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Sch
#1
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#2
Salam,

ja, die Geschichte hab' ich auch immer wunderschön gefunden. Ich gehe davon aus, daß sie nicht wirklich vorhatte, mit Fackel und Wasser Paradies und Hölle einzuebnen :wink: - ebenso wie Diogenes mit seiner Laterne auch nicht wirklich auf Menschensuche war - daß es also eine Demonstratiuon, ein Aufruf für die Gedankenlosen sein sollte - nicht aus Angst vor Bestrafung oder Wunsch nach Belohnung zu handeln, sondern aus Liebe zu Allah.
Eine Mahnung, die nicht nur vor 1200 Jahren Gültigkeit hatte... :|

wa salam
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#3
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#4
Salam!

Nein, ich glaube gar nicht daß sie damit Bestrafung/Belohnung ablehnte. Wer reiner Liebe fähig ist, existiert für den/die die Hölle tatsächlich? Aber wer ist denn dazu wirklich imstande? Wenn jemand das Gebet als Nebensache empfindet, welch ®eine Liebe ist das dann? Nein, es ist nicht jeder Mensch ein Mystiker, und kein Mystiker würde sich wohl unfehlbar wähnen - ich kann mir auch keinen vorstellen, der sich im Gegensatz zu anderen Menschen als 'wahrer' Gläubiger fühlen würde... Es ist nur ein anderer, vielleicht ein direkterer, aber auch ein gefahrvollerer Zugang - und ihn zu beschreiten ist nicht dem Willen des Menschen unterworfen. Ein unbescheidener Mystiker ist kein Mystiker...

wa salam
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#5
Meine Gotteserfahrung kennt keinen Teufel und keine Hölle. Warum das so ist, weis ich nicht. Vielleicht hat sich Gott mit dem Teufel versöhnt und Licht in die Hölle gebracht, oder es gab nie einen Teufel.
Was ich weis, ist:
Einzig Gott und Liebe zählen. Dass Gott immer um mich ist, dass ich den Tod nicht zu fürchten habe. Ja - das "totsein" nur eine andere Art der Existenz ist. Jedes Wesen existiert ewig.
Es gibt keine Strafe. Die ist überflüssig. Denn im "Dort" werden wir verstehen, warum einige Menschen anderen wehgetan haben.

Ich empfinde die Liebe Gottes als großes Geschenk. Ich hab sie nicht verdient. Warum ich sie bekommen habe? Ich weiß nicht.

Lhiannon
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#6
...vielleicht ein Grund, warum die Mystiker (aller Religionen AFAIK) kaum von Hölle reden,
obwohl sie in den Lehren er Konfessionen so häufig vorkommt... :)

() qilin
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#7
Lhiannon schrieb:Meine Gotteserfahrung kennt keinen Teufel und keine Hölle. Warum das so ist, weis ich nicht. Vielleicht hat sich Gott mit dem Teufel versöhnt und Licht in die Hölle gebracht, oder es gab nie einen Teufel.
Lhiannon

Wenn es so wäre, gäbe es die materielle Welt schon nicht mehr, gäbe es kein Leid, kein Böses in der Welt.

Die Macht des Bösen wurde nur eingeschränkt, bei eienr Versöhnung mit der Hölle wäre diese schon leer !
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#8
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#9
Selam,

Liebe und Leidenschaft sind Farbtäuschungen. Was wir in der Geliebten sehen , sehen wir gleichfalls im Regenbogen. Die Schönheit der Farben im Regenbogen stammen nicht von ihm selbst, sondern von der Reflexion des Lichtes auf die Regentropfen, die in der Luft hängen. Wenn die Sonne untergeht und die Feuchtigkeit verdunstet, verschwinden auch die Farben und die Schönheit.

Gleiches wiederfährt deiner Geliebten. Ihre Schönheit besteht, solange sich der Schöpfer an ihr manifestiert. Wird die Erscheinung an ihr unterbrochen, wird sie alt, krank und verliert ihren Glanz. Sie wird hässlich und unattraktiv. Was sie an Schönheit besaß, gehörte ihr nicht unmittelbar. Es war ein Kredit und ein Darlehen.
Sogar die angenehmen Eigenschaften, das zarte Gemüt und die noblen Eigenschaften sind Manifestationen der Namen des Schöpfers an uns: der Großzügige, der Milde, der Freundliche, der Gütige, der Vielverzeihende, der Barmherzige.

Sind das nicht seine Namen?

Lieben wir nicht, wenn wir lieben, nichts außer seinen Namen wann immer und wo immer sie sich verwirklichen? Lieben wir nicht, wenn wir lieben, nichts außer der göttlichen Gegenwart in all ihren Formen?

Der wissende weise Mensch nimmt diese Wirklichkeit wahr. Er wendet sich mit seiner Liebe an das Original. Er wendet sich an seinen Herrn. Dem Vermittler schenkt er keine Beachtung und lasst sich nicht vom Scheinprunk der Farben abhalten. Er bleibt nicht bei den Personen stehen. Mit seinem festen Willen hängt er nur an seinem Herrn. Er erspart sich Enttäuschung , Hoffnungslosigkeit und die Irritation der Farben.

Er verliebt sich in denjenigen, der nicht im Stich lasst. Er verehrt den, Dessen Liebe nicht schwächer wird. Er hängt am Immerwährenden. Er verbindet sich mit dem Unsterblichen. Er investiert in der Zentralbank, von der das ganze Geld kommt. Er verliebt sich wahrhaftig in den Gütigen mit seiner ganzen Existenz, seinen Eigenschaften und Taten.

Das ist der Weg der Wissenden in der Liebe.
Weißt du jetzt Bescheid?
Und wenn du weißt , bist du dann dazu fähig?
Nicht jeder Wissende ist fähig.
Der Weg der Wisssenden ist nicht nur eine Erkenntnis, sondern Bestrebung , Kraft, Abmühen und Ringen. Die Seele kann nur verehren, was sie sieht, und nur an dem hängen, was sie sehend und mit den Sinnen er tastend bezeugt.

Aber die Zuneigung des Herzens für denjenigen, Dem nichts gleicht, ist der höchste Grad, den man nur durch Anstrengung , Ringen und Bestrebung erreicht und vor all dem durch den Erfolg und die Zufriedenheit des Gebieters. Deswegen waren sich die Wissenden bewusst , dass dieser Zustand nur durch Beugen, Niederwerfung, Flehen, Anbetung, Gehorsam, Unterwerfung, Ehrfurcht, Demut und Entblößung erreicht wird und dass dieser Grad nicht durch ein Universitätsstudium, eine Magister- oder Doktorarbeit oder eine rationale Aneignung erlangt wird. Es gibt keinen Zugang zu diesem Zustand außer Abnehmen der Schuhe.

Lege deinen Körper und deine Seele ab.

Damit sind nicht die sinnlose Askese und die Nichtstuerei gemeint. Gemeint ist das Abstreifen deines Glücks, deines Egoismus, deiner Begierde, deiner Habgier, deines Wesens als Person und dann in die erste Reinheit zurückzutreten. Es ist die Entpersonisierung , in der du ausgibst und liebst , ohne auf eigenes Glück oder eigenen Profit auszusein. Es ist ein Zustand der Tat , der Gabe der Kraftaufwendung aber kein Zustand der leeren Askese und der Nichtstuerei. Sie ist in ihrem Zenit ein Zustand des Opferns und der Aufopferung auf dem Weg zur Verkündigung Gottes Wortes; eine Opferung, die nicht auf einen Orden oder ein Denkmal ausschaut. Geld , Blut und Seele werden für Gott allein aufgewendet.

Die Wissenden sagen, dass die Tafel der Märtyrer die ehrenhafteste Tafel ist. Man kann nur durch eine Einladung ihres Herrn zu ihr eintreten. Man kann nicht durch Durchdringen, Zwang oder Prahlerei eintreten. Sie ist eine Einladung des Ehrenhaften, die der Glückliche erhält wegen seiner Bereitschaft und seines Eilens zu Gott. Der nicht Eingeladene erhält keine wegen seiner Trägheit, Mattigkeit und Rückständigkeit. Ist das die Liebe in der Vorstellungen dieser Leute? Das ist eine andere Vorstellung von Liebe als bei den Filmproduzenten und den Autoren von Romanzen. Sie unterscheidet sich auch von der Vorstellung von Liebe bei den meisten Menschen. Für sie ist Liebe Leidenschaft, Feuer, Begierde, Verbrechen, nackte Brüste und Juwelen. Es sind Augenblicke, die durch Gedichte aufleuchten und gleich darauf erlöschen und eine Asche von Lügen hinterlassen.

Auf gewisse Weise lehrt uns der Koran, dass die Mehrheit unwissend ist. Die Wissenden jedoch sind wenige. Aber die Zeitung, die die Mehrheit anspricht und die Filmproduktion, die dem Publikum schmeichelt, die Autoren, die Verbreitung begehren, die Dichter, denen die Verführten folgen, erzählen von anderen Arten der Liebe. Sie verirren sich gemeinsam in den Tälern der Unachtsamkeit. Es endet mit dem Schwachsinn Qais, dem Selbstmord von Julia, dem Tod des Mönchen Tayys, der Unzucht Valentinos, den Verbrechen der Capones und den Tafeln Monte Carlos. Bei uns sind die Filmproduzenten noch bescheidener. Sie begnügen sich mit den Night-Clubs in der Al-Ahramat-Straße.

Das ist eine alte Sache, so alt wie die Geschichte seit der Zeit von Babylon, seit Antonius und Cleopatra, seit den Pharaonen, seit den Griechen und Römern. Im Buch der Toten lesen wir diese Zeilen, die ein weiser Ägypter vor fünftausend Jahren niederschrieb: “Schaue nicht auf die Frau deines Nachbarn. So sind viele Männer vom richtigen Weg abgewichen... Es ist ein kurzer Augenblick wie ein Traum, dem die Reue folgt.”

Es ist seit langem bekannt, seit Adam, und eine weit entfernte Geschichte seit dem Mord Habils. Aber niemand erinnert sich daran und keiner lernt aus der Moral. Die meisten, die wissen haben keine Nutzen von ihrem Wissen, da sie einen schwachen Eifer, ein mattes Gemüt und eine überwältigende Begierde haben.


Die Treppen zu den oberen Etagen sind die ganze Zeit da, aber niemand macht sich die Mühe die Treppen hin aufzusteigen, und die meisten leben und sterben im Keller.

Würde sich jemand von ihnen die Mühe geben und hin aufsteigen, die Anstrengung des Aufstiegs aushalten und den Anblick von oben betrachten, er würde vor Reue weinen über die Lebzeit, die er im Keller verbracht hat zwischen Genüssen, die nichts wert waren. Aber es ist die Schwäche , die den Körper zerfrisst. Die Menschheit wandelt sich vom Schwachen zum Schwächeren und die jungen Generationen sind noch schwächer und noch wilder auf die schnellen vergehenden Genüssen.

Lies diesen Aufsatz von Neuem und stell dir die Frage: Zu welcher Art von Menschen gehörst du? Bist du wissend? Und wenn ja: bist du fähig?

Und weine, solange du weinen magst. Nichts ist wert beweint zu werden , nicht deine Armut, nicht dein Misserfolg, nicht deine Rückständigkeit und nicht deine Krankheit. All das kann man wiedergutmachen. Die Sünde , die es wert ist darüber zu weinen, ist die Ferne von deinem Gott.

Solltest du deinen Gott verlieren, so wird dich nichts entschädigen. Alle Träume der Dichter werden dich mit nichts entschädigen.

Wa salam
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#10
Selam Zehra!
Ähm.....soll ich das etwa als Unterstellung verstehen, das ich mich von Allah (ta`ala) immer mehr entferne? Ich frage dich nur höflich, damit ich es nicht falsch verstehe! Ansonsten bitte ich dich, dies zurück zu nehmen, da du keinerlei Rechte hast, dies mir vorzuwerfen!
Falls ich dich falsch verstanden habe und du das "du" nicht an mich persönlich gerichtet hast, sondern es verallgemeinert hast, entschuldige ich mich zu meiner Fehlinterpretation!
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#11
Salam!

Das was Zehra da geschrieben hat, konnte ich recht gut nachvollziehen - habe allerdings keine Unterstellung darin gesehen, nur einen leisen Beigeschmack von dem, was ich gerade in 'Christentum' unter 'Esoterik' geschrieben habe. Nicht daß ich es ihr unterstellen würde - aber bei 'den Wissenden' und 'den Fähigen' hört man so leicht die 'Starken', die 'Überlegenen' heraus, als die sich Mystiker wohl nur ganz selten verstehen. Meist sind sie sich nur noch mehr als andere bewußt, auf welch scharfer Schneide sie wandeln.

Ich hab's hier schon mal geschrieben - meine erste Begegnung mit Mystik war, als mir vor vielen Jahren der Wind einen Zettel zublies mit dem Spruch von JalalUdDin Rumi - "Wer Gott liebt, hat keine andere Religion als Gott". Nur - diese Liebe ist ja keine 'Eigenleistung', die ist eine in Demut und Ehrfurcht angenommene Gnade...

Wa salam
() qilin
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#12
Also tut mir leid, aber das sehe ich garnicht so! Ich denke, bevor sich jmd rausnehmen kann, zu urteilen, wer sich auf einer "scharfen Schneide" bewegt, sollte man wirklich ersteinmal sich selber anschauen! Ich denke das grenzt an Unverschämtheit! Der jenige, der sich selber als "Wissend" hinstellt, hat wie Zehra das schon in einem anderen beitrag gesagt hat, sich selber eine Schranke gesetzt!
Und damit ich eben nichts falsch verstehe, frage ich lieber noch mal nach! Denn wenn das "du" an mich gerichtet war, war es wirklich eine Unmöglichkeit, die ich mir verbitte! Denn sie weiss nichts über mich und weiss nichts über meinen Glauben! ich sage ja auch nicht, nur weil sie so oder so denkt, ist sie auf einer "scharfen" Kante!!! Wie könnte ich mir so ein recht rausnehmen???? Es tut mir ehrlich leid, aber, das geht einfach über deine menschlichen Rechte hinaus!
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#13
Salam!

Entschuldige wenn ich mich mißverständlich ausgedrückt haben sollte - wo sich jemand bewegt, weiß JedeR selbst natürlich am besten, und was Anderes habe ich auch nicht gemeint.
Was Zehra geschrieben hat, hab' ich allgemein verstanden und nicht als irgendeinen Vorwurf an irgendwen.

Wa salam
() qilin

P.S. Ich persönlich halte es so, daß ich 'Du' groß schreibe wenn ich jemand persönlich meine, und klein, wenn's allgemeine Bedeutung hat.
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#14
Selam,

liebe Geschwister, es ist an keinen persönlich gerichtet. Sondern soll lediglich dazu beihelfen die Liebe zu seinem Schöpfer zu erkennen. Es ist weder eine Überheblichkeit, noch drückt es einen Stärkeren oder Wissenderen aus, es ist ein allgemeiner Beitrag aus dem man die Liebe etwas besser verstehen kann, soll, wie auch immer. Es ist keine Unterstellung an niemanden.
Wie muss ich den schreiben ohne das sich einer angegriffen fühlt?
Ich bitte euch , seht nicht alles auf jemanden Bezogen oder als persönlichen Angriff, um Gottes Willen. Jeder der es liest ist "du" auch ich!

Wa salam

Wenn ihr/ich Bücher lest, so schreibt dort doch auch der Autor seine Leser an und sagt entweder " ihr , du , oder Sie" , aber derjenige ist selbst Muslim und meint damit selbstverständlich auch sich. Er will lediglich etwas mitteilen.
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#15
Selam liebe Zehra! :)

Wie gesagt, wenn ich mich geirrt habe, freut es mich, und ich entschuldige mich gerne bei dir! Wünsche dir ein gesegnetes Seker Bayrami... :)


Ich habe 2 schöne Ahadith zu dem Thema gefunden:

Allahs Gesandter (s) hat gesagt:
"Der edelste (Grad) des Glaubens (Îmân) ist es, zu wissen, daß Allah mit dir ist, egal wo du bist." <<

(Tabarânî)


24 - Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm berichtete: >>Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte:
"Wer immer die (folgenden) drei Eigenschaften besitzt, findet aufgrund derer die Freude am Glauben:
Wenn seine Liebe zu Allah und Seinem Gesandten stärker ist, als seine Liebe zu allen Anderen,
wenn seine Liebe zu einem Menschen nur Allah gewidmet ist,
und wenn er den Rückfall zum Unglauben, nachdem Allah ihn davon gerettet hat, genauso verabscheut, wie er es verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden."<<

(Bukharî, Muslim, Tirmîdhî, Nasaî und Ahmad ibn Hanbal)


fand sie treffend zund sehr schön! In diesem Sinne allen Muslimen ein frohes Fest und eueren Familien!

Selam
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