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Gibts das wirklich
#1
Ich ja be da mal eine Frage an das Forum,
man hört ja Vieles, aber folgende Nachricht an die Welt,
nicht von einem Randgruppenextremisten, sondern von
einem nicht ganz einflusslosen Mann,
Scheich Abu Bakir Muhammad, hat sogar nen wiki,
hat mich ja schon irritiert.
Ist das eine Erscheinung aus dem 1.Jahrtausend oder ein fake (Juni 2012)?

*http://haunebu7.wordpress.com/2012/06/12/tv-mitschnitt_scheich-verrat-wahre-agenda-des-islams/

Verwirrend, da bekommt man ja im
ersten Moment den Reflex sich zu bewaffnen.[/size]
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#2
Warum sollte der Mann lügen ?
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#3
Mich ärgern sowas, wenn über so einem Video steht:
Scheich verrät wahre Agenda des Islams

Wer sagt denn, dass dies der wahre Islam ist und nicht mal wieder die mittelalterliche Auslegung irgendeines Idioten? Das schürt nur die Probleme und den Abstand, die ohnehin schon zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen existieren.

Ich glaub auch nicht, dass er "lügt" - der Mann meint, was er sagt. Aber das sagt nur etwas über ihn aus, und keinesfalls etwas über den Islam an sich.

Dermaßen instrumentalisiert ausgelegt ist auch das Christentum gefährlich. Die Muslime aus rückständigen Ländern immer mit Christen aus Deutschland zu vergleichen wird weder der Realität gerecht noch hilft es irgendwem.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#4
(31-01-2013, 09:59)Keksdose schrieb: Dermaßen instrumentalisiert ausgelegt ist auch das Christentum gefährlich.

Im Mittelalter war das ja auch der Fall. Schon unter Karl dem Großen wurde das Christentum anderen Völkern mit Waffengewalt aufgezwungen. Erst mit der Aufklärung wurde der Westen in dieser Hinsicht zivllisierter.
Es sagt also nicht unbedingt etwas über die Religion selbst aus, wenn ihre Anhänger Fanatiker sind, die ihren Glauben oder ihre religiösen Gesetze anderen aufzwingen wollen.
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#5
Insbesondere wenn man Textteile heiliger Schriften aus dem Kontext nimmt, lässt sich allerlei Unfug mit ihnen treiben.

Ein guter Teil der koranischen Aussagen sind nur zu verstehen, wenn man sie im Zusammenhang mit der historisch-politischen Situation deutet, in der sich Mohammed zur Zeit ihres Entstehens befand.

Das eigentliche Problem ist, dass ein guter Teil der Muslime von der Geschichtlichkeit des Korans nichts wissen will.
MfG B.
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#6
(31-01-2013, 11:33)Lelinda schrieb: Erst mit der Aufklärung wurde der Westen in dieser Hinsicht zivllisierter.
Es sagt also nicht unbedingt etwas über die Religion selbst aus, wenn ihre Anhänger Fanatiker sind, die ihren Glauben oder ihre religiösen Gesetze anderen aufzwingen wollen.

Dankeschön! Genauso seh ich es auch.

(31-01-2013, 13:04)Bion schrieb: Das eigentliche Problem ist, dass ein guter Teil der Muslime von der Geschichtlichkeit des Korans nichts wissen will.

Na, aber die Frage ist doch: Welche Muslime sind denn das? Ich kenne sicher nicht genug um ein representatives Bild von ihnen zu haben, aber die Muslime, die ich persönlich kenne, sind außerordentlich moderat. (Im Vergleich zu dem Scheich sowieso, aber das ist keine Kunst.) In der gesamten Islamdiskussion werden immer wieder einzelne Muslime vorgeführt, um das Gesamtbild stichhaltig darzustellen - siehe Video. Das sind aber in aller Regel Menschen aus ganz anderen Kulturkreisen, und uns mit denen zu vergleichen ist ein bisschen zu einfach.

Ich drücke das mal ganz pauschal aus:
Christen in Deutschland sind aufgeklärt, Christen in Entwicklungsländern sind tendenziell fundamentalistisch.
Muslime in Deutschland sind aufgeklärt, Muslime in Entwicklungsländern sind tendenziell fundamentalistisch.

Fällt jemandem die Parallele auf? Nur dass immer aufgeklärte Christen mit fundamentalistischen Muslimen verglichen werden, und das kann ja nur schief gehen. Außerdem suggeriert es in beiden Fällen, dass es daneben nichts gibt - (problematisch) fundamentalistische Christen und aufgeklärte Muslime. Beides entspricht halt nicht unserer Realität.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#7
(31-01-2013, 13:59)Keksdose schrieb:
(31-01-2013, 13:04)Bion schrieb: Das eigentliche Problem ist, dass ein guter Teil der Muslime von der Geschichtlichkeit des Korans nichts wissen will.

Na, aber die Frage ist doch: Welche Muslime sind denn das?

Was die Ansicht betrifft, den Koran als göttliche Rede zu begreifen, die große Mehrheit.

Auch für die große Mehrheit der moderaten Muslime ist der Koran göttliche Rede.

Das bringt Probleme bei der Deutung einiger Texte mit sich, die sich als göttliche Rede kaum, im historischen Kontext aber gut erklären lassen.

Die Geschichtlichkeit der koranischen Rede ist selbst an der Universität Ankara, ohne Zweifel die fortschrittlichste Lehrstätte in den muslimischen Ländern, ein heikles Thema.

Dazu der Aufsatz von Omer Özsoy:

"Die Geschichtlichkeit der koranischen Rede und das Problem der ursprünglichen Bedeutung von geschichtlicher Rede"

in

Felix Körner SJ, "Alter Text – neuer Kontext", Verl. Herder, S. 78ff.

Ein lesenswerter Text(!), der in deutschen Buchhandlungen zu haben ist.

Omer Ozsoy hat in Ankara islamische Theologie und Sozialwissenschaften sowie in Heidelberg Islamwissenschaft studiert. Er ist Professor für Koranexegese an der theologischen Fakultät der Universität Ankara.
MfG B.
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#8
(31-01-2013, 13:59)Keksdose schrieb: Ich drücke das mal ganz pauschal aus:
Christen in Deutschland sind aufgeklärt, Christen in Entwicklungsländern sind tendenziell fundamentalistisch.
Muslime in Deutschland sind aufgeklärt, Muslime in Entwicklungsländern sind tendenziell fundamentalistisch.

Es gibt sicher in allen diesen Gruppen auch Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen ist es wohl so. Und Europa war im Mittelalter ja auch einem Entwicklungsland vergleichbar.
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#9
(31-01-2013, 15:53)Lelinda schrieb: Es gibt sicher in allen diesen Gruppen auch Ausnahmen

Selbstverständlich, ganz ohne Zweifel. War auch wirklich ganz pauschal ausgedrückt, um zu erklären, was ich meinte.
Ich denke eigentlich nicht so verallgemeinernd Icon_wink
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#10
Was immer der wahre Islam ist oder welche hehere
Intentionen da immer drin verborgenen sind,
auch wenn da eine klasse unverstandene Historie ist.
Worte sind billig, leben müssen wir mit dem
was irgendwelche Fundamentlisten an aktuellen
Einflüssen durchsetzen können und auf welchen fruchtbaren Boden das fällt.
Auch die Nazi haben mal klein angefangen.
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