(03-06-2021, 20:45)Gundi schrieb: Beamte dürfen auch nicht streiken. Der Staatsdienst bringt halt Besonderheiten mit sich. Es wird ja niemand gezwungen im Staatsdienst zu arbeiten und die Meinungs-/Religionsfreiheit wäre auch nicht generell für die betroffenen Personen eingeschränkt
was für ein glück aber auch, daß ich kein beamter bion. ich darf also der meinung sein, daß die meisten dieser regelungen veraltet und überflüssig sind
Zitat:(03-06-2021, 19:36)petronius schrieb: stellst du dir beamte wirklich als seelenlose bürokratieautomaten vor, die jegliche individualität beim betreten der amtsstube abgeben und ab da keine personen mehr sind, sondern nur noch funktionen?
Wenn man seine weltanschauliche Position also nicht sichtbar für alle mit sich spazieren trägt ist man ein seelenloser Automat?
Wozu solche unsinnigen Übertreibungen? Strohmann.
den "Strohmann" geb ich doch volley zurück
denn es ging nicht (nur) um "seine weltanschauliche Position sichtbar für alle mit sich spazieren tragen", sondern um "jegliche individualität beim betreten der amtsstube abgeben und ab da keine personen mehr, sondern nur noch funktionen sein"
Zitat:Wenn ein Beamter seine weltanschauliche Position im Dienst nicht offen zeigt setzt du ihn also direkt mal mit einem Mitläufer gleich? Und Leute mit Parteiabzeichen sind dann aktive Widerständler?
nein - für diesen deinen strohmann gilt in der tat:
"Ergibt doch alles keinen Sinn"
es geht mir darum, daß auch beamte menschen, individuen, staatsbürger sind - und nicht bloße bürokratische funktionserfüller
Zitat:(03-06-2021, 19:36)petronius schrieb: welche bösen folgen werden denn ganz praktisch erwartet, wenn ein beamter schlicht zeigt, wo er steht?
Wurde doch bereits erläutert. Der Staat sollte sich weltanschaulich neutral verhalten und auch nicht den Verdacht der Voreingenommenheit aufkommen lassen. Es geht um Vertrauen des Bürgers gegenüber dem Staat und seiner Repräsentanten. Ein Angeklagter mit Migrationshintergrund wird diese Unvoreingenommenheit einem Richter mit Afd-Logo eventuell nicht abkaufen
du kannst also keine bösen folgen nenne, nur vermutungen anstellen
"Angeklagte mit Migrationshintergrund" werden unserem rechtssystem auch völlig ohne alle parteiabzeichen richtern usw. ggf. "die Unvoreingenommenheit nicht abkaufen" - denn sie erleben ja selber, wie man mit ihnen umgeht, und wissen, wie einschlägige verfahren laufen. wenn z.b. bei einer mordserie an migranten das rechte auge fest zugekniffen wird und den mordopfern lieber unterstellt wird, von leuten aus der eigenen community umgebracht worden zu sein ("weil die halt mal bekanntlich so sind"...)
es geht darum, wie menschen handeln - nicht darum, wie sie aussehen
das problem mit gewissen menschen ist deren gesinnung und wie die sisch in ihrem handeln audrückt- weniger, ob und wie sie diese vordergründig zeigen
Zitat:Man kann sich zudem auch fragen, welche Intention jemand hat, seine weltanschauliche Position in einem zur Neutralität verpflichtenden Beruf offen zur Schau stellen zu müssen?
Außer dem Potenzial zu Missverständnissen sehe ich darin keinen "Nutzen".
ich glaube, du verstehst da was falsch. ein beamter ist nicht dazu verpflichtet, ein neutrum zu sein - sondern im seinem beamtenhandeln neutral, also unvoreingenommen und fair zu verfahren
zumindest sollte es so sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)