du bei Gott ?

sollte man diese frage nicht denen stellen, die an einen solchen glauben?

also, An welche Art von Existenz denkst du bei Gott ?

(16-01-2013, 22:08)Mustafa schrieb: Und wie siehst du das mit dem Regress der Kausalitäten, also der stetigen Frage nach den Ursachen, Herleitungen und Erklärungen, hört das aus deiner Sicht irgendwo auf ?

nicht durch einen willkürlich gesetzten "gott"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#35
Die Welt ist ganz anders, als wir sie uns vorstellen. Quasi wöchentlich werden im Kleinen, im Großen und häufig auch im Komplexen neue Eigenschaften erdacht, entdeckt, entwickelt. Gleichwohl haben wir einige sehr feste Vorstellungen von Realität, durch die wir im Allgemeinen überleben. Genauso verhält es sich mit der Religion. Wir haben einige sehr feste Vorstellungen von dem, was gut ist für alle. Diese geistige Welt ist weder so, wie unsere Theologie noch so wie ihr Gegenteil, der Atheismus. Gleichwohl ist der Gottesglaube eine der Möglichkeiten in der geistig-sozialen Welt zu leben. Die Geisteswelt gehört m. E. zu den "Komplexen Systemen", die womöglich noch fremder sind, als unsere physikalische Welt. Mustafa hat m. E. Recht: Man kann noch so viele Fragen stellen, man kommt nie an ein Ende, sofern man auch noch "normal" leben will.

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass Gott nur ein anderer Begriff ist für Nichtwissen. Sondern Gott ist ein Modell wie z. B. für "persönliche Verantwortung für andere".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#36
(16-01-2013, 22:08)Mustafa schrieb:
(16-01-2013, 16:52)Glaurung40 schrieb: Du hast natürlich recht, dass die Tatsache, dass ein Gott m.E. nach heutigem Wissenstand für die Existenz unseres Universum nicht erforderlich ist 100% bedeutet dass ein solches Wesen nicht trotzdem existiert.

An welche Art von Existenz denkst du bei Gott ?

Und wie siehst du das mit dem Regress der Kausalitäten, also der stetigen Frage nach den Ursachen, Herleitungen und Erklärungen, hört das aus deiner Sicht irgendwo auf ?

Auf die erste Frage:

Ein Schöpfergott, wie ihn sich z.B. die drei monotheistischen Religionen ausgedacht haben.

Und zur zweiten:

Ehrlich gesagt: keine Ahnung.

Soweit ich die Urknalltheorie verstanden habe ist erst einmal bei der Anfangsingularität Schluss. Die Frage nach dem davor ist sinnlos, da es so etwas wie Zeit vorher nicht gab, ergo auch keine Abfolge von Ursache und Wirkung. Der Theorie zu Folge sind Raum und Zeit erst mit dem Urknall entstanden.
Sicher gibt's da eine Lücke im Wissen, na und ? Der "God of The Gaps" ist da auch keine Lösung.
#37
(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Die Welt ist ganz anders, als wir sie uns vorstellen

auf welcher grundlage triffst du diese aussage?

was weißt du, was "wir" nicht wissen?

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Quasi wöchentlich werden im Kleinen, im Großen und häufig auch im Komplexen neue Eigenschaften erdacht, entdeckt, entwickelt. Gleichwohl haben wir einige sehr feste Vorstellungen von Realität, durch die wir im Allgemeinen überleben

und von diesen neuentdeckungen kaum betroffen sind

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Genauso verhält es sich mit der Religion. Wir haben einige sehr feste Vorstellungen von dem, was gut ist für alle

was hat das eine mit dem anderen zu tun?

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Diese geistige Welt ist weder so, wie unsere Theologie noch so wie ihr Gegenteil, der Atheismus

sondern wie?

sie ist "gar nicht", weil es sich dabei um eine hohlfloskel ohne inhalt handelt, bzw. mit beliebigem inhalt gefüllt werden kann

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Gleichwohl ist der Gottesglaube eine der Möglichkeiten in der geistig-sozialen Welt zu leben

ist das etwas anderes als die reale welt, in der ja auch manche mit gottesglauben leben?

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Die Geisteswelt gehört m. E. zu den "Komplexen Systemen", die womöglich noch fremder sind, als unsere physikalische Welt

noch mal: was soll das sein, diese "Geisteswelt", oder diese "Komplexen Systeme"?

(wie viele nichtkomplexe oder triviale systeme gibt es eigentlich?)

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Mustafa hat m. E. Recht: Man kann noch so viele Fragen stellen, man kommt nie an ein Ende, sofern man auch noch "normal" leben will

wieso hat er recht?

das hat er doch gar nicht behauptet

(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Nein, ich bin nicht der Meinung, dass Gott nur ein anderer Begriff ist für Nichtwissen. Sondern Gott ist ein Modell wie z. B. für "persönliche Verantwortung für andere".

was zum einen mit dem ende des unendlichen regresses nichts zu tun hat und zum anderen eben auch nur ein überflüssiges neues wort für einen bekannten sachverhalt ist

was habe ich davon, anstatt "einkommenssteuererklärung" "wrdrlbrmpft" zu sagen oder anstatt "persönliche Verantwortung für andere" "Gott"?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#38
(16-01-2013, 22:43)Ekkard schrieb: Die Welt ist ganz anders, als wir sie uns vorstellen. Quasi wöchentlich werden im Kleinen, im Großen und häufig auch im Komplexen neue Eigenschaften erdacht, entdeckt, entwickelt. Gleichwohl haben wir einige sehr feste Vorstellungen von Realität, durch die wir im Allgemeinen überleben. Genauso verhält es sich mit der Religion. Wir haben einige sehr feste Vorstellungen von dem, was gut ist für alle. Diese geistige Welt ist weder so, wie unsere Theologie noch so wie ihr Gegenteil, der Atheismus. Gleichwohl ist der Gottesglaube eine der Möglichkeiten in der geistig-sozialen Welt zu leben. Die Geisteswelt gehört m. E. zu den "Komplexen Systemen", die womöglich noch fremder sind, als unsere physikalische Welt. Mustafa hat m. E. Recht: Man kann noch so viele Fragen stellen, man kommt nie an ein Ende, sofern man auch noch "normal" leben will.

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass Gott nur ein anderer Begriff ist für Nichtwissen. Sondern Gott ist ein Modell wie z. B. für "persönliche Verantwortung für andere".

Hört sich für mich ziemlich nach einer speziellen Form von Pantheismus an.

Man kann natürlich den Begriff Gott als Synonym für alles mögliche verwenden. Aber "persönliche Verantwortung für andere", die man nun mal als soziales Tier Mensch schon aus evolutionären Gründen hat, durch das "Modell Gott" erklären zu wollen, wozu das denn ?

Wie schon oben erwähnt, vieles was wir in unserer Welt erleben (auch das in der von euch erwähnten "geistige Welt" in unseren Gehirnen) wird durch das "Modell Gott" weder gut erklärt noch bereichert.
#39
(16-01-2013, 22:11)Keksdose schrieb: Im Grunde hat man damit keinen Kenntniszuwachs. Man hat nur ein Wort mehr, an sich genauso leer wie die Phrase "Keine Ahnung". Der einzige Vorteil: Man muss nicht mehr demütig zugeben, davon keine Ahnung zu haben.

Es geht nicht um "Kenntiszuwachs" im wissenschaftlichen Sinne, sondern um
Bezugnahme.
#40
(15-01-2013, 22:10)petronius schrieb:
(15-01-2013, 20:52)paradox schrieb:
(15-01-2013, 16:56)d.n. schrieb: Einwand: Die Menschen, die sich einen Gott erschufen, waren Wissenstechnisch weit unter unserer jetzigen Stufe, Blitz, Donner usw wurden mangels Erklärungsmöglichkeit mystifiziert

Noch ein Gegeneinwand: Es gibt heute Wissenschaftler, die auch an Gott glauben. Die sollten es demnach eigtl. besser wissen.

würde ich nicht sagen

sich die welt erklären zu wollen, ist ein rationales bedürfnis

aber es gibt ja auch irrationale bzw. emotionale bedürfnisse

Ach so, und jemand, der so ein Statement macht (einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht), spricht dann natürlich absolut rational?

Ich finde deine obige Antwort ist ziemlich überheblich. Woher willst du wissen,
dass jeder gläubige Wissenschaftler nur aus irrationalen/emotionalen Gründen an Gott glaubt?
Denkt denn jeder Atheist rational und jeder Gläubige irrational?
Ich finde, das ist zu einfach, wenn man so denkt.
Es gibt seriöse Wissenschaftler (zB Prof. Lesch), die auch an Gott glauben. Solche Leute kann man nicht schlicht als emotional oder irrational abstempeln.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
#41
(16-01-2013, 23:08)Glaurung40 schrieb: Soweit ich die Urknalltheorie verstanden habe ist erst einmal bei der Anfangsingularität Schluss. Die Frage nach dem davor ist sinnlos, da es so etwas wie Zeit vorher nicht gab, ergo auch keine Abfolge von Ursache und Wirkung. Der Theorie zu Folge sind Raum und Zeit erst mit dem Urknall entstanden.

Wieso ist die Frage nach dem "davor" sinnlos?
Also "davor" nicht zeitlich gesehen, sondern als "Ursache".

Sind philosophische Gedanken sinnlos ?

(16-01-2013, 23:08)Glaurung40 schrieb: Sicher gibt's da eine Lücke im Wissen, na und ? Der "God of The Gaps" ist da auch keine Lösung.

Durch was könnte diese Lücke denn aus deiner Sicht überhaupt geschlossen werden ?
#42
(16-01-2013, 23:19)Mustafa schrieb: Es geht nicht um "Kenntiszuwachs" im wissenschaftlichen Sinne, sondern um
Bezugnahme

aber worauf?

und wozu?

klar kann ich bei allem möglichen auf den "gestiefelten kater" bezug nehmen, aber wozu?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#43
(16-01-2013, 23:18)Glaurung40 schrieb: Wie schon oben erwähnt, vieles was wir in unserer Welt erleben (auch das in der von euch erwähnten "geistige Welt" in unseren Gehirnen) wird durch das "Modell Gott" weder gut erklärt noch bereichert.

Wenn das "Modell Gott" die Welt nicht bereichern würde, hätte man es längst aufgegeben.

Natürlich muss nicht jeder damit was anfangen können, aber die Mehrheit der Menschen tut es.
#44
(16-01-2013, 22:11)Keksdose schrieb:
(16-01-2013, 22:08)Mustafa schrieb: Und wie siehst du das mit dem Regress der Kausalitäten, also der stetigen Frage nach den Ursachen, Herleitungen und Erklärungen, hört das aus deiner Sicht irgendwo auf ?

Wenn wir nur dafür das Erklärungsmuster brauchen, ist das Gottesbild nicht viel wert. Dann wird "Gott" nur zu einem anderen Wort für "Ich weiß es nicht".

Man könnte Gott vieleicht als das Glied in der Kette der Kausalität verstehen, dass sich eben den Regeln der Kausalität nicht mehr beugt, was mit Regeln und Gesetzmäßigkeiten nicht einfangbar ist. Dann wäre dass "Ich weiß es nicht" vielmehr ein "Ich als Mensch kann es nicht wissen", ergänzt um den Zusatz "...aber ich vertraue darauf dass es einen Sinn macht bzw. gibt"

Also zum einen ein Zugeständnis daran, nicht Alles verstehen/wissen zu können (als menschliches Wesen generell), gleichzeitig aber auch ein Ausdrucks des Vertrauens, dass es dennoch einen Sinn hat.
#45
(16-01-2013, 23:25)paradox schrieb: Ach so, und jemand, der so ein Statement macht (einen Gott, den es nicht gibt, braucht es nicht), spricht dann natürlich absolut rational?

ja - ich habs doch erklärt, wie ich hier rein logisch folgere

(16-01-2013, 23:25)paradox schrieb: Ich finde deine obige Antwort ist ziemlich überheblich. Woher willst du wissen,
dass jeder gläubige Wissenschaftler nur aus irrationalen/emotionalen Gründen an Gott glaubt?

welche rationalen gäbe es denn?

(16-01-2013, 23:25)paradox schrieb: Denkt denn jeder Atheist rational und jeder Gläubige irrational?

nein, wie kommst du darauf?

hat auch keiner gesagt

(16-01-2013, 23:25)paradox schrieb: Ich finde, das ist zu einfach, wenn man so denkt

dann solltest du das nicht tun

ich hab dieses problem sowieso nicht

(16-01-2013, 23:25)paradox schrieb: Es gibt seriöse Wissenschaftler (zB Prof. Lesch), die auch an Gott glauben. Solche Leute kann man nicht schlicht als emotional oder irrational abstempeln.

wer tut das denn?

und falls hr. lesch tatsächlich an einen gott glauben sollte -was weißt du über seine gründe dafür?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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