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Werden religiöse Feiertage zunehmend "atheistischer"?
#1
Bin ich der einzige, dem es so vorkommt, als würden hier in Deutschland religiöse (natürlich vornehmlich christliche) Feiertage an ihrer ursprünglichen Bedeutung verlieren und allmählich "atheistisch" werden?
Die Feiertage fallen nicht an sich weg, nur der Hintergrund des Feierns scheint mittlerweile oft ein anderer zu sein. Nehmen wir beispielsweise mal Weihnachten. An Weihnachten feiern Christen ja normalerweise die Geburt Jesu, doch stehen jetzt mMn eher die Familie und das Beisammensein im Mittelpunkt, als wichtige Werte dürften sich für die "besinnliche Zeit" Ruhe und Harmonie etabliert haben. Gegenteilig gibts auch schon Discos oder Clubs, die extra für Heiligabend besondere Feten veranstalten.
Oder nehmen wir Ostern. Jesu Auferstehung von den Toten? Wohl eher ein Frühlingsfest.

Habt ihr diese Beobachtung auch gemacht, oder seht ihr das anders? Dass Traditionen und Kultur einem stetigen Wandel unterworfen sind, ist klar, einige der christlichen Feiertage gingen vom Datum und einigen Bräuchen ja auch aus heidnischen Feiertagen hervor. Erleben wir jetzt etwas ähnliches, nur vom Christentum wieder weg?
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#2
Die Frage ist doch, ob es überhaupt noch zeitgemäß ist in einem Land, in welchem die Konfessionsfreien immerhin ein drittel der Bevölkerung stellen, an christlichen Feiertagen festzuhalten?
Nicht dass Feiertage generell abgeschafft werden sollten, natürlich nicht. Allerdings finde ich es schon recht heftig wenn zb. am Karfreitag Tanz- und Sportveranstaltungen nicht durchgeführt werden dürfen.

Wie du ja auch richtig feststellst, werden die ursprünglichen Gründe für einen Feiertag oder ein Fest von vielen Menschen gar nicht mehr als solche gefeiert. Ich sehe darin kein Problem, da zb. das Weihnachtsfest als Familienfest (also egal ob Christen oder nicht) ja dennoch eine erhaltenswerte Zeit ist.

Theoretisch gehört zu einem säkularen Staat auch die Unabhängigkeit von den religiösen Feiertagen. Nun müssen diese mMn. nicht zwangsweise durch "atheistische" ersetzt werden, jedoch sollten Einschränkungen wie beispielsweise das Tanzverbot aufgehoben werden.
Sicherlich ist die Idee des In-sich-gehens am Karfreitag nicht schlecht, doch ist es äußerst seltsam dies Menschen an einem bestimmten Tag aufzwingen zu wollen.
Mal davon abgesehen, dass religiöse Minderheiten (welche an ihren Feiertagen eben nicht explizit frei bekommen) hier auch ein Stück weit diskreminiert werden.
Demgegenüber kann ich es aber verstehen, wenn auf die christliche Tradition unserer Gesellschaft verwiesen wird und demnach diese gesetzlichen Feiertage somit auch ein Stück unserer Kultur symbolisieren.
Aber, wie bereits gesagt, sollte man dann jedoch jedem selber überlassen wie er diesen freien Tag gestaltet.
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#3
Ich finde Feiertage auch gut, würde sie allerdings aus Nächstenliebe
christlicher gestalten. Ostern könnte man doch etwas mehr auseinanderziehen,
z.B. Ostermontag auf Osterdienstag oder Mittwoch verlegen, wegen der Brückentage dann könnte man doch viel länger in sich gehen.
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#4
(11-05-2013, 18:11)Flattervogel schrieb: Bin ich der einzige, dem es so vorkommt, als würden hier in Deutschland religiöse (natürlich vornehmlich christliche) Feiertage an ihrer ursprünglichen Bedeutung verlieren und allmählich "atheistisch" werden?

aus den Feiertagen wurden, Arbeitsfreietage die freigestaltet werden
oft mit Spaßfaktor an Zerstörung
bei den Christen die Tannenbäume
oder bei den Muslimen die sinnlose Schlachten der Tiere am Opferfest

die Menschheit hält am Primitivität fest
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#5
(12-05-2013, 12:27)Koon schrieb: oft mit Spaßfaktor an Zerstörung
bei den Christen die Tannenbäume

Hö? Tard Inwiefern hat denn ein Weihnachtsbaum mit Zerstörung zu tun?

Zur Threadfrage: Ich glaube auch, dass die Tendenz weg von christlichen Anlässen und zu allgemeineren Aspekten des Lebens, losgelößt von Religion, führt. Ich finde das aber gut. Wenn wir an Weihnachten bspw. die Familie feiern, dann können wir das konfessions- und religionsübergreifend tun.

Die Geburt von Jesus spielt nur für Christen (und maximal noch die Muslime) eine Rolle, für alle anderen ist dieser Anlass mehr oder weniger bedeutungslos. Aber alle Menschen können sich darauf verständigen, die Familie zu feiern oder den Frühling (und damit das Leben) an Ostern. Ich glaube, jetzt mal ganz unabhängig von meinem Gottesglauben, dass ein Gott es nicht nötig hat an einem speziellen Tag seiner zu gedenken. Insofern frage ich mich: Was nützen eigentlich so große Feste? Was sollen sie uns bringen? Ich denke, was sie tun sollten (und ohne Religionsbezug auch viel besser können) ist, uns einander näher zu bringen, damit wir bspw. im Winter einfach alle ein bisschen zusammenrücken. Ich hate das für einen schönen Gedanken. Insofern ist es für mich ganz persönlich kein Verlust, wenn die religiösen Inhalte von den Festen langsam abblättern.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#6
(12-05-2013, 12:47)Keksdose schrieb: Hö? Tard Inwiefern hat denn ein Weihnachtsbaum mit Zerstörung zu tun?

an vielen Orten der Welt werden die Bäume nicht gezüchtet wie in Deutschland.
Zuchtbäume oder aus dem Wald wie die Nord Amerikaner das tun... nach 4 Wochen ...Baumleichen in jede Ecke

die Menge müsste soviel sein was Tetrapack in 3 Monaten an Ressourcen braucht ...
Ich glaube Jesus hätte nichts dagegen wenn Ihr chinesische Plastikbäume aufstellen würdet, welches Jahr für Jahr wiederverwendet werden kann
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#7
(12-05-2013, 13:21)Koon schrieb:
(12-05-2013, 12:47)Keksdose schrieb: Hö? Tard Inwiefern hat denn ein Weihnachtsbaum mit Zerstörung zu tun?

an vielen Orten der Welt werden die Bäume nicht gezüchtet wie in Deutschland.
Zuchtbäume oder aus dem Wald wie die Nord Amerikaner das tun... nach 4 Wochen ...Baumleichen in jede Ecke

die Menge müsste soviel sein was Tetrapack in 3 Monaten an Ressourcen braucht ...
Ich glaube Jesus hätte nichts dagegen wenn Ihr chinesische Plastikbäume aufstellen würdet, welches Jahr für Jahr wiederverwendet werden kann

Also ich weiß nicht ob ich dir da ganz folgen kann. Unten auf meinem Esstisch steht eine Vase mit Schnittblumen vom Feld, extra gezüchtet, um abgeschnitten zu werden. Das ist dementsprechend ja auch ein Zeichen von Zerstörung, oder?

Mein Weihnachtsbaum kam letztes Jahr übrigens aus dem Vorgarten von meinem Opa. Hat Jesus da was dagegen?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#8
(12-05-2013, 12:27)Koon schrieb: aus den Feiertagen wurden, Arbeitsfreietage die freigestaltet werden
oft mit Spaßfaktor an Zerstörung
bei den Christen die Tannenbäume
oder bei den Muslimen die sinnlose Schlachten der Tiere am Opferfest

die Menschheit hält am Primitivität fest
Du musst aber auch alles schlechtreden, was ist den, auch im muslimischen Sinne, mit der großflächigen Vernichtung von Alkohol bevor Kinder drankommen
oder die Schonung der Tiere in der Fastenzeit.
Sinnlos Schlachten ?
Mir wurde mal versucht nahezubringen, das Tiere religiös richtig geschlachtet,
am Besten im Namen Allahs, dann glücklich und voller Hingabe in den Tod gehen,sozusagen drum betteln.
Stimmt das nun auch wieder nicht ?
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#9
@ Harpya

Ich bin Koran Moslem
habe mit dem von Araber und ihre von Hadithen khurafesierten Christen-Islam nichts zutun.

in dem Jahrhundert wo es überall Prallgefüllte Schlachthöfe gibt, braucht Niemand zu Opfern... Das Opfern im Koran hat den Hintergrund Armen zu helfen... d. h Opfern ist Zekat (Abgabe an dürftigen) das auch in Form Geld oder Sachleistungen erbracht werden kann...

22:37 Weder ihr Fleisch noch ihr Blut gelangt zu Allah, wohl aber die Gottesfurcht (die ihr) eurerseits (empfindet und an den Tag legt). So haben wir sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allah dafür preiset, daß er euch rechtgeleitet hat. Und bring denen, die fromm sind (al-muhsiniena), gute Nachricht (von der Seligkeit, die sie im Jenseits zu erwarten haben)!
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#10
(12-05-2013, 13:34)Koon schrieb: @ Harpya

Ich bin Koran Moslem
habe mit dem von Araber und ihre von Hadithen khurafesierten Christen-Islam nichts zutun.
Da hast du dich ja dann auf die einfache Seite des Lebens geschlagen.
Regelbüchlein was mir alles vorgibt, Ignorieren von
Unsachlichkeiten antrainiert.
Mit dem Paradie ist das so eine Sache, steht im Koran ja fast nix drüber, der Rest ist weltlich interpretiert.
Mid den Hadhiten muss ich dir recht geben.
Stellvertretend ein Beispiel vom Paradies:

"Bukhari V8 B76 N559, berichtet von Sahl bin Sa’d: Der Gesandte Allahs sagte: “Im Paradies gibt es einen Baum der so groß (und weit) ist, daß ein Reiter hundert Jahre braucht, bis er seinen Schatten durchquert hat.”"
Nichtsagend. Kann man sehen wie man will.
1. So ein Pferd hatte ich auch mal.
2. Wie stand die Sonne, steht die Sonne tief wirft ein Zwerg auch lange Schatten.
3. Wurde der Schatten längs oder quer durchritten.
4......

(12-05-2013, 13:34)Koon schrieb: 22:37 Weder ihr Fleisch noch ihr Blut gelangt zu Allah, wohl aber die Gottesfurcht (die ihr) eurerseits (empfindet und an den Tag legt). So haben wir sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allah dafür preiset, daß er euch rechtgeleitet hat. Und bring denen, die fromm sind (al-muhsiniena), gute Nachricht (von der Seligkeit, die sie im Jenseits zu erwarten haben)!
Was sollte der auch mit Blut und Fleisch ?
Viel vom Jenseits gibts ja auch nicht zu berichten.

Sure 3, Vers 133: Und wetteilet nach der Verzeihung eures Herrn und einem Garten, dessen Land weit ist wie der Himmel und die Erde, bereitet für die Gottesfürchtigen.
Ist das alles ?
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#11
Koon schrieb:aus den Feiertagen wurden, Arbeitsfreietage die freigestaltet werden
oft mit Spaßfaktor an Zerstörung

Man kann von Nicht-Gläubigen ja auch nicht erwarten, dass sie an besagten Tagen auch den Feierlichkeiten nachgehen oder eine dementsprechende Stimmung haben (siehe Karfreitags-Debatte). Wer würde da nicht seinen freien Tag genießen?
Das mit der Zerstörung finde ich jetzt schonmal etwas übertrieben...

Keksdose schrieb:Was sollen sie uns bringen? Ich denke, was sie tun sollten (und ohne Religionsbezug auch viel besser können) ist, uns einander näher zu bringen, damit wir bspw. im Winter einfach alle ein bisschen zusammenrücken. Ich hate das für einen schönen Gedanken. Insofern ist es für mich ganz persönlich kein Verlust, wenn die religiösen Inhalte von den Festen langsam abblättern.

Richtig, seh ich auch so.
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#12
Keksdose schrieb:Was sollen sie uns bringen? Ich denke, was sie tun sollten (und ohne Religionsbezug auch viel besser können) ist, uns einander näher zu bringen, damit wir bspw. im Winter einfach alle ein bisschen zusammenrücken. Ich hate das für einen schönen Gedanken. Insofern ist es für mich ganz persönlich kein Verlust, wenn die religiösen Inhalte von den Festen langsam abblättern.

Sehr sympathische Einstellung, ich würde dann aber auch mal überlegen, warum die Arbeitgeber das finanzieren sollen.
Man könnte das Nehmen von Feiertagen ja freistellen, man kann ja nicht erwarten
das ein Arbeitgeber meine Freizeit und Familienkuscheln finanziert.

Der Verdienstausfall des Arbeitgebers sollte evt. umgelegt werden.
Geben ist doch seeliger als Nehmen.
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#13
(13-05-2013, 00:28)Harpya schrieb: Man könnte das Nehmen von Feiertagen ja freistellen, man kann ja nicht erwarten das ein Arbeitgeber meine Freizeit und Familienkuscheln finanziert.

Der Verdienstausfall des Arbeitgebers sollte evt. umgelegt werden.

Das ist ein berechtigtes Argument und wäre zu diskutieren. Ich überlege aber, ob Feiertage und das Niederlegen der Arbeit für eine Gesellschaft nicht aus einem anderen Grund wichtig sein könnten. Ich denke, dass regelmäßige Arbeitspausen aus mehreren Gründen die psychische Gesundheit erhalten: Sie erhöhen die allgemeine Zufriedenheit, beugen stressinduzierten Krankheiten vor, verhindern Burn-Out (im weitesten Sinne) und schaffen Raum für Dinge wie Selbstverwirklichung und natürlich die Familie, der man (ja als sogenannte Keinzelle der Gesellschaft) diese Bedeutung auch zugestehen sollte. Insofern ist eine Gesellschaft, in der die Arbeitgeber das Familienkuscheln mitfinanzieren, vielleicht viel produktiver als eine Gesellschaft mit einer 24-7-Arbeitswoche.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#14
(13-05-2013, 00:28)Harpya schrieb: Der Verdienstausfall des Arbeitgebers sollte evt. umgelegt werden.
Klar, dann müsste der Arbeitnehmer, den Arbeitgeber auch für die Sonntage entschädigen, weil genau genommen, der 7. Tag auch ein religiöser Feiertag ist.
Nicht die Feiertage sondern die Menschen entfernen sich vom Sinn dieser Tage.
Nehmen wir Weihnachten.
Man kann sagen:" An diesem Datum wurde der römische Sonnengott verehrt" aber das ist nicht Weihnachten. Christen machten einen vorhandenen Feiertag zu ihrem Feiertag weil sie sonst nicht feiern konnten sondern arbeiten mussten.
Sie erklärten Christus einfach an diesem Tag zur "wahren Sonne der Gerechtigkeit." Ausserdem nahmen sie das Wort des Johannes (Joh 3,30):"Er muss zunehmen, ich muss abnehmen." Da es auch von Johannes kein Geburtsdatum gab, nahm man für Jesus den kürzesten - und für Johannes den längsten Tag (24.06.) als Feiertag.
Auch der Weihnachtsbaum wird als "heidnisch" verunglimpft. Dieser geht aus der Tradition des 24.12. hervor welcher der Gedenktag Adams und Evas ist.
Er stellt eigentlich einen Apfelbaum dar. Weil aber in dieser Zeit bei uns nur Nadelbäume "grünen" nahm man die Tanne und hängte Kugeln als Äpfel an die Zweige.
Jedes Fest der Christen wird so von "Antichristen" diffamiert und zeredet.
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#15
(13-05-2013, 10:30)indymaya schrieb: Klar, dann müsste der Arbeitnehmer, den Arbeitgeber auch für die Sonntage entschädigen, weil genau genommen, der 7. Tag auch ein religiöser Feiertag ist.

Da würde ich wieder mit der psychischen Gesundheit, der Familie und der Produktivität gegenhalten, aber im Gegensatz zu Weihnachten bin ich mir hier sicher, dass es ohne nicht mehr geht. Der arbeitsfreie Tag am Wochenende ist als Kulturgut längst nicht mehr religiös gepachtet, er hat sowohl das Familienleben als auch die Wirtschaft völlig verändert. Zwar muss man für diese Errungenschaft dem ursprünglichen Anlass durchaus danken, aber heute kann man unmöglich die rückwirkende Beschränkung dieses "Feiertags" auf den religiösen Brauch fordern. Dafür hat er die Gesellschaft zu umfassend beeinflusst.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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