28-02-2013, 06:41
Weil die im Rahmen des ursprünglichen Themas entstande Diskussion nur noch wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, habe ich die Antworten mal hierhin verschoben. Falls Bedarf und Interesse an einer Vertiefung der einen oder anderen Thematik besteht, lässt sich immer noch ein neues Thema eröffnen.
Zufall ist ferner nichts, was man beschreiben könne. Zufall meint schlicht, dass kausale Erklärung gegeben werden kann oder existiert, d.h. Zufall drückt lediglich den Verzicht auf eine (kausale) Erklärung aus.
Und gegenwärtig ist unser Bild auch folgendes: Im gesamten Kosmos gibt es nur einen einzigen Planeten, wo (höher entwickeltes) Leben existiert, nämlich unsere Erde. Was du hier "offensichtlich" nennst, ist insofern wohl eher einer gewissen Unkenntnis verschuldet.
Nebenbei forderst du hier einen Beweis für eine Behauptung, die überhaupt nicht getätigt wurde. Mach es dir bspw. anhand der Riemann'schen Hypothese klar! Nur, weil ein Mathematiker von der Richtigkeit der Riemann'schen Hypothese überzeugt ist, heißt das noch lange nicht, dass er auch einen stringenten Beweis in der Hand halten würde. -.-
*http://scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-15549-2013-02-07.html
Zitat:
"Nach [Auswertung von Daten des Kepler-Weltraumteleskops] besitzen 60 Prozent der Roten Zwerge Planeten mindestens einen Planeten und sechs Prozent von ihnen sogar einen Erdzwilling in der habitablen Zone, wie Astronomen im Fachmagazin "Astrophysical Journal" berichten.
[...]
...Drei Viertel aller Sterne in unserer Milchstraße gehört zu diesem Sternentyp..."
D.h., von 1000 Sternen sind ca. 750 Rote Zwerge, 6% von ihnen - also 45 - hätten nach dieser Analyse einen Erdzwilling in der habiltablen Zone. Und ich korrigierte sogar noch absichtlich, weil vorsichtig, noch weiter nach unten, auf ein Dutzend. Hier wird von mir ferner natürlich angenommen, dass auf einem Planet, welcher die Bedingungen für die Entstehung von Leben liefert, auch tatsächlich Leben entstehen wird.
Es gibt dutzende, gar hunderte solcher Schätzungen, hier ist noch eine:
"Der deutsche Physiker und Astronaut Ulrich Walter ist pessimistisch: Eine fremde Intelligenz pro Galaxie, höchstens aber eine Handvoll könne es geben, meint er. Eine mittlere Abschätzung ergibt 100 Zivilisationen in unserer Milchstraße, deren Heimatwelten im Mittel 5000 Lichtjahre voneinander entfernt sind. Der Heidelberger Astrophysiker Peter Ulmschneider liegt mit seiner Schätzung von zwei Millionen Zivilisationen im Mittelfeld. Optimisten unter den Astronomen rechnen mit vier Millionen Zivilisationen in unserer Milchstraße mit jeweils 150 Lichtjahren mittlerem Abstand."
*www.focus.de/wissen/weltraum/tid-16879/astronomie-astrobiologen-glauben-an-extreme-anpassungsfaehigkeit_aid_471001.html
Nehmen wir die goldene Mitte, also 2 Mio. Zivs in unserer Galaxie, was nach Adam Riese - bei 200 Mill. Sternen - eine Zivilisation unter 100.000 Sternen macht. Dies ist im Gegensatz zur Schätzung auf Basis des Artikels oben insofern wieder eine eher pessimistischere Schätzung.
Der Kosmologe Alan Boss schätzt wiederum 100 Mill. erdähnliche Planeten, allein in unserer Galaxie, oder mit anderen Worten: jedes 2. Sonnensystem besitzt einen erdähnlichen Planeten, auf denen sich aller Wahrscheinlichkeit nach früher oder später auch Leben entwickeln dürfte.
*http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article3218967/Tausende-intelligente-Zivilisationen-im-Weltall.html
Schätzungen gibt es natürlich viele. Da will ich jetzt nicht über Zahlen streiten. Aber die meisten Schätzungen gehen meiner Kenntnis nach von wenigstens einigen tausend intelligenten Zivilisationen allein in unserer Galaxie aus.
In jedem Fall ist es allerdings Unsinn, zu behaupten, dass all die ca. 100 Milliarden Galaxien, mit ihrerseits noch einmal etwa 100 Milliarden Sternen, notwendig wären, damit (wenigstens einmal) irgendwo im Kosmos Leben entstünde.
Und wenn hier der Eine oder Andere sich vielleicht auch mal um die Nutzung einer Internetsuchmachine bemühen würde, müsste ich nicht immer solche Romane schreiben...
Auch die Division durch 0 ist nicht zulässig. Hat niemand so entschieden, ist einfach so.
Wenn das Wissen der Gegenwart all deine Fragen hinreichend beantworten tut - was ich bezweifle - dann kannst du dich wahrscheinlich recht glücklich schätzen. Ferner gehörst du dann auch eher zu einer Minderheit, da nachweislich immer noch außerordentlich viel in Forschung investiert wird, u.a. weil eben noch viele Fragen offen sind.
Ich werde hier jedenfalls keine Nachhilfe zur weitreichenden Thematik rund um das Konzept der Teleologie - von Aristoteles bis zu den aktuellen Ansätzen aus dem Bereich der Systemtheorie - liefern. Und zwar aus dem Grund, weil ich mich selbst noch in der "Lernphase" befinde, wenn auch in einem "höheren Semester". Vieles kann man in der einschlägigen Literatur nachlesen. Bspw. bei 'P. Davies - Der kosmische Volltreffer' findet man einige interessante Gedanken hierzu (Kap. 10). Abgesehen davon, dass ich wenig Interesse habe, mich in irgendwelchen Diskussionen um diverse Begrifflichkeiten ("Sinn", "Zweck", "Ziel"...) zu verzetteln. Dazu gibt es sehr umfangreiche Literatur, wie gesagt. Tipler fiele mir aus der "naturwissenschaftlichen Ecke" spontan noch ein (dessen Gedanken mir allerdings zu sehr vom Christentum beeinflusst sind) - Physik-Studenten kennen ihn vllt. durch seine umfangreichen Lehrbücher zur Physik. Ansonsten wäre noch das Stichwort 'Systemtheorie' zu nennen, wo der Begriff der 'Selbstorganisation' eine zentrale Rolle spielt und deutliche Parallelen zum Begriff der 'Entelechie' des Aristoteles aufweist.
Was man nicht verstehen will, wird man in der Regel auch nicht verstehen. Wenigstens das ist doch hoffentlich nicht so schwer zu verstehen...
Verstanden?
Vielleicht habe ich auch keine Weltsicht, in dem Sinne, sondern lediglich diverse Ansichten, Annahmen und Meinungen zu gewissen Fragen und Sachverhalten. Tauchen diese auf, gebe ich gerne eine Antwort. Aber ich werde hier kaum Romane über meine Weltsicht schreiben.
Aber hätte man bspw. auf Basis des Wissens über die Entwicklung des Lebens, von seiner Entstehung bis hin zur Entstehung der ersten Primaten, prognostizieren können, dass es eines Tages so etwas wie Computer, Flugzeuge und Weltraumshuttles geben wird? Nein, definitiv nicht! Wie also sollen wir nun erahnen, in welche Richtung sich das ganze Spektakel in den nächsten Jahrmillionen weiterentwickeln wird...? Das ist alles höchst spekulativ. Es gibt aber natürlich auch Spekulationen von wissenschaftlicher Seite (Tipler,Barrow, Dyson, Kaku...). Zwar etwas älter, aber immerhin frei zugänglich und sogar zum Download verfügbar, ist ein Buch von M. Kaku - nebenbei ein renommierter Vertreter der String-Theorie - hier:
*http://de.scribd.com/doc/98273081/Michio-Kaku-Hyperspace
So sehr die Autoren auch Wissenschaftler sein mögen, Aussagen über die Zukunft sind und bleiben natürlich letztendlich Spekulation. D.h., sie sind nicht unbedingt falsch, aber sicherlich sehr grob, so wie etwa die Spekulation eines Jules Verne, wie wir Menschen eines Tages mit Hilfe von riesigen Kanonen zum Mond gelangen würden... Zum Teil hatte er offenbar recht, aber das mit den Kanonen... nun ja, das stimmte nicht so ganz.
Ich schrieb oben ferner noch, dass man darüber, welche Organismen/Strukturen noch entstehen würden, nur spekulieren könne. Damit wollte ich u.a. auf die Idee der Von-Neumann-Sonden hinaus:
*http://de.wikipedia.org/wiki/Von-Neumann-Sonde
Michio Kaku erwähnt diese Idee ebenfalls irgendwo im hinteren Teil seines Buches, und auch etwas ausführlicher.
Und ausgestorben wäre der Mensch beinahe aufgrund einer langen Kälteperiode, welche aufgrund unseres technologischen Fortschritts und unser Wissen über unseren Planeten und sein Klima heutzutage kaum noch eine Gefahr darstellen dürfte. Selbst wenn, dann werden halt 99% ausradiert - bleiben immer noch 70 Mio., die sich bei der nächsten Gelegenheit abermals wie die Karnickel vermehren dürften.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Zufall ist auf jeden Fall etwas, das in der realen Welt vorkommt und naturwissenschaftlich beschrieben werden kann (z.B. durch Wahrscheinlichkeiten). Eigenschaften die einer übernatürlichen Entität (vermeide mal das Wort "Wesen"), drücke es mal vorsichtig aus, etwas fehlen.Auch das Eingreifen einer übernatürlichen Entität unterliegt einer gewissen Wahrscheinlichkeit, welche bloß gegenwärtig - nach allem, was wir wissen - eben gegen 0 tendiert.
Zufall ist ferner nichts, was man beschreiben könne. Zufall meint schlicht, dass kausale Erklärung gegeben werden kann oder existiert, d.h. Zufall drückt lediglich den Verzicht auf eine (kausale) Erklärung aus.
(24-02-2013, 10:34)Glaurung40 schrieb: Da wir wohl davon ausgehen können, niemals alle Randbedingungen für ein Ereignis vollständig zu kennen, ist diese Frage wohl nicht zu beantworten.Das ist in der Tat so, und insofern muss man vorsichtiger Weise auch von einem 'epistemischen' statt 'ontologischen' Zufall sprechen, weil man letztendlich eben nicht ausschließen kann, dass es vielleicht doch beeinflussende Randbedingungen gibt, die sich lediglich unserer Kenntnis entziehen.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Aber selbst, wenn es nur so von Leben im Weltraum wimmeln würde, was es ja offensichtlich nicht tut, außer wenn man deine Maßstäbe dafür anlegt, wo soll da der Beweis dafür liegen, dass irgendeine Intelligenz dahinter steckt?Es ist doch offenkundig so, dass die Feststellung vom konkreten Zeitpunkt der Beobachtung abhängt. Beispiel: Erde. Wimmelt die Erde nur so von Leben? Das hängt eben davon ab, von welchem Zeitpunkt in der Entwicklungsgeschichte der Erde man spricht. Im Allgemeinen lässt man die Angabe des Zeitpunktes weg, und meint schlicht die Gegenwart. Insofern wäre die Aussage "die Erde wimmelt nur so von Leben" zu bejahen. Wären wir jedoch bspw. außerirdische Beobachter, welche die Erde zur Zeit kurz nach ihrer Entstehung betrachten, müssten wir konstantieren, dass dies ein gänzlich lebloser und lebensfeindlicher Planet ist.
Und gegenwärtig ist unser Bild auch folgendes: Im gesamten Kosmos gibt es nur einen einzigen Planeten, wo (höher entwickeltes) Leben existiert, nämlich unsere Erde. Was du hier "offensichtlich" nennst, ist insofern wohl eher einer gewissen Unkenntnis verschuldet.
Nebenbei forderst du hier einen Beweis für eine Behauptung, die überhaupt nicht getätigt wurde. Mach es dir bspw. anhand der Riemann'schen Hypothese klar! Nur, weil ein Mathematiker von der Richtigkeit der Riemann'schen Hypothese überzeugt ist, heißt das noch lange nicht, dass er auch einen stringenten Beweis in der Hand halten würde. -.-
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb:Deshalb sprach ich auch im Konjunktiv - könnten. Insgesamt war das eine kleine persönliche Überschlagsrechnung auf Basis der neuesten News (07.02.2013):(23-02-2013, 23:12)Noumenon schrieb: Nö, eine einzige und nicht sonderlich große Galaxie würde schon genügen. An und für sich würde auch schon ein einziges Sonnensystem genügen, bspw. unseres. Und statistisch gesehen könnten schon bei 1000 Sonnensystemen etwa ein Dutzend belebte Planeten dabei sein.Oh, das ist aber eine kühne Behauptung. Möchte mal wissen, woher du diese Statistik hast. Das ist jetzt etwas, was wir grundsätzlich nicht so genau wissen können.
*http://scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-15549-2013-02-07.html
Zitat:
"Nach [Auswertung von Daten des Kepler-Weltraumteleskops] besitzen 60 Prozent der Roten Zwerge Planeten mindestens einen Planeten und sechs Prozent von ihnen sogar einen Erdzwilling in der habitablen Zone, wie Astronomen im Fachmagazin "Astrophysical Journal" berichten.
[...]
...Drei Viertel aller Sterne in unserer Milchstraße gehört zu diesem Sternentyp..."
D.h., von 1000 Sternen sind ca. 750 Rote Zwerge, 6% von ihnen - also 45 - hätten nach dieser Analyse einen Erdzwilling in der habiltablen Zone. Und ich korrigierte sogar noch absichtlich, weil vorsichtig, noch weiter nach unten, auf ein Dutzend. Hier wird von mir ferner natürlich angenommen, dass auf einem Planet, welcher die Bedingungen für die Entstehung von Leben liefert, auch tatsächlich Leben entstehen wird.
Es gibt dutzende, gar hunderte solcher Schätzungen, hier ist noch eine:
"Der deutsche Physiker und Astronaut Ulrich Walter ist pessimistisch: Eine fremde Intelligenz pro Galaxie, höchstens aber eine Handvoll könne es geben, meint er. Eine mittlere Abschätzung ergibt 100 Zivilisationen in unserer Milchstraße, deren Heimatwelten im Mittel 5000 Lichtjahre voneinander entfernt sind. Der Heidelberger Astrophysiker Peter Ulmschneider liegt mit seiner Schätzung von zwei Millionen Zivilisationen im Mittelfeld. Optimisten unter den Astronomen rechnen mit vier Millionen Zivilisationen in unserer Milchstraße mit jeweils 150 Lichtjahren mittlerem Abstand."
*www.focus.de/wissen/weltraum/tid-16879/astronomie-astrobiologen-glauben-an-extreme-anpassungsfaehigkeit_aid_471001.html
Nehmen wir die goldene Mitte, also 2 Mio. Zivs in unserer Galaxie, was nach Adam Riese - bei 200 Mill. Sternen - eine Zivilisation unter 100.000 Sternen macht. Dies ist im Gegensatz zur Schätzung auf Basis des Artikels oben insofern wieder eine eher pessimistischere Schätzung.
Der Kosmologe Alan Boss schätzt wiederum 100 Mill. erdähnliche Planeten, allein in unserer Galaxie, oder mit anderen Worten: jedes 2. Sonnensystem besitzt einen erdähnlichen Planeten, auf denen sich aller Wahrscheinlichkeit nach früher oder später auch Leben entwickeln dürfte.
*http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article3218967/Tausende-intelligente-Zivilisationen-im-Weltall.html
Schätzungen gibt es natürlich viele. Da will ich jetzt nicht über Zahlen streiten. Aber die meisten Schätzungen gehen meiner Kenntnis nach von wenigstens einigen tausend intelligenten Zivilisationen allein in unserer Galaxie aus.
In jedem Fall ist es allerdings Unsinn, zu behaupten, dass all die ca. 100 Milliarden Galaxien, mit ihrerseits noch einmal etwa 100 Milliarden Sternen, notwendig wären, damit (wenigstens einmal) irgendwo im Kosmos Leben entstünde.
Und wenn hier der Eine oder Andere sich vielleicht auch mal um die Nutzung einer Internetsuchmachine bemühen würde, müsste ich nicht immer solche Romane schreiben...
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Abgesehen davon wenn Entstehung von Leben ja so eine große Wahrscheinlichkeit hätte, dann braucht's ja erst recht keinen Schöpfer, bzw. allmächtigen Physiker.Ich würde sogar behaupten, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass in diesem Kosmos kein Leben entsteht, tendiert gegen 0.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb:Wie kommst du darauf, dass Zulässigkeit an das Wohlwollen einer "Person" gebunden sei...?!(23-02-2013, 23:12)Noumenon schrieb: Und genau aus diesem Grund bleibt auch die teleologische Deutung noch als alternative Hypothese zulässig.Wer soll hier was zulassen?
Auch die Division durch 0 ist nicht zulässig. Hat niemand so entschieden, ist einfach so.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Grundsätzlich kannst du dir auch die von dir so verschmähten Mythen aus alter Zeit als alternative Hypothesen nehmen, sind wohl genau so "zulässig".'Theoretisch' ja. Nur sind sie im Rahmen der gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse wenig plausibel (wenn man da mal so an diverse Schöpfungsmythen von Urvölkern denkt...).
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Ich neige dazu, hier die Grenze zu sehen, was man tatsächlich wissen kann.Du kannst nur das wissen, was man im Rahmen deiner Lebenszeit noch an Wissen erschließen können wird. Das Wissen der nachfolgenden 100, 1000, 10000, 100000... Jahre bleibt dir verschlossen. Du kannst froh sein, überhaupt in einer Epoche des rasanten wissenschaftlichen Fortschritts geboren worden zu sein. Sonst wäre dein Wissen weitestgehend nur darauf beschränkt, dass du nichts weißt...
Wenn das Wissen der Gegenwart all deine Fragen hinreichend beantworten tut - was ich bezweifle - dann kannst du dich wahrscheinlich recht glücklich schätzen. Ferner gehörst du dann auch eher zu einer Minderheit, da nachweislich immer noch außerordentlich viel in Forschung investiert wird, u.a. weil eben noch viele Fragen offen sind.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Abgesehen was ist denn die teleologische Deutung, bisher fehlt mir eine konkrete Aussage von dir, was denn als Alternative zur Wahl stünde. Außer allgemeinen, intelektuell klingenden Phrasen, gab's da bisher nicht sehr viel von dir zu lesen.Ehrlich gesagt, kommt es mir ein bisschen so vor, als würde mich ein Erstklässler fragen, was es denn nun genau mit der Maß- und Integrationstheorie auf sich habe...
Ich werde hier jedenfalls keine Nachhilfe zur weitreichenden Thematik rund um das Konzept der Teleologie - von Aristoteles bis zu den aktuellen Ansätzen aus dem Bereich der Systemtheorie - liefern. Und zwar aus dem Grund, weil ich mich selbst noch in der "Lernphase" befinde, wenn auch in einem "höheren Semester". Vieles kann man in der einschlägigen Literatur nachlesen. Bspw. bei 'P. Davies - Der kosmische Volltreffer' findet man einige interessante Gedanken hierzu (Kap. 10). Abgesehen davon, dass ich wenig Interesse habe, mich in irgendwelchen Diskussionen um diverse Begrifflichkeiten ("Sinn", "Zweck", "Ziel"...) zu verzetteln. Dazu gibt es sehr umfangreiche Literatur, wie gesagt. Tipler fiele mir aus der "naturwissenschaftlichen Ecke" spontan noch ein (dessen Gedanken mir allerdings zu sehr vom Christentum beeinflusst sind) - Physik-Studenten kennen ihn vllt. durch seine umfangreichen Lehrbücher zur Physik. Ansonsten wäre noch das Stichwort 'Systemtheorie' zu nennen, wo der Begriff der 'Selbstorganisation' eine zentrale Rolle spielt und deutliche Parallelen zum Begriff der 'Entelechie' des Aristoteles aufweist.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb:Ich sagte doch bereits, dass es dir vermutlich nicht viel nützen würde. Zumal sich halt auch der Verdacht aufdrängt, dass du das eine oder andere aus womöglich ideologisch motivierten Gründen nicht verstehen willst. Das ist so ein bisschen wie mit Schulkindern, welche partout die Mathematik nicht verstehen, eben weil sie von vornherein mit der der typisch ablehnenden Haltung herangehen, dass sie es eh gar nicht verstehen wollen.(23-02-2013, 23:12)Noumenon schrieb:Beantworte doch einfach konkret meine Fragen.(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Präzisiere mich: Was ist deine Vorstellung davon und warum glaubst du das diese der Realität entspricht ?Erstens habe ich viele Vorstellungen, so wie ich auch verschiedene Vorstellungen davon habe, was unter einem "Multiversum" zu verstehen ist. Und zweitens dürfte es schwierig sein, dir meine Vorstellung(en) zu vermitteln... Ich sähe darin auch nicht allzu viel Sinn.
Was man nicht verstehen will, wird man in der Regel auch nicht verstehen. Wenigstens das ist doch hoffentlich nicht so schwer zu verstehen...
Verstanden?
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Außerdem, warum hätte das keinen Sinn hier deine Weltsicht mal detailierter auszuführen?Weil es aus prinzipiellen Gründen reichlich schwierig werden dürfte. Genauso könntest du mich nach meiner politischen Weltanschauung fragen - wobei das wahrscheinlich eigtl. noch relativ einfach zu beantworten wäre...
Vielleicht habe ich auch keine Weltsicht, in dem Sinne, sondern lediglich diverse Ansichten, Annahmen und Meinungen zu gewissen Fragen und Sachverhalten. Tauchen diese auf, gebe ich gerne eine Antwort. Aber ich werde hier kaum Romane über meine Weltsicht schreiben.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb:Das ist ein wenig etwas anderes. Man nimmt etwas Bekanntes, und spielt damit etwas herum. Es ähnelt ein wenig an die Fantasien aus alten Mythologien über diverse Fabelwesen, wo man bspw. ein Pferd nimmt und sich nun noch ein paar Flügel hinzu denkt ("Pegasos"). Im Prinzip macht man hier das Gleiche, nur eben auf Basis wesentlich fundierteren Wissens.(23-02-2013, 23:12)Noumenon schrieb: Ja, eben. Was Sterne, Galaxien, Kometen, Elementarteilchen und viele andere Strukturen betrifft: sie entwickeln sich nicht weiter. Das wird auch in 3 Milliarden Jahren noch so sein, dass wir die gleichen (aber natürlich nicht unbedingt dieselben) Strukturen überall sehen. Wohin sich jedoch das Leben in 3 Milliarden Jahren (oder mehr) entwickelt haben wird, welche Organismen/Strukturen hier noch entstehen werden, darüber vermögen nur kühne SciFi-Autoren zu spekulieren.Warum vermögen darüber nur SciFi Autoren zu spekulieren? Legt man die Gesetze der Evolutionstheorie zu Grunde, kann man das auch wissenschaftlicher machen (siehe die Fernsehserie "The Future Is Wild").
Aber hätte man bspw. auf Basis des Wissens über die Entwicklung des Lebens, von seiner Entstehung bis hin zur Entstehung der ersten Primaten, prognostizieren können, dass es eines Tages so etwas wie Computer, Flugzeuge und Weltraumshuttles geben wird? Nein, definitiv nicht! Wie also sollen wir nun erahnen, in welche Richtung sich das ganze Spektakel in den nächsten Jahrmillionen weiterentwickeln wird...? Das ist alles höchst spekulativ. Es gibt aber natürlich auch Spekulationen von wissenschaftlicher Seite (Tipler,Barrow, Dyson, Kaku...). Zwar etwas älter, aber immerhin frei zugänglich und sogar zum Download verfügbar, ist ein Buch von M. Kaku - nebenbei ein renommierter Vertreter der String-Theorie - hier:
*http://de.scribd.com/doc/98273081/Michio-Kaku-Hyperspace
So sehr die Autoren auch Wissenschaftler sein mögen, Aussagen über die Zukunft sind und bleiben natürlich letztendlich Spekulation. D.h., sie sind nicht unbedingt falsch, aber sicherlich sehr grob, so wie etwa die Spekulation eines Jules Verne, wie wir Menschen eines Tages mit Hilfe von riesigen Kanonen zum Mond gelangen würden... Zum Teil hatte er offenbar recht, aber das mit den Kanonen... nun ja, das stimmte nicht so ganz.
Ich schrieb oben ferner noch, dass man darüber, welche Organismen/Strukturen noch entstehen würden, nur spekulieren könne. Damit wollte ich u.a. auf die Idee der Von-Neumann-Sonden hinaus:
*http://de.wikipedia.org/wiki/Von-Neumann-Sonde
Michio Kaku erwähnt diese Idee ebenfalls irgendwo im hinteren Teil seines Buches, und auch etwas ausführlicher.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Die Lebens-/Umweltbedingungen ändern sich ständig und schneller als du denkst. Der Großteil aller Arten wird aussterben, auch wir.Nichts als pure Spekulation, und auch noch äußerst unplausibel. Sämtliche bisher ausgestorbenen Arten waren sich der Veränderung ihrer Lebensbedingungen und der Gefahr ihres Aussterbens überhaupt nicht bewusst. Auf den Menschen trifft dies jedoch nicht zu. Der Vergleich hinkt also, und zwar gewaltig...
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Vor ca. 200 000 Jahren wäre unsere Art fast ausgestorben...Ja, eben... FAST.
Und ausgestorben wäre der Mensch beinahe aufgrund einer langen Kälteperiode, welche aufgrund unseres technologischen Fortschritts und unser Wissen über unseren Planeten und sein Klima heutzutage kaum noch eine Gefahr darstellen dürfte. Selbst wenn, dann werden halt 99% ausradiert - bleiben immer noch 70 Mio., die sich bei der nächsten Gelegenheit abermals wie die Karnickel vermehren dürften.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Aber ein Meteoriteneinschlag mehr und das ganze geht wieder von vorne los.Ich schrieb doch bereits, dass wir zumindest dieses Szenario mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen können, eben weil wir uns dieser Gefahr - im Gegensatz zu den Dinos bspw. - bewusst sind und rechtzeitig Abwehrmaßnahmen ergreifen können. Notfallpläne liegen bereits jetzt in irgendwelchen Schubladen.
(26-02-2013, 20:25)Glaurung40 schrieb: Wenn dahinter ein Plan stecken soll, dann ein ziemlich stümperhafter, da wäre sogar mir was besseres eingefallen.Na da bin ich ja mal gespannt, wie dein Plan so aussieht... Nur zu! Entwerfe uns hier eine neuen sich dynamisch entwickelnden Kosmos, welcher zur Entstehung von Leben führt, und ihm eine angenehmere Existenz verspricht.