(05-06-2021, 19:34)petronius schrieb:(05-06-2021, 19:04)Ulan schrieb: Deinen Unwillen, das Konzept situativ angepassten Verhaltens anzuerkennen
oh, das sehe ich doch genau anders herum:
du bist derjenige, der sturheil auf regelbefolgung und normerfüllung beharrt - ich dagegen habe ja ausdrücklich dafür plädiert, die kirche auch mal im dorf zu lassen
Wo hast Du das Konzept situativ angepassten Verhaltens anerkannt, und was genau ist bei meiner Position "genau andersherum"?
Aber trotzdem, da kommen wir doch jetzt endlich dahin, dass Du dann, wenn auch nicht explizit, doch einraeumst, dass nicht mein Verhalten inkonsistent ist, sondern dass Du einfach eine andere Norm durchdruecken willst.
Nochmal: Im Prinzip geht's hier beim Thema und auch bei dem, was Dich an meiner Haltung stoert, um den Konflikt individueller Freiheit/Selbstverwirklichung und Grenzen, die einer solchen Selbstverwirklichung durch Ruecksichten auf Andere gesetzt werden. Im threadspezifischen Fall kommen dann noch Fragen dazu, in welchem Verhaeltnis die Interessen des Arbeitgebers (im besagten Fall der Staat/die Gesellschaft als Ganzes) und die Selbstdarstellung der durch diesen Arbeitgeber vertretenen Organisation mit dem Recht auf Selbstdarstellung des Arbeitnehmers und - hier noch einmal spezifisch - dessen Werbung fuer andere Organisationen stehen.
Das Problem ist also nicht Normerfuellung, sondern eine der gesellschaftlichen Interessensabwaegung, wo einem Individuum auch mal Grenzen gesetzt werden koennen. Wenn der Staat in seinen hoheitlichen Aufgaben das Interesse hat, seine weltanschauliche Neutralitaet darzustellen, dann ist das ein Ziel, hinter dem ein Individuum auch mal fuer ein paar Stunden am Tag etwas zurueckstecken kann.
(05-06-2021, 19:34)petronius schrieb:(05-06-2021, 19:04)Ulan schrieb: Hast Du schon mal irgendetwas von gesellschaftlichen Konventionen gehoert oder Ruechsichtnahme auf Andere? Du redest, als seien Dir solche Konzepte vollkommen fremd
sorry, aber darauf auch nur zu antworten, ist jetzt mir zu blöd
nur so viel: gesellschaftliche konventionen sind zum glück nicht in stein gemeißelt, sondern dürfen und sollen hinterfragt werden
Macht nichts; im Prinzip hast Du mit Deiner Antwort da oben meine Frage dann doch noch beantwortet, auch wenn es Dir "zu bloed" ist. Und bei Deinem letzten Satz stimme ich dann vollkommen zu. Um einen solchen Prozess geht's ja eben genau in diesem Thread. Nur, das Ergebnis solcher Hinterfragungen landet halt nicht zwangslaeufig in einer bestimmten Richtung.