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Jürgen Todenhöfer: "10 Thesen gegen den Hass"
#16
Ein kultureller Narzismus, und die erwartete "Oberkultur" für Allemann, einfach nur eine Monokultur sehen will, sei es auf religiöser oder politischer Basis.

Solch eine rationalisierte Monokultur für Allemann, führt meine Erachtens eher zum Rückschritt, statt zum Fortschritt.

Sogar der Griechische Hellenismus, basiert nicht auf so eine definierte Monokultur, sondern auf die Wechselbeziehung.

Das extreme Gegenteil, mit einem Multikulti-Overload, wird wohl zu viel Verfremdung herbeiführen.
Da könnte solch ein Graben entstehen, das darin Leichen baden könnten.


(16-08-2013, 23:38)Mustafa schrieb:
(16-08-2013, 23:23)Artist schrieb: Europa wird nie so sein wie Nahost und Umgekehrt.

Wie kommst du auf sowas?
Kulturelle Entwicklungen lassen sich schlecht so absehen.

Und einen Eskimo in arabischer Kleidung in einer Iglu Moschee oder Iglu Kirche, der gleichzeitig einen auf Nietzsche Kritik macht, könnte ich mir durchaus vorstellen.

Nicht, dass Eskimos in Iglus wohnen würden, aber solch Eis- und Schneepaläste sind durchaus interessant, und sicher auch Touristenattraktion.
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#17
(17-08-2013, 17:13)Artist schrieb: Hat das nicht vielleicht Etwas mit Toleranz zu tun, wenn ich andere Religionen oder Kulturen einfach akzeptieren kann, ohne meine "tranzendale Warheit" mit irgendwelchen "profanen Ritualen" anderen aufdrücken zu müssen ?

Natürlich.
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#18
(14-08-2013, 18:57)Harpya schrieb: Da fiel mir gleichmal auf, das Bin Laden als bester Stichwortgeber
für George W. Bush bezeichnet wird.
Konsequenterweise hat der Terror also erst zu einem "Antiterror Krieg"
geführt. Was seinerseits den Terror auch nicht gerade gestoppt hat.

Es ist ein ständiger Wechsel, der beiden Parteien. Im Endeffekt ist keiner Unschuldig.
Für mich ist George W. Busch genauso ein religiöser Fanatiker wie Osama Bin Laden- halt nur ein christlicher.

Busch hält viel von Haggi und der glaubt das die Christen im Endkampf gegen die Muslime ziehen.
Fanatiker können halt viel Unheil über die Welt bringen, egal welche Religion sie haben.

Aber jetzt zu dem was Todenhöfer sagt, ich verstehe das so:
Gewalt ist nie eine Lösung, sondern sie führt nur zur Gegengewalt. Man wird in einem Gewaltkreislauf gefangen.

Die "Anti-Terror- Kriege" haben den Terrorismus noch mal einen Aufschwung gegeben, den Krieg Gewalt, Mord, Vergewaltigungen, Folter führt zu Hass und Gegengewalt.
Mit Krieg kann man keinen Terrorismus bekämpfen aus den oben genannten Gründen.


(14-08-2013, 18:57)Harpya schrieb: Wie immer der Irakkrieg bewertet wird, nachdem er beendet wurde, ging der Terror da erst richtig los. Soll ja inzwischen mehr Tote als der Krieg gefordert haben.

Man könnte ja glatt annehmen, das die Beendigung des Irakkrieges
schuld am Terror war.

Ich gehe einen Schritt weiter.
Der Irak hat durch den Krieg an Struktur verloren und es kam durch den krieg zu Gesellschaftlichen Problemen.
Krieg führt zu Leid und Fremdbestimmung, beides fördert weder Menschenrechte noch Demokratie.

Saddam Hussein war bestimmt einen schlimmer Diktator, aber die Amerikaner waren für die Iraker genauso so schlimm.

Wenn wir das annehmen, können wir was ändern.

Mit diesem Krieg haben die Amerikaner einen Verantwortung für Menschen übernommen und ich denke dies Verantwortung ist noch nicht getilgt.

Liebe Grüße Meryem
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#19
Zitat:Wer Nachrichten verfolgt weiß wo Satan seinen Thron hat. Nämlich in der "muslimischen Welt"
Und vor etwa 70 Jahren hatte er seinen Thron in Deutschland. Er scheint also öfters zu wechseln. Wir Christen sollten da lieber ganz ruhig sein.

Meiner Meinung nach liegt das Hauptproblem darin, dass beide Seiten der Ansicht sind, dass jeder (also auch der Gegner) das gleiche für richtig halten müsste wie sie selbst, und dass man die Staaten, die das nicht so sehen, die eigene (scheinbar richtige) Meinung notfalls mit Gewalt zu diesem "Glück" zwingen muss.

Damit zeigt man aber (im günstigsten Fall nur) die eigene Überheblichkeit über andere Kulturen, und das kommt beim Gegner natürlich nicht gut an.
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#20
(15-08-2013, 18:56)petronius schrieb: in den letzten jahren werden muslime vor allem von muslimen getötet

derartige aufrechnungen sind nicht sehr sinnvoll. letzten endes ist es doch so, daß der militärisch überlegene in kriegen natürlich mehr menschen umbringt als der unterlegene, und daß in friedenszeiten der skrupellosere mehr menschen umbringt als der friedfertigere

das an religionen aufzuhängen, erscheint mir mehr als naiv

Ich glaube hier geht es darum Verantwortung für das Handeln zu übernehmen. Wir müssen sagen:" Ja das war so" und " wir haben Fehler gemacht"
Das würde in der muslimischen Welt wie eine Bombe einschlagen und diesem "Westhass" den Boden unter den Füßen wegreißen.

Frieden beginnt damit Schuldeingeständnisse zu machen und aufeinander zu zu gehen.
Wir müssen einfach dem bewusst werden.

Es stimmt: Der Krieg zwischen Schiiten und Sunniten hat viele Opfer.
Aber auch hier sollten wir Stop zu Gewalt sagen!


(15-08-2013, 18:56)petronius schrieb: zweiteres stimmt, ersteres in der präsensform eher nicht. toleranz, pluralismus, demokratische selbstbestimmung sind in staaten mit muslimischer mehrheit deutlich unterrepräsentiert

Ich weiß, in verschiedenen arabischen Staaten gibt es Probleme und mich und andere Muslime schockieren solche Nachrichten genauso wie dich.
1. hier muss man zwischen den einzelnen Staaten differenzieren.
2. Du musst die Muslime sehen die den Islam praktizieren
3. Du musst das sehen was im Koran steht.

(15-08-2013, 18:56)petronius schrieb: das ist geschmackssache
Wie meinst du das?

(14-08-2013, 17:49)Meryem schrieb: DIE WESTLICHE POLITIK GEGENÜBER DER MUSLIMISCHEN WELT LEIDET UNTER EINER ERSCHRECKENDEN IGNORANZ EINFACHSTER FAKTEN.

(15-08-2013, 18:56)petronius schrieb: und umgekehrt

Kann durch aus sein, aber das wären wir wieder beim Thema Teufelskreislauf.
Hier bringt es nichts zu diskutieren wer angefangen hat, sondern wie wir das Problem lösen können

(14-08-2013, 17:49)Meryem schrieb: DER WESTEN MUSS DIE MUSLIMISCHE WELT GENAUSO FAIR UND GROßZÜGIG BEHANDELN, WIE ER ISRAEL BEHANDELT. MUSLIME SIND GENAUSO VIEL WERT WIE JUDEN UND CHRISTEN
(15-08-2013, 18:56)petronius schrieb: oder nichtgläubige
Ja klar, jeder Mensch muss gleich behandelt werden, dass zählt auch für: Hinduisten,Buddisten, Polytheologische Gruppen etc.


(15-08-2013, 18:56)petronius schrieb: ja, und dann?

hören die dann auf, zu bomben?
Sie würden zumindestens mal an Macht einbüßen.
Denn sie haben die Macht, die Welt zu spalten.
Durch die Angst, die sie verbreiten, erreichen sie diese Spaltung.
Ja und wenn die Welt zusammen wächst, nehmen wir ihnen die Grundlage für Ihren Terrorismus: Die "Unterdrückung" und "Gefährdung" der muslimischen Welt.

Es wäre ein Schritt worauf weitere Folgen und im Endeffekt würden wir die Terroristen schwächen.

Liebe Grüße
Meryem
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#21
Ich denke, auf "beiden Seiten" sind es mehr die "Machteliten" sowie einzelne Bewegungen, die beim Machtspiel mitmachen wollen.

Dem Großteil der Menschen auf beiden Seiten ist einfach an Frieden und Auskommen gelegen.

Wobei die "beiden Seiten" vielerorts durch kulturelle Entwicklung auch verschwimmen.
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#22
Zitat:Ich denke, auf "beiden Seiten" sind es mehr die "Machteliten" sowie einzelne Bewegungen, die beim Machtspiel mitmachen wollen.

Dem Großteil der Menschen auf beiden Seiten ist einfach an Frieden und Auskommen gelegen.
Mag sein. Aber diese Machteliten und ihre Mitstreiter können nicht alleine agieren. Da trifft es sich sicher gut, wenn man den Eindruck vermitteln kann, dass die Gegner-Seite die Einstellung des eigentlich friedlichen Normalbürgers nicht respektiert oder gar dagegen ankämpfen will. Und handelt es sich bei dieser (angeblich oder tatsächlich vom Gegner nicht respektierten) Einstellung um eine Religion, dann geht das den Leuten auch noch an die Substanz und ist deswegen besonders wirksam.
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#23
Zitat:Frieden beginnt damit Schuldeingeständnisse zu machen und aufeinander zu zu gehen.
Mag sein. Ich halte es aber nicht für vorstellbar, dass irgendeine Seite in irgendeiner kriegerischen oder kriegsähnlichen Auseinandersetzung das jemals versuchen wird. Neben der Angst vor Gesichtsverlust (sowohl beim Gegner wie beim eigenen Volk oder im neutralen Ausland) käme dazu die Angst, dass der Gegner die Gelegenheit ausnutzt. Und beide Ängste wären in den meisten Fällen wohl berechtigt.

Nicht jeder ist ein Mahatma Gandhi, und nicht jeder, der sich so fühlt und benimmt, wird deswegen auch geachtet.
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#24
(17-08-2013, 22:52)Lelinda schrieb: Aber diese Machteliten und ihre Mitstreiter können nicht alleine agieren. Da trifft es sich sicher gut, wenn man den Eindruck vermitteln kann, dass die Gegner-Seite

Du sprichst von Hetze. Klar, das ist ein Problem.
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#25
"DER WESTEN IST VIEL GEWALTTÄTIGER ALS DIE MUSLIMISCHE WELT. MILLIONEN ARABISCHE ZIVILISTEN WURDEN SEIT BEGINN DER KOLONIALISIERUNG GETÖTET."

Als Begründung gibt Todenhöfer u.a. an, das in del letzten ca. 200 Jahren
kein westliches Land von muslimischem überfallen wurde.

Die haben das auch wirklich nie gewollt oder
haben sie rechtzeitig gemerkt das sie dann ein Fall für
den Psychiater wären.

"Meryem"
Ich weiß, in verschiedenen arabischen Staaten gibt es Probleme und mich und andere Muslime schockieren solche Nachrichten genauso wie dich.
1. hier muss man zwischen den einzelnen Staaten differenzieren.
2. Du musst die Muslime sehen die den Islam praktizieren
3. Du musst das sehen was im Koran steht."

In welcher Hinsicht sind welche für dich am Fortgeschrittensten und welche
ganz hinten ?
Würd mich mal interessieren. Darfst du wahrscheinlich nicht äußern weil ein
Muslim einen Anderen und wenn er noch so abgedreht ist, schützen muss.
Oder vielleicht meinst du du hast nicht genug Wissen und fragst nach einer Fatwa,
alles schon erlebt.

zu 2. Welche sind das denn ? Gibts wirklich den Musli oder nur welche
die sich gruppierungsabhängig für die einzig Besten halten.
Wie viele sinds denn die streng praktizieren.

Die Schätzungen liegen zwischen 2-5 %.

Was im Koran steht kann man lesen, da man da aber nicht groß weiterkommt weil der heute praktisch wertlos wäre.
Jede Srömung hat den gleichen Koran, komischerweise bedeutet der
überall was anderes.
Zwischen den Zeilen lesen zu wollen nützt auch nichts, da steht nichts.

Der Koran hat ein grosses Grundsatzproblem, da geht die Macht nicht vom Volke aus.
Führer wählen ist da nicht vorgesehen, hatte Mohammed feste Amtszeiten ?
Schon bei der Nachfolge gabs ja unlösbaren Riesenzoff mit Schiiten und Sunniten.

Wenn die Demokratie nur für "die da unten gilt"
war Hitler/NS ja ein "Demokratisches System" mit Mohammeds Befugnissen.
Sowas wie in Agypten wo Kollege Mursi gleich mal ne Verfassung machen wollte, das Militär unter Kontrolle bringen wollt seine Normengesetze anstrebte (Frauen ..)
und auch feste hinter Juden her war (Christen...).

Das wie in der Bibel, kommt ja aus der gleichen Quelle wie Koran,
da kann sich jeder was raussuchen steht immer irgendwas zur
Rechtfertigung da, wunschgemäß interpretiert.

Lesen hilft da garnichts, nach dem Wortlaut richtet sich ja keiner.
Da ist Nächsten liebe gleich neben Krieg und Sklaverei angesiedelt.

Nö, da muss was anerkannt fundiertes her.
Die Schrift ist nunmal steinalt, sich wörtlich dran halten will ja der größte Salafist nicht.
Da sind die wie die Grünen "Zurück zur Natur, aber im Auto".

Ist aber ganz bestimmt nicht falsch wenn es viel mehr so "Gutdenk" Menschen wie dich gibt.
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#26
(17-08-2013, 22:57)Lelinda schrieb: Nicht jeder ist ein Mahatma Gandhi, und nicht jeder, der sich so fühlt und benimmt, wird deswegen auch geachtet.

Ghandi war eben zu seiner Zeit.
Seine Zitate stehen da meist ohne Kontext.
-Das Geheimnis eines glücklichen Lebens liegt in der Entsagung.
Nö.

-Man soll weder annehmen noch besitzen, was man nicht wirklich zum Leben braucht.
Wer schreibt das vor, was brauch ich denn so ?

- Wo Liebe wächst, gedeiht Leben – wo Hass aufkommt, droht Untergang.
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann
bekämpfen sie ich und dann gewinnst du.

Sagt mir nicht wirklich was, eher sowas wie Motivation und Hoffnung

usw. Dann lieber Koran, der ist da ja eine Bild baccantischer Feste.
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#27
indymaya:
"Das "Jetzt" zählt. was ist mit Syrier und Ägypten ? Oder sind sie der Westen?

Schau bitte bei petronius ich hab das ihm schon beantwortet.

indymaya:" Antiterrorkriege bdingen dem Terror, nicht umgekehrt. "
Krieg führt nie zu Frieden und Gewaltlosigkeit

'indymaya:"
Terror geht Heute hauptsächlich von muslimischen Ländern aus."
Was ist das?
http://img5.imagebanana.com/img/4rlergqc/terror.png

'indymaya:"Und nebenbei das töten der Ungläubigen, was beiden Geboten widerspricht. Das entlarvt den "Koran"
Ja sicher. Ich wüsste manchmal echte gerne, wo du deine Infos herbekommst.

a) Im Islam können übrigens auch Christen und Juden in Paradies kommen
b) Du meinst wahrscheinlich, den kleinen Dschihad, der erlaubt sich zu verteidigen, wenn man angegriffen wird.
Aber das ist sogar Völkerrecht. Wenn Luxemburg Deutschland angreift dürfen wir uns wehren

indymaya:"Und Kurden genau soviel wie Türken , Iraner, Iraker und Syrier."
Natürlich.

indymaya:"Mohammed ist kein Prophet. Oder nenne eine einzige Prophezeiung dieses "Propheten".
Und Ägypten. Wer Nachrichten verfolgt weiß wo Satan seinen Thron hat. Nämlich in der "muslimischen Welt""
Das kennen wir schon, dass du uns Muslime als Satans-Anhänger bezeichnest. Tard Gähn!
Lass dir mal was neues einfallen!Icon_exclaimIcon_exclaimIcon_exclaimIcon_exclaimIcon_exclaimEusa_whistle

Sollen Christen nicht tolerant sein und auch die linke Backe hinhalten?

Schön wäre wenn du mit dem Koran so umgehen würdest, wie ich mit der Bibel!Icon_razz
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#28
Wie Terror in Deutschland aussah und aussieht, kann man ja auch in den Nachrichten verfolgen.

Erinnert mich an Brecht: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch".

Hier in Deutschland (und anderswo leider noch viel mehr) haben wir es in erster Linie nicht mit Al-Quaida zu tun, sondern mit einem Rechtsextremismus, der wieder Land gewinnt.
Die Terroranschläge des NSU sind nur die Spitze des Eisbergs.
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#29
(18-08-2013, 00:20)Meryem schrieb: Sollen Christen nicht tolerant sein und auch die linke Backe hinhalten?

Schön wäre wenn du mit dem Koran so umgehen würdest, wie ich mit der Bibel!Icon_razz

Das ist kein allgemeingültiges Gesetz sonder creativer Umgang mit der damaligen Unterdrückung mit Mitleidserzeugung als Waffe:

Diesen hungernden, weinenden, gehassten Armen schlägt Jesus vor, sich überraschend und kreativ zu verhalten und so Handlungsspielräume zurückzugewinnen. Damit werden sie befähigt, als ethisch verantwortliche Handelnde die soziale Wirklichkeit mitzugestalten.
Beispielhaft, nicht im Sinne fertiger Rezepte, nennt Jesus in der Bergpredigt:

I. Auch die linke Backe hinhalten (Mt 5,39): Höherstehende, die mit dem Handrücken mit einer verachtenden Handbewegung auf die rechte Backe schlagen, sollen durch das Hinhalten der anderen Backe verwirrt werden. Der Höherstehende steht vor der Wahl, „normal“ mit der Handinnenfläche zuzuschlagen und damit den anderen als gleichberechtigt anzuerkennen oder ungewohnter Weise mit dem Handrücken der linken Hand zuzuschlagen.

II. Überlebensnotwendige Kleidungsstücke freiwillig abgeben (Mt 5, 40): Wenn Richter wegen Überschuldung die letzten Kleidungsstücke abnehmen und pfänden, soll man ihnen auch noch den Mantel geben, der nach der Tora nicht gepfändet werden durfte. Denn er war, wenn man sein Haus wegen Überschuldung verloren hatte, der einzige Schutz vor Kälte und gleichzeitig der „Schlafsack“ für die Nacht. Die Idee ist, die Richter zu beschämen und in der Öffentlichkeit bloßzustellen, indem man (halb-)nackt das Gericht verlässt.

III. Eine statt zwei Meilen mitgehen (Mt 5,41): Römische Legionäre und Hilfstruppen hatten das Recht, Zivilisten zu zwingen, ihr Gepäck (30-40 kg) eine Meile zu tragen. Durch die überraschende Bereitschaft, freiwillig diese verhasste Schinderei noch länger auf sich zu nehmen, sollte eine andere Beziehung zu den Besatzern ermöglicht werden.

Also wenn dir einer mit dem Spruch kommt, hat der was hinterlistiges vor.
Jesus war ja kein Masochist, eher praktisch. Icon_lol
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#30
Ich kann diese Stellen der Bergpredigt nicht ganz so trickreich sehen wie du. Bei Punkt 3 gebe ich dir fast recht. Allerdings glaube ich, dass der Römer, der merkte, dass der Jude freiwillig sogar noch weiter mitging, kein Interesse daran hatte, diese Zeit zu nutzen, um sich mit ihm vernünftig zu unterhalten, sondern dass er dachte, dass sich der Träger wunderbar als Sklave einsetzen ließ, da er ja nicht aufmuckte.
Natürlich hätte ein solches Verhalten des Betroffenen den Vorteil gehabt, dass der Römer zufrieden war und (im Moment) keinen Grund hatte, aggressiv zu werden oder nach der verlangten Strecke einen anderen zu verpflichten. Gut also evtl. für seine Stammesgenossen, die deswegen unbehellligt blieben, weil sie ja nicht als Träger gebraucht wurden, aber nicht für den Betreffenden selbst.

Bei Punkt 1 sehe ich dagegen überhaupt keinen Sinn. Hältst du es wirklich für eine Demonstration von Gleichrangigkeit, wenn man das Gegenüber mit der Handinnenfläche ohrfeigt statt mit dem Handrücken? Ich sehe die Tat an sich schon als Beleidigung und Provokation. Und wer zeigen will, dass er sich nicht provozieren lässt, erreicht höchstens, dass der andere erst richtig losschlägt.
Also nicht empfehlenswert, da davon niemand einen Vorteil hat (bis auf den Gegner), und man selbst nur den Schaden. Wenn Jesus wirklich glaubte, einen Schläger durch eine solche negative Gegenwehr zum Nachdenken zu bewegen, hatte er wohl ein zu gutes Menschenbild. Obwohl er ständig darüber klagte, wie böse die Leute wären.

Punkt 2 habe ich immer anders verstanden. Ich dachte, es ginge um Raub oder Erpressung. Wobei ein Verbrecher sicher nichts gegen ein zusätzliches Kleidungsstück einzuwenden hätte und sicher auch keine Skrupel gehabt hätte, weil der Besitzer den Mantel eigentlich braucht. Vielleicht wäre er sogar öfter gekommen, weil hier das Stehlen ja so leicht ging.
Falls wirklich eine Art Gerichtsvollzieher gemeint ist, könntest du natürlich Recht haben. Dann macht dieser Vorschlag wirklich Sinn.
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