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#1
In einem anderen Thread kam eine kurze Anspielung auf folgenden Themenkomplex auf:

Kann es sein das unsere Pastoren hoffnungslos überladen sind? Es sieht doch irgendwie so aus: Ein Pastor muss Prediger, Evangelist, Seelsorger und Fürbitter zugleich sein. Dadurch ist er aber wohl Hoffnungslos überladen. Woran liegt das?

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach und wir finden sie in der Bibel:

"Und Er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi." (Epheser 4:11-13)

Aha, da liegt also der Hund begraben: Heute ist das alles der Job eines Pastors, dabei hat Gott diese Dienste bestimmt nicht ohne Grund getrennt. Er wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als er diese Dienste aufteilte, und nicht auf die Schultern einer Person legen wollte.

Wie denkt ihr darüber. Bin auf eine interesannte Diskussion gespannt.

Gottes Segen
Ichtys
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#2
Hallo!

Er ist auch noch Verwaltungschef, Personalchef und Pfarrmanger, wenn wir da nicht doch noch einiges vergessen haben...

Nur, wenn für diese Aufgaben überall neues bezahltes Personal eingestellt werden müßte

Hier im Bistum werden sogar noch 200 Stellen eingespart. Ich nehme an, daß auch in den ev. Kirchen am ende dann alles am Geld scheitert.

ABer laßt euch bitte durch mich nicht von der Diskussion abhalten. Vielleicht gibt es ja auch da Ideen.

Frederik, ich habe Deinen Beitrag gelesen daß der gutbezahlte Pastor dann auch noch die Organisation von diesem Cafe mit übernimmt; ich nehme doch an, daß er deshalb kein zusätzliches Geld bekommt, sondern daß es so gemeint war, daß er gutbezahlt ist und deshalb wohl andere Aufgaben wahrnehmen sollte. Vielleicht ist es aber noch schwieriger für einige 100 Euro Personalgeld zu besorgen. Manches was so in Kirche und Verwaltung läuft ist manchmal sogar für interne schwer zu verstehen. Ich muß das wissen, arbeite bei einer Kommunalverwaltung :wall: :wink:

LG Gerhard
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#3
Tja, jetzt bin ich doch etwas hin und her gerissen, denn das Thema mit den überlasteten Pastoren gehört in meinen Augen zu den leeren Kirchenbänken. Andererseit ist es auch wieder so interessant, dass es eigenständig diskutiert werden will.
Vor einigen Monaten habe ich mit zwei Pastoren über ein Internetprojekt ein Gespräch geführt. Der Zeitmangel war auch hier ein Problem. Der eine Pastor erzählte dann auch freimütig, dass er seinen täglichen Dienst nur mit 10 Tassen starken Kaffee schafft. Dem anderen Pastor erging es ebenso. Ich kam dann einige Tage später in den Genuss von einer dieser Tassen mit dem Resultat, dass ich erst nachts um 3 Uhr einschlafen und mich den nächsten Tag wegschmeissen konnte.
Ich möchte damit das Drogenproblem unter Pastoren ansprechen, denn nichts anderes ist es.
Ich weiß nicht warum sie so unter Strom stehen, es ist ja eigentlich ein sehr freier Beruf und die eigentlichen Dienstpflichten erscheinen mir locker machbar zu sein. Warum reißen sie alles an sich?
Man muß auch mal feststellen, daß sie für ihren Job sehr schlecht ausgebildet sind. Sie haben zwar ein ausgezeichnetes Theologiestudium absolviert, aber die machen m.E. nur einen geringen Teil ihrer Arbeit aus. Sie fungieren heute eigentlich als Gemeindemanager und dafür fehlt doch einiges, wie z.B. Zeitmanagement, Führen von Personen, Umgang mit Finanzen etc.
In der freien Wirtschaft habe ich zwar auch häufig das Burnout-Syndrom beobachtet, aber selten so strukturlose Arbeit wie bei der Kirche.
Ehrenamtliche Mitarbeiter werden von Pastoren oft nicht ernst genommen. Damit meine ich, dass ihnen selten verantwortliche Aufgaben zugetraut werden.
Richtig wäre es in meinen Augen die Gemeindemitglieder laufen und machen zu lassen und über Moderation die Fäden wieder zusammen zu führen.
Das ist aber ein ganz neuer Ansatz und muss geübt werden.
Hallo Gerhard,
Deinen Beitrag werde ich nun aber wieder unter "Warum gehen die Leute nicht in die Kirche" beantworten.
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#4
Hallo Frederik!

Das mit der Moderation ist auch nicht so ganz einfach, zumal ja im Endeffekt die ganze Verantwortung wohl bei den Pastoren verbleibt. Daher bin ich wie Du der Meinung, daß das mit der Verantwortung auch eingeübt werden muß, nur es muß für beide Seiten eingeübt werden. Wenn dann später zum Beispiel bei einem neuen Pastor zwei Seiten zusammmentreffen, die auf einem unterschiedlichen Stand stehen, muß dies unweigerlich zu Problemen führen. Eben noch eine andere Form von Überlastung..........................

LG Gerhard
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#5
Gerhard schrieb:Das mit der Moderation ist auch nicht so ganz einfach, zumal ja im Endeffekt die ganze Verantwortung wohl bei den Pastoren verbleibt.

Hmm....vielleicht gilt es ja hier umzudenken. Immerhin besteht eine Gemeinde / Kirche ja nicht nur aus dem Pastor, sondern aus der ganzen Gemeinde. Jeder bildet ein Glied im Leib. Das scheint aber ein zentrales Problem zu sein, da die Zentrale Figur einer solchen Gemeinschaft ja leider oft der Pastor ist.

Sicherlich spielt wohl das Finanzielle eine große Rolle...ich frage mich aber, ob sich die aus einer Aufgabenteilung resultierende erhöhte Effektivität einer Gemeinde nicht auf lange Zeit doch rechnen würde?


Liebe Grüße

Chris / Ichtys
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#6
Hallo Chris!

Mit dem Pastor steht und fällt die Gemeinde. So ist wohl in allen Christlichen Kirchen.

Das Bild von Jesus Christus als Leib, und die Christen als seine Glieder dürfte uns wohl allen nicht fremd sein.

Deinen zweiten Satz kann ich druchaus nachvollziehen.

LG Gerhard
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#7
Eigentlich sollte nicht der Pastor die zentrale Funktion sein, sondern der Kirchenvorstand. Er ist das leitende Organ jeder Gemeinde. Nur wie kompetent ist dieser Kreis?
Stellt er Jahrespläne für die Kirchengemeinde auf?
Welche Ziele sollen verwirklicht werden?
Wie sollen diese Ziele realisiert werden?
Wird der Kirchenvorstand für diese Aufgaben gerüstet?

Ich bezweifele, dass die üblichen Kirchenvorstände entsprechend ihrer Aufgabe geeignet oder ausgebildet sind.
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#8
Padon obiger Gast war ich, nur unangemeldet.

Aber vielleicht noch ein Nachschlag zum Thema.
Wenn der Kirchenvorstand seiner Aufgabe nicht gerecht wird, müssen die Pastoren überlastet sein.
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#9
Hallo Frederik!

Ich gehe schon davon aus, daß auch die Kirchenvorstände ihren Aufgaben gewabnet sind.

Ich muß nun doch zu meiner Schande zugeben, daß ich mich auch erst mal schlau machen müßte,
um diese Fragen wirklich beantworten zu können.

LG Gerhard
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#10
Gerhard schrieb:Hallo Chris!

Mit dem Pastor steht und fällt die Gemeinde. So ist wohl in allen Christlichen Kirchen.

Richtig, das scheint aber auch mit eine Ursache dafür zu sein, das dieser überlastet ist. Vielleicht sollte man da ja mal über ein neues Modell nachdenken, und vielleicht sogar zu einem Konzept kommen. Darüber reden kann man ja. :D

LG

Chris
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#11
Hallo Chris!

Selbstverständlich können wir uns hier über alles austauschen, miteinander über alles Sprechen. Wahrscheinlich gibt es Situationen, die in allen Christlichen Kirchen ähnlich gelagert sind. Vielleicht können wir hier Ideen entwickeln,
die in unseren jeweiligen Pfarrgemeinden hilfreich sind oder zur Unterstützung beitragen.

Ich warne jedoch vor der Vorstellung, zu sagen, wir haben hier bei ReligionOnline ein Konzept entwickelt, dem müßt ihr jetzt folgen. Das ist m.E. etwas, was schon vor Ort oder innerhalb der jeweiligen Religionsgemeinschaft/Kirche zu lösen ist. Wir wären damit wohl auch überfordert, denke ich.

LG Gerhard
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