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Wir sind Kirche : Glaubensbewegung ohne Basis
#1
Guten Morgen,

... der Priestermangel der bereits hier thematisiert könnte theoretisch auch mittelfristig zu einem interessanten Begleiteffekt führen: nämlich dass Laienbewegungen wie "Wir sind Kirche" mehr und mehr an Gewicht gewinnen. Selbst die Organisation der Großgemeinden ist ohne Hilfe der Laien auf Dauer nicht mehr haltbar.

Was mir aufällt ist hier insbesondere: dass Vorschläge und Konzepte zum Kirchenumgang reichlich vorhanden sind, aber die Kommunikation zu den jeweiligen Bistumsverwaltungen offenkundig dürftig funktioniert, geschweige zur Deutschen Bischofskonferenz. Für mich stellen sich in diesem Zusammenhang folgende Fragen:

1) Gibt es Laien-Bewegungen wie "Wir sind Kirche" nur in Großstädten. I
m ländlichen Raum habe ich so etwas noch nie gesehen.

2) Weshalb funktioniert der Dialog zwischen Wir sind Kirche und den Bistumsleitungen so schlecht : prallen da etwa 2 Anschauungswelten aufeinander die sich einfach nicht vertragen ?
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#2
(05-08-2013, 08:42)Kreutzberg schrieb: Weshalb funktioniert der Dialog zwischen Wir sind Kirche und den Bistumsleitungen so schlecht : prallen da etwa 2 Anschauungswelten aufeinander die sich einfach nicht vertragen ?

aber wo denn, die bischöfe freuen sich doch so richtig über die leute, die das system erneuern wollen, von dem bzw. dessen weiterbestand diese bischöfe profitieren...

*sarcasm off*
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
(05-08-2013, 08:42)Kreutzberg schrieb: 1) Gibt es Laien-Bewegungen wie "Wir sind Kirche" nur in Großstädten. I
m ländlichen Raum habe ich so etwas noch nie gesehen.

Mit Verlaub. Wie kann man "so etwas" im ländlichen Raum sehen? Da hängt doch keine Fahne am Kirchturm!
Einfach mal auf der Internetseite von "Wir sind Kirche" mal Umschau halten. Da sind regionale oder lokale, auch ländliche Untergliederungen mit Andresse genannt!

[/quote]
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#4
(06-08-2013, 20:27)dalberg schrieb:
(05-08-2013, 08:42)Kreutzberg schrieb: 1) Gibt es Laien-Bewegungen wie "Wir sind Kirche" nur in Großstädten. I
m ländlichen Raum habe ich so etwas noch nie gesehen.

Mit Verlaub. Wie kann man "so etwas" im ländlichen Raum sehen? Da hängt doch keine Fahne am Kirchturm!
Einfach mal auf der Internetseite von "Wir sind Kirche" mal Umschau halten. Da sind regionale oder lokale, auch ländliche Untergliederungen mit Andresse genannt!
Wann war den Kirche von unten schonmal erfolreich, ausser ganz marginal
in unbedeutenden Themen.
Früher wurden die gleich hart angefasst, heute ist man subtiler und gibt sich die Größe über alles reden zu können und für alles offen zu sein.
Aber in einem Rahmen der der rk nicht besonders wehtut
aber einer Propaganda der Weltoffenheit dient.

Siehe Papst und Homosexualität was öffentlich bekundet wird,
als Fortschritt bejubelt und die wirkliche Meinung dann schon viel älter und nix Neues ist.

Paulus würde sich mit Entsetzen abwenden,
der war ja nicht mal für Bildungsfreiheit.
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#5
Das ist aber sehr kurz gedacht : normaler Weise machen sich neue Gruppen durch Medienberichte bemerkbar oder Flyer oder hier Ankündigungen im Pfarrbrief. Aber in der Kirche läuft manches still ab: so bspw. auch Fördervereine die nicht intensiv für sich werben
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#6
(07-08-2013, 10:22)Kreutzberg schrieb: Das ist aber sehr kurz gedacht : normaler Weise machen sich neue Gruppen durch Medienberichte bemerkbar oder Flyer oder hier Ankündigungen im Pfarrbrief. Aber in der Kirche läuft manches still ab: so bspw. auch Fördervereine die nicht intensiv für sich werben

"oder hier Ankündigungen im Pfarrbrief"...

sag mal, kreutzberg, in welcher welt lebst du eigentlich?

ein pfarrer, der werbung für diese basisbewegung macht oder auch nur zuläßt, schießt sich doch gegenüber seinen vorgesetzten selber ins knie!
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#7
< mal eine Gegenfrage:
Soll der Pfarrer den Vertretern dieser Laienbewegung "Hausverbot" erteilen, weil konservative Laienbewegungen "williger" die Bistumspolitik mittragen oder wegschauen ? Ein Kirchenvorstand der nur auf blockieren spielt muss natürlich sich vermehrt mit negativen Presse-Artikeln herumschlagen. Ich gebe allerdings zu dass so etwas in der tiefen Provinz egal ist. Da gilt dann das Motto: Hauptsache es gibt überhaupt noch einen Pfarrer vor Ort.
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#8
(07-08-2013, 15:17)Kreutzberg schrieb: < mal eine Gegenfrage:
Soll der Pfarrer den Vertretern dieser Laienbewegung "Hausverbot" erteilen, weil konservative Laienbewegungen "williger" die Bistumspolitik mittragen oder wegschauen ?

ich bin nicht in der position, irgendein "sollen" für katholiken zu formulieren

macht, was ihr wollt - mich betriffts ja nicht

ich beobachte nur die situation, und seh natürlich genau, was seitens der kirchenführung mit aufmüpfigen laien und geistlichen passiert

was mich aber langsam mal interessieren würde: wo stehst du eigentlich?

auf was willst du hinaus?

(07-08-2013, 15:17)Kreutzberg schrieb: Ein Kirchenvorstand der nur auf blockieren spielt muss natürlich sich vermehrt mit negativen Presse-Artikeln herumschlagen. Ich gebe allerdings zu dass so etwas in der tiefen Provinz egal ist. Da gilt dann das Motto: Hauptsache es gibt überhaupt noch einen Pfarrer vor Ort.

die negative presse ist der rkk doch egal bzw. wird als indiz dafür genommen, wie mutig sie "sich dem zeitgeist entgegenstemmt"
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#9
(07-08-2013, 15:17)Kreutzberg schrieb: Ein Kirchenvorstand der nur auf blockieren spielt muss natürlich sich vermehrt mit negativen Presse-Artikeln herumschlagen. Ich gebe allerdings zu dass so etwas in der tiefen Provinz egal ist. Da gilt dann das Motto: Hauptsache es gibt überhaupt noch einen Pfarrer vor Ort.

Leider bleibt der Mensch auf der Strecke, hab mal in München gearbeitet und in der Nähe aus einem Dorf gewohnt.
Da gabs einen Pfarrer der hatte 5 oder 6 Gemeinden zu betreuen,
Gottesdienste, Gebetskreise, Alten/Krankenbesuche, Auftritte bei Festen, Segnungen bei Schützenfesten.....
Der schoß nur durch die Gegend wie eine Brummkreisel und sah aus wie
seine eigene Leiche. Der brauchte keine Beschreibung der Hölle mehr.
Gibts eigentlich Priestergewerkschaften ?
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#10
Es ist davon auszugehen dass es auch regionale Arbeitskonferenzen gibt bei denen ein Erfahrungsaustausch stattfindet, aber was soll das bringen wenn die Voraussetzungen von Gemeinde zu Gemeinde sich gravierend unterscheiden ?
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#11
Ach wie schön, dass ich zu diesem Thema tatsächlich etwas Fundiertes beitragen kann! Icon_cheesygrin
Eine kleine persönliche Erfahrung zum Thema:

Ich bin gut befreundet mit zwei Gründungsmitgliedern einer Laienbewegung, wie du sie genannt hast und verfolge mit großen Interesse ihre Arbeit. Zum offiziellen Beginn des Dialogprozesses waren sie super motiviert - inzwischen hat sich das, fürchte ich, wieder geändert.
Der Bischof unserer Diözese hier war zwar zu internen Gesprächen bereit, aber an die Öffentlichkeit ließ er nichts dringen. Das Kirchenblatt der Diözese durfte keine Aussagen drucken, die den Dialogprozess negativ bewerteten oder sogar (wie in jüngerer Zeit) als gescheitert hinstellten.
In der Super-Sonderausgabe zum Ende des Dialogprozesses wurde den beteiligten Laienbewegungen, die lokal tätig sind, ein großes Interview zugesichert und durchgeführt. Kurz vor der Veröffentlichung der Ausgabe kam vom Bischof dann scheinbar die Anweisung, das Interview rücksprachslos zu zensieren. (Ob das so stimmt, kann ich schwer beurteilen, da ich nur die Aussagen der Mitglieder habe und da sicher auch viel Frustration mit im Spiel war. Fakt ist, der Artikel wurde nicht gedruckt und die Bewegungen nicht mehr erwähnt.)
Der Bischof selbst formuliert den Dialogprozess als erfolgreich.

Mindestens einer der mit bekannten Gründungsmitglieder denkt derzeit darüber nach, aus der Kirche auszutreten. Er ist ein strengläubiger Mensch, aber die Erfahrung im direkten Kontakt mit dem Organ Kirche hat ihn diesbezüglich sehr frustriert.

Ich bin mir nicht sicher, ob oder wie repräsentativ diese Geschichte, die ich da mitbekommen habe, für den gesamten Dialogprozess ist. Sollte das aber anderswo ähnlich passiert sein, muss man sich nicht wundern, dass die Kommunikation nicht zu funktionieren scheint, denn dann besteht ganz offensichtlich ein Problem von Seiten der Kirchenvertreter. Was ja auch kaum verwunderlich wäre: Zumeist scheint es so, als hätte die Kirche einfach überhaupt kein Interesse daran, dass sich etwas ändert.
Ich fühle mich in dieser Religion ohnehin nicht mehr zuhause; mir könnte es egal sein; aber für die Menschen, denen ihr Glaube so wichtig ist, tut es mir leid.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#12
(09-08-2013, 16:46)Keksdose schrieb: Ich fühle mich in dieser Religion ohnehin nicht mehr zuhause; mir könnte es egal sein; aber für die Menschen, denen ihr Glaube so wichtig ist, tut es mir leid.

Hab ich noch nie verstanden warum man seinen Glauben nicht für sich
in sich befriedigend erleben kann.
Wenn ich keine diktatorische Religion/Organisation finde die mich anspricht,
kann ich doch ohne weiteres sagen "Get lost".
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#13
(09-08-2013, 16:46)Keksdose schrieb: Ich bin mir nicht sicher, ob oder wie repräsentativ diese Geschichte, die ich da mitbekommen habe, für den gesamten Dialogprozess ist.
Sie ist repräsentativ! Allenthalben werden Laienbewegungen nur toleriert, wenn sie sich konform mit den (amts-)kirchlichen Anweisungen verhalten. Von manchen Bischöfen wird auch ein Denunziantentum gefördert, um unliebsame Äußerungen habhaft zu werden. So geschehen kürzlich in Köln.
Dieser ganze Verein hat sich überlebt und besteht nur noch aus der "strengen Hülle" einer 2000-jährigen Tradition ohne wirkliches Leben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
(09-08-2013, 23:27)Ekkard schrieb: Dieser ganze Verein hat sich überlebt und besteht nur noch aus der "strengen Hülle" einer 2000-jährigen Tradition ohne wirkliches Leben.
Unter falscher Flagge segelnd präsentiert der Verein sich aber eben
anbiedernd fortschrittlich.
Wie ich das z.B. in Ägypten sehe.
Die lieben Muslimbruderschaften haben auf die Verpackung
stetigen Fortschritt un blühende Zukunft versprochen.
Als die Verpackung aufgemacht wurde war von den Versprechungen
noch soviel drin wie die 0,1gr Erbeere im ganzen Joghurt, und das Aroma war noch künstlich.
Da kann man sich nicht auf demokratisch gewählt berufen.
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#15
Mag sein, gehört aber nicht zum Thema!
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